Die Entsorgung sollte ein Recycling sein. Das ist aber bei Li-Ionen Akkus ein Problem, denn jeder Hersteller baut seine Batterie anders auf. Nicht einmal Anoden- und Kathodenmaterial sind bei den Batterien gleich. Heißt der Recycler weiß oft nicht einmal was in der Batterie drin ist. Und da es bis zu einer Normung der Li-Ionen Akkus noch ein Weilchen brauchen wird, ist das Recycling das nächste Jahrzehnt auf jeden Fall sehr aufwändig.
Gute Punkte! Wir haben dazu gestern ein Papier veröffentlicht das schaut sich das Thema Mobilität und Energie genauer an. https://www.eliagroup.eu/-/media/project/elia/shared/documents/elia-group/publications/studies-and-reports/20201120_accelerating-to-net-zero-redefining-energy-and-mobility.pdf
Tja, jetzt habe ich gerade bei der aktuellen Sendung gelernt, dass debunking nicht zielführend ist. Den Eindruck habe ich auch. Da Du ja jetzt gar nicht mehr auf das Thema Speicher eingehen willst, versuche ich es mal mit einem anderen Punkt.
Du scheinst es ja als Gesetzmäßigkeit anzusehen, dass niedrige Energiepreise automatisch zu einer florierenden Wirtschaft führen. Der Zusammenhang lässt sich ja schon innerhalb Europas gar nicht nachweisen. Demnach müsste Frankreich ja wirtschaftlich erheblich besser da stehen als Deutschland, und die soziale Frage gelöst sein.
Wie wäre es denn mit dem Gedanken: (vermeintlich) billige Energie führt zu Ineffizienz. Es lohnt sich schlicht nicht, effizienter mit Energie umzugehen. Das führt auf Dauer dazu, dass ganze Volkswirtschaften auf billiger Energie fußen. Sie sind abhängig von billiger Energie und können nicht mehr ohne.
Kann Frankreich auf ewig billige Atomenergie erzeugen? Nein, auch Uran ist ein endlicher Stoff, der nicht in eine Kreislaufwirtschaft integriert werden kann. Brückentechnologie? Brücke wohin? Etwa zu erneuerbaren Energien…
Gruß Martin
Hallo in die Runde,
soweit ich das hier überblicken kann ist dieser Aspekt der Energiewende noch nicht so sehr beleuchtet: Die Nebeneffekte der erneuerbaren Energiegewinnung und der E-Autos.
Hier ist eine Doku von Arte, die das aufzeigt: - YouTube
Die Sache mit dem Klimawandel und der Energiewende ist sehr komplex, die Antworten sind wahrscheinlich noch komplizierter als die Probleme. Einfach Antworten, wie beispielsweise 100% auf E-Autos zu setzen ist wohl eine verkürzte, möglicherweise auch eine populistische Antwort auf die Herausforderungen.
In der Doku wird deutlich, dass wir uns die Probleme aus dem Blickfeld schaffen um den Gestank und und die Folgen nicht sehen zu müssen. E-Autos machen unsere Luft gut und unsere Städte sauber. Aber den Preis dafür zahlen andere. Der Beitrag zur CO2-Bilanz ist auch nicht unbedingt besser als ein neuer FordFocus.
Wir erleichtern unser Gewissen aber Probleme lösen können wir damit nicht.
Hallo @Milan
Ich würde dir empfehlen die Informationen aus dieser Arte-Doku mal stark zu hinterfragen.
Wir haben uns diese Doku in unserer E-Auto Bubble (Bestehend aus Daily Usern, Autojournalisten, Entwicklungsingenieuren und Betriebswirtschaftlern) angesehen, natürlich digital.
Diese Doku ist in wirklich vielen Punkten absoluter Bullshit, nicht mehr, nicht weniger.
