Kleine Korrektur. Der Aufsichtrat beschließt die Dividene. Der Vorstand legt einen Dividenden Vorschlag dem Aufsichtrat vor.
Der Aufsichtrat vertritt zur Hälfte die Eigentümer.
Darum liegt hier die klare Verantwortung nicht beim Vorstand, sondern beim Aufsichtsrat!
Und da sollte man schon einmal Fragen, was das Land Niedersachsen, die zwei Familien und die Arbeitnehmer Vertreter die ganze Zeit dort dem Vorstand als Vorgaben gegeben haben.
Im Fall von VW aus dem Grund, dass der Staat (in diesem Fall das Land Niedersachsen) Anteilseigner ist.
Gut, dann diskutieren wir das aus.
Darüber könnte man vermutlich eine Dissertation schreiben, ich versuche mich kurz zu halten. Das Thema trifft halt nicht ganz, weil es eigentlich VWL ist (und nicht wie der Kritikpunkt BWL).
Beispiel Erklärung Trade Theorien:
Nehmen wir Paul Krugmans Theorien als Grundlage, ist einer der Take Aways, dass der Supply den Firmen schaffen können durch die Weltnachfrage begrenzt ist, nicht durch die Fähigkeit der Firmen zu liefern. Regierungen haben daher die Rolle eine Wrtschaftsstrategie zu entwickeln, um die Utility seiner Bürger zu sichern. Man könnte hier jetzt auf bspw. Man könnte z.B. auf Vernon und seine Relative Factor Endowment Theory verweisen, nach der Länder sich auf ein Gebiet spezialisieren sollen, in dessen Gebiet sie die meisten Ressourcen haben. Bei uns ist das nunmal Engeneering. Wenn man jetzt Porters Diamond mit einbringt, kann man zusätzlich argumentieren, dass es in Deutschland bestehende Cluster gibt, die man Nutzen sollte, und dass Deutschland durch die oben genannte Ressource sowie die Anwesenheit von Vor- und Nachgelagerten Industriezweigen einen sophisticated demand einen Vorteil auf dem Weltmarkt hat.
Die Regierung hat leider verpennt eine Strategie zu entwerfen und der Konsequent zu folgen. Daran ist nicht (nur) die Ampel Schuld, das Laste ich vor allem Herrn Altmaier und Frau Merkel an.
Jetzt kommen wir vom hundertsten ins tausendste. Hat VW wirklich einen Fehler gemacht? Schauen wir uns mal in der Automobilindustrie um. Es gibt vor allem zwei Zulieferer die konsequent auf grüne Technologien gesetzt haben. ZF und Bosch. Bei beiden sind die Projekte tief rot, bei ZF würde es mich persönlich nicht wunder, wenn sie das nächste ThyssenKrupp wären. Also war das strategisch offensichtlich auch nicht richtig.
Gut, man kann jetzt argumentieren, dass man mal ins europäische Ausland schaut: Stellantis als leuchtendes Vorbild.
Was hat Stellantis gemacht? Sämtliche Budget Marken wie ein Staubsauger aufgesaugt, und dann radikal saniert. Oder hast du vergessen was mit Opel passiert ist, nachdem GM raus war?
Jetzt kommt der eigentliche Witz: Stellantis geht es auch nicht gut. Mussten auch eine Gewinnwarnung rausgeben. Hat deren Strategie also funktioniert? Nein.
Und den Grund können wir jetzt wieder bei Krugman finden: Der Stellantis CEO ruft schon lange nach Importzöllen auf chinesische Marken. Gerade in diesem unteren Preissegment wischen die mit uns den Boden. Und warum? Weil China klug genug erkannt hat, was Krugman sagt. Übrigens, das als Beispiel genannte Volvo ist Teil von Geely. Also auch ein chinesischer Hersteller.
Jetzt müssen wir uns anschauen, was dazu geführt hat, dass die Situation ist wie sie ist. Der chinesische Staat hat massivst Förderungen für Entwicklung verteilt und schießt unglaublich viel Geld in den Markt der Hersteller.
