LdN320: Tempolimit

Das sollte es aber… Auch wenn es erst in 20 Jahren ist.

Und ich bin nicht Elon Musk, und es ist mir auch relativ egal was der so vor sich hinblubbert. Ich sage, dass wir 2030 so weit sein werden, dass solche Autos zugelassen werden können.

Schon seit Juni2022 darf Mercedes bis Tempo 130km/h Fahrzeuge autonom fahren lassen.
Dieses „Level3“ Autonome Fahren bedeutet, dass zwar eine Person im Auto anwesend sein muss, aber geistig abwesend sein darf.
Man kann also hinter dem Steuer legal Zeitung lesen oder im Lageforum surfen.

Ab Level 4 sind wir dann bei WAYMO - also komplett Insassenlosen Fahrzeugen. Da ist Deutschland noch ein wenig konservativ.

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Das ist halt genau die FDP-„Argumentation“: Wundertechnik X wird unser Problem bald lösen, also müssen wir doch jetzt nix ändern!

Du führtest Tesla als Beispiel für den von dir erwarteten Fortschritt an, aber die Aussagen des Chefs von Tesla und Hauptkommunikator des angeblichen Fortschritts bei Tesla sind dir „relativ egal“?

Da sind wir schon bei 7 Jahren, nicht mehr 5.

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@Dave meint wohl eher, dass es wenig Sinn macht, sich jetzt in politischen Grabenkämpfen zu blockieren und Energie zu verschwenden, wenn sich ein Problem sehr wahrscheinlich technisch von alleine löst.

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Mir ist seine Argumentation schon klar, ich sehe nur weder, dass dieses „technisch von allein löst“ nahe genug ist, noch gehe ich mit seinem Argument in diesem Fall d’accord. Der wichtigste Kampf in Bezug auf ein bundesweites Tempolimit ist doch schon gewonnen - der um die Akzeptanz in der allgemeinen Bevölkerung! Was jetzt noch zu überwinden ist, sind die politischen Beharrungskräfte, also die letztmögliche Verteidigungslinie für eine Minderheit, die sich einem Tempolimit verweigert. Das ist aber ebenso wie technischer Fortschritt letztlich „nur“ eine Frage der Zeit.

Und niemand hat gesagt, dass man über dieses Thema hinweg andere Themen wie den Windkraftausbau vernachlässigen müsste - zumal die Crux sowieso ist, dass @Dave s Argumentation in diesem Fall exakt genauso anwendbar ist. Windkraftausbau ist ebenfalls längst ein hochemotionalisiertes Thema geworden, wie man insbesondere an der Argumentationsweise derer, die daran arbeiten, die bürokratischen Hürden so hoch wie möglich zu halten, sehen kann: „Ästhetik“ wird da ins Feld geführt, pseudowissenschaftlicher Mumpitz wie eine unzumutbare körperliche Belastung durch Infraschall von Windkraftanlagen oder vorgeblicher Tierschutz („vorgeblich“, weil die Schäden in der Tierwelt durch den Klimawandel offenbar egal sind, Hauptsache es stirbt kein Vogel an einem Windrad in der Nähe des eigenen Hauses). Argumentation an Fakten vorbei, dafür stark emotionsgeladen.

Warum also nicht auch den Kampf gegen die Beharrungskräfte, die gern Windräder blockieren wollen, aufgeben? Ist doch so ein hochemotionalisiertes Thema, und das Problem wird sich doch technisch sehr wahrscheinlich von selbst lösen durch Fusionsenergie!

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44 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Tempolimit / E-Autos, autonomes Fahren

Das ist aber während des Car-Sharing-Booms auch nicht eingetreten. Die Car-Sharing-Angebote wurden vornehmlich z.B. in fremden Städten usw. als Alternative zum ÖPNV und Taxi genutzt.

Das ist aber vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine schlechte Idee. Ein Uber-Fahrer schafft vielleicht 1-2 Fahrgäste, ein Busfahrer oder Bahnlokführer viel mehr. Für Großstädte ist das schon mal nicht so sinnvoll.

Die Parallele hast du vorgebracht. Meiner Meinung nach brauchen wir schlicht weniger motorisierten Individualverkehr, auch wenn das viele schmerzt.

Unterschiedliche Räume brauchen eh unterschiedliche Verkehrskonzepte, aber mittelfristig stellt sich ja die Frage, ob es nicht möglich ist, Busse komplett autonom fahren zu lassen. Das ist komplizierter als einen normalen PKW mal für 30 Minuten auf der Autobahn das Steuer übernehmen zu lassen, aber das scheint doch der logische nächste Schritt zu sein, gerade wenn in dem Bereich auch noch ein großer Fachkräftemangel herrscht.

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Wir können auch einfach bis zur nächsten Bundestagswahl weiterstreitendiskutieren und wenn dann die FDP aus dem Bundestag geflogen und die CDU nach einem stark rechtslastigen Wahlkampf keinen Koalitionspartner findet, rot-grün-rot Tempo 120 auf Autobahnen und den Kommunen freie Hand für ihre Städte umsetzen lassen.

U-Bahn Berlin

„Die Züge der Linie U4 fuhren von 1981 bis 1985 im Versuchsbetrieb bzw. von 1985 bis 1993 im Fahrgastbetrieb vollautomatisch; rein technisch wäre hierfür kein Fahrer notwendig gewesen.“

Die „Fahrer“ wurden übrigens wieder eingesetzt, weil die Fahrgäste sich weigerten in in Züge ohne Fahrer einzusteigen.

U-Bahn Nürnberg

„Die Umstellung der U2 auf den automatischen fahrerlosen Betrieb erfolgte, nach dem vorgesehenen einjährigen Mischbetrieb, am 2. Januar 2010.“

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Danke für den Witz😀

Warum Witz? Wenn man ein Langstreckenverkehrsmittel baut, wird dadurch kein Auto weniger gebaut.

