Üblicherweise verweisen die Artikel ausschließlich auf die Gestehungskosten und vergleichen dort z. B. AKWs mit WKAs. Dieser Vergleich ist aber defakto unzulässig, weil Äpfel mit Birnen verglichen werden:
AKWs sind steuerbar und haben eine Verfügbarkeit von ca. 90%. WKAs haben keine gesteuerte und planbare Stromerzeugung. Deshalb werden in den Studien seitens Fraunhofer oder Greenpeace eben auch für ein 100%-EE-Stromsystem zum einen massive Überkapazitäten an WKA und PV geplant (ca. Faktor 5: Greenpeace plant ca. 450 GW an PV + WKA für die Energieerzeugung, das Fraunhofer sogar noch etwas mehr, Peakbedarf in Deutschland liegt aktuell bei ca. 90 GW.) und zusätzlich P2G sowie GUD zur Absicherung des kontinuierlichen Strombedarfs.
D.h. wenn man die Kosten vergleichen will, muss man eben die Kosten des AKWs mit einem EE-Systemverbund aus WKA, PV, P2G und GUD vergleichen. Dies führt sowohl zu massiv höheren Kosten als auch CO2-Emissionen für den EE-Systemverbund.
Mir wäre keine Studie seitens der üblichen Forschungsinsitute bekannt, die dies sauber vergleicht.
Die sind aber schnell erreicht. Für ein einzelnen KKW macht UK schon 100.000.000.000,00€ locker.
Die gesamte Fördersummer der Atomkraft in Deutschland wird schon jetzt auf eine Größenordnung von mehreren 100 Milliarden geschätzt. Weitere Subventionen dürfen wegen mir gerne in eine nachhaltige Technologie fließen, die sich später selbst trägt.
Das FÖS hat die seit 1955 erfassbaren Förderungen und staatlichen Ausgaben zusammengetragen. 287 Mrd. € machen in diesem Zeitraum allein direkte und indirekte staatliche Förderungen aus – wie etwa Finanzhilfen, Forschungsausgaben oder Steuervergünstigungen, aber auch Vorteile für Atomkonzerne durch den Emissionshandel oder eigene Rückstellungen. Weitere 9 Mrd. € entfallen auf sonstige staatliche Kosten, etwa für Polizeieinsätze bei Castor-Transporten oder für von der Bundesrepublik übernommene Atom-Folgekosten als staatlicher Nachfolger der DDR.
Habe gerade die letzte Lage gehört und bin ein bisschen enttäuscht mit welcher Rhetorik da mit der Atomkraft umgegangen wird. Vor allem Ulfs Aussage dass man Atomkraft nicht unter Kontrolle hätte - Entschuldigung aber bitte was? Atomkraftwerke gibt es seit den 50ern, in den knapp 70 Jahren sind uns genau zwei Werke um die Ohren geflogen. Chernobyl und Fukushima sind außerdem Konstruktionen der ~70er, seitdem ist die Technik auch wieder vorangeschritten. Klar gibt es immer wieder Unfälle, Warnungen, und auch Tode die keinen Supergau benötigen - das hab ich auch an erster Hand als jemand der nahe einem französischen Atomkraftwerk wohnt erlebt. Aber wenn man diese dann wieder unter Kontrolle bekommt sehe ich nicht wie man das als Beispiel dafür aufbringen kann dass man Atomkraft nicht unter Kontrolle habe.
Ich finde man kann viel über Atomkraft diskutieren, und das Problem mit der Endlagerung oder dass radioaktives Material in die falschen Hände kommt sind wahrscheinlich wirkliche Sicherheitsrisiken, darüber wurde hier schon von Leuten diskutiert die da mehr wissen als ich. Aber die Sicherheit von Atomkraftwerken als contra aufzubringen ist mMn der falsche Weg. Das ist ein bischen wie Straßenverkehr (Kohle) und Luftverkehr (Nuklear) zu vergleichen. Wenn im Luftverkehr was schief geht dann gehts richtig schief und ist ein riesiges Disaster das weltweit diskutiert wird. Trotzdem sterben im Zivilflugverkehr weltweit ~10% der Menschen die allein in Deutschland jährlich im Straßenverkehr sterben. Das sind ganz andere Dimensionen, aber wie viele Leute haben Flugangst und wie viele Leute haben „Autoangst“? Gibts den Begriff überhaupt? Die Unsicherheit von Atomkraftwerken ist eine zwar irgendwo nachvollziehbare aber irrationale Angst die einfach allgemein als selbstervständlich angenommen wird.
