Wärmepumpe ist auch möglich und kann von jedem Wohnungseigentümer individuell umgesetzt werden. Beispiel: "iPump": Platzsparende Wärmepumpe als Komplettlösung - HeizungsJournal
Allerdings muss man die Außeneinheit irgendwo an der Gebäudehülle unterbringen. Falls von jeder Gasheizung ein eigenes Abgasrohr zum Dach geht, könnte man die notwendigen Leitungen dort unterbringen und das Außengerät auf’s Dach setzen, wo es niemanden stört. Ansonsten an die Außenwand. Und da muss man natürlich mit den Miteigentümern Einigkeit erzielen. Aber wenn technisch nichts anderes möglich ist, muss die Eigentümergemeinschaft zustimmen.
Warum klärt der Bekannte nicht vor dem Kauf, welche Heizung er nutzen darf? Wenn die Wohnungen sich wegen der idiotischen Regelung nicht mehr verkaufen lassen, wird es schnell eine Einigung geben.
Ich kann jetzt nicht die Gesetzestexte zitieren. Hat die WEG eine Gasheizung im Keller kann der Bekannte ohnehin nicht selbst etwas unternehmen. Handelt es sich, wie von manchem vermutet, um eine Gas-Etagen-(Wohnungs-)Heizung, muss er eine zulässige Heizung einbauen lassen können. Also entweder darf in der WEG noch Gas eingebaut werden, die dann aber zu einem bestimmten Zeitpunkt doch ausgewechselt werden muss, oder die Zustimmung der WEG ist für Luft-aus- und -einlass nicht notwendig. Nur die Statik darf dadurch nicht gefährdet werden.
.
Das scheint eine sehr spezielle Immobilie zu sein, wenn sich die Heizung des Gebäudes im Badezimmer einer Wohnung befindet.
Ich kenne es von meiner Eigentumswohnung so:
Gemeinschaftseigentum: Das gehört allen und dort ist auch die gesamte Haustechnik untergebracht.
Sondereigentum: Das ist der Teil vom Gemeinschaftseigentum, der nur einem selber gehört, also die Wohnung, nicht aber die tragenden Teile (Wände) des Hauses oder die Fassade (mit Fenstern), oder der Balkon. Wenn die Heizung des Gebäudes im Badezimmer einer Wohnung ist, dann wird diese wohl auch Ihrem Bekannten gehören.
Sondernutzungsrecht: Das sind die Teile vom Gemeinschaftseigentum, die allen gehören, bei denen man aber als einziger das Nutzungsrecht hat. Balkon, oder Garten im Erdgeschoss, Tiefgaragenstellplatz oder Kellerabteil.
Ich kann verstehen, dass der Mann das Bad renovieren und danach für die nächsten 20 Jahre seine Ruhe haben will, aber solange die alte Heizung funktioniert wird er wohl um das alte Teil drumherum renovieren müssen?
Aber das ist denke ich kein Spezialfall, der durch das neue Gesetz entstanden ist. Mit dem Problem der Gesamtheizung im Bad müsste er so oder so leben.
Ich weiß nicht, was du mit „Gesamtheizung“ meinst.
Dass irgendwo in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus eine Gas-Therme hängt, die Wasser für Heizung und Trinkwasser erwärmt und dieser Ort auch das Bad sein kann, ist, glaub ich relativ normal.
Warum dieser konkrete Fall für die gesamte Wärmewände interessant ist:
Die Kombination aus „eine neue Energielösung erfordert WEG Zustimmung“ und den Strukturen der meisten WEG macht Veränderungen träge. Das wird in vielen Einzelfällen ein ziemlicher Kampf sein.
@Daniel_K hatte schon ein paar konkrete Vorschläge, wie man das Nadelöhr etwas öffnen könnte.
Naja die Warmwassererzeugung für alle Wohnungen des Mehrfamilienhauses. Ich glaube der Fachbegriff ist „Zentralheizung“.
Ich kenne folgende Varianten:
Moderner Standard: es gibt irgendwo im Keller des MFH einen Heizungsraum, der Trinkwasser und Heizwasser getrennt erwärmt und bereithält. Energiequelle kann alles mögliche sein, Gas, Öl, Strom, Fernwärme.
