Tempolimit 130 oder darunter

Das ist ehrlich gesagt auch eine bewusst platzierte Unterstellung. Ich führe diese Diskussionen sehr häufig und zu 99% liege ich mit dieser Unterstellung komplett richtig. Kaum jemand (besonders die Verbrenner Bubble) macht sich Gedanken über Rohstoffe in den Produkten die sie nutzen, sind aber Weltmeister darin andere Produkte eben dafür zu kritisieren. Bisher kam keine Zurückweisung. Dazu:

  1. Anzahl an Autos muss reduziert werden, ist hinlänglich bekannt
  2. Unnötige Fahrten reduzieren wo es nur geht, da ist jeder individuell gefragt
  3. Maximierte Gebrauchsdauer sind E-Autos ja perfekt, 500.000-800.000km sind da ja technisch drin bis der Antriebsstrang den Knick macht. Tesla beweist dass es geht.
  4. Recycling von E-Autos ist sehr einfach möglich. Akkus einem 2nd Use zuführen, Metalle aus Motoren usw. einem Wertstoffkreislauf zuführen.

Wir hatten exakt diese Diskussion schon einmal. Letztes Mal hatte ich dich aufgefordert eine alternative Bilanz zu nennen, die du mir bis heute schuldig bist. Deine Antwort war immer nur dass dir meine Annahmen nicht passen, warst aber nicht in der Lage selbst irgendwas zu liefern.
Ich bin gespannt, vielleicht hast du ja dieses Mal was auf Lager. Würde mich freuen, dann kommen wir auch an dieser Stelle weiter.

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Und wie genau soll diese Begrenzung aussehen? E-Autos sind nicht gerade leicht. Ein Tesla Model S wiegt 2 t. Zudem ist das Gewicht der Fahrzeuge doch egal, der Verbrauch muss gering sein. Zudem verweise ich auf den Pareto-Ansatz von @rph. Mit dem reellen Energiepreis erschlägt man das Tempolimit und das Fahrzeuggewicht gleich mit. ÖPNV zum Teil ebenfalls, da ÖPNV konkurenzfähiger wird.

Gerade den Ausbau von Fahrrad sehe ich als unglaublich wichtig, aber auch unglaublich schwierig. Da muss die ganze Verkehrsplanung über den Haufen geworfen werden. Das ist ein bürokratischer Alptraum, der richtig viele Ressourcen bindet. Vor allem die Übergangszeit ist sehr schwierig zu realisieren.

Auch noch eine Anmerkung. Ja es wird bei meiner Vorstellung immer noch Leute geben, die mit einem dicken, völlig überdimensionierten Auto über die Autobahn rasen. Aber es werden wenige sein. Und das Problem aktuell beim Klima ist ja nicht, dass die das machen, sondern dass die das auf Kosten der Allgemeinheit machen. Wenn der Energiepreis hoch genug ist, finanzieren die damit die Energiewende. Ja das sind bevorzugt Reiche, denn genau die will ich zu Kasse bitten. Und das beste daran, die zahlen und sind auch noch glücklich dabei.

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Moin, liebe Mitdiskutant:innen,

bitte darauf achten, dass man - auch bei einem immer wieder kontroversen Thema wie Tempolimit - auf einem gewissem Gesprächsniveau bleibt.
Persönliche Unterstellungen sind dabei nicht hilfreich. Sie erhöhen auch nicht die eigene Glaubwürdigkeit.

mit herzlichen Grüßen,
Markus

Der Tesla ist kein umweltfreundliches Auto, weil eben überdimensioniert wie die dicken Verbrenner. Leichte, kleine E-Autos müssten es sein. Man könnte z.B. ein Maximalgewicht von 1,2 t festlegen für einen reinen PKW.

Vielleicht schon, aber weil es auch um die Sicherheit geht und einen gleichmässigen Verkehrsfluss, ist ein Tempolimit sehr sinnvoll. Wenn sehr wenige Menschen nur noch rasen würden wegen des Energiepreises, könnte man das aus Klimagesichtspunkten vernachlässigen, aber die bestmögliche Sicherheit würde nicht erreicht werden. Ausserdem ist eine einheitliche Regel für Dinge wie Autofahren immer zu bevorzugen, weil sich niemand benachteiligt fühlen muss.