In Deutschland ganz einfach, niemand. Auch in anderen Länder wird das nicht klappen, da die Bauzeit von AKWs einfach viel zu lange ist. Bis die Strom produzieren, sind wir jenseits der 1,5°C.
Wie sollte es denn anders sein? Die Konzerne sind massiv in Vorleistung gegangen und allein um die Kredite zurückzahlen zu können, muss ein AKW eine große Menge Geld abwerfen. Und zu den Bauzeiten damals gab es damals keine Kredite zu so niedrigen Zinsen. Das ist genau so wie wenn Du Dir eine Immobilie kaufst und dann vermietest. Wenn das Ding abbezahlt ist und nichts daran kaputt ist, dann ist das auch eine Gelddruckmaschine. Ein AKW ist nur deutlich teurer und größer und bringt daher mehr Geld. Dazu kommt, dass dabei sie auch eine ganze Menge Risiken haben, so die man auch einkalkulieren muss und die deutlich größer sind als bei einer Immobilie.
Ich würde die Diskussion die AKWs weiterlaufen zu lassen gerne führen. Aber das ist nicht mehr möglich. Die Mitarbeiter sind weg bzw. werden weg sein. Die Konzerne selber haben dazu gesagt, dass dies nicht mehr möglich ist (Sendung FAKT, hab ich irgendwo weiter oben verlinkt).
Ich habe es nie durchdiskutiert, da nicht möglich, aber grundsätzlich fände ich die Idee die AKWs noch länger laufen zu lassen und dafür entsprechend Kohlekraftwerke sofort stillzulegen, sehr charmant. Denn die Kohle ist bei weitem schlimmer. Und ja, ich wäre damit auch dafür das Risiko eines GAUs gesellschaftlich in kauf zu nehmen (Das heißt nicht, dass ich dafür bin überalterte, unsicher AKWs weiter zu betreiben). Auf das bisschen Atommüll mehr kommt es nicht wirklich an. Bei Kohle dagegen besteht nicht ein geringes Risiko, sondern da sind massive Schäden garantiert. Aber die lassen sich ja wunderbar hinter den AKWs wunderbar verstecken.
Das Hauptproblem, was wir in Deutschland haben, ist dass wir den Ausbau der Erneuerbaren gut angefangen haben, dann aber wurde das alles zurückgefahren. Und jetzt haben wir Kernernergie nicht mehr als Notlösung, sondern nur noch Kohle und evtl. Gas.
Wie schon ein paar mal erwähnt, war auch in der aktuellen Folge, wieder die AKW Diskussion sehr ungenau. 1. Trotz Sektorenkopplung, trotz Speicherkraftwerke (die nahezu nicht gebaut werden) und massiven Ausbau der Erneuerbaren wird man ohne fossile Kraftwerke und ohne AKWs es kaum schaffen eine 24/7 Stromversorgung bereitzustellen, siehe zB.: Harald Lesch & Hartmut Zohm: Atomausstieg, Endlagerung, Transmutation, Kernfusion - YouTube (und H. Lesch ist jetzt nicht als Freund der AKWs bekannt.) 2. Ja es ist der Menschheit nicht gelungen Druckwasserreaktoren sicher zu betreiben, aber dieses fragwürdige Design hat uns wahrscheinlich das Militär eingebrockt. … es gibt dazu gerade eine gute Doku names „Thorium“ auf Netflix. Wahrscheinlich könnte man schon Spaltungsreaktoren bauen, die in sich sicher sind (also nicht in die Luft fliegen, wenn die Kühlung ausfällt). Aber ich denke auch nicht das es jetzt 2021 noch sinnvoll wäre ein neues Reaktorkonzept zu entwickeln und zuzulassen, Auch wenn es in den USA und China große Befürworter gibt. 3. Das Argument mit dem CO2 Ausstoß beim Bau eines AKWs ist unsinnig, weil die Kraftwerke ja schon stehen.
