Geldverteilung - Grundprinzip und Einreichung einer Petition

Kopiere mal vom Elterngeld-Thread hierher:

Würde das wirklich der Markt regeln, würde der Ertrag, den arbeitende Mütter erwirtschaften, in Gehälter von Erziehern und neue Krippen fließen.
Dass das nicht so ist, beweist, dass sich hier besser Verdienende in die eigene Tasche lügen.

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Kannst du das etwas ausführen, da komme ich nicht ganz mit.

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Natürlich.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müsste es für Unternehmen ein Problem darstellen, wenn Führungskräfte wegfallen, weil sie bei ihren Kindern bleiben müssen.
Nach kapitalistischer Lesart wäre das Problem anzugehen, indem ich die Kosten für die Kindererziehung übernehme, damit die Führungskraft wieder zur Verfügung steht. An allen Standorten mit viel Know-how sollte es also gar keinen Kita-Mangel geben, tatsächlich liegt den Unternehmen aber kein bisschen daran und sie überlassen der Politik, ob sie das Problem löst oder nicht. Dadurch entstehende Zusatzkosten werden in Kauf genommen, obwohl sie vermeidbar wären.

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Wie passen da Betriebskindergärten in großen Unternehmen ins Bild?

Die Schwierigkeit dürfte sein, dass nicht jedes Unternehmen mit 20-100 Mitarbeitern einen eigenen Kindergarten aufbauen kann und Unternehmen sich damit schwer tun, sich zusammen zu tun, um die kritische Masse zu bilden, die es dafür braucht.

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Was hat das nun mit der Funktion eines Managers zu machen?

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Das hast du gut dargestellt. Aber es werden immer mehr Firmen die diese Kita und Krippenplätze anbieten. Es gibt bei meinen Eltern in Ostwestfalen Dorf/Stadt sogar einen Zuschuss von Unternehmen an die Kita Träger, wenn ein Kind eines Angestellten dort hin geht.
ABER: Leider gibt es zwei Bürokratische Hürden:

  1. Solange der Betreuungsschlüssel und damit Anzahl Kinder pro Einheit vorgegeben wird, kann mit den Zuschüssen nur die Infrastruktur und ggf. das Essen bezahlt werden.
  2. Firmen Kindergärten unterliegen den gleichen Ansprüchen wie „normale“ Träger Kindergärten. Damit sind diese Kindergärten jedoch sehr beschränkt in der Handlungen. Besonders die Bürokratie (Berichtswesen usw.) ist für diese oft kleinen Kindergärten zu hoch im Vergleich zur Kinderanzahl.
    Da müsste der Staat mal ran und entschlanken.
    Betriebskitas | LVR

So liebe Leute,
ich freue mich noch immer über die rege Beteiligung, bitte jedoch nun, die seitlichen Schauplätze ruhen zu lassen.
Ziel dieses Themas ist es noch immer, einen Grundsatz für die Geldverteilung bzw. das Geldeinsammeln zu formulieren, der sich fair auf möglichst viele Bereiche übertragen lässt, weil er eben so einfach und universell anwendbar ist.
Natürlich lohnen Schauplätze, um auf Probleme oder Vorteile hinzuweisen. Hier wurden jedoch bereits Detailfragen diskutiert, die mit dem Ziel des Themas nichts mehr zu tun haben.
Bitte und danke!
Ich verweise nochmal auf meinen Beitrag von gestern:

