Gesellschaftsjahr LdN 381

Darf ich einmal eine Frage stellen, die etwas weg vom Topic ist.
Warum spricht man nur von einem Pflichtjahr?
Die Bundeswehr benötigt für eine ausreichende Ausbildung (Reservefähigkeit) mindestens 16 Monate optimal 24 Monate (Habe das von Masala, Wiegold gehört und meine das dieses auch zu meiner Zeit so gesagt wurde; in den 9 Monaten war wirklich nichts zu machen aus die Basis der Grundausbildung)

Schweden, was laut Medienberichten als Vorbild dienen soll, hat 12 Monate Grundausbildung (das „Pflichtjahr“) aber danach müssen die eingezogenden immer wieder zu Reserveübungen bis zum 47 Lebensjahr.

Darum würde ich mich interessieren, ob es fair wäre junge Menschen die zur Bundeswehr gehen 12 Monate + x Reserveübungen über die Zeit gleichzusetzen mit 12 Monaten „freiwilligen“ Dienst

Ja ohne mein Zivi würde ich wahrscheinlich heute nicht als Schulbegleiter arbeiten, hätte vermutlich nicht so intensiv Kontakt zum Thema Autismus und Neurodiversity bekommen aber kommt so ein Pflichtjahr, leiden doch wir Berufstätigen wieder drunter, da der Druck genommen wird, vernünftig im Pflege und Betreuungsbereich zu bezahlen. Denn als Zivi Ende der 90ziger in meinem Fall, war ich eine ungelernte vollständige Arbeitskraft, die mit 900-1000 DM recht günstig war und leider nicht nur zur Ergänzung zusätzlich eingesetzt wurde.
Zivis waren billige Arbeitskräfte und würden heute wieder Lohndumping im sozialen Bereich befeuern.

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Da will ich auch gar nicht widersprechen und ein solcher Dienst kann ja tatsächlich eine gewinnbringende Zeit sein - sowohl für die Gesellschaft als auch für den/die Einzelne:n.
In meinem Fall war es das aber eben nicht, weil ich a) bereits einen Plan hatte und b) die Tätigkeiten kaum repräsentativ oder motivierend waren.

Heute könntest du ja auch heute noch ein identisches Angebot finden (FSJ) - und das Ganze sogar ohne Pflichtdienst.

Herr Dürr von der FDP bringt grade die Rente mit 72 ins Spiel.
Da erscheint ein Pflichtjahr für Senioren in völlig neuem Licht. :wink:

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Die Flexibilisierung des Eintrittsalters zum Dienstjahr erscheint mir außerordentlich sinnvoll.
Und ein Dienstjahr zwischen Berufsende und Renteneintritt zu stellen (Erwerbsunfähigkeit ausgenommen), ist doch eine gute Sache, denn vor dem Eintritt in die Rente werden so eben jene Erfahrungen eingebracht, die sich in einem ganzen Arbeitsleben gesammelt haben.Der Ansatz hilft sicherlich auch, neue soziale Kontakte zu knüpfen und hilft, Einsamkeit im Alter zumindest etwas entgegen zu setzen.

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Ich war damals selber Wehrdienstleistender und engagiere mich mittlerweile seit über 15 Jahren haupt- und ehrenamtlich für einen Wohlfahrtsverband. Ein bisschen Einblick hatte ich also auf verschiedenen Seiten.

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht so wie damals (2001), die würde ich ablehnen. Neun Monate bringen nichts und wir waren eher eine Last als nützlich.

Auch als Vertreter einer Hilfsorganisation sehe ich die Sache kritisch. Als die Wehrpflicht (und damit auch der Ersatzdienst) ausgesetzt wurde, hat man „uns“ vorher nicht gefragt. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und mussten uns unter großen Mühen anpassen.

Die Freiwilligendienste FSJ/BFD sind ein großer Erfolg. Ich war am Anfang sehr skeptisch, aber mittlerweile haben wir mehr Bewerber*innen als freie Plätze. Ob das nach einer Wiedereinführung auch noch so ein Erfolgsmodell wäre?

