LdN294: Soziales Pflichtjahr

Ich möchte im Rahmen der Diskussion um ein Pflichtjahr darauf hinweisen, dass sehr viele (junge) Menschen sich bereits ehrenamtlich engagieren.
Wenn wir mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt wollen wäre es schön, wenn man nicht nur die einjährigen Angebote ausbauen, fördern und bewerben würden, sondern auch die anderen Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Meiner Meinung nach trägt es deutlcih mehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, wenn ein Engagement langfristig ist und auch in die Berufstätigkeit hineinreiht oder auch erst später anfängt.

Ganz konkret möchte ich Werbung für’s THW machen. Ein super Ort um sich zu engagieren, egal wie alt man ist und welche Fähigkeiten man hat. Ganz besonders möchte ich darauf hinweisen, dass man keine technischen Vorkenntnisse braucht (ein generelles Interesse an Technik im weitesten Sinne ist hilfreich), es auch eher nicht-technische Aufgaben gibt (Wie z.B. Koch/Köchin, Verwaltungshelfer:in, Beauftragte:r für Öffentlichkeitsarbeit etc) und vor allem, dass man auch als nicht männliche Person dort auf jeden Fall richtig ist und nicht in die nicht-technischen Aufgaben gedrängt wird. THW Ortsverbände gibt es 668 in Deutschland, also fast überall, mitmachen kann man in der REgel ab 12 Jahren, in manchen OVs auch ab 6.

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Hallo Zusammen,

zu dem Thema soziales Pflichtjahr, Ihr habt ja bereits über unterschiedliche Möglichkeiten gesprochen.

Ich fände es super, wenn die Gemeinden einmal auflisten würden, welche NGOs und ehrenamtliche Tätigkeiten alles vorhanden sind. Wenn dann Personen das 18. Lebensjahr erreichen oder neu in die Gemeinde ziehen, sollte Ihnen (falls kein Widerspruch vorliegt) ein Brief mit einer Auflistung aller vorhandenen NGOs und ehrenamtlichen Tätigkeiten zugeschickt werden und wie man dort für das Gemeinwohl sorgen kann.
Im Idealfall einfach einen QR-Code mit einer Verlinkung zu einer online Übersicht, aber tendenziell diese Liste auch im Brief auflisten, damit die Hemmschwelle sich dieses durchzulesen möglichst gering ist.

Ich stelle die Behauptung auf, dass viele Personen nicht wissen was es alles für Organisationen gibt. Vor allem wenn man neu in eine Gemeinde gezogen ist. Meiner Ansicht nach fördert Gemeinnützige/ehrenamtliche Arbeit tendenziell den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde. Wenn es um ehrenamtliche Tätigkeiten wie, THW, Feuerwehr, Sanitätsdienst geht, dann spart die Gemeinde vermutlich langfristig sogar noch Geld. Weshalb auch ein Eigeninteresse bestehen sollte diese Dienste bekannt zu machen. Oft ist meines Erachtens die Kommunikation die Schwachstelle um solche Tätigkeiten bekannt zu machen.

Die NGOs, und Dienstleiter wie Johanniter, Malteser usw. können dann der Gemeinde schreiben um in der Liste aufgenommen zu werden.

Schließlich schreibt auch die Bundeswehr alle jungen Männer im Wehrpflichtigen Alter immer noch an, dann kann dieses doch sicherlich die Gemeinde auch machen.
Was meint Ihr zu diesem Thema. Vielleicht ist ja sogar jemand in der Lage, dass ein Allgemeingültiger Antrag hierzu geschrieben werden kann, der dann von interessierten Bürgern an entsprechende Fraktionen in der Gemeinde zu senden.

