Energiewende: Rein in den beschleunigten Netzausbau

Eventuell wäre das Thema Netzausbau für eine Anschlussfolge geeignet: Suedlink: Deutschland droht nächstes Großprojektdebakel

Liest sich wie eine Geschichte aus Schilda. Und von solchen Leitungen wird es noch einige brauchen.

Es ist mir unerklärlich, warum der Bund da nicht durchgreifen kann. Dass ein paar Gemeinden ernsthaft versuchen, ein Netzausbauprojekt von europäischer Bedeutung zu verhindern. Oder Landwirte einfach keine Betretungserlaubnis erteilen. Irrwitzig.

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Danke für den Hinweis,

ich hatte Suedlink länger nicht mehr auf dem Schirm, aber was in dem Artikel steht, ist echt deprimierend.

Die ganze Trasse war ja mal als Überland-Leitung geplant. Moment, die ganze Trasse? Nein ein kleines gallisches ähh niedersächsisches Gebiet, zufällig der damalige Wahlkreis von Sigmar Gabriel, sollte von Anfang an Erdkabel kriegen (Quelle: NDR). :wink:

Aber egal inzwischen ist jedenfalls die gesamte Trasse als Erdkbabel vorgesehen, Kosten von 3 Milliarden auf 10 Milliarden rauf. Und nach meiner Erinnerung waren gerade die Masten eines der größten Ärgernisse der damaligen Protestler. So wurde sogar gegen Strom-Masten entlang der Autobahn A7 demonstriert (Quelle)

Trotzdem wird weiter überall gegen die unterirdische Stromtrasse demonstriert, von

  1. Umweltverbänden:
    Dezentrale Energiewende und Klimaschutz statt überdimensioniertem Trassenbau
  2. Bürgerinitiativen:
    Information des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink
  3. Lokalpolitikern:
    „Wir wollen gern die Energiewende befördern, lehnen aber den Trassenbau durch den Wartburgkreis aufgrund der Vielzahl der genannten Probleme grundsätzlich ab. Es ist eine Zumutung, dass wir unseren Landkreis mit dem Biosphärenreservat und vielen anderen Schutzgebieten hergeben sollen für eine Stromleitung, von der wir rein gar nichts haben. Wir werden uns mit allen Mitteln dagegen wehren und ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, gemeinsam zu protestieren.“
    SuedLink - wartburgkreis.de
  4. und sogar Landesregierungen:
    „Die Thüringer Landesregierung lehnt die geplante Trassenführung der Stromtrasse SUEDLINK ab, denn der Trassenverlauf verstößt gegen den Grundsatz der Gradlinigkeit. Wieder einmal wird Ostdeutschland schlechter behandelt. Deshalb werden wir nach Ablauf des Planfeststellungsverfahrens gegen den SUEDLINK gerichtlich vorgehen. […]“
    Stromtrasse SuedLink - infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de

Das die Gemeinden auf unterirdische Kabel pochen, meinetwegen. Aber dass sie, nachdem sie nun schon Erdkabel für den dreifachen Preis bekommen, immer noch vollkommen dagegen sind, dazu fällt einem echt nichts mehr zu ein…

edit:
Hier eine sehr gutes, kompaktes pdf mit dem Trassenverlauf:
Verlauf Südlink-Trasse 3/2021 - landundforst.de

Hier der, erstaunlich gute, Steckbrief des Bauvorhabens Suedlink bei der Bundesnetzagentur mit sehr vielen Informationen:
BBPlG03 Brunsbüttel – Großgartach (SuedLink) - netzausbau.de

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Wenn ich schon lese das jetzt Erdkabel verwendet werden soll, muss man sagen die Verhinderer haben ja quasi gewonnen.

Hier mal eine kleine Gegenüberstellung: Freileitung vs. Erdkabel

Die kosten sind nur ein Punkt, aber die Verluste die zusätzlich auf der Strecke entstehen bedeuten ja dann schlussendlich wieder auch mehr Windräder usw.
Außerdem, werden die Menschen die gegen die Freileitung geklagt haben doch direkt wieder meckern wenn alle paar Jahre irgendwo was aufgemacht werden muss weil das Kabel Defekt ist.