Ich picke mir hier jetzt mal einen Satz heraus, der stellvertretend für den ganzen Schwachsinn darin stehen soll:
„Ohne Neodym kann ein Elektroauto gar nicht erst losfahren.“
Doch verdammt, kann es! Asynchronmaschinen, die Tesla, VW, Audi, Mercedes, Renault,… einsetzt haben keine Permanentmagneten, sondern bestromte Käfigläufer. 0g Neodym verbaut. Selbst das (Grundlagen der E-Antriebe, lernt man als Technischer Ingenieur im ersten Semester des Studiums) war ARTE nicht in der Lage korrekt zu recherchieren.
Dass ein Verbrenner zum behandeln seiner Abgase Platin, Palladium, Rhodium und Cer im Katalysator braucht scheint egal.
Das ein Verbrenner Cobalt für hochfeste Stähle benötigt um die Temperaturen auszuhalten, dass man Lithium zur Kraftstoffproduktion benötigt scheint ja total egal zu sein, es wird ja nicht mal erwähnt.
Dazu kommt, dass Cobalt bald nicht mehr für die Akkus in E-Autos gebraucht wird. Tesla ist bereits heute cobaltfrei.
Hier nochmal zwei Grafiken, gerne auch mal die Publikationen vom Urheber Auke Hoekstra von der TU Eindhofen durchlesen. Da sollte ziemlich schnell klar werden was diese Doku alles falsch macht. Ich würde auch wetten dass die Tage wieder ein Debunk zu der Doku kommt.
Um es zusammenzufassen: Natürlich werden E-Autos allein den Planeten nicht retten. Sie sind aber immerhin deutlich besser als ein Verbrenner/Hybrid SUV, der halt 15-20l Sprit auf 100km schluckt. Zumal E-Autos mit einem „grüner“ werdenden Strommix sauberer werden können. Verbrenner nicht. Schöner Artikel dazu:
Es zeigt (ähnlich wie die Grafiken), dass Verbrenner/Hybride eben doch nicht so sauber sind wie alle immer behaupten. Der Vergleich Datenblatt Verbrenner vs. Realverbrauch E-Auto hinkt also extrem. Dennoch ist keiner zu müde den immer wieder zu machen.
EDIT:
Wie erwartet hier auch schon der erste Debunk zum Thema. Sehr lang, aber sehr lesenswert!
@Lukas, ich habe im Hinterkopf gepeichert, dass über den Lifecycle eines Verbrenner-Autos gerechnet nur etwa 1/3 bis 1/4 der CO2 Emmission durch Kraftstoffverbrauch im Betrieb anfallen. Leider ohne Quelle und Evidenz - aber es erscheint mir plausibel, wenn man bedenkt was bei einer umfassenden Bilanzierung berücksichtigt werden müsste (nicht nur OEM Fabrik, sondern auch Entwicklung, Zulieferer, Rohstoffgewinnung, Außerbetriebnahme, Mobilität aller beteiligten Mitarbeiter, Verschleißteile und Betriebsmittel…). Daher kommen mir diese ca. 35gCO2/km (dunkelblauer Bereich in den Grafiken) für die Produktion klassischer Autos seltsam (wenig) vor. Hast du Einblick in die Publikation und kannst sagen, wie das ermittelt wurde (ich nicht)? Dieser Punkt scheint mir sehr wesentlich für Validität der Botschaft der Grafiken und die Schlussfolgerungen.
danke erstmal an Lukas für deinen tollen Beitrag, als Ingenier und Arte fan schmerzte mich dieser Beitrag auch sehr.
Natürlich zeigt der Beitrag einige problematische und auch durchaus richtige Seiten. Diese Probleme werden aber nicht durch den Verzicht auf erneuerbare Energien behoben, sondern einzig durch ein Umdenken in unserem Wirtschaften. Denn ohne erneuerbare würde die Industrie irgendetwas anderes fertigen, weil unsere Wirtschaft eben wachsen muss, würde irgendetwo anders für andere Materialien Raubbau betreibe. Das Problem ist nicht, dass wir unser Klima retten wollen, sondern dass wir weiter immer mehr immer schneller konsumieren. Traurig wie kurzsichtig diese Doku ist, die zweite Doku die Arte innerhalb eines Monats produziert, die grottenschlecht ist. (- YouTube) Da gibt es wohl eine Personaländerung und jemand hat beschlossen eine konservative Person halbwahrheiten erzählen zu lassen.