Ich kann viele ln der vorgenannten Vorschläge etwas abgewinnen. Das Ziel müsste es sein, es sehr attraktiv auszugestalten, wenn man sich im Laufe seines Lebens (egal ob nach der Schule, Zwischendrin oder zur Rente hin), für mindestens 12 Monate positiv in die Gesellschaft einbringt. Primär durch Förderung der Sozialberufe, der Freiwilligendienste und des Ehrenamtes. Und nur in allerletzter Konsequenz durch Zwang.

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Das ist ja schön, mein Freiwilligendienst war auch super. Trotzdem ist das kein stichhaltiges Argument, wenn es darum geht, ganze Generationen zur Arbeit zu verpflichten.

Die Gelder für Freiwilligendienste wurden letztens erst stark gekürzt - bis zu jede dritte Stelle ist dadurch gefährdet. Solange das Potential für freiwillige Arbeit also noch lange nicht ausgeschöpft ist und eher weiter beschränkt wird, ist die Forderung nach einer Pflicht von vornherein unangemessen. (Siehe auch den Beitrag von @Nibblersdad - mehr Bewerbungen zum Freiwilligendienst als freie Plätze)

Ich habe es im Thread zur Dienst-/Wehrpflicht schon geschrieben, aber nochmal: Eine allgemeine Dienstpflicht ist menschenrechtswidrig, da sie den Verträgen zum Verbot von Zwangsarbeit widerspricht. Das sieht auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages so.

Wieso wundert es mich nicht, dass nach Zwangsarbeit für Jugendliche, gleich auch noch Zwangsarbeit für Arbeitslose gefordert wird… Die Nonchalance mit der hier gefordert wird, Menschen zur Arbeit zu zwingen, schockiert mich ehrlich gesagt.

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Das gilt es abzulehnen. Damit werden mdl wieder soziale Berufe abgewertet und so getan als könnte man da einfach jemand hinschieben. Diese blödsinnige Idee gab es schon mit den Schleckerfrauen, die dann mal eben auch Erzieher sein könnten.

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ich muss ehrlich sagen, dass ich eher ein Befürworter der Idee bin. Ich sehe darin mehrere Vorteile, die ich gerne ausführen will - anschliessend komme ich zu ein paar aus meiner Sicht sinnvollen Prämissen.

  1. Es nützt dem Individuum für die Charakterbildung: Sich in einem gesellschaftlichen Thema für eine begrenzte Zeit zu engagieren halte ich für eine Förderung der persönlichen Reife.

  2. Es nützt der Gesellschaft: Eine funktionierende Armee, Schutz und Rettung, sowie die Versorgung kranker und alter Menschen nützt uns allen (Liste natürlich nicht abschliessend). Es soll dabei nicht „Fachkräfte“ ersetzen, sondern diesen nötigen Fachkräften etwas Unterstützung bringen.

  3. Es nützt dem Sozialgefüge: Arbeiten mit Menschen aus verschiedensten sozialen Schichten und Herkunftssituationen liefert eine (aus meiner Sicht sinnvolle) Auseinandersetzung mit anderen Lebensmodellen und Gedankenwelten. Mehr Toleranz und Gedankenaustausch dürfte das Resultat sein.

Prämissen, wie sie aus meiner Sicht relevant sind:

  • Es muss alle Menschen treffen (aka „fair sein“): Junge Menschen sind bereits desillusioniert - sie alleine in alle Verantwortung/Pflicht zu nehmen halte ich für unfair. Wieso nicht 3-4 Gesellschaftsphasen über ein „ganzes Leben“ einbauen?