Ja, aber die Verkehrsplanung steht nicht in Konkurrenz zu eben Tempolimit, das von einem Tag auf den anderen eingeführt werden könnte. Wie gesagt, ich sehe keine Konflikte zwischen den verschiedenen Massnahmen, also spräche nichts dagegen, sie ggf. gleichzeitig einzuführen.

Frage zu deinem Gewichtslimit: 1,2t klingt ja erstmal ausreichend (frühere PKW wären noch leichter) aber wäre es nicht sinnvoller eher unterschiedliche Klassen festzulegen?

Wesentlich mehr Sinn als eine simple Gewichtsbegrenzung würde es machen einfacheren Zugang zu Fahrzeugen für die jeweilige Aufgabe zu schaffen.

Ich brauche meinen Kombi als Kombi nur ein paar Mal pro Jahr, die häufigste Aufgabe meines PKW besteht darin 1 Person zur Arbeit zu fahren und 1x die Woche zum Einkauf

Da wären auch 1,2t deutlich überdimensioniert, wohingegen für meine Deutschlandreisen das schon wieder verdammt knapp wird.

Wenn ich also relativ einfach Zugang zu einem größeren Fahrzeug bekommen könnte, wenn ich eins benötige, könnte ich sofort auf einen kleinen 2 Sitzer mit Kofferraum in Bierkastengröße umsteigen.

Momentan müsste ich dazu erstmal 50km zum Verleih zurück legen und für Reisen nach Deutschland würden sich meine Kosten verdoppeln.

Da ist man extrem schwer zu motivieren die Umstellung vorzunehmen.

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Zweitverwertung ist eine prima Sache! Aber irgendwann geht geht jeder Akku kaputt und zur Ehrlichkeit gehört, dass dann da ein Rest ist, mit dem irgendwie umgegangen werden muss und entsprechend in einer transparenten Schadensbilanzierung auftauchen muss (das darf dann ja gern auf Erst- und Zweitverwertung aufgeteilt werden, ebenso wie auch die Herstellung). In der dargestellten Bilanzierung wird allerdings Zweitverwertung als klimaneutrales Grave definiert - das halte ich für methodisch fragwürdig, wirkt auf mich wie „da gucken wir mal nicht so genau hin, wird schon gutgehen, nicht unser Problem“.

Referenz auf Energiewende-Thread.
Ich habe kein Problem mit Annahmen oder schwachen Evidenzen, solange damit transparent umgegangen wird. Worauf ich allergisch reagiere ist Wahrheitsverkündungs-Gehabe, welches sich anscheinend auf schwache Evidenz beruft und gleichzeitig einer kritischen Inspektion zu entziehen versucht.

Nach meinem Verständnis von Wissenschaftlichkeit muss Derjenige, der eine Behauptung aufstellt, in der Lage sein auf Nachfrage eine nachvollziehbare Argumentation samt Evidenzen und getroffener Annahmen zu liefern. Du hast so eine Behauptung mit Wahrheitsanspruch getätigt, ich habe versucht das nachzuvollziehen, war in der Lage dabei Ungereimtheiten zu entdecken und habe entsprechend sachbezogene kritische Nachfragen gestellt. Die selbstverständliche Reaktion müsste sein sich der kritischen Nachfrage zu stellen und die Sachargumente klarer offenzulegen, was bei einem wissenschaftlichen Anspruch ein leichtes sein müsste.

So kämen wir in der Sache wirklich weiter! Stattdessen versuchst du auszuweichen (Aufforderung zu alternativer Bilanz) in einer Art die leicht als überhebliches Persönlichwerden ausgelegt werden könnte ("…warst aber nicht in der Lage selbst irgendwas zu liefern.
Ich bin gespannt, vielleicht hast du ja dieses Mal was auf Lager"). Schade.
Konkret interessiert mich, welche Datenquellen hinter dem dunkelblauen Car production Balken der von dir geposteten Grafik stecken. Ich bin nur der Fragesteller, daher nicht in der Bringschuld.

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Ich bin gegen ein Tempolimit aus Sicherheitsgründen, weil meiner Ansicht nach die Sicherheit auf dt. Autobahnen so hoch ist, dass man das nicht rechtfertigen kann. Das Statistische Bundesamt weißt bei den Ursachen von Straßenverkehrsunfällen 2019 bei den Unfällen mit Getöteten 615 Mal Fehlverhalten bzgl. nicht angepasster Geschwindigkeit aus [1], Seite 278.
615 Mal.

