LdN316 - Autos, Verkehrswende und ländliche Gegenden

und auch nur für diejenigen, die im Einzelhandel oder im Büro arbeiten. Schichtarbeiter, Produktion, oder Gesundheitswesen können mit so einem Service nichts anfangen.

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Denke das hier sollte schon weiterhelfen:

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Super Arbeit Markus.

Könntest du bitte trotzdem noch einmal erklären wie du die ÖPNV Anbindung bestimmst? Ich sehe zwar die Anzahl Abfahrten, aber nicht wie viele Strecken damit bedient werden. Es bringt ja wenig wenn eine Stadt alle 10 Minuten angebunden ist, aber auf jedem Gleis nur stündlich die benötigte Verbindung fährt.

Die Stadt Dessau hat zum Beispiel solche „Probleme“.

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Das kann ich nachvollziehen, frage mich aber, ob ein Erhalt motorisierter Individualmobilität auf heutigem Niveau möglich ist, wenn gleichzeitig die Emisssionen runter gehen sollen.

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Ja, das habe ich mich auch gefragt. Ich habe hier wie gesagt nur den Agora-Datensatz anders ausgewertet und dargestellt. Die Umrechnung von Anzahl der Verbindungen in die Taktung kommt von denen. Also z.B. >600 Verbindungen pro km² = 15 Minuten-Taktung. Ich vermute dahinter stecken exemplarische Auswertungen anhand einzelner Städte (aller Größen-Kategorien). In der Tat sagt aber die Taktung noch nichts darüber aus, welche Strecke wie oft bedient wird.

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Falsche Erwartung?

Ich mein du willst ein Gefährt ersetzen, dass fährt wenn du es willst und erwartest daher, dass der Ersatz nach Möglichkeit die für dich optimale Verbindung bitte im 10 Minutentakt anbietet und das auch noch rund um die Uhr …

So funktioniert aber ÖPNV nicht.
Zumal dein Nachbar ja dann dasselbe für seine Fahrt erwarten darf …

Das ist aber schon eine Größe wo man daraufhin arbeiten kann.

Nur da ja nach Möglichkeit jede Einzelne Strecke gewinnbringend betrieben werden soll wird das nichts werden.

Das haben sie aber nach meiner Erinnerung nicht getan.

Hier kann man aber durchaus auf den Veranstalter/Betreiber zugehen und schauen ob es möglich wäre eine Extrafahrt nach Ende der Veranstaltung zu buchen.
Hat man in meiner alten Heimatstadt so gemacht, da wurde Bedarf angemeldet und nach Ende der Veranstaltung ist noch ein extra Bus nach dem Lumpensammler gefahren, außerhalb des Fahrplans aber zum regulären Tarif auf regulärer Streckführung.
Hatte den Vorteil, dass alle alkoholische Getränke nehmen konnten und trotzdem nach Hause kamen (wenn sich genügend (mindestens 5) anmeldeten ist der Bus dann auch noch in die nächstgelegenen Dörfer gefahren, ansonsten hat er seine Tour abgebrochen nachdem der letzte ausgestiegen ist.

Das wird noch eine Weile brauchen, da derzeit die Nachfrage höher als das Angebot ist.
Aber man darf auch nicht vergessen, das Niemand das sofortige Verbot des Betriebs von Verbrenner Fahrzeugen fordert sondern maximal das in Verkehr bringen neuer Verbrennerfahrzeuge.

Ich wäre ja für den verstärkten Ausbau von Oberleitungsbussen. Hast du die Oberleitung brauchst du keinen weiteren Eingriff in die Straße wie bei der Tram.

Das Problem hier ist, dass meistens nur auf Alternativen hingewiesen wird, während der Empfänger dass als Vorgabe (Vorbote von Verboten) aufnimmt.

Woran machst du das fest?
Es gab einen Mangel an PKW aber keine Vorschriften wie man seine Mobilität zu gestalten hat, wohingegen der Staat versucht hat mittels massiver Subvention in den ÖPNV dem Mangel an PKW abzuhelfen.