  • Es muss flexibel sein: es braucht aus meiner Sicht ein bedarfsgerechtes Angebot von Tätigkeiten. Militärdienst ist vielleicht für 67-jährige nicht mehr geeignet, aber diese könnten sich beispielsweise beim Kochen für Obdachlose oder der Unterstützung von Lehrtätigkeiten (bspw. ehemalige Berufserfahrene) sinnvoll einbringen. Andererseits könnte man hier Menschen, die sich bereits in der Freizeit betätigen (bspw. DLRG, Wasserwacht, Freiw. Feuerwehr etc.) entsprechend ausnehmen/anrechnen. Auch Arbeitspensum: Berufserfahrene sind teuer, ggf. kann man hier kleinere Stundenpensen vorsehen, damit sich Karriere und „Sozialtätigkeit“ vereinen lassen.

  • Es muss positiv sein: wir sollten definitiv mit diesem Gesellschaftsjahr nicht die Pflegelücke stopfen, damit Privatinvestoren mehr Geld verdienen. Wir sollten auch nicht auf biegen und brechen Menschen zu etwas zwingen, sondern über positive Anreize eine entsprechende Motivation schaffen. Aufgaben gibt es von Aufforstung über Personentransport und Bildung genug. Wir wollen ja kein Pflichtprogramm, sondern intrinsische Motivation. Beispiele könnten sein: Gratis Führerschein für Zivildienstleistende, Rentenprämie für frisch pensionierte Personen, Steuervorteile für Berufstätige.

Ich möchte dazu sagen, dass mir die Probleme meiner Ideen und meiner Prämissen durchaus bewusst sind. Ein abschliessendes Konzept habe ich nicht und kann das auch nicht einfach so erarbeiten. Das trotzdem mal meine 5 Mark.

Ich finde deine Ideen charmant und durchaus unterstützenswert. Leider wird es an dem von mir zitierten Punkt scheitern und zwar aus 2 Gründen:

  1. Man wird sich nicht die größte Wählerschaft (50+) zum Feind machen, denn vor denen lachen alle den Kniefall…leider.

  2. Ich glaube kein Politiker wird etwas verabschieden, was ihn ggf. selbst so hart in seiner Freiheit beschränken würde. Es ist eben immer leicht zu fordern, wenn es andere trifft. Dazu muss man nur den Altersschnitt der “jungen“ Union sehen.

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Meine Befürchtung geht leider genau in diese Richtung. Ich halte es dennoch für wenig zielführend, die Jungen noch weiter abzuwatschen.

Auch wenn hier durchaus auf soziale Reifung und Charakterbildung abgezielt wird…

…es hat immer so ein Geschmäckle, das man „günstig“ Personalengpässe stopfen möchte.
Dabei bleibt offenbar die zwangsläufig inhaltliche Sinnhaftigkeit auf der Strecke, so der Eindruck.

Bevor man ein „Pflicht-„ Jahr einführt und ggf. Einrichtungen Ungelernte aufdrängt:

Warum nicht erst sogenannte „Freiwilligenangebote“ schmackhaft machen? Mit Benefits wie Rentenanrechnung, Studienplatzvorteilen, etc,?

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Ich selbst habe damals als Wehrersatzdienst ein FSJ im Sport gemacht und war in der Folge in diesem Verein auch über 15 Jahre als Nachwuchstrainer und zeitweise auch als Nachwuchsleiter ehrenamtlich tätig und bin es in eingeschränktem Umfang auch heute noch.

Das Jahr hat mir persönlich auch einiges an Orientierung gebracht, z.B. wusste ich anschließend, dass ich nicht Lehramt studieren will, weil ich gesehen habe wie anstrengend die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oft ist, insbesondere wenn diese im Rahmen von Kursen die ganze Schulklassen besucht haben nicht freiwillig da sind. Wobei ich Rückblickend sagen muss, dass ich schon ein paar Jahre später auch gut damit klargekommen wäre, vor einer Klasse zu stehen bei der nicht alle von sich aus top motiviert sind.
Auch eine Fokussierung auf den Sporttrainer als Beruf habe ich ausgeschlossen, weil ich gesehen habe, dass der Spaß an der Sache durchaus kleiner wird, wenn man das nicht mehr nur einige Stunden macht, sondern quasi rund um die Uhr.