Natürlich sind das 615 Tragödien zu viel, aber meiner Ansicht nach wiegt das Recht vieler Millionen Autofahrer die erfolgreich die eigene Geschwindigkeit auszusuchen können schwerer.

Dennoch ist nicht alles gut wie es heute ist. Bei zäh fließendem Verkehr ist es sinnlos, wenn ein paar „Raser“ sich auf der linken Spur durch drücken und so zu stockendem Verkehr und Rückstau auf den rechten Spuren führen. Wenn die Autobahn voll ist, dann ist sie halt voll und dann soll man sich auch nicht vorbei drängeln und so den Verkehr auf den übrigen Spuren zusätzlich verdichten. Hier fände ich Tempo 100 für alle (inkl. LKW) per Bedarfsanzeigen die ideale Lösung. Oder wenigstens sollten die Behörden Nötigung, dichtes Auffahren etc. stärker sanktionieren.

Ein weiterer Aspekt der meine Ansicht nach verbessert werden muss ist die Interpretation von Auffahrunfällen, die durch unachtsame Spurwechsel verursacht werden. Stand heute ist immer der „Spurwechsler“ Schuld, auch wenn von hinten einer mit 250 km/h ankommt. Wenn man jetzt hinter einem LKW fest hängt, dann bedeutet das also, dass man um einen legalen Spurwechsel durchzuführen (ca. 3s bis man vollständig auf der linken Spur ist und Vorfahrt genießt) etwa 300m [2] überblicken muss. Im Seitenspiegel.

Klar geht das, aber hier sollte die eigentlich immer in der Straßenverkehrsordnung gepredigte gegenseitige Rücksichtnahme mehr gelebt werden. Überholen mit mehr als 100 km/h Differenzgeschwindigkeit sollte meiner Ansicht nach nicht mehr als angepasste Geschwindigkeit gelten.

[1] Statistisches Bundesamt , Verkehrsunfälle, Fachserie 8 Reihe 7
[2] 250 km/h gegenüber einem LKW sind etwa 160 km/h Differenzgeschwindigkeit. Das sind ca. 45m/s. 1 s Reaktionszeit + 3 s Spurwechsel + 125m Sicherheitsabstand des Fahrzeuges auf der linken Spur = 4*45+125=305

Ich hab das mal so in den Raum geworfen. Jetzt wäre es interessant, sich da heranzutasten. 1,2 t ist für ein E-Auto tatsächlich ambitioniert (Renault Zoe wiegt 1560 kg). Aber da dürfte auch mehr dran sein als sein muss. Ich hatte eher auf die schweren Verbrenner gezielt. Aber auch E-Autos sollten leichter werden mit neuen Batterien und eben abgespecktem Komfort.

Eine Lösung für gelegentliche grössere Transporte wäre ein Anhänger. Wir haben noch nie einen Transporter gebraucht, weil wir mit dem Fiat Punto mit Anhänger bisher alles fahren konnten.

Es würd sich schon die ganze Infrastruktur einem eventuellen Gewichtslimit anpassen, und natürlich auch das individuelle Verhalten der Leute. Man muss also nicht immer mit den gerade herrschenden Bedingungen und sich daran ausrichtenden typischen Verhaltensweisen kalkulierien. Die Veränderung eines Faktors im System verändert die übrigen Faktoren mit, mehr oder weniger. Wenn das Szenario einer Veränderung günstig erscheint, sollte man zur Tat schreiten …

Im Übrigen halte ich eine Gewichtsbeschränkung nicht für die wichtigste Massnahme.

Sehr richtig! Behauptung von „klimaneutral“ sollte gesundes Misstrauen wecken. Kann ja fallweise sein, ist aber oft der Spin von entsprechenden Doktoren. Starker Kommentar ausserdem!

Genau das ist doch der Punkt. Die 615 Tragödien (die Schwerverletzten, oft Invaliden bis ans Lebensende kämen da noch dazu) sind genau die Opfer der „hervorragenden Autofahrer“, die ihr Fahrzeug angeblich beherrschen. Das glaubt jeder, bis er/sie dann eben mal sich verschätzt hat, einmal unaufmerksam war, dem Geschwindigkeitsrausch erlegen oder sonstwas.