Durch die extreme Binnennachfrage die die Chinesen erzeugen, können sie mit extremen Skalen und Scope Vorteilen nach Europa drücken. Das verstärkt den Effekt dann weiter.
Kann man VW also den Fehler alleine anlasten? Offensichtlich nicht. Das war Industriepolitische Totalversagen, und das in der gesamten westlichen Welt. Zumal China uns jetzt langsam aus dem Markt wirft, nachdem es unsere Marken nicht mehr braucht. Wir haben China einfach zu lange als Freund statt als Rivalen betrachtet.
Jetzt können wir einen Schritt weitergehen: Führen wir die Situation mal ad absurdum. Was passiert denn bei einer VW Pleite? Extrem viele Menschen verlieren ihren Job. Es fehlen sehr viele Steuereinnahmen. Der Wohlstand sinkt. Chinesische Player kommen in den Markt, die Wertschöpfung fliest ab. Was jetzt? Wo arbeiten wir in Zukunft? Wer sichert unseren Wohlstand? Was bedeutet das für die Demokratie?
Ist jetzt klar, warum ich das nicht so diskutieren wollte? Sind einfach zwei komplett unterschiedliche Themengebiete.
Damit hat der chinesische Staat angefangen, als weltweit klar wurde, dass Elektromobilität die Verbrennertechnologie verdrängen wird (weil in mehreren Kennzahlen effizienter) und muss (weil Klimawandel und Smog).
Wir hatten weltweit den gleichen Informationsstand zur technologischen und Klimawandel-Entwicklung.
VW und Deutschland als Marktregulierer haben hier schlicht verschlafen und im Vergleich zu China zu spät reagiert.
Deshalb ist es ja so empörend, dass VW sich jetzt als wehrloses Opfer einer überhaupt nicht erwartbaren Marktentwicklung hinstellt und nach staatlichen Rettungsmaßnahmen ruft.
Da gehe ich ja mit, dass es die gibt, ich hätte aber noch nie etwas davon gehört, dass es ein Anrecht oder eine Garantie auf Dividende oder Wertsteigerungen gibt. Wenn die Eigentümer es nicht geschafft haben, ihre Konzernleitung so einzusetzen und/oder zu kontrollieren, dass sie nicht dieses Unternehmen an die Wand fahren, gebührt ihnen dafür auch keine Sonderbehandlung, selbst dann, wenn das sehr unangenehm für Niedersachsen wäre.
Es gehört leider eben auch dazu, dass unternehmerische Verantwortung jemand übernehmen muss. Es sitzt seit Jahren offenbar völlig ungeeignetes Personal bei VW oder man müsste böse davon ausgehen, dass Quatar ein Interesse daran hatte, dass VW weiterhin keine Elektrofahrzeuge verkauft.
Und selbstverständlich war die Sachlage hinsichtlich BEV bereits vor einigen Jahren einigermassen klar, jedenfalls in der Wissenschaft, nur die guten alten deutschen Automobil-Dinosaurier haben bis zuletzt gewartet.
Und Fakt ist halt auch, wenn ein Produkt am Markt vorbei geht, wie offensichtlich die aktuellen VW Modelle, hat man im Unternehmen irgendwo Mist gebaut. Jetzt hat man Jahrzehnte abkassiert und jammert jetzt herum. Ja, das bedeutet eine ernste Krise für den Konzern, aber mit ein wenig mehr Umsicht wäre das durchaus vermeidbar gewesen.
Schade, dass aber jetzt wieder der Fliessbandarbeiter die Zeche dafür zahlt, dass sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Taschen der Aktionäre sehr praktisch gefüllt haben. Würde mich nicht gross wundern, wenn Quatar beispielsweise exakt 0 Interesse daran hat, wie es VW in Zukunft geht, aber dafür mal ordentlich über Jahre abgegriffen.
Ich möchte sagen: zu einem wirtschaftlichen Grundverständnis gehört auch, dass man sein Unternehmen und seine Produkte an geltendes Recht anpasst, technologische Trends und Entwicklungen frühzeitig erkennt und darauf reagiert, dass man „agil“ ist und dass man sich auf seine Kundenbedürfnisse ausrichtet, von der Markenpositionierung über die Logistik bis hin zur Preisgestaltung und das hat VW so gar nicht geschafft.