Ja und die fehlende Bereitschaft der (und auch Zwang für) AG sich darum zu kümmern, dass ihre AN auch zum Arbeitsplatz kommen können.

(T9 Autokorrektur korrigiert)

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Falsche Interpretation. Eine Taktung mit 20-30 Minuten fände ich in Ordnung, 10 Minuten ist sicher too much. Ich schrieb nur, dass es zu wenig ist wenn rechnerisch alle 10 Minuten ein Zug kommt, alle diese Züge aber andere Ziele ansteuern und der Ort daher doch eher stündlich angebunden ist.

Für mich persönlich reichen 20-30 Minuten Taktung völlig aus oder noch besser im ländlichen Raum On-Demand Services, wie Moia oder Rufbusse.

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Das geht mit Elektromobilität und Energiewende.
Also es geht, aber es erfordert Aufwand und Zeit.

Ich teile die Analyse, dass man, wenn man sich erst einmal ein Auto angeschafft hat und damit dessen Fixkosten sowieso zahlen muss, meistens damit besser fährt als mit dem ÖPNV, sowohl was die Kosten in Geld als auch die in Zeit angeht (Fahrten innerhalb einer großen Großstadt vielleicht einmal ausgenommen.)

Aber ich würde nicht sagen, dass es deshalb in jedem Fall gut ist, unbegrenzt viel Geld für den ÖPNV auszugeben. Der ÖPNV kann dann effizient sein, wenn mehrere Menschen ungefähr zur selben Zeit ungefähr dieselbe Strecke zurücklegen wollen. Wenn aber beispielsweise Du der einzige aus Deiner Nachbarschaft bist, der zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Kinovorstellung besuchen will, ist es effizienter, wenn Du da alleine mit einem Pkw hinfährst, als wenn Dich allein ein Busfahrer in einem Bus dahin chauffiert. (Wenn nicht gerade viele Menschen zu derselben Zeit auch einen signifikanten Teil derselben Strecke zurücklegen wollen.) Der Busfahrer muss ja auch bezahlt werden, und der Bus kostet und verbraucht mehr als ein Pkw.

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Weder habe ich das alles durchgerechnet, noch kann ich, es klingt für mich aber schon plausibel, dass auch die Gesamtzahl an Autos ein Problem darstellt.

Zeit, die wir m. E. nicht haben. Sollte Dein erster Satz zutreffen, brauchen wir zumindest zeitweise eine Einschränkung.

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Selbst das würde ich fast bestreiten - denn ein Großteil der Umwelt- und Sozialproblematik des PKW-Verkehrs hängt damit zusammen, dass das durchschnittliche Auto 95% der Zeit rumsteht und dabei diverse Kosten erzeugt, sei es durch die Nutzung des öffentlichen Raumes oder die Abnutzung durch Witterung und Materialalterung.

Aber es ist auch klar, dass wir natürlich eine hohe Auslastung des ÖPNV wollen. Für die Abend- und Nachtstunden muss es dann aber eben Alternativen innerhalb des Modells ÖPNV geben. Das, was man früher „Anruf-Sammel-Taxi“ nannte, also eine Buslinie, die i.d.R. von Taxiunternehmen im Auftrag der Verkehrsverbundes betrieben wird und nur fährt, wenn Nutzer vorher Interesse bekunden, sollte heute natürlich auch Online buchbar sein. Das bedeutet dann, dass die Verkehrsverbünde Strecken, die sich wirtschaftlich nicht lohnen, an Taxiunternehmen outsourcen, der Beförderungsvertrag aber weiterhin zwischen Kunde und Verkehrsverbund zu Stande kommt, sodass auch Monatstickets hier gelten. Finanziert wird das über eine Querfinanzierung.

Es gibt hier definitiv Möglichkeiten, den ÖPNV zumindest so attraktiv und nutzbar zu machen, dass man auch ohne eigenes Auto leben kann. Und das auch auf dem Land. Wie gesagt im Zweifel über Querfinanzierungen - aber diese Denkweise: „Das lohnt sich nicht, das bieten wir nicht an!“ muss enden, weil diese Denkweise dazu führt, dass der ÖPNV nie eine gleichwertige Alternative zum Privat-KFZ werden kann.