Um also weiterzumachen:
Wenn ich mich nicht irre, ist hier Datensammlung zur Steuerpolitik 2023 (bundesfinanzministerium.de)
auf PDF Seite 39 zu sehen, dass 2018 die Einkommenssteuer 318,5 Mrd. EUR betrug.
Eine aktuelle Angabe zur Kapitalertragssteuer und was diese dem Staat einbringt, finde ich nicht.
Nur das hier: Steuereinnahmen auf Kapitalerträge - Deutschland | Statista
im Jahr 2010 also ca. 8Mrd EUR zusätzlich. Das dürfte mittlerweile deutlich gestiegen sein.
Um den Ansatz aus Post 1 anzuwenden reicht eine gemeinsame Betrachtung von Einkommensteuer und Kapitalertragsteuer also nicht aus, denn das würde zwar zu einer Umverteilung führen, allerdings zu einer nicht gewollten, da zum Vorteil der „Oberen“.
Abmildern könnte diesen Effekt eine Aufteilung auf Perzentile, allerdings stünde den „Oberen“ vermutlich trotzdem Steuererleichterungen bevor.
Das ist also nicht zielführend.

Gibt es andere Vorschläge für „Bierdeckelverteilungssätze“?

Wie wäre eine Fokussierung auf das offizielle Existenzminimum sowie den Median?

Median(30.xxx)/Existenzminimum(9.xxx) = 3,xx.

Steuern bis zum Existenzminimum =0%
Dann proportional ansteigend bis zum Median.
Steuern Median = 10%

Spitzensteuersatz von meinetwegen 50% wird beim 3,xx-fachen des Medians erreicht.
Jedes weitere Vielfache beschert 1 weiteres Prozent Reichensteuer („auf“ die Einkommensteuer)
4 faches Median Einkommen: 50% Steuern
5-faches: 50% Steuern + 1% auf die 50%
6-faches: 50% Steuern + 2% auf die 50%
usw.

Zwischen Median und Spitzensteuersatz proportional steigender Steuersatz.

Förderungen könnten auf denselben Personenkreis begrenzt werden: 3,xx-faches des Existenzminimums

Das sollte einem zu Denken geben, dass es so schwer ist Zahlen zu finden.

Aber glaubst du wirklich, dass die Einnahmen sich binnen 8 Jahre mehr als verzehnfacht haben?

Wenn nicht sind Kapitalerträge nach wie vor deutlich geringer besteuert als Erträge aus Erwerbstätigkeit.

War auch mein Gedanke. Denn es ist auch so gut wie unmöglich, Zahlen darüber zu finden, wie viele der nicht Erwerbstätigen von ihrem Vermögen leben (habe Zahlen aus 2018 gefunden: (welt.de)) oder, was noch interessanter wäre, von welchem Vermögen wir da eigentlich sprechen (das gemittelte Vermögen pro Kopf hingegen ist recht offen kommuniziert).
Edit: 2009 wurde die Kapitalertragssteuer reformiert und ist damit mit den Jahren davor nicht mehr vergleichbar.
Edit 2: Abgeltungssteuer 2022: 6.558.871€

Ich habe nur geschrieben, dass es mittlerweile deutlich gestiegen worden sein dürfte. Verstehe also nicht so recht, woher die Frage stammt.

Kapitalerträge werden mit 25% besteuert. Das ist zu wenig.

Das klingt unheimlich fair, ist es aber nicht (unbedingt) und führt zu erheblichem Aufwand.