@Niemand
Danke für deine Antwort, ich stimme dir zu was deine Einschätzung von ARTE angeht.
Ich formuliere es mal so:
Selbst wenn an den ganzen haltlosen Vorwürfen etwas dran wäre, erwarte ich eine Einordnung von einem ÖR-Sender mit „Bildungsauftrag“. Eine Studie von 2009 (!!) als Quelle heranzuziehen ist da wirklich mehr als lachhaft. Jeder Student würde für so eine Dokumentation mit so miserablen Quellen mit „5.0 mangelhaft“ durchfallen.
Natürlich ist nicht das E-Auto allein die Lösung (habe ich ja auch oben geschrieben), allerdings ist es halt ein Teil der Lösung. Ich vermute dass wir die Individualmobilität bald über autonome Shuttles realisieren werden und Besitz eines Autos irrelevant wird. In den USA läuft dies bereits in einigen Städten so. Google Waymo ist da aktuell Pionier, Tesla z.B. holt massiv auf und führt momentan.
@heinrichsgeist
Es ist immer schwierig Bauchgefühle mit Quellen zu belegen, einfach weil du immer eine passende für dich finden wirst.
Ich schicke daher mal diese Quelle mit, die sich meines Erachtens recht gut mit den Problemen der meisten Studien befasst.
Hier in nem Thread nochmal erläutert:
@Lukas Danke für den Link.
Ich habe eine Meinung, die die auf einer durchdachten Argumentation beruht, die in den letzten Jahren durch neue Informationen gelegentlich modifiziert wurde. Die Argumentation beruht teilweise auf Annahmen, die ich für plausibel halte aber wo ich mir bewusst bin, dass ich keine überzeugenden Evidenzen habe, die sie stützen. Dessen bin ich mir bewusst und deshalb stelle ich sie in Frage und bin bereit darüber (kritisch-rational) zu diskutieren und mich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen. Dabei könnte durchaus rauskommen, dass sich die Argumentation und Meinung deutlich ändert. Dafür braucht es aber sehr überzeugende Gegenargumente/Evidenzen.
Meiner Meinung nach ist die Elektrombilität im besten Fall ein bisschen weniger schlecht als klassische Verbrennungsmobilität hinsichtlich Ressourcenverbrauch - wenn man den Gesamtproduktlebenszyklus einbezieht. Daraus würde folgen, dass die Elektrifizierung einen nennenswerten Beitrag zu sauberen Städten leisten kann, aber kaum einen Beitrag gegen die Erderhitzung. Ich habe den Eindruck, dass in der öffentlichen Debatte aber genau darin DER Heilbringer gesehen wird, auf den man nur setzen muss und dann wird Alles gut. Dadurch wird der Identifizierung/Diskussion/Beschlussfindung zu wirklich effektiven Maßnahmen die Aufmerksamkeit entzogen. In Summe damit schädlich.
Die verlinkte Papier E-Auto vs. Verbrenner überzeugt mich nicht aus zwei Gründen: „Lifecycle“ ist unvollständig betrachtet, da ich die Umweltkosten für Rückführung in die Ausgangsmaterialien nicht abgebildet sehe (Formel auf S.6) (ein Krauslauf geht nicht ohne geschlossen Kreis). Zweitens habe ich keine Quellenangabe oder Herleitung zu den „Herstellenskosten ohne Batterie“ (Tabelle auf S.5) gefunden.