Abschließend glaube ich natürlich auch, dass man erneuerbare Energie massiv ausbauen muß, dass der Bau neuer Spaltungskraftwerke finanziell aktuell komplett unsinnig ist, aber ich befürchte auf der anderen Seite auch, dass der Strombedarf der Menschheit weiter steigen wird und sich die Zunahme eher noch beschleunigen dürfte (Straßenverkehr wird auf Elektro umsteigen, Heizungen auf Wärmepumpen, Flugzeuge und Industrie auf H2, usw) und dass dies durch EE und Sektorenkopplung nicht rund um die Uhr abgedeckt werden kann. Also wird die Frage, gerade in so Ländern wie Frankreich sein: Stellt man fossile Gaskraftwerke hin oder lässt man die schon gebauten AKWs noch ein paar Jahre länger am Netz, solange bis dann irgendwann doch mal Fusionskraftwerke die Grundlast übernehmen werden (Forschung im Bereich Kernfusion sollte man massiv fördern, scheint mir gerade die einzige Rettung zu sein). Und mit Blick auf den Klimawandel scheint es mir weniger kritisch die alten AKWs - gerade in Ländern wie F - noch etwas länger am Netz zu lassen, wie weiterhin auf fossile Kraftstoffe zu setzen.
Liebes Lage-Team,
gerade weil ich bei euren gut recherchierten Beiträgen oft und gerne dazu lerne bin ich von dem „Zukunft der Atomkraft“ Beitrag in LdN267 etwas enttäuscht. Zur Diskussion steht, ob Atomkraft das Label „nachhaltig“ oder „grün“ bekommt. In dem Zusammenhang geht es dann um die entscheidende Frage, wie die CO2 Bilanz von AKWs denn nun ist („Gretchen-Frage“). Statt einer Zahl bekommen wir hier dann aber Sätze wie „Mein Wissensstand ist, dass die Atomkraft nicht CO2-neutral ist“, „die CO2-Emissionen sind enorm / ganz massiv“ präsentiert. Ein seltsamer Satz, der ungefähr so hilfreich ist, wie „Die Corona-Impfung ist nicht ohne medizinische Risiken“. Wenn ich das Risiko der Impfung nicht ins Verhältnis setze zum Risiko der Infektion und die CO2 Emission von AKWs nicht zu denen von Kohle o.ä. sagt eben leider das rein gar nichts aus.
Wenn ich mal Umwelt Bundesamt Zahlen nehme [1], [2] dann liegt die Braunkohle bei 1135 g/kWh während Atomstrom zwischen 3,7 und 110 g/kWh rangiert – Median 12 g/kWh. Da liegt also mal mindestens Faktor 10, im Mittel eher Faktor 100 dazwischen. Wie viel ist enorm / massiv?
Als besonders CO2 intensiv wird der Beton beim Bau erwähnt (allerdings auch keine Zahlen). Da habe ich auf die Schnelle nur bedingt belastbare Quellen für AKWs [3] und Windräder [4] gefunden. In meiner Milchmädchen Überschlags-Rechnung komme ich auf ~260000t Beton für ein AKW mit 9853 GWh Stromproduktion pro Jahr, während es beim Windkraftwerk 900t Beton bei 8,3 GWh Stromproduktion sind. Wäre die Lebensdauer gleich, würde die Windenergieanlage 4x mehr Beton verbrauchen. Aber wie gesagt – keine belastbaren Zahlen – nur eine Größenordnung – nagelt mich nicht drauf fest. Wirklich im Nachteil scheint mir hier das AKW allerdings nicht zu sein (gerne widerlegen).
Es gibt echt gute Argumente gegen den Einsatz von Kernkraft (die ihr ja auch schon genannt habt) – deswegen ist es irgendwie echt kontraproduktiv, wenn ihr euch hier einen schlanken Fuß macht und eure Thesen nicht quantitativ belegt (wie ihr es sonst sehr gut macht).
Danke für Ihren Beitrag, dem ich voll zustimme. Das Thema wird leider viel zu ideologisch diskutiert und sich dann gewundert, dass es an der Umsetzung hapert.
Mich würde tatsächlich mal interessieren, wo die ganzen Handwerker herkommen sollen um die ganzen neuen Anlagen zu bauen? Und hier geht es ja nicht um irgendwelche Handwerker, sondern hoch ausgebildete Spezialkräfte inkl. Ingenieuren zur Planung und Überwachung.
Zusammen mit der mangelnden Akzeptanz für Stromtrassen und Windkraftanlagen vor der eigenen Haustür sind das leider keine guten Aussichten für die Energiewende. Ich glaube, dass es mittlerweile einen breiten Konsens in der Bevölkerung für die Energiewende gibt aber mir fehlt der Glaube, dass wir die Umsetzung unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die auch eine neue Ampelregierung nur langsam wird verändern können, hinbekommen. Dazu ist Deutschland einfach viel zu langsam.