Und trotzdem kann ich wenig mit einem Pflichtjahr anfangen. Der Gedanke, dass man das Jahr irgendwann macht ist an sich ja ganz nett, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man aus gesundheitlichen Gründen drum herum kommt steigt natürlich je später man das Jahr macht. Zwischendrin ist für alle mit einer gewissen Verantwortung im Job oder mit finanziellen Verpflichtungen eher unrealistisch. Am Ende läuft es wohl doch drauf raus, dass es viele nach der Schule machen oder drauf spekulieren im Alter drum herum zu kommen.

Ich wäre eher für eine Stärkung von Freiwilligendiensten und auch von Ehrenamt.

Das würde z.B. Selbstständige schon ziemlich hart treffen. Immer wieder die Arbeit für einen anderen Job über Monate unterbrechen zu müssen, wobei man je nach Tätigkeit nicht nur keine Aufträge abarbeiten kann, sondern auch nur schwerer neue für die Zukunft generieren kann und unter Umständen Stammkunden verliert.

Wobei das nur die betreffen sollte die keinen Wehr- oder Ersatzdienst geleistet haben. Auch bei einer Neuauflage eines Pflichtdienstes sollte bereits geleisteter Dienst dann ja doch angerechnet werden.

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Deswegen spreche ich ja ganz spezifisch über Flexibilität. Das Angebot muss positiv, intrinsisch und eben auch gezahlt sein. Für bestimmte Härtefälle (wie bspw. Selbstständige) könnte man ja eine andere Lösung finden. So tief im Detail bin ich natürlich nicht mit meinen Gedankenkonstrukten. Es gibt Ausnahmen und Einzelfälle und überhaupt, das streite ich ja nicht ab.

Das Schweizer Militär macht das beispielsweise recht pragmatisch: wenn es gerade nicht gut passt (bspw. wegen Auftragslage) kann man seinen Wiederholungskurs begründet verschieben und ihn später nachholen. Darauf will ich mit meinem Thema flexibel ja auch raus. Insbesondere geht’s mir nicht darum, etwas auf biegen und brechen umzusetzen.

Flexibilität müsste dann halt heißen, dass man statt Pflichtmonaten auch eine konstante Tätigkeit beim Roten Kreuz machen könnte, vielleicht mit wenigen Wochenstunden. Wobei das für den Selbstständigen Koch mit eigenem Restaurant wohl auch schon schwer wäre, wenn ich mir ansehe was die Teils für ein Arbeitspensum haben.

Trotzdem bin ich nicht für eine Pflicht. Anreize für eine Freiwilligenjahr oder auch lange gestreckte Ehrenamtliche Tätigkeit (Querbeet egal ob bei einem Kulturverein, Sportverein, Rettungsdienst, Naturschutzorganisation, also quasi bei allem was Gemeinnützig ist und bei dem es möglich ist Stunden nachzuweisen) wären in meinen Augen hier der konstruktivere Weg.

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Dem könnte man entgegnen, dass wir es uns nicht leisten können eine Gesellschaft mit immer mehr Polarisierung (bzw. immer weniger Zusammenhalt) zu haben, eine Gesellschaft mit maximaler Service Mentalität in der der Staat nur eine Bringschuld hat. Die Tatsache dass unsere Freiheit und Sicherheit kein Gottgegebener Naturzustand ist wissen die meisten nicht (oder wollen es nicht wissen). Ja, wir alle zahlen Steuern und halten uns an Gesetze, aber hält das allein eine Gesellschaft zusammen wenn es wirklich drauf ankommt?

Und wir alle wissen dass die BW Personalprobleme hat. Da ist eine Wehrpflicht nach dem nordischen Modell zumindest eine Diskussion wert. Zumindest sollten wir uns darauf einigen, dass das bisherige Modell (einfach nur mehr Werbung mit YouTube Shorts produzieren) alleine nicht ausreicht. Irgendwas muss sich da auch gesellschaftlich ändern. Wie? Das muss man ERGEBNISOFFEN diskutieren können.