Da kann ich nur zustimmen. Ein Auto ist einfach zu ineffizient. ca. 100kW Leistung, um i. d. R. eine Person zu bewegen. Das ist einfach zu viel Energie. Ein Fahrrad wird mit ca. 100W und ist in der Stadt meistens von der Fahrzeit nicht viel um.
Dann würde ich vorschlagen präsentierst du mal deine Quellen oder bietest uns die Möglichkeit an deinen „Gedanken“ teilzuhaben, erläuterst wie du zu deinen Schlussfolgerungen kommst und legst dazu am besten nochmal offen was dich qualifiziert Dinge so „einzuschätzen“.
Behaupten das einem Quellen nicht passen, aber keine Alternative bieten ist ja nicht so die saubere Arbeitsweise. Mit „Meinung“ ist man in einer technischen Diskussion sowieso meist eher fehl am Platz, die Schwerkraft hört auch nicht auf zu existieren nur weil jemand meint das Konzept sei bloß Quatsch.
Sollten keine stichhaltigen Erläuterungen kommen würde ich die Diskussion hier jetzt beenden, hat keinen Sinn zu diskutieren, wenn dem gegenüber die Quellen nicht passen und er nichts an jenen liefert.
Ich habe mir die Arte Doku nicht angetan, allerdings mehrere Male darüber gehört u.a. von Nextnews. Ich bin offen gesagt enttäuscht da ich Arte immer als seriösen Sender wahrgenommen hatte bisher.
Hat jemand eine Idee warum (mit welcher Agenda…) Arte solchen Unsinn verzapft?
Klar, ohne Autos verbrauchen wir weniger Ressourcen als mit Autos. Allerdings ist so eine Logik m.E. wenig hilfreich. Wenn man in die Richtung argumentiert müsste man über Cradle2Cradle Konzepte nachdenken, etwas was bspw. Tesla durchaus tut.
Die Ansatz darf aber aus meiner Sicht nicht ein dirigistischer sein mit staatlichen Verboten (also eher ein Ansatz den die Grünen wählen würden) sondern einer der es ökonomisch sinnvoll macht diese Konzepte voranzutreiben. Ich glaub wir sind da generell auf einem guten Weg.
Sobald es billiger ist Batterien, Stahl und andere Rohstoffe einzusammeln und wieder zu verwerten wird das automatisch passieren.
Gilt ja generell ich hab 2010 angefangen Solarkraftwerke zu konzipieren damals gab es keinen Business Case ohne Subventionen, heute ist ein Solarkraftwerk in den Gesamtkosten günstiger als ein Kohlekraftwerk wenn man nur Opex betrachtet. Damit würden wir schneller aus der Kohle aussteigen wenn nicht dieses dumme Ausstiegsgesetz wäre. Sprich es ginge schneller OHNE Vorschriften/Gesetze als mit
Gleiches sollte man beim Thema Mobilität denken. Wie können wir eine Kreislaufwirtschaft hinbekommen? Wie können wir die eingesetzen Ressourcen effizienter nutzen? Tesla hat u.a. die Antwort „Robotaxi Flotte“ - das ist doch ein super Ansatz oder?
Ja, in die Richtung müsste es m. E. grundsätzlich gehen.
Gut wäre, wenn die Subventionen aus ökologischer/gesellschaftlicher Sicht im jetzigem Wirtschaftssystem identifiziert und abgebaut würden (konsequente, durchgängige Internalisierung). Das mag an manchen Stellen nicht funktionieren, und als letztes Mittel kann man aus meiner Sicht auch auf Verbote setzen. Auch dann wenn ein Produkt als offensichtlich schädlich eingestuft wird (FCKW, Glyphosat…).