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Und auch hier wieder der allseits beliebte Vergleich von Autobahnausbau vs. EEG-Ausbau. Aus dem Artikel:

Bei Tennet würde man sich eine Angleichung an die eigentumsrechtlichen Möglichkeiten des Bundesfernstraßengesetzes wünschen, um die Dinge zu beschleunigen.

Nicht, dass Enteignungen da schnell gehen, aber sie sind möglich. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das Fernstraßengesetz gelungen finde, aber dass Autobahnausbau und EEG-Ausbau nicht dieselben Grundlagen hat, lässt (mal wieder) tief blicken.

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Wobei ich den Widerspruch der Politiker, den du genannt hast, durchaus verstehen kann. Kriegen die durchleitenden Gemeinden denn Transitgebühren?

Ich wüsste aus dem Stand auch nicht, wie man das machen sollte, aber es klingt mir nach einer typischen Situation, in der der Leidtragende einer Handlung kaum Nutzen von ihr hat. Es wäre doch netter, wenn man die Gesetzeslage und die Planung dazu so gestalten könnte, dass die Gemeinden vor Ort ernsthaft ins Grübeln kommen, ob sie nicht lieber die ersten sein wollen, die die Trasse kriegen, nicht, dass der Nachbarkreis sich das unter den Nagel reißt.

Ich bin leider auch nicht sicher, ob das sinnvoll ginge, aber wenn jemandem was einfällt, immer her damit!

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Wozu, um alles in der Welt, sollen sie die bekommen? Als nächstes Wegezoll für durchfahrende Autos?

Wie kann man sich überhaupt durch eine Stromleitung beeinträchtigt fühlen? Ich habe den Eindruck, die Gegner dieser Leitungen sind alle durchgeknallt.

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Keine sorge das nächste was durchknallt ist unser Stromnetz wenn es zusammenbricht, weil wir den Ausbau nicht hinbekommen haben :upside_down_face:

  1. Strom sollte auch bei den Bürgern vor Ort ein Anreiz sein
  2. Die einen haben ne Stromtrasse, die anderen 5 Windräder und die nächsten 10 Felder voll Solar. Ich denke jeder wird einen Anteil haben und dann kann auch eigentlich keiner mehr meckern :slight_smile:
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Ja, warum eigentlich nicht?

Falls der Einwand von Thüringen faktisch richtig ist, dass die Leitungen nicht gerade, sondern durch Thüringen gebaut werden, weil andere Länder schon mal „nö“ gesagt haben, scheint es ja einen Wert zu haben, keine Stromleitungen zu bei sich zu haben.
Den könnte man ja vergüten. In unserem heißgeliebten Kapitalismus bezahlen wir Menschen ja sonst auch meistens Geld, damit sie tun, was wir wollen.

Ganz Deutschland ist voll mit Stromleitungen. Hier mal nur das Höchstpannungsnetz für den überregionalen Stromtransport: https://www.vde.com/resource/blob/1941438/44d7d556e6b5b7cd1e2f6cae0e5ce501/vde-fnn-karte-stromnetz-deutschland-2020-data.pdf

Dass sich die thüringische Landesregierung nun gegen eine weitere Leitungen, die an der Grenze zu Hessen lang führen soll, in Stellung bringt, ist einfach bekloppt: https://www.eisenach.de/fileadmin/user_upload/A100_ArgeSL_P8_V3_0_GVH_1004_Anlage1.jpg

Die Südostlink-Leitung muss ja auch noch kommen.

Und das wird erst der Anfang sein. Das einizg vernünftige Endziel kann ja nur ein den ganzen Kontinent umspannendes Höchstspannungsnetz sein, so wie es in China derzeit aufgebaut wird.

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Ich habe gar nichts gegen Stromleitungen, ich frage mich nur, ob es bessere und schnellere Methoden gibt, sie zu bauen, als sich zu ärgern, dass die Anwohner sie nicht haben wollen. Vielleicht ist Enteignung ein passendes Mittel, aber dafür müssen offenbar die Gesetze geändert werden. Keine Ahnung, ob die Regierungskoalition das schnell und verfassungskonform hinkriegen würde.
Oder man wirft Geld auf das Problem, bis es weg ist. Wenn man das sehr geschickt anstellt, ist es vielleicht gar nicht so viel Geld. Keine Ahnung, aber ein zwei Gedanken wäre es vielleicht wert.