Warum es oft nicht fair ist: Wann hat jemand ein hohes Einkommen? Wenn jede Regelung ein eigenes „hohes einkommen“ festlegt, weiß niemand ob es ihn betrifft, oder nicht. Wenn es ein festes „hohes Einkommen“ gibt, erhlaten besonders die Haushalte, die knapp darüber liegen deutlich weniger, als die, die knapp darunter liegen, zumal die meisten Regelungen so gestaltet sind, dass Personen ab x anwendbares Einkommen einfachgar nichts mehr bekommen.
Und wenn ich bei jedem Antrag mein Einkommen mit angeben und nachweisen muss, ist das gerade für Leute mit niedrigem Einkommen sehr lästig. Und jedesmal muss ein Teil der Gelder, die für die Berechtigten gedacht ist, dafür aufgewendet werden, erneut die Einkommensverhältnisse zu prüfen.
Meine Vorschläge:
1.) Jede Transaktion vom Staat wird unabhängig vom Einkommen ausbezahlt, der Zuschuss unterliegt aber der Einkommenssteuer. Dort können solche besonderen Transaktionen auch besonders gehandhabt werden (eigene Progression).
2.) Es gibt eine Stelle in der Verwaltung, die solche Transaktionen an Berechtigte verwaltet. dort gibt man alle anzugebenden Daten nur einmal an und kann ihnen auch Zugriff auf die Einkommensteuerdaten gewähren, so dass die gar nicht angegeben werden müssen. Dafür erhält man anhand der Daten alle Zuwendungen, für die man berechtigt ist, ohne eigene Initiative. Ggf. fragt die Behörde Unterlagen von sich aus an, wenn wahrscheinlich ist, dass man zu einer Zuwendung berechtigt ist. Das verringert Verwaltungsaufwand und gleichzeitig Missbrauch, weil niemand bei unterschiedlichen Behörden für das gleiche ZUwendungen beantragen kann.
3) eine Kombination aus beidem in unterschiedlichen Ausprägungen.

https://www.spiegel.de/politik/katrin-goering-eckardt-plaediert-fuer-bessere-verteilung-von-reichtum-a-42d33e9a-6f1e-4e4d-8397-ff3d2e437efc?sara_ref=re-so-app-sh

Könntest du bitte eine kurze Inhaltszusammenfassung zum Inhalt von Quellen schreiben ?

Gerne:
Frau Göring-Eckhardt bringt die Notwendigkeit einer neuen Vermögensverteilung ins Gespräch.
Die Zahl der Menschen, die mehr als 1 Million Euro im Jahr verdienen, ist stark gestiegen (2019 um 4,6 %, Link zur Statistik im Artikel).
Frau Göring-Eckhardt bringt die Wiedereinführung der Vermögenssteuer ins Gespräch. Auch der Staatsrechtler Alexander Thiele sagt dazu, dass die enormen Vermögensunterschiede sich nicht allein durch unterschiedliche Leistungsfähigkeit erklärten.
Die Unterschiede gefährdeten die Einheit der Gemeinschaft.

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Das vermute ich schon länger… :wink:

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Yep, nur wegen der berechtigterweise gewünschten Wiedergabe des Artikels. :wink:
Allerdings wird das Pseudoargument der Leistungsfähigkeit und Leistungsträger:innen tatsächlich oft in Diskussionen angeführt.
Erben z.B. hat jedoch rein gar nichts mit Leistung zu tun.
Und an der Berechtigung von Millionengehältern wage ich auch zu zweifeln.

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Kann jemand erklären, warum es stets entweder Vermögenssteuereinführung oder Einkommenssteuererhöhung heißt?

Ich wundere mich doch sehr, warum man nicht stattdessen eine signifikante, wirksame und leicht zu erhebende Vermögenssteuer vorschlägt im Gegenzug anbietet die Einkommenssteuer in allen Einkommensgruppen merklich zu senken.

Es ist doch absurd, dass wir in Deutschland (und auch hier im Forum) stets darüber reden, dass die Vermögensunterschiede zu hoch seien, aber enorme Lohnabgaben unterstützen und damit ein wirksames Element des Aufstiegs erschweren. Warum denken wir das Problem nicht lieber von beiden Enden?

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Ich glaube verstanden zu haben, dass die Einnahmen durch die Vermögenssteuer deutlich geringer wären als die verlorenen Einnahmen durch eine Einkommenssteuersenkung.
Aber ja: Ich bin deiner Meinung, dass Vermögenssteuer wichtig wäre und Einkommenssteuer (meiner Meinung nach zumindest in der unteren Hälfte des Einkommensspektrum) gesenkt werden könnte. Außerdem würde die Erhöhung der Erbschaftssteuer viel bringen. Diese ist aktuell lächerlich niedrig.