Das habe ich initial ja bereits - wenn auch mit etwas anderem Wortlaut - beschrieben:

Da gehe ich im Prinzip sogar mit. Ich halte es - wie oben bereits beschrieben - für sehr viel sinnvoller, intrinsisch Motivierte in einer Massnahme zu haben, als den Menschen etwas aufzuzwingen. Und dein Absatz hat mir gerade sehr geholfen, meine Gedanken nochmals besser einzuordnen:

Die Pflicht hat den grossen Vorteil, dass der Staat eben die Rahmenbedingungen vorgeben muss. Das wäre auch bei einer Freiwilligkeit möglich. Mit dieser Prämisse würde ich die Pflicht ebenfalls eher ablehnen.

Also eine grundsätzliche Musterung nach norwegischen Modell ist ja sicher ein guter Ansatz, um einfach mal einen Überblick zu bekommen wer was mitbringt und wie die Motivation aussieht.
Daraus dann gleich ein gesellschaftliches Pflichtjahr zu folgern, um eine „gewisse“ Wehrgerechtigkeit abzuleiten, ist etwas dünn.

Wir kriegen seit Jahrzehnten unser Bildungssystem nicht so hin, das es für alle gleiche gerechte Chancen bietet. Aber das ist kein Problem offenbar.

Geht es nur um Nachwuchs für die Bundeswehr, dann sollte zumindest die Frage erlaubt sein, welche Zeit braucht es um ausreichend qualifizierte Soldaten zu bekommen.

Erweitert man es auf soziale Bereiche, dann die Frage, was sind die Ziele? Nur Charakterbildung? Lohnt dann der Aufwand und die Hürden eines „Zwangsdienstes“? Oder geht das besser über Anreize auf freiwilliger Basis?
Oder um Personalengpässe im sozialen Bereich? Sollte man dann diese Berufe nicht attraktiver gestalten?

Wobei es ja dann schon wieder eine Frage ist was denn bei einer Musterung genau geprüft wird und ob es Voraussetzungen zu einer Befreiung geben soll oder nicht.

Ich selbst war in dem Alter meiner Musterung im Leistungssport und meine Teamkollegen und Kollegen aus anderen Vereinen sind Reihenweise ausgemustert worden, meist als Folge von Sportverletzungen. Einige hatten in der Folge dennoch eine lange Profikarriere, manche sind auch heute mit knapp oder gar über 40 noch Profisportler und einige davon waren auch Zeitweise Nationalspieler.
Ich selbst bin nicht ausgemustert worden weil ich mangels Problemen kein Attest für eine Schraube in der Hand mitgenommen habe. Mit dem Attest wurde mir gesagt wäre ich aber auch ausgemustert worden. Eine Nachmusterung wollte ich aber nicht, weil mein FSJ als Ersatzdienst quasi schon geplant war.

Eine Musterung wie sie gegen Ende der Wehrpflicht stattfand hätte mit einem fairen Pflichtdienst also nicht im geringsten was zu tun. Wobei die damals ja auch noch auf die Wehrpflicht ausgerichtet war und Ersatzdienst nur machen musste wer eben trotz Eignung nicht zum Bund wollte.

So ist es gar nicht gemeint, man muss ja auch unterscheiden, ob man in einem sozialen Beruf eine Fachkraft oder Hilfskraft ist. Diejenigen Stellen, die ein ungelernter Zivi machen kann, sollten ja auch durch einen ungelernten Arbeitslosen ausführbar sein.

Aber unabhängig davon, sondern ich nicht, dass das soziale Berufe abwertet, wichtig ist eben die Trennung zwischen Fach- und Hilfskraft. Wenn eine Fachkraft mehr Aufgaben an eine Hilfskraft abgeben kann, könnte nach Adam Riese ja mehr Zeit für sie Patienten da sein.

Was aber sicherlich eine Gefahr sein kann ist, dass man durch eine breite Verfügbarkeit von “günstigeren” Hilfskräften diese aus Kostengründen zu weitreichend einsetzt - zu lasten der Qualität. So etwas wäre aber durch Schlüssel leicht zu lösen.