Und dabei ist es fast egal ob mit oder ohne Atomkraft…
Sie werden lachen - ich habe genau das Anfang des Jahres gemacht und ein kurzes „Paper“ dazu geschrieben, in dem ich genau den Kosten- & CO2-Ausstossvergleich für die Grundlast in D in Szenarien verglichen haben.
Das Ergebnis was ziemlich eindeutig: sobald man auch nur 20% der Energie über P2G Zwischenspeichern muss, sind Kernkraftwerke in fast allen Szenarien günstiger und haben bei einer Cradle2Grave-Betrachtung weniger CO2-Ausstoß.
Ich hab das Ganze ans Fraunhofer ISE geschickt und war überrascht, dass mir ein Telefonat diesbezüglich angeboten wurde. Vom Telefonat selbst war ich dann sehr enttäuscht - die von mir aufgeworfene Fragestellung, ob ein Energiesystem inkl. AKW Kosten- und CO2-ärmer wäre im Vergleich zum 100%-EE-System ist, wurde nicht disktuiert - alle Argumente wurden mit dem Verweis auf das Maximalrisiko von AKWs sowie Atommüll beantwortet und die Fragestellung daher inhaltlich gar nicht betrachtet.
Die Atomenergie in Deutschland ist schon immer massiv subventioniert worden (Quelle). Auch der Bau der Reaktoren wurde vom Steuerzahler mitgetragen. Aber darum ging es bei dem Argument gar nicht. Tatsache ist, der Weiterbetrieb der noch laufenden KKW wäre finanziell für die Betreiber leider sehr lohnend.
Das halte ich für eine taktische Behauptung. Natürlich werden die KKW-Betreiber öffentlich jetzt keinen Wiedereinstieg propagieren. Damit würden sie nur unnötigerweise der Anti-Atombewegung Futter geben. Viel klüger wäre es da, abzuwarten, wo sich die öffentliche Diskussion hinbewegt und vielleicht hinter den Kulissen Lobby-Arbeit zu leisten.
Stimmt, das haben wir alle ein Stück weit versemmelt. Als die ersten Einschnitte beim EEG gemacht wurden (so um 2013), hätte man dagegen auf die Straße gehen müssen. Auch um Leuten, die den Ausblick aus ihrem Eigenheim über den Naturschutz stellen, zu zeigen, dass sie damit in der Minderheit sind.
Wie in dieser Diskussion bereits angemerkt. Das machen diese Studien in der Regel, da sie das bestehende System hinsichtlich der Kosten optimieren. Das bedeutet es eine Zielfunktion, bestehend aus unterschiedlichen Kostenbestandteilen (z.B. Investitionskosten und Brennstoffkosten) minimiert. Wenn die Modelle nun die Kosten der unterschiedlichen Technologien sehen und am Ende ein System ohne Atomenergie herauskommt, dann ist die Lösung mit Atomkraft teurer. Über die Annahmen in den Studien kann man sich dann immer noch streiten . Da es aber eine Vielzahl für Deutschland so berechnet haben würde ich sagen, dass es doch recht eindeutig sein dürfte.
Gibt es das Paper in einem wissenschaftlichen Journal zu lesen. Die Methodik wäre schon interessant zu sehen.
Wozu soll man so ein Szenario auch betrachten, außer nach Feierabend, wenn einen die Langeweile plagt? Es ist realistischer, dass Deutschland bis 2035 eine bemannte Marsmission stemmt, als dass bis dahin mit einem Reaktorneubau begonnen wird. Ich bezweifle, dass es in den Aufsichtsbehörden überhaupt noch die Expertise gibt, um den Zulassungsprozeß für ein neues Reaktordesign durchzuführen. Von der politischen und ökonomischen Großwetterlage ganz zu schweigen.
In der Tat, es fehlt Ulf und Philip an dem richtigen Bauchgefühl, was die technischen Randbedingungen angeht. Aber das ist letztlich eine völlig irrelevante Diskussion, ob ein Kernkraftwerk oder eine Windkraftanlage mehr Beton pro produzierter Energiemenge benötigen.