Gruß MAD

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Heyho,
Nachdem mal wieder die Diskussion um einen Pflichtdienst angestoßen wurde, dieses Mal von unserem Bundespräsidenten (s. bsp. hier Bundespräsident: Steinmeier will Pflichtdienst für junge Menschen | tagesschau.de, nachdem ich die Bild am Sonnntag nicht besuchen will :wink: ), kam hier die Frage auf, wo mal wieder die Gerechtigkeitslinie verläuft. Zwischen „Die junge Generation hat schon viel in Corona für die Alten zurückgesteckt und soll jetzt noch die Pflege zwangswuppen“ bis „Denen fehlt der Blick über den eigenen Tellerrand und denen würde das gut tun“ war vieles an Meinungen vorhanden. Neben der Tatsache, dass die Nachfrage nach unqualifizierten Helfern garnicht geklärt ist kamen wir zu dem Thema: warum eigentlich die Grenze mal wieder bei den jungen Leuten ziehen? Warum sollen die wieder einen sozialen Dienst machen, und alle anderen nicht?".
Daher die Idee dazu: was wäre, wenn jeder deutsche Staatsbürger irgendwann bis zur Rente eine gewisse Menge Sozialpunkte auf seinem Konto sammeln muss?
Die Älteren haben vermutlich schon durch den Zivi oder Wehrdienst genug gemacht, daher ist da bis zur Generation um Geburtsjahr 1980 rum jetzt keine Dringlichkeit, dass dringend Stellen geschaffen werden müssten. Es wäre also genug Vorlaufzeit da. Und es kann über die Gemeinden oder Sozialversicherungen denke ich leicht dokumentiert werden ohne dass man eine größere bürokratische Datenkrake draus machen muss.
Für alle anderen (nach 1980) wären die Punkte beispielsweise durch öffentliche Ämter zu sammeln. Soziale Berufe wie Pfleger, Polizisten, Lehrer… Ehrenämter wie freiwillige Feuerwehr, THW, Wahlhelfer…
Wer insgesamt eine ähnliche Zeit wie in einem sozialen Jahr mit dieser Tätigkeit verbracht hat hat seine Punkte zusammen, wer es schnell rum haben will macht ein Jahr nach der Schule und ist auch durch mit der Nummer.
So würde sich die Diskussion sehr schnell aus der Ecke „immer auf die junge Generation“ herausbewegen und es würde wirklich jeder mal zur Teilnahme gebeten.

Eure Meinung bzgl. a: Umsetzbarkeit, b: Nutzen, c: Gerechtigkeitsempfinden? Oder bleibt es eh eine Nebelkerze um andere Diskussionen abzuwürgen und verläuft mal wieder im nichts? :wink:

Beste Grüße und danke fürs lesen.

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Ich würde die potentiellen Nutzen in drei Kategorien einteilen (ohne hier auf die potentiellen Schäden einzugehen):

  1. Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken
  2. Verteidigungsfähigkeit erhöhen, da mehr Personen die militärische Grundausbildung absolviert haben
  3. Entlastung der unterfinanzierten Sozialsysteme.

Möchte man mit dem Pflichtdienst Punkt 1 oder Punkt 2 erreichen, dann sollte der Pflichtdienst möglichst früh stattfinden.
Möchte man mit dem Pflichtdienst Punkt 3 erreichen, dann sollte dieser erst nach der Ausbildung bzw. dem Studium stattfinden, da jedes Arbeitsjahr nur einmal ausgegeben werden kann, beispielsweise entweder als unausgebildeter „Zivi“ oder als ausgebildeter Krankenpfleger bzw. Facharzt. (Ich sehe bei Punkt 3 allerdings generell mehr Schaden als Nutzen.)

Zur Umsetzbarkeit: die Schulpflicht genießt in Deutschland eine überwältigende Unterstützung durch die Bevölkerung. Der Wehr- bzw. Zivildienst konnte schon immer als ein zusätzliches, praktisches Schuljahr mitgedacht werden, bevor es so richtig mit dem Erwachsenenleben los geht. Ein Pflichtdienst, der irgendwann später im Leben anfällt, hat nicht diesen Vorteil, mit der positiv besetzten Schulpflicht in Verbindung gebracht zu werden.

Von Herrn Precht gibt es einen Vorschlag (im Zusammenhang mit dem (fast) bedingungslosen Grundeinkommen):

Ein Pflichtjahr an Anfang des Berufslebens und ein Pflichtjahr an Ende.
Am Anfang als junger Mensch, am Ende als ausgebildete Fachkraft.

