Erfunden wurde sie nach dem 2. WK für die Soldatenwitwen und treffen würde sie heutzutage Frauen die Zeit ihres Lebens Hausfrau gewesen sind und keine eigenen Rentenpunkte erworden hat (typischerweise im Westen und auch nur bei höheren Einkommensklassen des Mannes)
mal von der anderen Seite gefragt: wenn eine Frau keine Karriereambitionen hat und sich in der Rolle als Mutter und Hausfrau ausgefüllt fühlt, müsste sie dann damit rechnen, benachteiligt zu werden? Also wäre das als gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten zu betrachten?
Könnte man bei so Punkten wie Witwentente etc so deuten…wenn man will…
Könnte man.
Eher ist es aber so, dass es die Absicherung des Patriarchats ist.
Wenn man also Gleichstellung und finanzielle Unabhängigkeit der Frau will, sollte man die Wotwenrente zumindest als Auslaufmodell bestimmen.
Für diejenigen Frauen die sich trotzdem eine solche Lebensplanung zum Ziel setzen finden sich bestimmt auch private Versicherer die die Lücke füllen.
Natürlich könnte man hier aber auch fragen wie lange eine Frau Vollzeit Mutter sein muss? Die Kinder sind nach 18 Jahren erwachsen und da könnte Frau auch spätestens wieder arbeiten.
Also das klassische patriacharlische Familienbild ändert sich quasi dahingehend, das man künftig von 2 gleichberechtigt karriereorientierten und vollzeitarbeitenden Elternteilen ausgeht, die Betreuung des Kindes nach 12 oder 24 Monaten vollzeit in eine institutionelle Betreuung gibt? oder ggf Grosseltern zur Betreuung einbindet?
ist nicht kritisch gemeint, wäre im Sinne der Gleichberechtigung und der Fachkräftesicherung durchaus sinnvoll bzw logisch.
ggf könnten Grosseltern noch mit der Betreuung der Enkel Rentenpunkte sammeln.
Alternativ müssten Ganztags-Betreuungsangebote noch ausgebaut werden…
Dann wären ggf nochmal umfangreichere Qualifizierungsmassnahmen nötig.
Schon möglich. Aber ich frage mich wirklich, wieso eine Frau 18 Jahre gar nicht mehr arbeiten gehen sollte, also nicht mal Teilzeit? Die Kinder haben irgendwann auf jeden Fall Schule, werden selbstständiger. Man kann ja klein anfangen und dann langsam mit der Arbeitszeit hochgehen.
18 Jahre wäre wohl zu lang, aber so 6-10 Jahre realistisch.
bei manchen Berufen ist da ein Wiedereinstieg schnell möglich, bei anderen kann es schwer werden.
Konkretes Beispiel: Frau macht einjährige Ausbildung zur Kinderpflegerin, Hauptschulabschluss. Arbeitet dort 3-4 Jahre als Zweitkraft im Kindergarten. dann kommen im Abstand von 3 Jahren zwei Kinder, Frau ist gut 6 Jahre aus dem Arbeitsleben raus. Der Gesetzgeber beschliesst beschließt derweil, Mindestvoraussetzung für eine Tätigkeit im Kindergarten ist die dreijährige Ausbildung zur Erzieherin, Einstieg nur mir Realschulabschluss.
Situation der Frau: um zurück in den Job zu kommen, müsste sie 2 Jahre für den Realschulabschluss investieten, plus 3 Jahre Ausbildung zur Erzieherin. Gefrustet arbeitet sie Teilzeit als Reinigungkraft und arrangiert sich mit dem grossen Anteil an freier Zeit.
Hat also auch viel mit Motivation, Lernbegeisterung und Ehrgeiz zu tun…
Das ist schon möglich und Weiterbildungen und Fortbildungen werden auch gefördert. Mir geht es nur darum, dass man wohl kaum fördern muss, dass ein Elternteil einfach nie mehr arbeiten geht, weil das ist wirklich nicht vermittelbar.