Es ist und bleibt für mich also ein Versagen des Managements, des Verwaltungsrats und selbstverständlich der Aktionäre, die leider ihren kurzfristigen Profit über die Verpflichtung gestellt haben.
Und wenn eine Firma so kalkuliert, dass sie immer erfolgreich ist und bei einem Downrating sofort kollabiert, na dann weiss ich auch nicht so ganz genau, ob das nicht „unternehmerisches Risiko“ ist.
Und zwar weil sich die Autoindustrie, massiv gegen jede gesetzliche Vorgaben zu Klimaschutz u.ä. gewehrt hat und unter dem Deckmantel der Technologieoffenheit die ständige Verzögerung der E-Autos betreibt. Das war u.a. bei der Lindner-Blume-Connection zu Beginn der Ampel gut zu sehen.
Die direkten Kunden der Zulieferer sind die Autokonzerne. Wenn also die Autokonzerne zu zögerlich auf E-Autos umsteigen, dann ist es logisch, das die Zulieferer ihre E-Auto-Komponenten nicht verkaufen können.
Auch dieses Problem liegt also an der Modellpolitik von VW und co…
Das kann viele Gründe haben. Inwieweit soll das genau mit Umweltpolitik bei E-Autos zusammenhängen?
Forschung und Entwicklung werden auch in Deutschland massiv gefördert. Kannst du z.b. hier sehen:
https://www.foerderinfo.bund.de/foerderinfo/de/foerderung/bund/mobilitaet/elektromobilitaet/elektromobilitaet_node.html
Und China fördert den Kauf von E-Autos offenbar auch nicht viel mehr, als Deutschland das getan hat (Quelle). Und von solchen Kaufprämien dürften ziemlich sicher auch ausländische Anbieter profitieren, sonst gäbe es da einen größeren Aufschrei.
Und weitergehenden Subventionen werden von der EU offenbar auch mit Strafzöllenvon ca. 20 % geahndet (Quelle). Das ist, was ich auf die Schnelle gefunden habe.
Bleibt auch die Frage, was da das Verzögern von CO2-Vorgaben hilft, was ja alle Hersteller gleichermaßen schonen würde? Oder willst du die Flottengrenzwerte nur für deutsche Hersteller aufweichen?
Das klingt als hättest du erwartet, das die Chinesen uns ihren Binnenmarkt und ihre billigen Arbeitskräfte ohne Gegenleistung wie Technologietransfer und Subventionenspolitik (die wir auch machen) überlassen würden. Das wäre ehrlich gesagt aber etwas naiv.
Hochpreisige Autos lassen sich mMn am besten mit technologischem Vorsprung verkaufen. Diesen haben unsere Autobauer auf Kosten kurzfristige Gewinne beim E-Auto verspielt.
Mich wundert wie hier von allen Seiten VW der Vorwurf gemacht wird wirtschaftlich aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Lasst uns doch mal eine Bestandsaufnahme machen.
Ein etabliertes Unternehmen muss(!) üblicherweise Gewinn erwirtschaften. Der Verbraucherwille war in den Jahren 2010-2022 aber eindeutig pro Verbrenner, selbst im Segment der höherpreisigen Fahrzeuge. #Reichweitenangst, #KeineSteckdoseAmHaus und andere Vorurteile sind natürlich völliger Unsinn, hielten in der Vergangenheit aber viele Verbraucher vom Kauf ab.
Von VW in einem solchen Marktumfeld zu verlangen bereits den Shift zu vollziehen ist schwierig. Die hergestellten Fahrzeuge müssen schließlich verkauft werden können.
Die Chinesen haben das Problem auf ihre Weise gelöst. In großen Städten wurde (vereinfacht ausgedrückt) per Gesetz verfügt nur noch E-Autos zuzulassen und die Autobauer darüber hinaus mit Subventionen überschüttet. In einem solchen Umfeld hätte VW sicher auch den Schwenk vollzogen, aber wir können ja mal bei Lindner oder in Brüssel fragen was die von Subventionen und Zulassungsverboten halten.