Die Wärme wird dann an alle Wohnungen verteilt.
Altbauten haben auch ein Heizungsraum, aber nur für das Heizwasser. Trinkwasser wird dann innerhalb der Wohnung mit Durchlauferhitzern erzeugt. Auch dass läuft denke ich unter dem Begriff „Zentralheizung“.
So richtig alte Altbauten haben auch keine Zentralheizung. Dort wird die Wärme für die Wohnung dann mit Öfen (Gas oder Kohle) in den jeweiligen Zimmern erzeugt. So etwas habe ich aber nur ein einziges Mal in meinem Leben gesehen.
In letzterem Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass die Heizungsanlage dann auch Sondereigentum ist und man diese Instandhalten kann wie man will.
In Ihrem Fall versorgt nun die Heizungsanlage in einem Badezimmer einer Wohnung noch weitere Wohnungen. Das ist schon, so dachte ich bisher, etwas sehr spezielles.
Ja vielleicht, aber mehr als auf den Kopf stellen oder schwarz bauen können die WEG Mitglieder ja nicht.
Keine WEG wird prophylaktisch eine funktionierende und moderne Gasheizung austauschen. Das wirtschaftlich sinnvollste (und unter Berücksichtigung der knappen Recurrencen und Rohstoffe vielleicht auch das ökologisch sinnvollste) ist doch die Gasheizung zu betreiben bis sie kaputt geht, oder die Betriebskosten zu hoch werden.
Dann erst wird eine WEG sich bemüßigt fühlen über eine Neuanschaffung nachzudenken und das zu dem Zeitpunkt wirtschaftlichste umsetzen.
Der Gesetzgeber sollte meiner Ansicht nach nur die Randbedinungen so setzen, dass das wirtschaftlich sinnvollste dann CO2 neutral ist.
Mit der aktuellen Formulierung „65% erneuerbare Energie“ bin ich sehr unglücklich, denn der deutsche Strom besteht zur Zeit nur zu 55% aus erneuerbaren Energien. Wenn man das Gesetz ernst nimmt, dann kann man nur in Kombination mit Solarthermie mit einer Wärmepumpe die Quote erfüllen.
Diese Frage stellen sich ja viele Leute intuitiv, deswegen ist es sehr gut dass du sie stellst.
Wenn eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3 arbeitet, dann braucht sie 1 Teil Strom für 3 Teile Wärme. D.h. dass zwei Teile der Wärme aus der Umgebungswärme kommen, also regenerativ sind.
Somit ist die Vorgabe erfüllt, selbst wenn du ausschließlich Braunkohlestrom nimmst.
Hatte ich in der ersten Reaktion auch nicht. Aber es geht ja um komplette Energiewende und nicht nur um Strom.
Wenn du jetzt die schon vorhandenen 50% erneuerbaren Strom einrechnest, liegt der fossile Anteil nur noch bei 1/6, also eine Reduktion um ca. 83%.
Also mir fällt keine Technik ein, die flächendeckend in den nächsten Jahren das Potential hat, eine solche Reduktion von fossiler Energie zu schaffen…
Vielleicht schaffen es die Mitleser ja, diese Erkenntnis beim nächsten Kaffeetisch zu verbreiten.
In diesem Fall sollte erst mal geklärt werden ob die WEG an dem Prinzip der Etagenheizung festhält oder ob im Zuge einer Modernisierung auf ein anderes Heizsystem umgestellt werden soll.
Die Etagenheizungen hatten den Vorteil, dass
es kurze Wege von der Heizung zum Verbraucher gibt.
jeder für seine eigene Heizung zuständig ist (Wartung, Heizmittelverbrauch) und das nicht über irgendwelche Nebenkostenabrechnungen aufgeteilt werden muss.
Falls hier an dem Prinzip der Etagenheizung festgehalten wird und eine optische Veränderung der Fassade abgelehnt wird bleibt wohl nur die Möglichkeit eine Wärmepumpe auf dem Balkon zu platzieren, oder die bestehenden Heizung weiter zu betreiben und das Bad für eine eventuellen Umrüstung vorzubereiten.