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Tolle Nummer, was machst du mit der Fachkraft Handwerker oder IT-Spezialist im sozialen Sektor?

Die sind da genauso ungelernte Handlanger wie am Anfang ihres Berufslebens.

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Ja lol. Am besten im gleichen Zug das Rentenalter nach Oben und wieder Studiengebühren einführen. Es war doch auch früher schon so: Wer es sich leisten konnte, der hat das per Attest geskipped und hat 1 Jahr mehr Geld verdient.

Als ehemaliger Zivi von mir klares Nein. Steinmeier sollte aufhören auf Kosten der jungen Menschen hier die Bevölkerung mit sinnlosen Diskussionen zu spalten.

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Dass diese Diskussion alle paar Monate wieder aufkommt, ist schon ermüdend. Mit welcher Nonchalance mit irgendwelchen erhofften hehren Zielen über die Lebenszeit anderer Menschen verfügt wird, ist schon befremdlich.

Ich würde eher mal darüber diskutieren wollen, welche Qualitätsmaßstäbe an politische Vorschläge und Gesetze anzulegen sind:

  1. Ein klares messbares Ziel
  2. eine theory of change, die (idealerweise evidenzbasiert) plausibel macht, dass das Ziel mit der vorgeschlagenen Maßnahme auch erreicht werden kann
  3. ein Vergleich mit alternativen Maßnahmen und eine Begründung, dass diese unter Gesichtspunkten der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit besser ist
  4. laufendes Controlling und Evaluation der Maßnahmen und
  5. Abschaffung, wenn diese sich doch nicht als ausreichend wirksam, wirtschaftlich und frei von Nebenwirkungen herausstellen sollte
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Ein „soziales Jahr“ für alle nach der Schule halte ich generell für keine so schlechte Idee. Nur hat man das ja gerade erst abgeschafft, und das aus Gründen die keiner nennen mag (dieselben wieso man die Schulausbildung um 1 Jahr verkürzt hat):

Man braucht mehr Arbeitskräfte auf dem Markt in den nächsten Jahren, um die in Rente gehenden Babyboomer zu ersetzen. Sonst muss man die Rente noch mehr durch den Haushalt bezuschussen als ohnehin schon. Führt man nun ein weiteres Jahr wieder ein (nachdem man bereits wieder bei 13 Jahren Schule bis zum Abitur zurückgekehrt ist), dann fehlt noch eine Generation.

Najo, am Ende dreht sich alles wieder um das eine soziale Jahr, was man zwischen Schule und Ausbildung/Studium machen muss, aber das hat sich ja offensichtlich als Prolem herausgestellt. Ich habe selbst Zivi in einer integrativen Grundschule gemacht und war aus meiner Sicht hinreichend unqualifiziert und wurde ohne einen Hauch von Schulung in die Klasse geschmissen. Daher halte ich so einen sozialen Pflichtdienst, wie es ihn früher als Zivi gab für grob falsch und fahrlässig gegenüber den Schutzbedürftigen, die dort gepflegt werden sollen.
Die Grundidee dabei war aber ja, dass nicht jeder Mensch ein soziales Jahr leisten soll, sondern jeder Mensch insgesamt ein soziales Engagement machen soll (und damit auch die Älteren, die gerade einfach die junge Generation vorschicken). Das kann genauso gut im Ehrenamt über die Jahre passieren und blockiert einem nicht die Zeit direkt nach der Schule, wo man vielleicht schnell Geld verdienen will oder eine gute Ausbildungsstelle in Aussicht hat. Und ein Ehrenamt wie Schöffendienst, Wahlhelfer, THW, freiwillige Feuerwehr und vieles mehr bietet genug Möglichkeiten auch für Menschen, die sich in den bisher klassischen „Zivi-Stellen“ nicht sinnvoll einsetzbar sehen, in die Pflegerichtung würde ich garnicht so stark denken.

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Ich würde da Mal als Idee reinwerfen, dass man gewisse Ehrenämter vielleicht auch mit Rentenpunkten belohnen könnte.

