Welchen Schaden haben Sie denn davongetragen, dass Ihr Klassenkamerad gespickt hat?
Jeder Bürger hat im Rahmen der Gesetzeslage das Recht darauf, zuverlässig sicher von A nach B zu kommen. Mit dem Verkehrsmittel seiner Wahl. Dieses Recht kann derzeit nicht gewährleistet werden. Als Alltagsradler in München ist man täglich auf jeder Strecke rücksichtslosem Verhalten des Kraftverkehrs ausgesetzt. Dies bezieht sich ja auch nicht nur auf den „ruhenden Verkehrs“ sondern auch auf Tempoverstöße, enges Überholen, Missachtung der Vorfahrt beim Rechtsabbiegen usw. Gefährdungen und Nötigungen sind dort an der Tagesordnung. Persönlicher Dialog auf den Straßen ist kaum möglich, da man von Kraftfahrern nach entsprechendem Hinweis idR ignoriert, beleidigt und/oder bedroht wird. Ob man sich diesen Wahnsinn auch noch im Alter oder mit Kindern antuen kann oder möchte ist keine leichte Entscheidung.
Eben auch vom illegalen „ruhenden Verkehr“ gehen deutliche Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer aus (Zwang zum Ausweichen in den fließenden Verkehr, Blockade von Sichtachsen, Komplettes Verhindern des Fortkommens). Zudem wird durch dieses rücksichtslose und egoistische Verhalten Platz in Anspruch genommen, der anderen Verkehrsteilnehmern als Mobilitätsraum zusteht UND für alle Menschen Lebensraum darstellen sollte. Die Straßen vor unseren Häusern sind nicht als reine PKW-Durchfahr & -Abstellflächen gedacht.
Da in der heutigen Situation weder Politik noch Behörden incl Polizei wirksam gegen diese Auswüchse vorgehen, ist es mehr als geboten & legitim, dass sich die geschädigten Bürger entsprechend engagieren. Bis Politik & Überwachungsbehörden wirklich mal aktiv werden (Spitze im Abschleppen: Warum in Berlin-Mitte so viele Autos umgesetzt werden [€]) eben auch durch Bürgeranzeigen.
Zielsetzung ist hier keineswegs eine 100%ige Überwachung, Bespitzelung oder Bestrafung aus Prinzip sondern zumindest der Ansatz der Durchsetzung der StVO zur Wiederherstellung von Sicherheit & Ordnung im öffentlichen Raum und die Sicherstellung einer wirklichen Wahlfreiheit der Verkehrsmittel. Gerade für die schwächeren und ungeschützten Verkehrsteilnehmer.