Ich empfinde es als abstrus, das solche Dinge in politischen Foren diskutiert werden, hier braucht es doch Fachleute, es sind Einzelfallentscheidungen, es benötigt dafür immer genaue Betrachtungen vor Ort… Energieberater, Ingenieure…
Die Wirtschaft wird doch gerade umgebaut, viele werden ihre Jobs verlieren und in den neuen Bereich der energetischen Sanierungen, E Mobilität, Regenerative Energiesysteme, PV/Wind, Battery, Netzausbau etc arbeiten…
Der politische Teil davon ist, dass die aktuelle Gesetzeslage energetische Sanierungen von Mehrfamilienhäusern maximal verlangsamen, weil es pro Mehrfamilienhaus sehr häufig die Zustimmung der WEG braucht und da eben fehlendes Geld und fehlender Wille ausreichen, um dagegen zu stimmen.
Update zu dem konkreten Fall und damit auch Ende des Thema (@TilRq )
Ein paar Meinungen der WEG sind eingesammelt. Die gehen davon aus, dass „Habeck sein Heizungsding eh nicht durchkriegt“ (O-Ton). Deshalb sei kein Bedarf zur Modernisierung. Wärmepumpe ist ohne Zustimmung in dem Fall nicht möglich. Mindestens muss die Außenwand durchbohrt werden. Daher wird der Bekannte eine neue Gastherme einbauen lassen.
End of Modernisierung, End of Energiewende und End of Story
Das von Fachleuten berechnete Optimum ist ja eine politische Entscheidung.
Wenn ich weiß, dass eine Gastherme die billigste Lösung ist und die kWh Gas-Wärme vom Staat auf 12 ct gedeckelt wird, dann ist das einfach die „beste“ Lösung die ich meinem Kunden empfehlen kann.
Davon träumt so mancher Lagerstättenbesetzer/besitzer, das kann er aber vergessen, wollen wir wetten ?
Fake News, Physik und Nachdenken lässt sich nicht austricksen.
Hilfe zum Nachdenken gibts unten siehe Links.
Dann bin ich froh, das ich „dich nicht als Fachmann“ benötige um mir eine relativ kurzsichtige „billige“ Lösung zu verkaufen.
Ich denke derweil nach über steigende Co2 Preise, über das Methan aus den Frackinggebieten, über die langfristige Nutzungsdauer solch einer Anlage, und auf wie viele Jahre ich meine Heizung auslege.
Über die Brennstoffkosten die ich bei geschickter Nutzung einer Wärmepumpe mit einem Pufferspeicher zur Lastverschiebung und einer Photovoltaik Anlage auf dem Dach Nutzen kann.
Dann denke ich immer wieder fröhlich darüber nach, das mir solche Halbweisheiten meistens nur im Internet begegnen. Die Menschen in der realen Welt verstehen und wollen auch immer mehr verstehen.
Wer immer nur an seinem eigenen kleinen kurzfristigen Vorteil interessiert ist, der könnte in diesem Fall eine „saftige“ gesellschaftliche Quittung bekommen…
Ich auch, aber die Welt ist nun mal wie sie ist und 30 Millionen Boomer wollen einfach nur ihr Leben in schlecht gedämmten Vorstadt-Villen zu Ende führen.
Warum wurden im letzten Jahr noch 600.000 Gasthermen installiert? Weil es auf dem Papier die billigste Lösung war. Was soll ein “seriöser“ Fachmann ohne „Glaskugel“ seinen Kunden auch sagen? Der Gaspreis ist auf zwölf Cent die Kilowattstunde gedeckelt, und Deutschland installiert 11 neue LNG-Terminals.
Der Strompreis ist auf 0,40 € die Kilowattstunde gedeckelt, also etwa mit dem Wärmepreis für Gas vergleichbar.
Viele Investoren machen sofort zu, wenn man mit spekulativen Preisen aus der Zukunft argumentiert. Die wollen harte, belastbare Fakten und die sprachen bisher für eine Gastherme.
Jetzt, wo Gasthermen „verboten“ sind, sieht die Sache wieder anders aus.
Was soll diese eindimensionale Polemik und Falschbehauptung?
Ich bin weder Hellseher noch Gott, ich könnte mir vorstellen, das hatte etwas mit den überalterten Chefs der SHK Betriebe zu tun, die wollen auch das weitermachen was sie schon lange kennen und wo sie wissen wie der Hase läuft.