Nicht zwingend alle Ehrenämter und vielleicht auch nicht unglaublich viele Punkte, aber so manchen könnte man so vielleicht zum Dienst bei der Tafel/THW/ Wahlhelfer oder so gewinnen.

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Die Idee hat auf jeden Fall Charme. Wenn man schon Sozialpunkte einführt, sollte man als dauerhaft Engagierte*r bspw. bei der Freiwilligen Feuerwehr aber alle Sozialpunkte, die über das geforderte Minimum hinausgehen, in Cash ausgezahlt bekommen :smiley:.

Was ich kritisch sehe ist die Implikation des Systems, die da wäre: wir als Gesellschaft sind so asozial, wir müssen zu sozialem Engagement gezwungen werden und es in Punkten gegeneinander aufrechnen. Und ob ich jetzt "Sozial"punkte für den Wehrdienst, vergeben würde…naja. Über den Namen der Punkte kann man ja noch diskutieren.

Am Ende ist das Wording und Framing immer ne Sache, über die man trefflich streiten kann, im Wesentlichen wäre es inhaltlich erstmal: Wer sich schon engagiert, für den ändert sich nichts, noch nicht engagierte Menschen werden damit ein wenig aufgefordert das zu tun. In einem Zeitraum zwischen Volljährigkeit und Renteneintrittsalter sollte jeder Mensch ein wenig Zeit finden :wink:
Aber: Widerspricht es nicht dem Sinn eines Ehrenamtes, wenn ihr da über Vergütungen sprecht? :smiley: Dann wäre es eine (ehr schlecht) bezahlte Arbeit und kein Ehrenamt mehr :wink:

Wichtig ist mir bei der Idee vor allem: auch die, die das jetzt groß vorschlagen wären betroffen und laden die Arbeit nicht einfach auf der jungen Generation ab :slight_smile:

Nein, denn es gibt ja bereits jetzt Ehrenämter die mit einer Aufwandsentschädigung einher gehen.

Das wäre das eine, aber viel schlimmer ist eigentlich, dass so eine Verpflichtung eigentlich nur wieder billige Arbeitskräfte im sozialen Sektor bereit stellen soll, weil niemand zu den Bedingungen dort arbeiten gehen will.

Damit folgst du der Prämisse, dass ein Pflichtjahr immer zwingend im sozialen Pflegesektor erfolgen muss.

Warum nicht in der Schule unterstützen (was kann ein Lehrer schon von Holzarbeiten besser erzählen als ein Schreiner), freie Arbeitsgruppen anbieten, Nachhilfe geben, Realisierung von Projekten in der Kommune, Netzwerkadministration unterstützen in Kommunen, etc.?
Außerhalb der Pflege gibt es genug Möglichkeiten für ein Pflichtjahr (vielleicht auch Pflichtstunden über mehrere Jahre verteilt), die gesellschaftlichen etwas bringen.

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Jupp, gibt es alles, nur wird das alles wieder reguläre Arbeitsplätze kosten, die dann statt versicherungspflichtig von „Zwangsarbeitern“ besetzt werden.

Funktioniert ungefähr so toll wie die zugewiesenen Arbeitsmarktmaßnahmen wo man den Unwillen der Teilnehmer merkt.

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Ich befürchte auch, dass ein Pflichtdienst der Volkswirtschaft und damit dem Staat wirtschaftlich schaden würde. Wenn produktive Arbeitskräfte ein Jahr ihrer 40- bis 50-jährigen Berufsleben mehr oder weniger unproduktiv verbringen müssen, verursacht das automatisch einen (einmaligen) Rückgang der Volkswirtschaft um 2-3%. Nebeneffekte, wie die von Ihnen befürchteten Verzerrungen des Arbeitsmarkts, noch nicht mitberücksichtigt.

Was mir bei eurem Beitrag zum Sozialen Pflichtjahr auffiel, war die Selbstverständlichkeit, mit der ihr behauptet habt, die Schulpflicht wäre unumstritten notwendig. Das stimmt so nicht.