Die keinen schweren Unfall auf diese Weise bis dahin verursacht haben, leiten davon ab, dass sie zu den hervorragenden Autofahrern gehören. Dusel? Undenkbar! Der Sohn vom Nachbarn (20) wurde von so einem Idioten vor ein paar Monaten zum Krüppel gefahren.

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Versuchst du nicht Verharmlosung, wenn du ausschließlich auf die Toten schaust?

Ein paar mehr Zahlen aus deiner Quelle:
S50. Ursachen von Unfällen mit Personenschäden, Fehlverhalten PKW Fahrer: gesamt 237.000 davon unangepasste Geschwindigkeit knapp 26.000

Dann aus Autobahnen selber gab es 328 Tote (S58) d.h. über die Hälfte der Toten die du aufführst sind nur auf diesem Bautyp Straße zu finden.

Fällt diese Anzahl gleichzeitig in einem Flugzeug vom Himmel ist dir die Schlagzeile in den Abendnachrichten gewiss, aber übers Jahr verteilt …

Hinzu kommen dann knapp 20.000 Verletzte, die du einfach mal unterschlägst.

Egal wie du es versuchst zu konstruieren, es gibt keine Argumente gegen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen. Nur der verzweifelte Versuch Tatsachen und Ergebnisse der Unfallforschung zu Verharmlosen und Entwicklungen in Sachen Sicherheit die zu weniger Opfern geführt haben, als Beweis der eigenen Fähigkeiten anzusehen.

Noch so als Schmankerl für all jene die ja meinen Nachts könne man ja schnell fahren:

Wie weit reicht dein Abblendlicht?
Und jetzt die Zahlen deiner Rechnung daneben legen …

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Danke, dass du das so deutlich machst. Ich verstehe sowieso nicht, wieso manche glauben, es sei ein Grundrecht zu rasen. Und die Statistik ist schon erschreckend und nur deswegen nicht noch höher, weil es noch viele gibt die wirklich Auto fahren können und mit diesen Rasern und Dränglern klar kommen ohne Panik zu kriegen, denn mir kleben die auch oft an der Stoßstange.

Wenn wir jetzt ein Tempolimit einführen wird das für die nächsten Jahrgänge die den Führerschein machen normal und diese Diskussion erledigt sich von ganz alleine. Zusätzlich die Strafen und Kontrollen hoch fahren und schon ist das Thema erledigt.

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Da hat doch schon wieder jemand die Weiche aufs Nebengleis gestellt!

Klar, Hunderte von Toten und Zigtausende von Verletzten könnten für sich genommen schon ein Tempolimit rechtfertigen, oder eben auch nicht, wie manche meinen.

Aber darum geht es hier nicht! Hier geht es um die Wirkung des Limits für den Klimaschutz. Wenn gleichzeitig Leben geschützt werden, ist das ein sehr positiver Nebeneffekt. Aber selbst wenn es diesen Effekt nicht gäbe, wäre das noch lange kein Argument gegen das Limit.

Ich würde mich nicht beklagen, wenn diejenigen, die den nur schwachen Sicherheitseffekt gegen das Tempolimit ins Feld führen, gleichzeitig für oder gegen ein Tempolimit aus Klimaschutzgründen argumentieren würden. Denn eigentlich braucht es ja eine ganzheitliche Betrachtung. Aber die ist nicht mehr nötig, wenn ein Argument (CO2) alleine schon für das Limit spricht.

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Ja, das ist doch mein Argument. Ich weiß nicht wie ich es korrekt formulieren soll, aber meiner Ansicht nach rechtfertigt das (im Vergleich zum Ausland und bezogen auf die gefahrenen Personenkilimoter harmlose) Unfallgeschehen auf dt. Autobahnen kein Tempolimit. Ich weiß auch das Vergleiche nicht helfen, aber die Bundesregierung hat bei Corona ja auch nur zu einer „halben“ Notbremse gegriffen und damit mehr Tote in Kauf genommen. Irgendwas eloquent juristisches im Sinne von Maßhaltigkeit/Ausgewogenheit etc. wird jemand wohl formulieren können, ich nicht.