Und zum Auto-Wegezoll: Ich wohne 500m von einer Autobahn entfernt und wäre begeistert, wenn man um das Rauschen davon so viel Bohei machen würde, wie um das Rauschen der Windräder, insofern: Solange wir nicht genug Erneuerbare haben: Her mit dem Wegezoll! (nein, das ist nicht rational und ich meine es nur so mäßig ernst)

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Manchmal frage ich mich ja, wieso ich überall Starkstrom-Überland-Leitungen sehe, und diese hier jetzt so ein Problem darstellen soll? Aber die meisten davon wurden vermutlich vor Jahrzehnten errichtet, da wurde sowas einfach gemacht.
Aber Strom kommt ja wie das Geld aus der Wand :innocent:

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Laut Bundesnetzagenturbericht zum Q2 2021

Mit rund 65 Prozent der Ausfallarbeit bleibt Windenergie an Land der am meisten abgeregelte Energieträger, gefolgt von Windenergie auf See mit rund 29 Prozent.

Warum wird Windenergie so hart abgeregelt - weil die Leistung von den Umspannwerken Emden und Eickum nicht abtransportiert werden können.

Der Strom kommt also einfach nicht von dort wo er erzeugt wird dahin wo er gebraucht wird. Und nein, BASF und Co werden nicht nach Schleswig-Holstein ziehen.
Die am meisten überlasteten Strecken sieht man hier.

Ab und an kann jetzt sogar der in Deutschland übermäßig produzierte Strom nach Norwegen exportiert werden - die damit ihre Pumpspeicher füllen und ihn uns später (teurer) wieder zurückverkaufen.

Norwegen Import/Export:

Und bitte nicht vergessen:

Offshore-Anlagen, die jetzt in Betrieb sind oder gehen, haben aus früheren Ausschreibungsrunden noch deutlich höhere Einspeisevergütungen. Die Entschädigungsansprüche werden über die Netzentgelte von den Letztverbrauchern getragen.

Sprich wenn die Anlagen produzieren könnten aber es nicht dürfen muss der abgeregelte Strom dennoch bezahlt werden. Die Betreiber kommen da natürlich aus dem Grinsen nicht mehr raus. Geld dafür zu bekommen keinen Strom zu liefern ist ja wohl das beste Geschäftsmodell der Welt - und das wird sich auch nicht ändern solange Erzeuger und Verbraucher nur durch Telefonklingeldraht verbunden sind und alle Kraftwerke die auch südlich des Weißwurstäquators ökonomisch betreibbar sind verboten werden.
Diese an die Erzeuger auszuschüttenden Entschädigungen wurden bisher durch die EEG Umlage gedeckt. Wenn diese wegfällt aber die Entschädigungen weiter bestehen bleiben muss einfach der Preis steigen. Die Abschaffung der EEG-Umlage ist also ein politisch beliebter Taschenspielertrick. Der Strom wird dadurch nicht günstiger, da die Kosten die gleichen bleiben.

Wall Street Journal nannte Deutschland „Worlds Dumbest Energy Policy“ - dem ist nichts hinzuzufügen.

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Liebe Mit-Diskutanten,

wie wäre es, wenn wir die Diskussion über die Notwendigkeit des Netzausbaus in diesem neuen Thread

führen, da wir ja vom Ausgangsthema hier schon ein gutes Stück weit weg sind. :slight_smile:

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Völlig richtig, man sollte sich aber auch mal die absoluten Zahlen ansehen.

Ich nehme allerdings nicht, wie @lib die Zahlen aus Q2/21 (ist nicht als Kritik gemeint), sondern vom Gesamtjahr 2020 der Bundesnetzagentur (Link). Ich halte ein ganzes Jahr hier für aussagekräftiger und für 2021 gibt es den Bericht noch nicht.

Im Jahr 2020 wurden knapp 3 Prozent der Erneuerbaren Energien im Rahmen von Einspeisemanagement-Maßnahmen (EinsMan) abgeregelt.
[…]
Die absoluten Abregelungsmengen von Strom aus Erneuerbaren Energien im Rahmen des Einspeisemanagements (EinsMan) lagen im Jahr 2020 bei 6.146 GWh und sind im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 5 Prozent gesunken (2019: 6.482 GWh).

