Hohe Umfragewerte der AfD

Zuallererst braucht er mal einen höheren Mindestlohn. SPD, wo bist du? Wo ist der Respektkanzler? Mmm, wahrscheinlich da, wo auch der Klimakanzler ist…

Viele Versprechungen, die nicht gehalten werden.

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  1. Mich stört der polemische Einstieg. Wenn Du wirlich denkst, dass es niemand(!) lesen will, warum sagst du es dann? Und wenn du es nicht denkst, warum behauptest du es dann? Nochmal: der Thread hat weit über 200 Posts und direkt davor gab es einen sehr ähnlichen Thread mit 280 Posts Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD. In beiden tauchte genau dasselbe Argument - also dass das Umfragehoch der AfD auch an den Regierungsparteien liegen könnte - mehrfach und systematisch auf. Ich fände es für die Diskussion sehr viel hilfreicher, sich auf bereits vorgebrachte Argumente zu beziehen anstatt von sich selbst zu behaupten, unbeliebte Wahrheiten kundzutun.
  2. Dass die Grünen mit ihrer Art - ob nun „Oberlehrer-Mentalität“ eine treffende Bezeichnung ist, sei dahingestellt - viele Leute vor den Kopf stoßen, ist für mich offensichtlich. Noch mehr Leute stoßen sie vermutlich damit vor den Kopf, dass sie - ganz ähnlich der FDP - häufig von bestimmten Lebensrealittät auszugehen scheinen und diese (unbewusst) verallgemeinern und dabei insbesondere sozial, aber auch kulturell unsensibel zu sein, um es mal vorsichtig zu formulieren. Genau das wurde in dem oben genannten Thread ausführlich diskutiert. In Deiner Darstellung fehlt aber, dass aufbauend auf Deiner Erfahrung Rechte auch gezielt Ressentiments gegen die Grünen schüren - und zwar in einer Art und Weise, die eine unheilvolle Tradition hat, wie ich u. a. hier beschrieben habe. Darauf, dass z. B. Söder im Grunde gar kein anderes Wahlkampfthema hat außer Grünen-Bashing, gehst Du in Deiner Argumentation halt mit keiner Silbe ein.
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  1. Was ich überhaupt nicht verstehe, ist der Automatismus: Weil die Grünen mich nerven, wähle ich AfD? Das stimmt schon empirisch nicht. Schon Wahlen zeigen, dass die Zahl derer, die nicht Grüne wählen um ein Vielfaches höher ist als die Zahl derer, die AfD wählen. Dein Argument klingt aber so, als gäbe es für Menschen, die von den Grünen genervt sind (oder sich gar angegriffen fühlen) praktisch keine andere Möglichkeit, als AfD zu wählen. Und das halte ich für einen gedanklichen Kurzschluss. Denn es bleibt ja immer noch eine Entscheidung, spricht: die Leute müssen a) dazu bereit sein und b) sich etwas davon versprechen. Und weder für a), noch für b) können die Grünen verantwortlich gemacht werden. Wenn Du das anders siehst, bin ich gespannt, Deine Argumente zu lesen.
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Man könnte es so sehen. Die „Regierung“ wird rein als Grüne Regierung wahrgenommen, weil die SPD Quasi nicht existiert und die FDP in der Öffentlichkeit nur zu allem nein sagt, ausser zu Steuererleichterungen für ihr Klientel. Wenn ich mich dann weder von dieser Regierung, noch von der unter Merkel verstanden und mitgenommen fühle wird es schwierig meinem Unmut Luft zu machen. Es scheint ja egal zu sein was ich wähle, also kann ich auch die AFD wählen. Ändern tut sich eh nix, und "die da oben " ärgert es scheinbar. Hier ist der Punkt wo die neue Linke Partei eingreifen könnte.
So nur meine Vermutung wie diese Leute denken könnten.

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Du schreibst ja nicht zufällig in der weiblichen Form des Politikers.
Das denkt sich der ja nicht selber aus, sondern das hat ihm jemand so gesagt und jetzt plappert er es nach.
Er hat sich auch ganz schön aufgeregt, als die Corona-Maßnahmen sein Leben eingeschränkt haben (von einer schwarz-roten Regierung).
Trotzdem ist die Verbotspartei immer noch grün für ihn.

Ja, suche Leute gibt es. Aber tu nicht so, als hätten die anderen Parteien irgendwelche Schuld daran.

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Diese Leute müssen aber akzeptieren, dass bei der Bundestagswahl 80% der Menschen etwas anderes gewählt haben als die AFD. Ich musste als Grünwähler auch akzeptieren, dass 16 Jahre eine Energiepolitik gewählt wurde, die ich nicht gut fand.

Gefährlich wird es, wenn AFD, Aiwanger und Co jetzt diesen Leuten erzählen, dass sie ja eigentlich die Mehrheit sind und die Demokratie nicht funktioniert.