Die Kritik verstehe ich nicht. Wo soll ein Argument denn herkommen, wenn man es nicht konstruiert? Und Argumente gegen ein Tempolimit gibt es doch haufenweise, in diesem Thread:

  • Vermutlich nur geringer Sicherheitsgewinn, basierend auf den heute schon geringen Personenschäden und Vergleichen mit Nachbarländern.
  • Vermutlich nur geringer Effekt beim CO2 Ausstoß, besser ein schnelles Verbot von fossilen Kraftstoffen. Unser CO2 Budget ist klein und viel zu kostbar zum Verbrennen mit mieserablem Wirkungsgrad.
  • Schaden für die Wirtschaft.
    Es gibt Touristen die nur zum Schnellfahren nach Deutschland kommen.
    Es gibt Youtuber die vom Schnellfahren auf Autobahnen leben.
    Es wird viel Geld in der Entwicklung aufgewendet, damit ein Fahrzeug hochgeschwindigkeitstauglich ist*). Das verbessert das Gesamtergebnis ungemein. Nicht umsonst sind Deutsche Fahrzeuge bei Straßenlage, Komfort und Geräuschdämmung führend.
  • Tempolimit wird den Charakter von Dränglern nicht ändern. Drängler gibts auch im Ausland. Für die Assis brauchen wir umbedingt härtere Strafen und eine andere Auslegung des Begriffs der „angepassten Geschwindigkeit“. Ich finde es nicht angemessen andere Verkehrsteilnehmer mit mehr als 100 km/h Differenzgeschwindigkeit zu überholen. Hier sollte der Gesetzgeber nachsteuern.

Ich sehe eigentlich nur ein Argument für ein Tempolimit:

  • Gleichmäßígerer Verkehrsfluss. Da sind aber 130 km/h in der Rushhour zu viel und außerhalb der Rushhour unnötig.
    Daher über bedarfsgesteuerte Schilder in den Rush-Hours auf 120/100/80 runtergehen damit mehr Autos auf die Autobahn passen und geringe Differenzgeschwindigkeiten keine Rückstaus verursachen.

*) ich bin befangen, ich verdiene mein Geld bei einem Zuliferer.

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Aha, na dann schauen wir mal…

Das ist kein Argument GEGEN ein Tempolimit, das ist ein Argument FÜR ein Tempolimit. Deiner Meinung nach ein schwaches, aber selbst wenn dem so sein sollte, verändert das den Charakter des Arguments nicht ins Gegenteil, also bitte suggeriere das nicht!

Das ist kein Argument GEGEN ein Tempolimit, das ist ein Argument FÜR ein Tempolimit. Deiner Meinung nach ein schwaches, aber selbst wenn dem so sein sollte, verändert das den Charakter des Arguments nicht ins Gegenteil, also bitte suggeriere das nicht!

Super, die heizen dann hier einmal über die Autobahn, gefährden unnötigerweise (sie fahren ja nur zum Spaß durch die Gegend) alle anderen, die irgendeinen sinnvolleren Grund für ihre Fahrten haben und führen zu mehr Staus und Unfällen. Und abends fahren sie wieder zurück und haben den vom Tourismus abhängigen Branchen keinen Cent mehr Umsatz gebracht, denn irgendwelche Sehenswürdigkeiten außer der Autobahn haben sie nicht angesehen. Also auf diese „Touristen“ können wir gut verzichten.

Ich brech gleich vor Lachen zusammen! Das ist echt das BESTE Argument gegen ein Tempolimit, das ich jemals gesehen habe. "Aber denkt doch mal jemand an…die armen YouTuber, die sich beim Rasen filmen und damit Millionär werden wollen"! Und dann 71jährige Frauen zu Tode fahren, wie Navid, der Sportwagen-Influencer: Autorennen auf A66: Polizei jagt Lamborghini-Fahrer ohne festen Wohnsitz - Aus aller Welt - FOCUS Online

Wie bei obigen „Touristen“ können wir auf solche „Youtuber“ gut verzichten.