@Lukas hier meine Erläuterung:
Ich habe zwei konkrete Sachargumente geliefert (auf Evidenzebene, nicht Meinungsebene), die ich an der Quelle bemängele. Wenn es sich um eine wissenschaftlich fundierte Quelle handelt, dann sollte es doch einfach möglich sein die entsprechenden Erklärungen/Evidenzen zu liefern, damit sie auf Nachvollziehbarkeit und Überzeugungsskraft untersucht werden können. Das meine ich mit kritisch-rationaler Diskussion, auf die ich mich gern einlassen würde. Der kann mit „persönlichwerden“ oder durch Ablenkungsmanöver (Existenz von Alternativen als Diskussionsrandbedingungen einfordern) aus dem Weg gegangen werden. Schade.
Hier stehen sich aus meiner Sicht zwei Meinungen gegenüber:
- Erderhitzung ist ein großes Problem, Technikumstellung von Verbrennermobilität auf Elektromobilität ist ein großer Hebel (bei gleichbleibendem Konsumverhalten).
- Erderhitzung ist ein großes Problem, Technikumstellung von Verbrennermobilität auf Elektromobilität ist kein signifikanter Hebel, da müssen zur Lösung andere wirksame Hebel gefunden werden.
Überzeugende Evidenz über die Größe des Hebels abzuliefern, könnte nun eine der beiden Meinungen (oder ein Mittelweg wäre auch denkbar) in Faktenwissen überführen. Und genau deshalb halte ich verlässliche Abschätzung der nicht-fahrbetriebsbedingten Umweltkosten der Fahrzeuge für wesentlich (steht im Nenner: je kleiner, desto größer der Hebel) - und genau deshalb suche ich danach.
Meinung 2 ist etwas, die ich in ähnlicher Form aus einigen Büchern der letzten Jahre (ich denke an: Harald Welzer, Richard Precht, Kathrin Hartmann, …) herauszulesen glaube. Meinung 1 wird gern (auch) von Interessenskreisen propagiert, die vom Status Quo profitieren (für die es gut ist, wenn eine Mehrheit glaubt, es bräuchte lediglich eine Technikumstellung und dann könne im Prinzip alles so weitergehen wie bisher…).
Ich misch mich mal ein, da wir das gerade in einem anderen Topic hatten: Ich glaube, dass beide Meinungen richtig sind. Am besten ist es, von einem Verbrenner auf das Fahrrad oder zu Fuß umzusteigen bzw. noch besser den Weg gar nicht zurückzulegen (z. B. mobiles Arbeiten). Da sinkt der CO2-Ausstoß nahe Null. Das ist der größere und bessere Hebel. Der sollte auf jeden Fall genutzt werden.
Aber es gibt auch Menschen die ein Auto brauchen. Und die machen den CO2-Ausstoß (die konvertierten Radfahrer, Fußgänger und zu Hause Arbeitenden stoßen ja nichts mehr aus). Heißt die Einsparung von E-Autos gegenüber Verbrennern kommt auf diese restlichen Emissionen voll zum tragen.
Das sind immer noch keine expliziten Quellen. Ich erwarte hier links zu handlichen wissenschaftlichen Papern oder zumindest mal Titel der Ausarbeitungen/Bücher mit Seitenangaben.
Ihre Methode ähnelt dem Verhalten was man bei Verschwörungsideologen findet. Fragt man diese nach Beweisen/Belegen wird gesagt man solle doch mal googeln. Und genau das ist das Problem.
Egal was man googelt, man wird was finden. Googelt man „Autoreifen sind eigentlich nicht aus Gummi sondern aus Muffins“ oder „E-Autos werden in der Hölle von Satan höchstpersönlich hergestellt“ wird man dazu was finden. Daher recherchiere ich sowas nicht und erwarte vom gegenüber Quellen bereitzustellen, wenn er diese These vertritt. Ich habe ja bereits gegenteilige Quellen genannt.
Ich selbst profitiere nicht vom Status Quo. Ich entwickle zwar Elektrische Antriebsstränge, bin da aber mit einem so universellen Bauteil beschäftigt, dass ich auch in den Energiesektor oder die Entwicklung von H2 Fahrzeugen wechseln könnte. Daher keine Bindung zum E-Auto.