Edit: Ronny

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Wollt ihr die 2 Posts mal evtl um den Ronny befreien und das ändern? Klingt so doch abwertender, als wir es hier normalerweise haben. ich verstehe den Zynismus dahinter, aber der kommt wahrscheinlich nicht an, wenn man Ronny heisst und in Dresden wohnt. Auch: Not to self das auch nicht wieder zu tun

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Ein paar Informationen, die deine Anmerkung unterstützen.

Es sind mehr von der FDP zur AFD (bei kleiner Ausgangsbasis der FDP) als bei den Grünen.

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Die aktuellen Umfragen lassen mich zum Schluss kommen, dass viele Menschen mit ihrer Wahlentscheidung nicht zufrieden sind und daher heute anders wählen würden. Beides trifft auch auf mich zu.

Und was folgt für Dich daraus jetzt?

Diese verbreitete Hypothese ist leider durch keinerlei Evidenz gedeckt. Ganz im Gegenteil: Überall dort, wo die AfD tatsächlich weitgehend ausgegrenzt wurde, ist sie tendenziell schwach, und überall dort, wo insbesondere Teile der Union schon immer mit Rechts gekuschelt oder zumindest verharmlost, und „die Sorgen und Ängste der AfD-Wähler ernstgenommen“ haben, ist die AfD stark.

Können wir also endlich das Märchen, dass Ausgrenzung der AfD nützt, ad acta legen, bitte?

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Wenn wir schon bei der Evidenz sind: Wo siehst Du denn beispielsweise eine „weitgehende Ausgrenzung“, die die AfD „tendenziell schwach“ gemacht hat und wo ein Kuscheln & Verharmlosen von Teilen der Union und dementsprende Stärke der AfD? Und was bedeutet das in Zahlen ausgedrückt. Was sind die Belege für die jeweilge kausale Wirkung?

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Dass die Entscheidungen einer parlamentarischen Mehrheit, die sich aus einer schon zwei Jahre zurück liegenden Wahl ergeben haben, nicht mehr unbedingt den aktuellen gesellschaftlichen Mehrheiten entsprechen. Kann man wie gesagt an den aktuellen Umfragen ablesen, sowohl denen zur nächsten BTW als auch zu einzelnen Sachfragen.
Die Ampelparteien bekommen in den Umfragen wie wahrscheinlich auch bei den anstehenden Wahlen in Bayern und Hessen die Quittung für ihr schlechtes Erscheinungsbild.

Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen…

Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt…

Die Korrelation ist jedenfalls auffällig. Insofern müssten imho erstmal diejenigen Belege anbringen, die einen genau entgegengesetzten kausalen Zusammenhang behaupten.

Indizien sind jedenfalls, dass z.B. Hamburg und Schleswig-Holstein nicht etwa schon immer kein rechtes Wählerpotential hatten, sondern in Hamburg vor zwei Jahrzehnten ein Herr Schill fast 20% holen konnte und es in Schleswig-Holstein in den 90ern eine DVU-Fraktion im Landtag gab. Da kann man sich doch mal fragen, warum die AfD dort bei den letzten Wahlen entweder ganz aus dem Landtag geflogen oder nur sehr knapp wieder in die Bürgerschaft eingezogen ist, und was dort anders läuft als in Sachsen oder Thüringen. Jedenfalls nicht, dass AfD-Wähler dort besonders umschmeichelt würden.

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Danke erstmal für die Ergänzungen, jetzt verstehe ich zumindest, was Du meinst. Ich denke aber dennoch, dass es nicht ganz so glasklar ist. Den Satz „die bisherige Strategie, die AfD auszugrenzen war nicht erfolgreich“ lese ich erst mal so, dass die AfD trotz der Strategie der Ausgrenzung nicht an Zustimmung verliert, sondern gewinnt. Dass die das wegen der Ausgrenzung tut, finde ich eine recht mutwillige Interpretation. Unter „Strategie der Ausgrenzung“ verstehe ich dabei nicht nur das Verhalten der Union, sondern auch a) den Versuch, die AfD aus öffentlichen Gremien wie Stiftungen, Beiräte etc. herauszuhalten und b) den Versuch, die politischen Ansätze und Methoden der AfD im politischen Diskurs zu delegitimieren. Beides läuft ja auch je nach Bundesland unterschiedlich strikt bzw. erfolgreich.
Ich meine also eher den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit der AfD. Welche Auswirkungen da (wie Du nahelegst) dann das Verhalten der jeweiligen CDU-Landesverbände hat, fände ich schon noch mal wichtig zu begründen.

Die Alternative wäre demnach m. E. nicht, der AfD gegenüber toleranter zu sein, sondern ihr inhaltlich stärker entgegenzutreten, anstatt sie rhetorisch zu bekämpfen, aber dann ihre Forderungen weitgehend zu übernehmen (etwa in der Migrationspolitik).

Wäre wohl erfolgversprechender.