Und jetzt überleg erst mal, wie viel besser die deutschen Fahrzeuge sein könnten, wenn nicht ein Teil des Budgets in die „Hochgeschwindigkeitstauglichkeit“ gesteckt würde und man drauf hoffen muss, dass da als Abfallprodukt auch ein bisschen Komfort bei niedrigeren Geschwindigkeiten bei abfällt, sondern wenn stattdessen das ganze Entwicklungsbudget dem Hauptziel der Verbesserung des Fahrkomforts zur Verfügung stünde!

Schon wieder kein Argument GEGEN ein Tempolimit, sondern eine Abschwächung eines Arguments FÜR ein Tempolimit, bei der so getan wird, als würde das dann plötzlich ein Argument gegen ein Tempolimit, selbst wenn man mal zum Zwecke der Diskussion davon ausginge, dass die Abschwächung zutreffend wäre.

Wo genau sind jetzt also die versprochenen Argumente gegen ein Tempolimit? Bleibt’s also bei den Touristen und YouTubern?

Dann sollten wir vielleicht die Autobahnen einfach konsequenterweise in einen großen Vergnügungspark umfunktionieren und alle bestehenden Tempolimits durch eine Mindestgeschwindigkeit von 130 km/h ersetzen! Soll der normale Verkehr doch die Landstraßen benutzen - die Autobahnen sind jetzt exklusives Erlebnisparadies für Adrenalinjunkies aus aller Welt, Deutschland somit Standort des größten Vergnügungsparks dieses Planeten! Und das Beste: Alles ist schon da! Raststätten für die Gastronomie und den Souvenirverkauf, Raststättenhotels für die Übernachtungen, selbst die Infrastruktur für die automatisch geschossenen Fotos bei der Fahrt auf den Attraktionen steht, wir müssen nur noch die Blitzerbilder am nächsten Rastplatz in einer kleinen Bude zum Kauf anbieten. Fuck Yeah, das wird der Pivot des Jahrtausends, ein ganzes Land erfindet sich wirtschaftlich neu!

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Wo siehst du hier ein Argument gegen ein Tempolimit?
Ein Sicherheitsgewinn ist ein Gewinn.

Und nochmal zum Vergleich: wenn ein Flugzeug mit 328 Passagieren abstürzt ist das Geheule riesig und im Vergleich zu den Zurückgelegten km ist die Sicherheit der Flugzeuge noch viel größer, trotzdem tut man extrem viel um noch mehr Sicherheit zu gewinnen.
Schweden hat für den Straßenverkehr eine so genannte Nullvision. D.h. das ausgegebene Ziel sind hier 0 Verkehrstote pro Jahr und dafür macht man wesentlich mehr Eingriffe als ein Tempolimit auf Autobahnen.

Hier darf man Innerorts z.B. nur 40 km/h fahren, weil die Unfallforschung nachgewiesen hat, dass tödliche Unfälle bei 50km/h häufiger sind als bei 40 km/h

Und das ist jetzt der größte Lacher als angebliches Argument gegen ein Tempolimit.
Wie schnell hättest du denn gerne ein Verbot? 1.1.2022?
Wenn du so ein Verbot durchsetzen wölltest, beginnt es mit einem Neuzulassungsverbot.
Die deutschen Hersteller beginnen aber gerade erst Elektrofahrzeuge in Serie herzustellen und haben noch nichtmal für alle gängigen Fahrzeugklassen was herausgebracht.
Woher sollten dann also Mal eben die Millionen Fahrzeuge kommen? Auf Kollektivverkehr zu verweisen ist auch keine Alternative, auch der braucht noch Jahre um die Rückstände aufzuholen.
Und als Clou des ganzen hast du dann auch gleich noch Otto Normal gegen dich der sich nicht mal eben ein neues Auto leisten kann und sämtliche Gebrauchtwagenhändler gehen in die Insolvenz.
Meine Schätzung ist, wenn den Neuzulassungsverbot für den Verbrenner kommt, wird es noch zwischen 10 und 20 Jahren dauern, bis die Flotte wirklich merkbar ausgedünnt ist.

Im Gegensatz erhältst du bei Einführung eines Tempolimits die Einsparung für dein begrenztes Budget über Nacht.

[quote] Schaden für die Wirtschaft.
Es gibt Touristen die nur zum Schnellfahren nach Deutschland kommen.[/quote]

Auf die paar kann man verzichten und die aus den Nachbarländern mal eben über die Grenze kommen zum Rasen bringen keine Einnahmen, nur Risiko.
Die kann man dann auch getrost auf Rennstrecken verweisen.