Natürlich ist die Umstellung auf E-Autos allein nicht die einzige Lösung. Das hat nebenbei gesagt auch keiner behauptet. Du stellst hier also einen Strohmann auf.
@FlorianR hat es passend zusammengefasst, wir diskutierten in besagtem anderen Thread. Ebenso wie wir den Wechsel zu einem umweltfreundlichen Lebensstil nicht schaffen werden, indem wir nur andere Autos fahren, so werden wir den Wechsel auch nicht schaffen wenn wir alles so weitermachen, aber halt weniger. Der Mittelweg ist die Lösung.
Kurzer Abschluss zu den genannten Personen:
Ich halte Harald Wezlar (Sozialpsychologe), Richard David Precht (Philosoph) und Katrin Hartmann (Philosophie und Kunstgeschichte) nicht für befähigt irgendwas wissenschaftliches zum Thema Klimawandel, Technologietransformation oder fachbezogen Mobilitätstechnologien beizutragen.
Precht (und vermutlich auch die anderen) sind genau jene Leute, die technologischen Fortschritt ablehnen. Vor 100 Jahren hätten diese den Zug als „grob lebensgefährlich“ und den Computer als „überflüssig“ abgestempelt. Heute halt die E-Autos und das autonome Fahren. Im Interview mit David Jung (Jung und Naiv) offenbart sich deutlich, dass er außer Framing gar nichts davon versteht.
Ich unterhalte mich bei Themen wie der E-Mobilität und Klimawandel lieber über die Aussagen qualifizierter Personen wie Martin Doppelbauer vom KIT oder Auke Hoekstra von der TU Eindhoven oder Volker Quaschning (HTW Berlin), die tatsächlich vom Fach sind und auch tatsächlich beurteilen können, was technisch Sinn macht. Irgendwelchen bekannten Philosophen fehlt es dazu an sämtlicher technischer Kompetenz.
EDIT:
Gerade ist ein sehr gutes Video zum Thema E-Autos rausgekommen, was mit sämtlichen Irrtümern, Fake News usw. aufräumt. Sehr sehenswert!
Es wird klar: Dür den Teil der Mobilität, die wir nicht durch Systemwechsel verändern können ist Elektromobilität die einzige Lösung. Das ganze gilt im Übrigen auch für den Nahverkehr.
@Lukas okay, ich schlage vor wir machen das Fass hier zu, es lohnt sich aus meiner Sicht nicht dafür einen Kleinkrieg zu führen. Ich werde den Autor einfach selber fragen und meine Fragen klären sich dann vielleicht ganz schnell…
Drei Dinge muss ich jedoch loswerden, um kein Falsches Bild zu hinterlassen:
- Verschwörungskeule: Habe ich wohl ungewollt „heraufbeschworen“ , in dem ich mögliche Interessen als eine unterschwellige Möglichkeit in den Raum gestellt haben. Das war nicht meine Absicht und unnötig und kein Sachbeitrag. Davon abgesehen bin ich überzeugt, dass meine Vorgehensweise (nach Argumenten und Evidenzen suchen, um eine von Vemutungen befreite fundierte Meinung zu bilden) genau dem Gegenteil entspricht und sehr konform mit den Werten der Wissenschaft ist.
- Nach eben diesen Werten brauche ich als Fragesteller keinerlei Voraussetzungen erfüllen, ich brauche keine Qualifikation oder Evidenzen mitbringen. Anders sähe es aus, wenn ich eine Tatsachenbehauptung aufstellte - was ich nicht getan habe (ich habe in Beitrag 54 den Hintergrund meiner Fragestellung erläutert, und im Folgenden stets Meinungen und Vermutungen transparent dargestellt).
