Es ist mal wieder soweit, in der Politik dreht sich die Diskussion (mal wieder) um das Pflichtjahr für junge Menschen.
Dennoch hat so ein Pflichtdienst (nix mit „freiwillig“) Nachteile:
Ein Artikel dazu mal hier.
Dazu: ich hege den Verdacht, dass der Zivi mit ein Grund für die schlechte Reputation und das unfaire Gehalt in den sozialen Berufen ist.
Dem gegenüber steht natürlich auch ein paar Argumente für einen Wehrdienst / Zivildienst, wie
Dies sind ja gewissermaßen die Ziele, die erreicht werden sollen.
Stein des Anstoßes ist die folgende Kolumne:
Aber was die eigentliche Frage ist: wie kann man das System reformieren, um wirklich Vorteile für die Dienstleistenden und (!) die Gesellschaft zu bekommen.
Eines ist ja schon die erwähnte Verlagerung des Pflichtjahres Richtung zweite Lebenshälfte. Die Gesellschaft profitiert von der Erfahrung der Leute und auch als älterer Mensch ist es nicht verkehrt mal neue Sichtweisen zu erfahren. Zumal ich hier das Argument anbringen würde, angehende RenterInnen bleiben dann in den sozialen Tätigkeiten eher hängen als junge Menschen, denn RentnerInnen haben potentiell mehr und flexibler Freizeit.
Alternativ könnte man den Freiwilligendienst stärken. Und mit freiwillig ist tatsächlich ein Dienst auf freiwilliger Basis gemeint. Das heißt, die Einrichtungen müssten sich tatsächlich um die Dienstleistenden bemühen, humane Behandlung mit eingeschlossen.
Geht man noch einen Schritt weiter, dann wäre es doch ein starkes politisches Statement das als Recht auf Gesellschaftsdienst zu formulieren.
Eine dritte Option ist eine kontinuierliche Förderung des sozialen Engagements. In Bayern krieg ich für meine freiwillige Arbeit die Ehrenamtskarte. Ist nicht viel, aber immerhin etwas. Wenn das Land (in Form des Bundestages) sagt: wir wollen, dass die Menschen etwas für die Gesellschaft tun, dann muss man dafür auch Geld in die Hand nehmen, um das einerseits zu honorieren und andererseits auch für mehr Menschen attraktiv zu machen. Ich kenne Fälle, in denen Feuerwehrleute weggezogen sind, denn im Umkreis gab es keine bezahlbare Wohnung.
Wenn man noch einen Schritt weiter geht, kann man sich auch über einen kontinuierlichen „Gesellschaftsdienst“ Gedanken machen. Soll heißen jeder Bürger macht pro Monat z.B. 4 Stunden. Dass hätte den positiven Nebeneffekt, dass jeder Mensch - vom Lokführer bis zur Geschäftsführerin - regelmäßig wieder geerdet wird und aus seiner oder ihrer Bubble raus kommt.
Jetzt die Frage an alle: wie denkt ihr, könnte man hier ein Modell anlegen, damit es wirklich positiv für alle Beteiligten ist?