[Quote]
Es gibt Youtuber die vom Schnellfahren auf Autobahnen leben.[/quote]

Ja und es gibt Youtuber die davon leben die Auswirkungen des Klimawandels kleinzureden.

[Quote]
Es wird viel Geld in der Entwicklung aufgewendet, damit ein Fahrzeug hochgeschwindigkeitstauglich ist*). Das verbessert das Gesamtergebnis ungemein. Nicht umsonst sind Deutsche Fahrzeuge bei Straßenlage, Komfort und Geräuschdämmung führend.[/quote]

Klar man brauch ein Fahrzeug mit 100% Reserven …
Unbedingt…

Auja bitte wieder einen Gummiparagraphen und wenn du der Rennleitung nicht gefällst kriegst halt einen Strafzettel wegen unangepasste Geschwindigkeit ^^

Gab’s schonmal, Rechtssicherheit gleich Null.
Was die härteren Strafen angeht, so sind wir auf einer Linie, nur dazu müsste man erstmal den Verfolgungsdruck massiv erhöhen.
Was nützt dir 10 Jahre schwerer Kerker, wenn das Risiko erwischt und verurteilt zu werden ziemlich nahe bei 0 zu suchen ist?

Ein Argument gegen ein Tempolimit hast du damit aber immer noch nicht.

Edit: Schreibfehler und Formatierung

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Dann werde ich mal versuchen deine Argumente gegen ein Tempolimit zu zerlegen: :slight_smile:

Vermutlich nur geringer Sicherheitsgewinn, basierend auf den heute schon geringen Personenschäden und Vergleichen mit Nachbarländern

Selbst wenn der Sicherheitsgewinn nur klein ist, wieso ist das ein Argument gegen das Limit?

Vermutlich nur geringer Effekt beim CO2 Ausstoß, besser ein schnelles Verbot von fossilen Kraftstoffen. Unser CO2 Budget ist klein und viel zu kostbar zum Verbrennen mit mieserablem Wirkungsgrad.

Nur weil was anderes noch besser wäre, heißt das nicht, das man kein Limit einführen sollte. Es stehen die 0.2% Reduktion im Raum. Die kann man sofort haben. Das sich später durch E-Mobile noch mehr Reduktion ergibt ist doch toll, aber warum warten? Die Weiterentwicklung der E-Mobilität wird durch das Tempolimit ebenfalls positiv beeinflusst, weil es keine Anreiz gibt Entwicklungsressourcen in schnelle E-Mobile zu stecken.

Schaden für die Wirtschaft.
Es gibt Touristen die nur zum Schnellfahren nach Deutschland kommen.

Das ist ein Argument für das Limit. Tourismus erzeugt ja noch mehr CO2. Jeder Tourist weniger spart nochmal CO2.

Es gibt Youtuber die vom Schnellfahren auf Autobahnen leben

Ich glaube die Gesellschaft wird es verkraften, wenn es keine neuen Videos mehr gibt. Die Youtuber können ja dann noch ein paar Jahrzehnte Best-Of Videos schneiden und hochladen. Für all die, die der Zeit ohne Tempolimit nachtrauern.

Es wird viel Geld in der Entwicklung aufgewendet, damit ein Fahrzeug hochgeschwindigkeitstauglich ist*). Das verbessert das Gesamtergebnis ungemein. Nicht umsonst sind Deutsche Fahrzeuge bei Straßenlage, Komfort und Geräuschdämmung führend.

Noch ein Argument für das Tempolimit. In Zukunft müssen die Ingenieure weniger Zeit darauf verwenden das Fahrzeug hochgeschwindigkeitstauglich zum machen. 130 km/h ist Höchstgeschwindigkeit. Das wird sich vermutlich positiv auf die Kosten bei der Karosserie, Fahrwerk und Bremsen auswirken. Die freiwerdenden Resourcen kann man dann in noch bessere Straßenlage, Komfort und Geräuschdämmung stecken. Wahrscheinlich werden die Autos sogar ein wenig leichter, was dann in Zukunft zu noch mehr Reduktion beim Verbrauch führt.