Zur Einordnung:
Da die EE in 2020 bereits 47 % (Quelle: stat. Bundesamt) der deutschen Stromenergie-„Produktion“ ausmachten, entspricht die abgeregelte Energie-Menge durch Einspeisemanagement also ca. 1,2 % der gesamten deutschen Energiegewinnung in 2020.

Wie sich dieser Anteil in Zukunft verhält, wenn Wind im Norden sowohl On- wie Offshore ausgebaut wird, ist natürlich die Frage.
Allerdings, ist Ende 2021 auch das AKW Brunsbüttel vom Netz gegangen und damit muss desen Stromproduktion nun nicht mehr gen Süden transportiert werden. Und das AKW Brunsbüttel steht quasi exakt am Startpunkt der Suedlink-Trasse, nord-westlich von Hamburg.

Und was die Kosten angeht, welche die Entschädigungen für die abgeregelten erneuerbaren Energiemengen gemäß §15 EEG verursachen, so lagen diese in 2020 bei 761,2 Millionen Euro (gleiche Quelle wie bisher).
Angesichts der hunderten Milliarden, die wir für die Atomenergie bisher locker gemacht haben bzw. die wir den Betreibern für die Entsorgung erlassen haben, noch keine so große Summe.
Außerdem ist das ja nicht alles. Die gesamten Kosten zur „Netz- und Systemsicherung“ betrugen laut Bundesnetzagentur in 2020 ca. 1,4 Milliarden. Die EE-Entschädigungen sind also auch nur ein Teil der Kosten, wenn auch ein sehr großer.

Nachtrag:
Die 761,2 Millionen (in 2020), die durch das Einspeisemanagement an Entschädigungen für Windrad-Betreiber usw. entstanden, wurden übrigens direkt von den Netzbetreibern getragen. Diese gaben die Kosten über die Nutzungsentgelte an die Verbraucher weiter. Die EEG-Umlage, hat damit also nicht direkt etwas zutun, wenn ich das richtig sehe.
Allerdings ist zum 01.10.2021 die bisherige Regelung zu Einspeisemanagement und Entschädigung (§ 14 EEG, § 15 EEG) an EE-Betreiber gefallen.

Das heißt nach meinem Verständnis, dass die EE-Erzeuger zwar auch weiterhin abgeregelt werden, wie auch alle anderen Kraftwerke, wenn das Netz es erfordert. Aber die EE-Erzeuger werden nun nicht mehr gesondert dafür entschädigt.

Wenn ich das richtig sehe, ist das also eigentlich schlecht für die Bertreiber von Winrädern, da sie nun nicht mehr für Netz-bedingte Erzeugungsausfälle entschädigt werden.
Warum man diese „Entschädigungsregel“ kassiert hat, ist mir schleierhaft. Auch wenn das nur ein paar Prozent der Einnahmen eines Windrad-Bertreibers ausmacht, kann das bei der Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen mMn einen großen Einfluß haben.

Gleichzeitig entfallen diese Kosten nun bei den Netzbetreibern und ich gehe mal stark davon aus, dass die Netzbetreiber diese Kosten nicht 1:1 an die Verbraucher weitergeben werden.