Du hast wirklich nicht verstanden, was das eigentliche Problem ist. Es geht nicht darum, dass im Rahmen einer Reaktorhavarie ein paar Menschen tot umfallen. Es geht darum, dass bei den Grenzwerten, die wir haben, schnell mal ein ganzes Bundesland evakuiert und dann unendlich aufwendig dekontaminiert werden muss (z. B. obere Bodenschicht abtragen auf sämtlichen von Menschen genutzten Flächen). Japan hatte riesiges Glück, dass zum Zeitpunkt des Fukushima-Unglücks der Wind meist günstig stand und das meiste freigesetzte Material ins Meer geweht wurde. Man stelle sich mal vor, da wäre nicht der Pazifik sondern z. B. die Region um Stuttgart. Das wäre ein in Friedenszeiten einmaliges wirtschaftliches Desaster.
Man muss ja nicht direkt über Stuttgart21 ein AKW bauen.
Wie wäre es stattdessen mit Fessenheim - auf deutscher Rheinseite?
Da steht ja schon auf französischer Seite das nun stillgelegte AKW - das heisst Atomkraftgegner haben bestimmt nahebei kein Häuschen gebaut und die lokale Expertise ist bestimmt auch noch da. Die Franzosen hätten bestimmt auch nichts dagegen und vielleicht könnte man sogar ein bisschen Beton von der anderen Rheinseite recyceln.
Das ist keine wissenschaftliche Arbeit sondern ne Überschlagsrechnung für mich
Einige der Annahmen sind im Kontext etwas sinnlos, ich wollte ursprünglich auch noch einen Kostenvegleich auf Basis von Investitions- & Betriebskosten machen, war dann aber zu faul und hab die Annahmen nicht angepasst.
Edit: @Guenter hat weiter unten bereits einen offensichtlichen Denkfehler angemerkt und gefunden. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Vielen Dank dafür.
Sinnvollerweise hätte man die Stromgestehungskosten für P2G-Zwischenspeicherung und Reverstromung über GUD auf Basis von P2P-erzeugtem Gas abschätzen müssen und darauf basierend die Berechnung durchführen müssen.
Wenn ich jetzt also die P2G-Gaskosten + Wirkungsgrad GuD + 25% für Wartung, Betrieb & Investitionskosten ansetze, sieht das Szenario zwar deutlich besser für den EE-Systemverbund aus, bleibt aber auch in diesen in mehreren Fällen hinter den Kosten des AKWs zurück.
Die mir bekannten Studien seitens des Fraunhofer ISE z.B. Berücksichtigen in der Simulation aber Atomenergie erst gar nicht. Wenn AKWs per se in der Studie nicht berücksichtigt werden, so kann diese Studie auch keine Aussage diesbezüglich treffen.
Gibt es das Paper in einem wissenschaftlichen Journal zu lesen. Die Methodik wäre schon interessant zu sehen.
Nein, gibt es nicht. Das ist eine Überschlagsrechnung gewesen, die ich aus Interesse an einem Sonntag Nachmittag mal zusammengestellt hab. Deswegen auch mein Forderung, dass dies mal seitens der Forschungsinstitute sauber dargestellt wird. Denn der übliche Vergleich auf Basis der Stromgestehungskosten, der die notwendigen hohen Speicherkosten und höhern Netzsteuerkosten durch die EE nicht berücksichtigt, vergleicht halt Äpfel und Birnen. Es sollten Systeme mit vergleichbaren Leistungsdaten verglichen werden.
Guenther hat dort auch bereits einen Denkfehler gefunden.
Stimmt im Allgemeinen. Am Ende geht es um die Gesamt CO2-Bilanz. Das da die Kernkraft z.B. im Vergleich zu Photovoltaik und vor allem Kohle in Summe gar nicht so schlecht abschneidet, wurde ja inzwischen im Forum an verschiedenen Stellen erläutert.
Im vorliegenden Fall wurde ja aber argumentiert (zumindest ist das bei mir so angekommen), dass AKWs vor allem deshalb so eine schlechte CO2 Bilanz haben, weil man so viel Beton braucht. Wenn man gleichzeitig sagt, dass Windkraft sauber ist, die aber deutlich mehr Beton braucht - dann stimmt da irgendwas nicht. Und es wird auch ein falsches Gefühl vermittelt, was der Beton beiträgt. Denn dass die Windkraft trotz des massiven Beton Bedarfs so eine gute CO2-Bilanz hat zeigt ja gerade, dass andere Dinge den CO2 Ausstoß treiben.