Nur das VW einen signifikanten Teil des Umsatzes in China macht. Die Probleme kommen ja aktuell auch daher, dass der Markt dort wegbricht.
Selbst wenn es in Europa noch sinnvoll gewesen sein kann mehr auf den Verbrenner zu setzen, dann war es schon in China fahrlässig da nicht mehr auf ein Umschwenken zu setzen. Ganz abgesehen davon, dass auch hier aus von @Justjaythings klar ist, dass es mittel- bis langfristig das E-Auto sein wird.
Naja, da muss man aber eigentlich auch mal genauer hinschauen.
Als ich meinen SMART EQ bestellt habe gab es in dem Autohaus (mehrere Marken) etwa 50 Ausstellungsfahrzeuge davon ganze 2 Kleinwagen (Fiat 500)
Wenn also der Verbraucher jetzt ohne vorgefertigte Meinung in Autohaus geht um seinen Willen zu formen findet er hochpreisige viel zu große Autos.
Daraus leiten dann die Hersteller den Verbraucherwillen nach großen hochpreisigen Autos ab.
Ein Schelm wer böses denkt.
(Und die Reichweitenangst wird ja auch nicht ohne Hintergedanken gepusht)
Hust Der Markt regelt doch so schön
Es war schon 1986 klar, dass Elektromotoren deutlich effizienter sind. Das einzige Problem waren die Akkus. Peter Lustig wusste schon damals, dass alternative Energiequellen das perfekt ergänzen.
Exakt.
Der Verbraucherwille ist immer vom Angebot geprägt. Ja, es gibt das, was der Kunde sich wünscht: die eierlegende Wollmilchsau, aber umsonst. gleichzeitig keinen Platz brauchen, aber 3000 Liter Kofferraum bei Nullverbrauch.
Aber im Zweifel wissen wir ja, dass selbst der Tierwohlbewusste zur Bärchenwurst greift. Es stimmt einfach nicht, dass der Verbraucher das Angebot bestimmt, unter dem bestehenden Angebot wird das passendste gewählt.
Es geht gar nicht darum, dass VW Early Adoper ist oder einen Shift vollzieht, es geht darum, dass eine von >80 Tochterfirmen an sowas hätte arbeiten können. Für die Kohle von VW wäre es ein verhältnismässig kleiner Aufwand gewesen. Als Unternehmen vielversprechende Technologiezweige zu verfolgen (was der Elektromotor im Prinzip seit über 100 Jahren ist). Erste Elektromobile gab es bereits 1830, da brauchen wir doch nicht ernsthaft drüber sprechen, dass das den hochqualifizierten Entwicklungsingenieuren nicht bewusst war. Quelle
Und jetzt kommt der springende Punkt: selbst, als Tesla bereits erfolgreich war, wurde seitens deutscher Automobilindustrie über Musk gelacht (unter anderem wegen der Spaltmasse), aber solange das Auto fährt und die Technik einigermassen passt, lacht die Welt über Spaltmasse. Kleines Video über Spaltmasse
Zum Thema Marketing noch ein wichtiges Video hinsichtlich Kundenwunsch:
VW hatte praktisch einen vierstelligen Betrag vom Steuerzahler geschenkt je verkauftem Elektroauto, sie haben trotzdem Produkte gebaut, die sich mit der Konkurrenz nicht messen können.
Das liegt daran, dass bei frühen Modellen einer „neuen“ Technologie eine deutlich höhere Marge gesucht wird, um die Entwicklungskosten zu rechtfertigen. Ein Kleinwagen hat weniger Marge → höheres Risiko.
Die Faktoren sind sehr vielfältig und dennoch wäre es vermeidbar gewesen.
Man kann durchaus argumentieren, dass etwas mehr marktwirtschaftliche Instrumente der Verkehrswende besser getan hätten, als das was wir bisher erleben.
