Elterngeldstreichung

Da hast du einen Punkt.
Außerdem ist es natürlich immer erfreulich, wenn Menschen mitdiskutieren und sich interessieren.
Trotzdem würde ich mir vor allem in den Medien ein mindestens gleich großes Interesse für die Kindergrundsicherung wünschen.

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Das empfinde ich gerade als sehr pauschale Darstellung und einfach unreflektiert und falsch. Ich habe lediglich gesagt, dass niemand gesellschaftlich subventioniert sein ganzes Leben Hausfrau sein muss. Ich habe auch nie von 40 Stunden gesprochen. Kann man ja gerne machen, aber dann bitte auf eigene Kosten. Ich bin voll dabei Erziehungszeiten besser zu stellen und voll mit Rentenpunkten zu versehen bis die Kinder 18 sind. Aber doch bitte nicht mehr danach. Ich bin auch voll dafür, dass die Rentenpunkte in einer Ehe paritätisch aufgeteilt werden, damit man automatisch unabhängiger ist.

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Ich denke, grundsätzlich verstehe ich Deinen Punkt. Das die Gesamtheit nicht für die selbstgewählte Freizeit von Menschen aufkommen soll, die finanziell unabhängig sind, das ist nachvollziehbar. Das unser Rentensystem viele Anpassungen braucht, auch einverstanden. Aber nicht nur bei einer paritätischen Verteilung, auch bei der vollen Anerkennung von Erziehungszeiten und Pflege von Angehörigen, die einen ebenso hohen gesellschaftlichen Wert hat wie Erwerbsarbeit, so meine Meinung.
Ob die Streichung des Elterngeldes für die entsprechenden Einkommensgruppen fair ist, hängt wohl davon ab, ob man zu dieser Gruppe gehört oder nicht. Als Gesellschaftliche Pflichtleistung für alle würde ich es nicht sehen, eher für Bedürftige.
Da ist die Kindergrundsicherung eher entscheidend, wie Margarete richtig feststellt.

In der Diskussion klang schon eine gewisse Überhöhung von Erwerbsarbeit als absolut primärer Lebenszweck heraus. Wäre mir zu einseitig, zu „chinesisch“.

Da sind wir einer Meinung, habe ich oben auch geschrieben. Ich finde es furchtbar, dass die paritätische Elternzeit meiner Frau und mir nur marginal Anerkennung findet und die reduzierten Stunden nach der Elternzeit einfach unter das Motto Pech gehabt fallen. Wir reduzieren übrigens beide 6 Stunden. Und das Thema Pflege haben wir auch schon durch, das hat in Deutschland genauso wenig Lobby wie Kinder.

Man muss sich eben auch das Ziel des Elterngelds für diese Gruppen anschauen und ob dies erreicht wurde. Da muss man klar sagen nein, es wurden nur die 1-2 Monate Partnerelternzeit genommen, sonst war meist eine Person komplett daheim. Für die unteren Gruppen ist es bei dem Kaufkraftverlusten mittlerweile notwendig um überhaupt mit Kind über die Runden zu kommen. Kindergrundsicherung muss natürlich kommen, aber bitte auch da nicht mit einem zu niedrigen Abschluss, so dass die kleinen mittleren Einkommen mal wieder nichts kriegen.

Ich verstehe nicht, wo hier die Subvention sein soll. Das Partner des Hausmenschen kommt für dessen Lebensunterhalt mit auf bzw. teilen sich die Partner das Einkommen, es geht also um das Haushaltseinkommen. Gerade im Bekanntenkreis wieder:

  • Sie kommt wegen Demenz ins Pflegeheim.
  • Er muss jetzt sein Haus verkaufen, um für die Kosten aufzukommen, weil ja verheiratet. Da spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen, Privilegien aber eben auch Pflichten kommen hier zusammne.
  • Wie ist denn das bei anderen Bedarfsgemeinschaften ohne rechtliche Regelung?

Das Ganze führt etwas weg vom Thema Elterngeldstreichung, aber das Steuer-Splitting-auf-Grundlage-von-Unterhaltsverpflichtungen wegfallen soll, betrifft haufenweise Menschen, die viel weniger als die 150K€ zu versteuerndes Einkommen beziehen. Und bitte: Ehe schließt in meinem Kopf selbstverständlich auch gleichgeschlechtliche Paare ein.

11 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Kindergrundsicherung

Die Subvention existiert jetzt,weil auch nach Ableben des Versicherten weiter Beiträge fällig werden.

Die Rentenpunkte würden nach dem neuen Modell aufgeteilt, jeder bekäme die Hälfte.
In derzeitigen Modell hingegen haben wir eine Benachteiligung, wenn sie z. B. nur 30% arbeitet. Er bekommt volle Rente, sie nur 30% (berechnet von ihrem Lohn) . Wenn er vor ihr stirbt, 30%.Hätte sie nicht gearbeitet, bekäme sie eine Witwenrente (berechnet von seinem Lohn).
Und damit keiner vergangene Entscheidungen bereuen muss, soll das erst für zukünftige Ehen gelten.