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Hier haben wir uns zum Beispiel früher schon immer gefragt, warum zwischen ca. 22:00 und 24:00 Uhr fast leere Busse fuhren, der letzte um 00:XX Uhr dann wieder völlig überfüllt war, weil viele nicht bis 05:00 oder 06:00 warten wollten. Da könnte man auch einfach zwischen 21:00 Uhr und 24:00 Uhr den Takt runterschrauben und dafür hinten was dran hängen. Täte der Auslastung der Linien gut, man muss halt überlegen, was man dann mit den Fahrergehältern macht. Aber ja, AST ist auch eine gute Lösung, auf dem Land vielleicht so etwas wie „Dorfautos“. Klar bedeutet das für die einzelnen Menschen weniger Unabhängigkeit und Flexibilität, wenn man sich auf Abfahrtszeiten einigen muss, dazu verweise ich auf meine Aussage oben.

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Ich wollte mich vor allem drauf beziehen, dass wenn wir ein Bahnhof vorhanden ist, es ein gewisses Potential gibt, dass es besser werden kann. Es ist denke ich in den meisten Fällen einfacher bestehende Infrastruktur auszubauem, als komplett neu einen Bahnhof in ein Stadtzentrum zu packen und neue Schienen quer durch die Stadt zu ziehen.

Was genau ist mit angeschlossen gemeint? Nur Orte von denen aus ein Fernzug fährt? Ich finde das ist nicht wirklich sinnvoll nur sowas zu betrachten, es macht nicht Sinn den Fernverkehr zu jedem Ort in Deutschland zu legen. Viel interessanter wäre, wie viele Anschluss an den Fernverkehr über öffentliche Verkehrsmittel haben.

Ich glaub ÖPNV wird nie komplett gleichwertig zu Privat-KFZ werden können. Es wird immer einige Sachen geben, in denen das Privat-KFZ besser sein wird, was den Komfort angeht. Von daher sollten wir davon weggehen zu sagen, nur wenn das ÖPNV genau so gut ist, wie der Individualverkehr steigen wir um. Stattdessen sollten wir darauf hinarbeiten, dass der ÖPNV eine akzeptable Form der Mobilität für möglichst viele Menschen wird

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Das bringt sehr konkret auf den Punkt was ich z. B. hier drüben schrieb. Wenn wir es ernst meinen mit der CO₂ Reduktion, müssen wir beim MIV Einschnitte in Kauf nehmen.

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Genau

Alle Orte, in denen irgendein öffentliches Verkehrsmittel hält, also >80% der Bevölkerung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie uns diese Info weiterhelfen sollte.

Als FDP Wähler kann ich mich nur schämen… erst hält uns die FDP zu dumm bzgl „so viele Schilder für Tempo 130 haben wir nicht“, jetzt das.

Ich fahre viel Auto, aber auf dem Rad sieht die Welt halt anders aus. Im Auto ist es warm, man hat Schutz etc. wenn ich meine Kinder auf dem Rad hinter mir habe, dann ist da null Schutz. Dann Radwege direkt an Straßen, auf denen Tempo 50 lkws vorbeifahren… super Gefühl. Kaum Zebra streifen… im Grunde: alles fürs Auto…

Ehrlich, was ein Witz. 1. im Auto kann ich damit leben dass eine Durchgangsstraße nur Tempo 30 ist… Mei, verliere ich 1minute Lebenszeit… da geht die Welt net unter… vs. Realer Gefahren für Radler, Fußgänger etc
2. hier gehts doch gar nicht um Vorschriften, hier gehts darum, dass es 1 Million unterschiedliche Situation in Städten unterschiedlicher Größen gibt… also einfach den Kommunen erlauben, die jeweilige individuelle Situation selbst zu analysieren und zu entscheiden. Und wenn die Bevölkerung damit mehrheitlich nicht übereinstimmt, haben wir lokale Wahlen… nennt sich Demokratie. Bsp: hat eine Durchgangsstraße einen getrennten Geschützen Radweg, vielleicht sogar eine Brücke, um sie zu überqueren, dann lass doch 50. aber wenn die gleiche Straße nur einen engen Radweg hat, und weit und breit keinen Übergang, dann mach doch Tempo 30, erlaube kurze Abstände von Zebrastreifen etc… und möglicherweise ist die Situation an dieser Straße in einem Abschnitt A anders als paar Meter weiter in Abschnitt B, also muss man auch hier jeweils überlegen dürfen, was Sinn macht.