Hab ich auch nicht gemeint. Aber für lange Strecken in Europa braucht man dann weder fliegen noch mit dem Auto fahren :grinning:

OK, aber Hyperloop wird es nur zwischen sehr großen Metropolen geben.
Der ICE hat schon das Problem der zu vielen Haltestellen. Und da wo er könnte fährt er auch keine Höchstgeschwindigkeit.

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Ich habe versucht, hier alle Beiträge zu lesen. Allerdings sind es echt viele und teilweise geht es sehr ins Detail.
Dabei ist die Grundfrage eigentlich ganz einfach: Warum wird in Deutschland nicht einfach ein Tempolimit eingeführt (Antwort: Weil die FDP es gegen die Mehrheit der Deutschen nicht will)?
Ich wohne in Frankreich: Autobahn 130 km/h, außerorts 80 km/h, innerorts 50 km/h (mit immer mehr 30 Schildern und Zonen)
Ich wohne hier an der Grenze zur Schweiz: Autobahn 120 km/h, außerorts 80 km /h, innerorts 50 km/h
Tempolimit würde Unfälle vermeiden helfen, Stau+ Stress verringern und zu Klimaschutz beitragen.
So einfach ist das.

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Wer auch immer mit einer Abschaffung eines möglichen Tempolimits in den Wahlkampf ziehen würde: er hätte meine Stimme sicher.
Es ist unfassbar, wie sehr man sich hier auf das Thema Tempolimit stürzt - ob im Podcast selbst oder hier im Forum. Wie an anderer Stelle „Februar 2022: Tempolimit“ schon geschrieben: wer langsam fahren will, soll das tun. Wer schnell fahren will (nicht rasen), soll das ebenfalls tun - und dafür mehr Sprit und irgendwann auch eine höhere CO2-Strafe zahlen.

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Ich habe @Dave bereits im Februar 2022 vehement widersprochen „Tempolimit auf deutschen Autobahnen“, was die Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit oder den Nutzen eines Tempolimits angeht. Aber in einem Punkt hat er Recht - mit zunehmender Anzahl an Stromern reduziert sich die Geschwindigkeit auf unseren Autobahnen immer mehr. Also kein Grund, bereits heute die wenigen, die schnell fahren wollen oder müssen zu drangsalieren. Das kommt von ganz allein. Bis dahin genieße ich die Geschwindigkeit… :wink:

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Hallo,
wir hatten eine vergleichbare Diskussion bereits vor etwa einem Jahr - damals habe ich auf diese Frage wir folgt geantwortet:
Mit der Forderung nach einem harten Tempolimit auf Autobahnen macht man sich es zu einfach. Keiner fährt einfach zum Spaß durch die Gegend. Ich hab das für mich eben mal durchgerechnet. Ich fahre jeden Tag 78 km einfache Strecke zur Arbeit (6 km Landstraße und 72 km Autobahn), und das seit 27 Jahren. Fahre ich auf der Landstraße 70 km/h und auf der Autobahn 100 km/h, kostet mich das bei 220 Arbeitstagen 14,8 volle Tage Fahrzeit. Fahre ich – und das ist in etwa die Realität – 70 km/h auf der Landstraße und 160 km/h auf der Autobahn (ich bin bereits gegen 5:30 Uhr unterwegs, das ist ohne Probleme möglich; auch Abends fahre ich nach der Welle), kostet mich das in Summe 9,8 volle Tage Fahrzeit, bei 140 km/h immer noch 11,0 Tage. Ein Geschwindigkeitslimit würde mich also fast fünf volle Tage des Jahres an Zeit kosten! Ist es da nicht verständlich, dass man den Zwang zum langsam Fahren sehr sehr skeptisch gegenübersteht?
Weitere Ausführungen dazu und auch einen Praxistest können sie hier „Tempolimit“ nachlesen… Die Argumentation will nicht jeder verstehen - aber mir ist diese Zeit zu kostbar, als dass ich sie einem Tempolimit opfere.

Verstehen kann ich eine ganze Menge. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie die Zeit auf Kosten anderer sparen. Auf Kosten der Mehrheit, die sich ein Limit wünscht. Auf Kosten von Unfallopfern durch hohe Geschwindigkeiten. Auf Kosten künftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden. Ist Ihnen das die von Ihnen berechnete Zeit wirklich wert?
Funfact: Ab und zu fahre ich die 900 km nach Deutschland und bin mit dem Zug mittlerweile meistens deutlich schneller als mit dem Auto.
Vorstellbar wäre für mich auch ein Tempolimit während bestimmter Zeiten (z.B.7-20 Uhr). Allerdings finde ich die hohen Geschwindigkeiten in der Dämmerung /in der Nacht auch gefährlich…
Deutschland ist das einzige Land in Europa ohne Tempolimit. Das sollte Ihnen zu denken geben.

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Ein bisher noch unterbeleuchteter Aspekt:
Die Wahrscheinlichkeit der Einführung eines Tempolimits wird auch durch die aktuellen Diskussionen als steigend wahrgenommen.

In logischer Folge machen aktuell so viele Menschen wie noch nie in Deutschland die private Fluglizenz. Die hitzige Diskussion führt zu einer präventiven Ausweichreaktion- die es ohne die Diskussion möglicherweise nicht in dem Ausmaß gegeben hätte.
Strategisch klüger wäre es gewesen, erst die parteipolitische Mehrheit für ein Tempolimit leise zusammenzusuchen und das Tempolimit dann schnell umzusetzen. Jetzt haben wir Co2-intensive Alternativensucher und kein Tempolimit.