Tempolimit wird den Charakter von Dränglern nicht ändern. Drängler gibts auch im Ausland. Für die Assis brauchen wir unbedingt härtere Strafen und eine andere Auslegung des Begriffs der „angepassten Geschwindigkeit“. Ich finde es nicht angemessen andere Verkehrsteilnehmer mit mehr als 100 km/h Differenzgeschwindigkeit zu überholen. Hier sollte der Gesetzgeber nachsteuern.

Den Charakter ändert das Tempolimit nicht. Aber es gibt ja nicht mehr so viel zu drängeln. Wenn das Auto nicht mehr als 130km/h fahren kann, dann gibt es viel weniger andere Verkehrsteilnehmer weg zudrängeln, weil die meisten ja zwischen 120 und 130 fahren werden, wenn die Bahn einigermaßen frei ist.

So, hab ich was vergessen? Ich glaube ich habe alle Argumente nachvollziehbar entkräftet.

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Besäße ich ein Kohlekraftwerk, würde ich sofort meinen Schrott verscherbeln und den Erlös in Erneuerbare investieren.

Mag ja alles sein. Es geht aber wohl nicht um Leben und Schadensminderung, sondern um Memes, Framing, Symbolik. Wo kämen wir hin, wenn schneller nicht = besser wäre?

Ich frage mich: … Wie kann es sein, bei all den klugen Menschen, die hier kluge Meinungen veröffentlichen, dass wir noch immer nicht die eine passende Lösung gefunden haben?

Alle hier wissen so unglaublich viel und scheuen sich auch nicht, dieses Wissen zur Schau zu stellen (ob jemand das hören will oder nicht, spielt dabei oft keine Rolle).

Warum verschwenden wir so viel Energie darauf, zu beweisen, dass unsere Meinung richtig ist und so wenig darauf, herauszufinden, was es ist, das unsere Probleme wirklich löst?

Wo ist die Bescheidenheit geblieben? Hier werden große Argumente ausgetauscht, Klimawandel, CO2 Ausstoß, Lärm, Fahrverhalten, Verkehrssicherheit, Psychologie, Politik, Wahl und Statistik.

Jedes dieser Argumente/Parameter erfordert zum Grundverständnis zumindest ein langes Studium des Inhalts und zur Perfektion ein Leben des Beobachtens und Versuchen; ist es nicht so? Wissen wir wirklich über die Wirkung und Wechselwirkung alle dieser Multivariaten Modelle im Kern Bescheid, so dass wir konkrete Ergebnisse vorhersagen können. Haben wir nichts von Laplace gelernt?

Warum halten wir uns für so klug, alle Aspekte dieses Problems, der Lösung und der Externalitäten zu kennen, dass wir denken, nur der eine, idiosynkratische Weg, wäre der richtige und alle anderen hätten gefälligst zu folgen, anstatt einzusehen, dass wir bestenfalls, kleinste Impulse zu einer Lösung hinzufügen können, die nur durch den Input vieler eine wirklich gute wird?

Können wir nicht von künstlicher Intelligenz/Machine Learning lernen, wo nur das Ergebnis zählt und der Weg ein iterativer ist, mit einer unendlichen Anzahl von Fehlern?

Warum gehen wir nicht einen Schritt zurück, alle, und probieren Ursache und Wirkung einmal aus. Warum werden nicht, wie in einigen kleinen Modellprojekten, Teile von Autobahnen zu Versuchslaboren. Tempo 130, 160, 190 oder unbegrenzt, verschiedene Geschwindigkeiten auf verschiedenen Spuren. All das könnte durch Experiment untersucht werden.

Bei unserem Verkehr dauert es nicht lang, eine aussagekräftige Stichprobe zu erhalten; die großen Ferien stehen vor der Tür.

Allein, wir ziehen es vor, uns in dogmatischen Debatten zu versteifen, ohne die geringste Ahnung zu haben und erwarten, damit irgendwen zu überzeugen.

Wäre es nicht sinnvoller, die Energie in die Erforschung und den Test von Lösungen zu stecken, als sinnlos heiße Luft zu produzieren, die „die andere Seite“ nicht atmen mag?

Können wir nicht auf diesem Weg Meinungen besser zusammenbringen und eine gesellschaftlich akzeptierte Lösung erschaffen?

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