Die Frage muss, wenn schon, lauten: Was wollen sie lieber vor ihrem Haus, ein AKW oder einen Windpark? Aber die Wahl hat man bei Atomkraftwerken sowieso nicht, wie @FlorianR richtig schreibt. In unserem Atomgesetz ist die Enteignung vorgesehen (Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz) § 9d Enteignung):
Für Zwecke der Errichtung und des Betriebs von Anlagen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle sowie für Zwecke der Vornahme wesentlicher Veränderungen solcher Anlagen oder ihres Betriebs ist die Enteignung zulässig,…
Und als Vergleich dazu, kann man Windrad-Betreiber, zumindest in Frankreich, verklagen, wenn man die Windräder auch nur von seinem Haus aus sieht:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/windparkbetreiber-in-frankreich-muessen-schadenersatz-zahlen-17626344.html
So wichtig wie die Atomenergie scheint uns die Windenergie also noch nicht zu sein.
Achja? Meinst du damit die 38 Milliarden, die die Atomkonzerne zurücklegen sollten:
RWE hat damals als Gegenargument gegen eine CO2-Bepreisung bei Braunkohle ernsthaft gesagt, dass sie die Braunkohlegewinne brauchen um den Rückbau ihrer Atomkraftwerke zu finanzieren. Die ganzen Rücklagen haben immer nur auf dem Papier existiert.
Solche Rücklagen gehören auf separate, Konkurs-sichere Konten.
Hier wird das ganze, damalige Problem dargestellt:
Die Bundesregierung hat dann eine Vereinbarung mit den Atomkonzernen getroffen, die die Stromkonzerne für nur noch 24 Milliarden Euro aus der quasi ewigen Verantwortung für den Atommüll entlässt (ausführliche Quelle):
Und diese 24 Milliarden sind ja nicht das Geld, das für die kompletten Kosten der radioaktiven Abfälle
veranschlagt ist. Denn diese 24 Milliarden sollen nur den Kapital-Grundstock bildet für eine dauerhafte Finanzierung der weiteren Lagerung der atomaren Abfälle (Quelle):
169 Milliarden Euro – so viel, rechnet das Wirtschaftsministerium, soll die Zwischen- und Endlagerung am Ende kosten.
Bis 2100 sollte sich das Vermögen des Fonds versiebenfachen. Die Realität sieht aber so aus:
Unterm Strich haben sich die Konzerne, die nie ernsthaft Rücklagen gebildet haben, am Ende für 24 Milliarden anstatt 169 Milliarden aus der Verantwortung für den Atommüll gezogen. Und mussten dafür nicht mal die Klagen gegen den Bund wegen des Ausstiegs 2011 zurückziehen. Und durch diese Klagen haben sie am Ende nochmal 2,4 Milliarden bekommen:
Und dann kommt noch das ganze Dilemma mit dem Rückbau der Kernkraftwerke:
Naja, wenn ich so zu unseren Nachbarn schaue, bin ich da nicht so überzeugt:
Alles in allem ist „kokolores“ noch mild formuliert.