Hmmm, vielleicht helfen dir folgende Antworten von seriösen Fachleuten?
Die Co2 Bepreisung wird tendenziell steigen
Die Strompreise (wie wir bereits heute an den Strompreisfutures sehen können) werden tendenziell fallen
Die Wärmepumpen erhalten oft einen Sondertarif weit unter den 30ct/kwh
MIt dynamischen Strompreisen profitiert man in ein paar Jahren von einem guten Energiemanagement und der Wärmepumpe einschließlich Pufferspeicher
Optimal ist eine Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaik
Das ist eben eine trügerische Momentaufnahme, und wer braucht den Preisdeckel? Ich habe bereits bei Verivox wieder Angebote mit Arbeitspreisen beim Strom von 30 ct/kwh
Bei einme Investor liegst du maximal falsch, genau der ist auf volatile Schwankungen scharf, und jemand der sich langfristig für seine Immobilie um eine neue Heizung kümmert, ist wohl kaum „Investor“, je nach Begriffsdefinition…
Ist das Absicht oder weisst du es wirklich nicht? Gasthermen sind überhaupt nicht verboten, sondern es geht nur darum das deine Heizenergie mit mind 65% regenerativer Energie betrieben wird, das kann auch grünes Gas sein, wenn du einen Vertrag bekommst, oder Holz, oder eine „hybride Lösung“.
Geht es dir wirklich um Fakten Zahlen und Daten oder willst du manipulativen und polemischen Unsinn verbreiten?
Hast du dir die o.a. Videos und die darin vorgenommenen Berechnungen und Argumente überhaupt angsehen?
[TillRq: Bitte keine Verweise auf Videos aus Quellen, deren Zuverlässigkeit die Moderatoren nicht nachvollziehen können]
Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich weiß, dass wir klimaneutral werden müssen und dass Wärmepumpen eine sehr effiziente Heizung sind.
Meine Meinung ist aber egal, denn ich sehe auch, dass ich damit in der Minderheit bin. Wir brauchen erneuerbare Energien, aber Boomer und Umweltschützer boykottieren jedes Windrad und jede Stromtrasse.
Wir brauchen klimaneutrale Wärme, aber das Gesetz, dass diese stärkt wird als „Markt-Regulierungs-Firmen-Tötungs-Kommunismus“ verschrien. Als wäre Robert Habeck persönlich nach Allendorf gefahren und Max Viessmann einen Genikschuss verpasst hätte?? Es ist völlig abstrus, dass der Verkauf einer Wärmepumpenfirma dem Gesetz, dass Wärmepumpen fördert zugeschreiben wird.
Wir brauchen klimaneutrale Energie, ich sehe aber nicht, dass unsere Gesellschaft bereit ist den Weg dorthin zu gehen.
Daher finde ich das Heizungsgesetz gut, denn die Lösung „Gastherme“ wird aus dem Spiel genommen. Jetzt müssen die Energieberater die billigste klimaneutrale Lösung finden. Es sei denn es gibt Hintertüren, wie die Deklaration einer Austauschtherme als Ersatzteil.
Und bis zur nächsten Bundestagswahl sind es noch gute zwei Jahre, das heißt bis dahin haben sich die Wogen hoffentlich etwas geglättet und die Grünen können Erfolge vorweisen.
Ansonsten sehe ich im wahrsten Sinne der Parteifarbe „Schwarz/Rot“ und dann ist der Zug abgefahren.
Es nützt nichts, wenn „wir“ wissen was gut für die Zukunft ist. In die Köpfe der Boomer muss es rein und die müssen die Veränderung (für ihre Kinder?) wollen und wählen.
Eine Lösung dieses schwelenden Generationenkonflikts sehe ich nicht.
Das Für und Wider von Wärmepumpen, unter welchen Bedingungen die überhaupt in Bestandgebäude verbaut werden können (Spoiler: Können sie meistens, Argumente wie fehlende Dämmung oder Flächenheizungen sind oft falsch) sowie dewr Viessmann-Verkauf wurde in verschiedenen Threads mutmaßlich vollständig abgearbeitet. Bitte hier nicht noch einmal - wann, dann bitte dort.