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was ich kritisiere ist folgendes:
Entgegen der Versprechung der Dezentralisierung der Energieerzeugung wird die Erzeugung nach Norddeutschland (bzw. sogar noch nördlicher) verschoben. Gleichzeitig wird die Anbindung von Nord und Süddeutschland nicht angemessen ausgebaut.
Wenn jetzt im Dezember weitere 3GW Atomkraft aus Süddeutschland vom Netz gehen werden diese zum größten Teil aus Norddeutschland kompensiert werden müssen. Wir sehen doch, dass es schon jetzt nur unter größten Schwierigkeiten (=teuer) geht.
Dass die Entsorgung des Atomkraftmülls teuer wird ist für mich noch nicht erwiesen. Zum einen besteht bereits ein hauptsächlich von den AKW-Betreibern gefüllter hundert Milliarden euro schwerer Atomfonds zur Absicherung dieser Kosten und zum anderen glaube ich noch an eine technische Verwertung des Mülls, der damit auch zu einem Asset werden könnte. Diese Diskussion würde ich aber gern auf in 20 Jahren vertagen.
Bis dahin noch eine kurze Nebenrechnung:
Ich unterstelle der BayernLB einmal, dass die von ihnen an den finnischen Reaktor gewährte Kreditlinie ca. 400 Millionen Euro zu Konditionen von 6% beträgt. Das hiesse dass der Reaktor vom Moment der Kreditvergabe bis zur vollständigen Rückzahlung des Kredits jährlich ca. 24Mio. in die bayerische Staatskasse spült. Wenn wir annehmen dass das ca. 20 Jahre dauert wären das ca. 500 Mio €.
Man kann mit Atomkraft Geld verdienen - auch in Deutschland, und auch als Staat.

Und ich weiss nicht ob oder warum du das anders siehst - aber 1,2% der Energiegewinnung nicht nutzen zu können weil die Kabel es nicht hergeben empfinde ich als wahnsinnig viel und ein Zeugnis von (politischem) Managementversagen.

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Es ist ja glaube ich auch bei allen Beteiligten an der Diskussion klar, dass der Netzausbau zu langsam geht, was ja auch hinreichend moniert wurde.

Da müssen wir schneller werden, deutlich.
Es wird übrigens noch mehr werden, die jetzt im Bau befindlichen Trassen werden doch sicherlich nicht reichen. Es sei denn, wir knallen uns den Norden zu und machen aus Überschüssen z.B. Wasserstoff und transportieren den, irgendwas wird jedoch transportiert werden.

Es ist doch seit Jahren ersichtlich dass das nicht schnell genug geht.
Der Plan war mal, dass mit dem Abschalten der AKWs Südlink stehen muss.

In dem Moment wo hier ein Delta entsteht, welches mittlerweile auf mehr als 6 Jahre geschätzt wird, hätte reagiert werden müssen: indem die AKWs verlängert werden oder die Wasserstoffwirtschaft aufgebaut wird. Beides ist nicht geschehen und kann nun auch in der Übergangszeit bis der Südlink tatsächlich steht nicht mehr nachgeholt werden. In unter 5 Jahren eine Wasserstofffabrik in Deutschland zu bauen halte ich ehrlich gesagt für utopisch, wenn in der selben Zeit nichtmal ein Windkraft gebaut werden kann.
So wird’s kommen: Die AKWs gehen vom Netz und die Kohlekraftwerke im Süden des Landes übernehmen. Mehr Windkraft wird im Norden gebaut und 2023 wird noch mehr Leistung von Windkraft abgeregelt werden müssen. All das zahlt der Verbraucher mit verschmutzter Umwelt, teurem Strom und kürzerem Leben.

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Das hat die bayrische Landesregierung und damit auch der bayrische Bürger mit der 10H Abstandsregel allerdings auch mit zu verantworten.

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Dass die bayrische Landesregierung das durfte ist so vom Bundesrat 2014 abgesegnet.
Wenn man die Bayern oder Baden-Württemberger fragen würde ob sie lieber 300 weitere Windräder sowie 4 Gaskraftwerke (zusammen insgesamt 1,5GW) oder ein weiteres AKW (auch 1,5GW) haben würden, dann wäre die Antwort vermutlich ziemlich klar pro Kernkraft.

Außerdem war doch immer klar, dass im windarmen Süden ein massiver Ausbau der Windkraft weniger bringt als im Norden. Das heisst eine Anlage im Süden ist schonmal weniger ertragreich als eine im Norden - also sollte zuerst im Norden gebaut werden wo die low hanging Fruits sind.

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Spielt ja keine Rolle, wer dem zugestimmt hat, sondern für wen die CSU das Ganze gemacht hat.

Das glaube ich kaum.
Man kann in Deutschland ja nicht mal eine Stromtrasse von Nord nach Süd verbuddeln, ohne das die Leute auf die Strasse gehen. Da halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass sich heute noch irgend ein bayrischer Kreis (zu recht) ein AKW hinsetzen lassen wird.

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