- Technologie/Wirtschaft/Wissenschaft dürfen keine von der Gesellschaft losgelösten Domänen oder exklusiven Clubs sein. Beispielsweise neigt Technologie dazu, technische Innovationen anzustreben, „weil es technisch machbar ist“ und damit einen Selbstzweck zu entwickeln. Die Klärung der Sinnfrage und Bewertung (welche Innovation bedeutet eigentlich Fortschritt?) sollte m. E. nur in einem gesellschaftlichen Kontext eingebettet geführt werden - und hier können und sollen Psychologen/Soziologen/Philosophen/Journalisten… einen Beitrag leisten. Über Grundhaltungen, Werte oder einzelne Thesen darf gern (kritisch-rational) gestritten werden, aber eine pauschale Verunglimpfung halte ich für unangebracht.
Hallo @heinrichsgeist
Unter „kritisch-rationaler Diskussion“ verstehen Menschen unterschiedliches. https://de.wikipedia.org/wiki/Diskurs
Du hast „zwei konkrete Sachargumente geliefert (auf Evidenzebene, nicht Meinungsebene)“ geliefert, aber damit zeigst du ausschließlich, wo du Probleme siehst. Das ist sachliche Kritik, bringt aber eine Diskussion nicht weiter. Also was genau fehlt dir beim „Lifecycle“? Und wie weit soll eine Studie getrieben und vor allen Dingen geschrieben werden, um ein Thema vollständig zu beleuchten? Und werden dort nicht nahezu unendlich viele weitere Fragen aufgeworfen?
Brauchst du das wirklich um überzeugt zu werden, oder was genau brauchst du? Und wovon bist du nicht überzeugt? Das das Elektroauto DIE Lösung ist?
Das behauptet hier auch niemand. Und auch kein seriöser Wissenschaftler würde das sagen. Es ist eine Möglichkeit den CO2-Ausstoß pro zurückgelegtem km zu reduzieren. Aber braucht es überhaupt diese Größenordnung der Mobilität der Menschen, die wir heute erreicht haben (<24h around the world)? Und diese Frage ist eine, die Naturwissenschaflter und auch Ingenieure nicht beantworten können. Dazu bedarf es eines gesellschaftlichen Prozesses, wo diese Disziplinen nur einen kleinen Teil von ausmachen.
Hallo @Lukas,
ich möchte mich in eure Diskussion über Mobilität inhaltlich gar nicht einmischen, aber ist es nicht etwas kurz gegriffen, weitere Studien zu fordern, wenn über eine bestimmte diskutiert wird? @heinrichsgeist hat zwei Einwände gegen eine von dir vorgestellte Studie formuliert. Ich denke nicht, dass es eine Studie gibt, die diese konkrete Kritik an deiner Studie aufgreift. Der Vergleich mit Verschwörungsideologen scheint ziemlich unfair. Immerhin verbreitet er nicht die Mythen aus dem von dir geposteten Video und verwehrt sich auch nicht grundsätzlich gegenüber der E-Mobilität.
Davon unabhängig halte ich deine Ablehnung gegenüber bestimmten Personen des öffentlichen Lebens, die an der Diskussion teilnehmen, für voreilig. Unbedingt werden die von dir genannten Menschen von Haus aus eine höhere Expertise in der Materie haben. Das sollte allerdings Fachfremde nicht abhalten, sich ebenfalls mit diesen Thema intensiv zu beschäftigen. Lehnst du deren Beiträge aufgrund ihrer Qualifikation grundsätzlich ab, wird deine Aussage schnell zu einem argumentum ad hominem. Stattdessen profitiert doch jede Diskussion von externen Perspektiven und gerade so ein komplexes Thema wie Mobilität sollte in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext diskutiert werden. Dazu können auch Philosophen und Sozialpsychologen etwas beitragen.
Und damit zieh ich mich auch wieder zurück und hoffe auf eine weitere spannende Diskussion. Die Verteidigung von Richard D. Precht und Atomkraft in nur einem Thread hat nun aber wirklich genügend Geschmäckle für mich.