Meiner Meinung nach liegen die Ursachen durchaus weiter in der Vergangenheit und reichen bis in die Gegenwart.

Die letzten Jahre Merkel waren doch eher von Trägheit und Stillstand geprägt, dazu Corona, was teils schon etwas unkoordiniert an vielen Stellen wirkte. Die CDU war da schon weit zur Mitte gerutscht, nah an der SPD. Die ersten Konservativen mögen da schon in der damals noch etwas moderateren AfD eine attraktivere konservative Partei gesehen haben.
Laschet als Kanzlerkandidat wirkte etwas als Notlösung, weil die CDU sich offenbar für die Zeit nach Merkel keine Gedanken gemacht hatte.
Laschet war allerdings kein Macher, eher der nette Onkel. Im Zuge Ahrtal-Katastrophe, aber auch. Corona in NRW waren eher Punkte, die kein Vertrauen in Laschet und CDU entstehen ließen. Was die Wahl ja bewiesen hat. Da mögen weitere Konservative in die nun weit rechts abgedriftete AFD abgewandert sein.
Scholz ist sicher mit seiner phlegmatischen Art auch kein Machertyp, hatte aber einen gewissen Merkel- Bomus, zudem waren die Erwartungen an die Konstellation der Ampel hoch. FDP als Wirtschaftsnahe Kraft, die Grünen für den Klimaschutz und für das Soziale die SPD. Die anfängliche Einigkeit bröckelte schnell, und mit Ausbruch des Ukraine Krieges mit seinen Folgenhatte man wohl eine starke und entschlossene Regierung erwartet, bekam aber einen zögerlich wirkenden Kanzler, der nur selten mit Stärke und Klarheit punkten konnte. Handwerkliche Schwächen bei den Grünen, Streitlust und Bremsen bei der FDP und eine sehr schweigsame SPD machten zudem einen AFD, die durchaus die existierenden Probleme zu Recht anprangerte und dann mit naiv-einfachen Lösungen kam, attraktiver.
Daher der teils wohl auch auf Frust basierende Umfrageerfolg der AfD aktuell. Dazu die Ideenlosigkeit der CDU um Merz
Helfen könnte da jetzt ein entschlossener Kanzler Scholz, der klare Ansagen macht, offen und ehrlich die Vorhaben kommuniziert, auch wenn es unangenehm wird, dazu Minister (Habeck, Lindner, …), die ins gleiche Horn stoßen und in Krisenzeiten Einigkeit zeigen. Da verzeiht man auch mal Fehler,wie in Coronazeiten .
Aber nur meine Meinung ohne jegliche Belege.
Scholz Idee vom Deutschlandpakt heute war da sicher eine richtige Richtung, aber ungeschickt verkauft.

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…heißt auch, von toten Pferden im Deutschlandfunk zu sprechen, denn „Ansagen“ sind eben nicht nur richtlinienkompetenzbasierte formale Schriftstücke.

Diskussionen abzubinden hilft ja schon.

Habe das falsch formuliert, bei der Ausgrenzung des Personals der Afd gehe ich mit. Da sollte man Personen wie Höcke nicht mehr Aufmerksamkeit schenken und legitimieren. Aber gelegentlich sie mal vorzuführen und ihre Positionen z.B. zu Russland zu demaskieren kann auch helfen.
Mir geht es um die Hauptthemen der AFD. Hier sehe ich durchaus Evidenz, dass es nicht hilft um den heißen Brei herumzureden. Gibt ja genug Umfragen was die Bürger beschäftigt. Da kann die AFD dann Stimmen abgreifen, weil viele denken, dass nur die Afd diese Themen anspricht. Das scheint ja auch jetzt die Strategie der CDU unter Merz zu sein. Dabei ist das natürlich eine Gradwanderung und führt schnell in den Rechtspopulismus.

Also Parlamente werden für 4 Jahre gewählt. Dass Zustimmungswerte erstmal sinken, lässt sich oft beobachten, weil auch unpopuläre Maßnahmen getroffen werden, und Parteien nicht ihr Wahlprogramm komplett umsetzen können.
Wenn du nach 4 Jahren eine unzufriedene Bilanz ziehst, kannst du eine andere Partei wählen. In der Demokratie die richtige und legitime Vorgehensweise.

Umfragewerte haben in unserer Demokratie aber keine Relevanz (Grundgesetz).
Jetzt kannst du natürlich fordern, dass alle 2 Jahre oder noch weniger wieder gewählt wird, um die Stimmungsbilder tagesaktueller im Parlament abzubilden.
Dagegen spricht, dass es dann einen Dauerwahlkampf gibt (den viele ja jetzt schon beklagen).

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Gibt es zu diesem Thema eigentlich Statistiken? Habe das „Argument“ auch schon einige Male gehört und es wäre schön, wüsste man, dass das über Parteigrenzen hinweg ein ähnliches Bild gibt.