@MartinH: Das ist ja nun ein ganz anderer Vorwurf. Damit kann ich aber leben. Darum habe ich auch immer wieder versucht, meine ursprünglichen Fragen zu diesem Thema zu präzisieren.
Den Link zu den E-Autos habe ich tatsächlich übersehen und ich werde mir das später anhören. Ich halte dein Fazit bezüglich verschiedener Bausteine für absolut überzeugend und würde mich dem immer anschließen. Genau aus diesem Grund habe ich auch nie für eine Universallösung plädiert. Allerdings ist es ja keine besonders abwägige Überlegung, dass sich Entwicklungsländer mit unseren Technologien begnügen müssen. Ist das nicht einer von vielen Gründen, dass die globale Perspektive immer ein Faktor sein muss für die Energiewende? Und dass wir deswegen auch immer über ökonomische Machbarkeit reden müssen, weil eben viele Länder und damit die Mehrheit der Menschheit unsere ökonomischen Freiheiten nicht genießen?
@RIW: Der Mythos, dass Atomkraft verhältnismäßig günstig ist, hat sich bei mir aus zwei Gründen etabliert.
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Meine naive Logik: Aus Uran Energie zu gewinnen ist wahnnsinnig effizient. AKWs können enorm viel Energie, sehr gezielt und sicher (in dem Sinne, dass die Energiegewinnung nicht von externen Faktoren abhängt) gewinnen. Für die äquivalente Energiemenge eines AKW sind mehrere Photovoltaik-Felder notwendig, die deutlich mehr Raum und Material benötigen. Das bezieht die Überlegung, dass Sicherheit konstanter Energieversorgung so noch nicht hergestellt ist, nicht mit ein, sondern nur die Möglichkeit, wenn die Sonne scheint, gleiche Energiemengen zu produzieren. Das heißt, Kosten für viel komplexere Netze, Speicher und alternative Energieversorgungen sind noch gar nicht berücksichtigt. Die Kosten für die Entsorgung übrigens auch nicht. Ich glaube, die meisten Studien (vielleicht täusche ich mich aber auch) berechnen beim Preis für Atomenergie einen Satz für die Endlagerung mit ein. Leider konnte ich nie so genau herausfinden, wonach der sich richtet (gerne mehr Input hierzu). Die Entsorgung des Mülls durch Photovoltaik-Anlagen wird, soweit ich weiß, bisher allerdings vollständig außen vor gelassen. Ich hoffe diese Probleme lassen sich durch aufwendiges Recycling (teuer?) in den Griff bekommen und der zynische Schluss, dass dieser Müll wie allzu häufig auch in Afrika landet, ist Unsinn.
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Die bereits im ersten Post dargestellte Diskrepanz in den Energiepreisen: Die vielen Studien, die zeigen wie günstig erneuerbare Energien mittlerweile sind, sorgen bei mir ehrlich gesagt nur für zusätzliche Verwirrung. Wenn das richtig ist, warum haben Länder wie Schweden und Frankreich, dann so viel niedrigere Energiepreise? Der einzige bisher angeführte Grund hätte das EEG-Paradoxon sein können und auch dem wurde hier im Thread schon vehement widersprochen.