Das hat @vieuxrenard im Podcast ganz auf den Punkt gebracht, als er die CO2-Zahlen „zweifelhaft“ nannte. Das Problem ist einfach, dass sich die Politik (egal welches Landes), wenn sie etwas will, gerne von Wissenschaftlern oder anderen Quellen die Tatsachen schöner darstellen lässt als sie sind.
Hier ist mal ein aktueller Artikel dazu, auch wenn es nicht nur um Kernkraft geht:
BBC: Dokumente belegen Lobby-Versuche bei UN-Klimareport - zeit.de
Und wirklich öffentlich gemacht hat das eher Greenpeace als das IPCC selbst.
Und da heißt es z.B.:
Mehrere vornehmlich osteuropäische Länder setzten sich der BBC zufolge für eine positivere Betrachtung von Atomenergie ein.
Den IPCC-Report als völlig unbeeinflusst von der Politik darzustellen ist also eher falsch. Um so schlimmer, dass da, wie du zu Recht bemerkst, namhafte Wissenschaftler mitschreiben.
Völlig richtig. Du und ich wissen das offensichtlich auch. Ich bezweifel aber, dass jeder Mensch, der sich solche Studien oder auch nur die Presseartikel dazu durchliest, das auch weiß.
Wenn man Atomkraft ohne Berücksichtigung der Jahrtausende dauernden Endlagerung und mit sehr optimistischen Annahmen bei der der Urananreicherung beurteilt, dann würde ich sagen: Ja, das verzerrt das Ergebnis.
Stimmt, genau so etwas sollte ja die Studie von Heath/Warner, auf die sich der IPCC stützt, gerade tun. Wenn aber viele der Paper, die dort zusammengefasst werden, die Endlagerung ausklammern, liegt natürlich die Vermutung nahe, dass das Endergebnis der CO2-Emissionen der KKW zu niedrig ausfällt.
Das falsche Zitieren und die Frage: „Was betrachtet man beim CO2-Ausstoß von Kernkraft“ sind 2 Paar Schuhe. Bei dem Zitatfehler handelt es sich im Grunde nur um einen Zahlendreher, der spielt für die Aussage der Studie keine Rolle, ist aber ein Hinweis, dass die Studie nicht all zu genau geprüft wurde.