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Es gibt immer einen Anspruch auf Witwen- bzw. Witwenrente sofern die Ehe nicht „auf dem Sterbebett“ geschlossen wurde, der bzw. die Hinterbliebene ein Mindestalter erreicht hat oder - wenn das nicht erreicht ist - Kinder versorgt werden müssen. Es werden allerdings Einkommen, Einkünfte und Renten angerechnet.

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Ja, du hast recht. Da habe ich mich von der Berichterstattung der letzten Tage etwas einlullen lassen.

Passiert mir auch grade. Diese und ein zwei andere Themen sind auch ‚catchy‘. Ich finde es ein ungewöhnliche wildes Sommerloch.

https://www.tagesspiegel.de/meinung/diskussion-uber-das-elterngeld-hort-auf-so-zu-tun-als-ginge-es-um-die-mittelschicht-10097965.html

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zum Thema indirekt

Um die Verringerung der Elterngeld-Einkommensgrenze mal ins rechte Licht zu rücken und in ein Gesamtbild auch im Verhältnis zur spektakulär geringen Mindestlohnerhöhung zu setzen, hier eine Hörempfehlung: https://open.spotify.com/episode/26DEBYhQJXXF2MGKmM9Zfi?si=539u4g_pTvykX4Z_crE3Rg
Podcast Wohlstand für alle- Mindestlohn-Skandal und Elterngeld-Irrsinn

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Warum dieser Sarkasmus „Denkanstoß“? Auch ich habe die Spedition unterschrieben. Mit der Kürzung des Elterngeldes werden genau die Leistungsträger abgestraft, die unsere Gesellschaft braucht. Gutes Beispiel ist der Fall @IamQwert.

Das ist kein Sarkasmus, sondern eher Traurigkeit über die verschobenen Prioritäten.
Hoffentlich hast du auch für die Kindergrundsicherung unterschrieben, denn das sind die Leistungsträger von morgen.

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Nur weil jemand viel verdient (ob immer gerechtfertigt steht auf einem anderen Blatt) ist er noch lange kein Leistungsträger. Und genau diese Menschen bekommen sowieso schon viel zu viele Förderungen und Subventionen die sie nicht brauchen. Da müsste noch wesentlich härter ran gegangen werden.

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Ich würde ja nicht bestreiten, das Menschen mit einem guten Einkommen oder eigenem Vermögen auch wesentlich zum Leistungsvermögen der Gesellschaft beitragen.
Allerdings nehme ich, speziell bei den Aussagen von FDP, auch CDU und CSU, eine gewisse Fokussierung auf genau diese Zielgruppe wahr.
Besonders die Aussagen der Klausurtagung CDU und CSU interpretiere ich eher wie folgt: „Wer durch seine Leistung, die sich nur durch Vermögen und hohe Gehälter ausdrückt, zum Wohlstand Deutschlands beiträgt, muss besonders gepflegt und gefördert werden. Wer kein hohes Gehalt oder kein Vermögen hat, erbringt offenbar nicht ausreichend Leistung und hat daher keine Förderung verdient. Lediglich wer aus unverschuldeten Gründen wie Krankheit etc. keine „Leistung“ erbringen kann, darf mit einer Grundversorgung rechnen aus „sozialen“ Erwägungen.“

Mit dieser Sichtweise forciert man meiner Ansicht nach aber einen sehr einseitigen und „ungerechten“ Leistungsbegriff. Da zum Beispiel Leistung und Entlohnung nicht immer in einer entsprechenden Relation stehen.
Daher finde ich die Diskussion um Leistungsträger immer sehr schwierig.

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Wie schafft man es, drei Jahre als Paar mit 150k Jahreseinkommen in einer 65 qm Wohnung kein Vermögen aufzubauen? Sorry aber entweder habt ihr euer Geld mit vollen Händen ausgegeben oder du hast dich in deiner Beschreibung massiv arm gerechnet.

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Ich gebe Ihnen recht, den Begriff Leistungsträger, muss man differenziert betrachten. Das Vermögen eines Menschen spielt bei der Frage, ob er Leistungsträger ist oder nicht meiner Ansicht nach keine Rolle.
Die Frage, wie viel jemand verdient, ist in meinen Augen schon relevant. Ich lasse jetzt mal die ganz hohen Gehälter außer Acht. Aber im Bereich bis etwa 300.000 € Jahres-Einkommen sollte das Gehalt und der Wert der Leistung, den derjenige erbringt, schon in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Natürlich kann man diskutieren, welchen Anteil an der Leistung eines Unternehmens der Einzelne hat. Aber ich ordne hier den höheren Gehältern – also dem Management – eine höhere Gewichtung zu. Daher sehe ich Menschen mit hohem Gehalt auch als Leistungsträger – auch wenn das an anderer Stelle von verschiedenen Foren Teilnehmern (@Tris ) infrage gestellt wurde. Natürlich werden diese Gruppen von Parteien wie die FDP oder der CDU eher berücksichtigt und thematisch unterstützt. Sie werfen der SPD oder den Linken hier auch nicht vor, dass sie keine Politik für Wohlhabende betreiben. Das ist nun mal nicht die Zielgruppe der Sozis.

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