Die FDP ist eine Enttäuschung und ich schäme mich für das Kreuz… jeder, der überlegt, ob er/sie die FDP wählen soll, bekommt eine Absage. Ich hatte Christian linder live gehört auf einer Wahlkampf Veranstaltung und Q&A Session, da war die Message viel offener… aber jetzt macht die FDP einfach immer was anderes, als die Grünen wollen. Aber ist ja nicht schlimm, die nächsten Wahlen kommen… kann die FDP die Büros im Bund wieder räumen…

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Jetzt erhöhen die Verkehrsbetriebe erstmal wieder die Preise, Benzin und Diesel wieder günstig.

Läuft bei der Verkehrswende! :smiley:

Das ein Auto die meiste Zeit rumsteht liegt in der Natur der Sache. Man hält sich ja ein Auto, damit man immer, wenn man es braucht, Zugriff darauf hat.

Menschen nehmen freiwillig und gerne mehrere Hundert Euro pro Monat in die Hand, damit sie es so gut haben.

Weil in dem Zitat die Nutzung des öffentlichen Raums mit drin steht: wäre es „OKier“ wenn man einen eigene Stellplatz für die Haltung eines PKW nachweisen müsste? Ich glaube in einigen Mega-Cities ist schon heute so.

Theoretisch ja, praktisch nein.
Das Problem ist dabei eben wieder die soziale Ungleichheit. Unter den Menschen, die wegen des mangelhaften Ausbaus des ÖPNV auf ein Auto angewiesen sind, sind leider auch viele Geringverdiener, Schichtarbeiter usw.

Über Regelungen wie die Nachweispflicht für einen eigenen Stellplatz wird das Auto hingegen stärker zum Luxusgut. Vielverdiener kümmert eine solche Regelung gar nicht, denn die leben im eigenen Haus mit Garage (oder zumindest Auffahrt / Carport). Es sind einzig die Menschen, die in urbanen Umgebungen wohnen, die hier stärker belastet werden - und das sind statistisch ohnehin schon die ärmeren 50% der Gesellschaft. Und das ist meines Erachtens ein großes Problem.

Wir würden hier daher wieder in die gleiche Richtung gehen, in die wir leider bei der Förderung der e-Mobilität schon gegangen sind: Wir machen Regelungen, welche Eigenheimbewohner gegenüber Menschen, die im urbanen Bereich wohnen, bevorteilen (denn kaum jemand, der in einer Mietwohnung lebt, kann sinnvoll ein e-Auto laden, Wallboxförderungen in Anspruch nehmen, damit die e-Auto Kaufförderung oder die Dienstwagenförderung für e-KFZ (0,25%-Regelung) nutzen…).

Regeln, die das Auto unattraktiver machen, sollten daher vor allem sozial tariert sein - und das bedeutet, dass sie auch die Gutverdiener betreffen müssen, nicht nur die Geringverdiener - und umgekehrt müssen Förderungen auch die Geringverdiener stärker unterstützen, statt nur den Gutverdienern noch mehr Kohle in den Rachen zu werfen, damit sie sich ökologischer verhalten.

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Welche Maßnahmen zielführend sind, hängt auch davon ab, welche Ziele man hat.
Das Ziel, den OPNV hoch auszulasten, ist etwas anderes als das Ziel, den Menschen gute Mobilität zu realtiv geringen Kosten zu ermöglichen (wobei Kosten hier allgemeiner gemeint ist, also nicht nur Geld, sondern auch Zeit, Raum, Umwelt, …)

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