Ob es wirtschaftlich ist als international tätiger riesiger Konzern, der fast überall auf der Welt Fahrzeuge verkauft, nur für eine - zweifelslos wichtige - Region eine neue Plattform zu etablieren, während die Konkurrenz, an der man sich misst (Toyota) weiter nur auf den bisherigen Pfaden wandelt, erscheint mir diskutabel.
Zumal sich bei VW auch der Betriebsrat und die Eigner lange gegen den Move zur Elektromobilität gesträubt haben. Für mich ist das Kapitel VW ein Beispiel für gesamtgesellschaftliches Versagen, nicht nur unternehmerisches.
Hätten die Europäer (und Amerikaner?) eher den Stock aus dem Hintern gezogen und E-Autos gekauft, hätten wir die heutigen Probleme nicht.
Was ist mit Cupra? Die scheinen mir im E-Auto Segment durchaus vertreten.
Es geht mir nicht darum Volkswagen frei zu sprechen. Da ist sicher einiges passiert was nicht gut war. Aber wie bei Nord Stream ist das keine alleinige Fehlentscheidung Mächtiger, sondern gesellschaftliches Versagen. Die Käufer würde ich zumindest nicht aus der Verantwortung nehmen. Jeder ist frei das beste Produkt zu kaufen, nicht das das ein Konzern vorsetzt.
Und auch ich habe mich da sicher nicht ideal verhalten als ich mir 2017 einen gebrauchten Verbrenner gekauft habe, statt einen Stromer. Mein Kaufverhalten bestimmt die Produktpalette mit.
hat in den letzten sechs Monaten 30% an der Börse verloren. Das große Glück ist ein schwacher Yen, der Exporte billig macht, das ist aber nichts, worauf man seine Marktstrategie ausrichten sollte.
Es ist eben nicht nur für eine Region, sondern langfristig auch für andere Märkte. Mit den Flottengrenzwerten in der EU war auch hier absehbar, dass man neben dem Verbrenner attraktive andere Angebote etablieren muss.
Aber auch im ersten Schritt nur auf China bezogen. Wenn man sich zu einem signifikanten Teil von diesem Mark abhängig macht, dann bedarf es rechtzeitiger Angebote für den sich dort verändernden Markt. Das nur nicht zu machen weil Toyota da auch eine andere Strategie fährt ist mir eine sehr vereinfachende Ausrede.
Sind sie, aber der Cupra Born, der ja ebenfalls auf dem MEB basiert kam erst 2021, während der iD3 2019 auf den Markt kam.
Zum Vergleich: das Tesla Model S wurde 2009 der Öffentlichkeit präsentiert. Seit 2016 gibt es zudem das Model 3.
Da gehe ich ein Stück weit sogar mit, wir hätten früher und deutlicher Entscheidungen sehen müssen, die der Industrie eine klare Perspektive aufzwingen. Aber dagegen hat sich am Ende die Industrie durch ihren Lobbyismus halt auch selber gewehrt,
VW Entwicklungschef Eichhorn behauptete währenddessen noch 2017/2018, dass der moderne Dieselmotor die Luft reinigt. Das ist eine komplette Fehleinschätzung.
VW sieht Diesel als „Luftreinigungsmaschinen“ (wiwo.de)
Und wenn es keine Auswahl auf dem Markt gibt, kann der Käufer auch nichts kaufen, das ist ja genau das Henne-Ei Problem bei neuen Technologien. Zum Vergleich: Früher musste man das Benzin in Deutschland noch in der Apotheke kaufen, weil es keine Tankstellen gab.
Heute gibt es Konzerne, die mehr Umsatz machen als ein Staat, aber die wollen halt nicht investieren, um ihre Vorreiterstellung auf dem Markt zu erhalten, sondern kurzfristig Profite an Shareholder werfen. Das ist doch genau der Punkt. Stellen wir uns mal vor, BP oder Shell würden jetzt voll auf Nachhaltigkeit gehen, dann hätten wir plötzlich berall Wind- und Solarparks und unfassbar schlaue Ladesäuleninfrastruktur, weil sie davon profitieren würden, wenn der Verbrenner langsam verödet.