Es gibt inzwischen immer mehr Familien, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken möchten. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Eine Alternative für diese Familien wäre eine Bildungspflicht statt einer Schulpflicht, so wie es in Frankreich oder Österreich praktiziert wird. Bisher bleibt den Familien nur die Möglichkeit, auszuwandern oder in den sauren Apfel zu beißen.

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Nachdem Ulf und Philip das in der Folge ja ganz gut eingeordnet haben, geht hier im Forum die Diskussion leider (wie so oft wenn das Thema mal wieder aufkommt) am Thema vorbei - wir brauchen keine Pflicht, wir brauchen bessere Bedinungen für Engagement. Das gilt für finanzielle Anreize (das geringe Taschengeld in den Freiwilligendiensten, fehlende Sonderkonditionen für Öffis z.B.) genauso wie für Anerkennung und Wertschätzung. Noch heute werden die FWD insbesondere in Arbeitsvermittlungskontexten als Notnagel verkauft - dabei ist ein Jahr sich auszuprobieren OHNE den Druck am Ende irgendeinen Abschluss in der Hand zu halten genau das was junge Menschen oft brauchen nach Jahren des Anpassens in der Schule. Besonders hilfreich ist dabei der pädagogische Rahmen, den die Freiwilligendienste mit den Seminaren und den basisdemokratischen Repräsentationsebenen bietet.
Statt einem Pflichtjahr (was übrigens extrem teuer wäre!) braucht es (für einen Bruchteil der Kosten eines Pflichtjahres) daher:

  • wie von Ulf & Philip genannt: mehr Werbung an Schulen und damit verbunden die entsprechende Wertschätzung für eine solche Entscheidung (wie eine solche Wertschätzung aussehen könnte, kann ich bei Bedarf auch gerne weiter ausführen)
  • bessere finanzielle Rahmenbedinungen, insbesondere um die FWD inklusiver zu machen, aktuell können sich viele Menschen Engagement in dieser Form nämlich gar nicht leisten

Tatsächlich ist die Freiwilligendienstlandschaft - an dieser Stelle kann ich mich ja mal als jemand, der Menschen im Freiwilligen Ökologischen Jahr begleitet, outen - sehr unübersichtlich für viele Menschen. Eine gemeinsame Plattform scheint sicher sinnvoll, gibt es in Ansätzen aber auch schon: https://freiwillig-ja.de/ (ist sicher auch noch ausbaufähig). Fürs FÖJ gibt es seit einer Weile zum Beispiel auch den Einsatzstellenfinder (FÖJ-Einsatzstellen - Förderverein Ökologische Freiwilligendienste e. V.).
Wo ich Ulf und Philip aber aus meiner Praxis widersprechen muss, ist, dass man einfach eine zentrale Bewerbungsstelle schaffen kann, über die sich dann alle bewerben. Die Bedingungen in den verschiedenen Diensten, Bundessländern, Trägern, Einsatzstellen sind historisch gewachsen und so unterschiedlich, dass ein Zusammenschmeißen so viele wertvolle Strukturen kaputt machen würde! Ich denke da insbesondere an das für uns FÖJ-Menschen quasi heilige basisdemokratische Sprecher*innensystem, was unglaublich wertvoll und bereichernd ist, durch ein Zusammenschmeißen mit allen anderen Freiwilligendiensten aber nicht überlebensfähig wäre. (Wer sich von der Kraft dieses Systems überzeugen will, möge sich erinnern, mit wem die damalige Familienministerien damals vor die Kamera getreten ist um ihr leider untergegangenes Konzept vorzustellen)
Daher: übersichtliche Informationen und zentrale Infos - ja! Zusammenwerfen und zentrales Verteilen der Freiwilligen - nein!

Vor dem Beitrag von Ulf und Philip in dieser LdN294 wurde am 12.6. ein Thread zu dem Thema „Soziales Jahr - für alle statt nur der jungen Generation?“ gestartet, den ich heute hierher verschoben habe. Damit sollte eigentlich vermieden werden, dass wieder am Thema vorbei diskutiert wird…möglicherweise sind es diese älteren Beiträge, die bei Dir den Eindruck erwecken, es ginge schon wieder los…