Gleiches hätte VW machen können. Warum muss Tesla eine Ladesäuleninfrastruktur bauen und hat diese jetzt als zentralen Vorteil ihrer Geschäftsidee und Volkswagen jammert und lässt lieber die öffentliche Hand oder beispielsweise Lidl die Infrastruktur hochziehen, die sie eigentlich bräuchten, um ihre Produkte sinnvoll auf den Markt zu bringen. Das begreife ich einfach nicht.
Und genau diese ganzen Dinge gehören ja zum systematischen Totalversagen, dass die Krise herbeigeführt hat. Wir wissen es alle: Reichtum verpflichtet. Und dann müssen halt für eine Transformation die Performanceindikatoren mal für ein paar Jahre verschoben werden.
Wenn VW nun innerhalb Asiens und Amerikas unattraktiver wird, sind 25-30% vom Umsatz hin, nicht mal wir Deutschen finden die VW Elektroautos noch sexy, mal abgesehen davon, dass sie für einen grossen Teil der Bevölkerung gar nicht zu finanzieren sind. Und dann? Haben die Shareholder immerhin 10 Jahre dick abgecashed.
Aktionäre haben eine Verantwortung und ich habe schon für mich selbst die Problematik, dass offenbar kurzfristige Shareholderinteressen über alles gestellt wurden und wesentliche Prägungsmomente der Zukunft verpasst wurden. Man hat allerdings die Strategie nicht angepasst, um auch noch 30 Jahre weiter stabil dazustehen, sondern noch ein Bisschen gemolken, was man halt so konnte und jetzt geht das Leichenfleddern los, wenn man es mal etwas radikaler ausdrücken möchte.
Ich schliesse den Kreis zum ersten Post: Ja, die Strafe wird massive Folgen haben und sie wird in vielerlei HInsicht die Falschen treffen (Mitarbeiter). Dennoch bin ich nicht sicher, ob man als VW-Aktionär jetzt wirklich im Glashaus mit Steinen werfen sollte oder ob man nicht jetzt endlich mal das Ruder in die Hand nimmt. Eine Rettung von VW mit Geld des Steuerzahlers (insbesondere ohne weitere Anteile an der Firma zu erhalten, wie das während C bei Lufthansa war) ist für mich daher keine Option.
Das ist ja auch nachvollziehbar und völlig okay.
Aber aus dem Punkt „frühe Modelle“ sind wir nun schon eine Weile raus.
Und bei Platz für ca 50 Ausstellungsfahrzeuge könnte man durchaus 30 hochpreisige große, 10 - 15 mittlere Größe und 5 - 10 kleine ausstellen, gerade wenn man mehrere Marken vertritt.
Meine Frau hat soch auch beim Verkäfer ein bisschen beschwert, dass nur übergroße Panzer angeboten werden.
Zum VW Thema, Südekum heute im Handelsblatt:
Naja, nur weil sich alle Füchse einig sind, lässt der Bauer trotzdem nicht den Hühnerstall offen.
Die anderen Hersteller hatten vermutlich ein ähnliches Kalkül wie VW und setzen auch darauf, dass die Regierung einknickt.
Und wie im Podcast gesagt haben die Autohersteller auch schon bei der letzten CO2-Grenzen-Verschärfung „rumgeheult“, z.B. hieß es Mitte 2019 (Quelle)
Reißen Hersteller ihre Grenze, müssen sie ab 2021 ansonsten pro Auto und zu viel emittiertes Gramm CO2 jedes Jahr 95 Euro Strafe zahlen. Allein für VW summieren sich die Strafen auf der Basis heutiger Modelle und Zulassungszahlen laut Evercore auf etwa 8,6 Mrd. Euro.
Und was wurde dann aus diesen 8,6 Mrd. € bis Anfang '21 (Quelle)?
Ab 2021 sieht sich Volkswagen in Bezug auf die CO2-Grenzwerte denn auch gut aufgestellt. Für 2020 rechnet Volkswagen mit einer Strafzahlung in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrages, Experten prognostizieren 140 Millionen Euro.