Das ist glaube ich so ein Utopie/Dystopie-Ding. Einerseits die Vorstellung, dass zunehmende Technisierung/Automatisierung/Digitalisierung die klassische Berufstätigkeit immer überflüssiger macht (Zeit für Familie, Hobbys, Selbstverwirklichung!), andererseits die Erwartung, dass Berufstätigkeit ein selbstverständlicher und prioritärer Lebensbestandteil jedes Menschen sein sollte (Zeit für Produktivität, Gestaltungskraft, Selbstverwirklichung!).
Die Frage, die ich mir da stelle, ist, ob der Staat das Modell dann bezuschussen soll oder nicht.
Eine Witwenrente bedeutet nichts anderes, als dass trotz Ableben des Versicherten trotzdem Kosten anfallen.
Es ist ja nicht so, dass der Versicherte für die Zusatzleistung mehr Beiträge bezahlt hätte.
In meinem Bekanntenkreis, kenne ich unabhängig vom Gehalt, kein Paar, bei dem ein Partner längerfristig nicht arbeitet. Eher stellt man eine Haushaltshilfe ein, wenn es das Einkommen zulässt.
Da gäbe es sicherlich einige Argumente. Weil sie z.B. mehr als ein Kind bekommen hat. Ich habe Bekannte, die innerhalb von 5 Jahren drei Kinder zur Welt gebracht haben. Bis das Kleinste dann „aus dem Gröbsten raus war“ war es extrem schwierig in den alten Job zurück zu kehren.
Dann gibt es sicherlich auch „das Patriarchat“, wie oben beschrieben.
Und dann ist da noch die generelle Fokussierung auf den „Wert für die Gesellschaft“ und die „Selbsterfüllung“ ausschließlich durch Erwerbsarbeit. Wie ja auch durch Deinen Kommentar dargelegt. Wer nicht für Geld arbeitet bzw gearbeitet hat, ist keine vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft.
Der Ehepartner, erhält anteilig einen Teil der Rente, den der andere Partner erworben hat. Im Beispiel, 1 arbeitet und 2 macht den Haushalt, Erhalt 2 bei Tod von 1 direkt einen Anteil der erworbenen Anspruch ausgezahlt. Ohne das 2 etwas einzahlen musste. Also egal ob man schon Rente erhalten würde, Witwenrente wird sofort (mit Einschränkungen) ausgezahlt. Finanziert durch die Rentenversicherung.
Der Vorschlag sieht jetzt folgendes vor:
Die Ehe wird als Zugewinngemeinschaft anerkannt. Beide Partner erwerben anteilig zu gleichen Teilen den Rentenanspruch. Wenn 1 also arbeitet und dabei X Rentenpunkte erwirbt und 2 nicht, werden diese hälftig auf 1 und 2 als eigenständige Rentenansprüche verteilt. Wenn beide arbeiten und gemeinsam Y Rentenpunkte erwerben, werden diese paritätisch aufgeteilt.
So die zugrundeliegende Idee, über die kaum ein Artikel berichtet. Journalismus auf ganz niedrigem Niveau.
Besser: Debatte um Witwen-Rente - Interview mit Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer
Ich hab zugegebenermassen etwas Schwierigkeiten mit dieser gesellschaftlichen Überhöhung der Arbeit. So beschrieben heisst das ja, wenn nicht beide Vollzeit durcharbeiten, werden beide bestraft.
Im Grunde, wenn Arbeit dernassen im Vordergrund steht, ist das Kinderkriegen doch eher hinderlich, bzw müsste man das Kind nach 12 oder 24 Monaten in die Vollzeitbetreuung geben, damit es der Karriere nicht schadet.
Beispiel aus der Dorf-Bubble:
Hier gibt es Mütter, die haben 2-3 Kinder bis zur Grundschule großgezogen. Der Mann arbeitet bei gutem Gehalt in Vollzeit, das Eigenheim ist absehbar bezahlt.
Frau arbeitet in Teilzeit, um etwas Taschengeld für sich zu verdienen, kümmert sich in Ruhe um einen 4-5 Personenhaushalt samt Hund, und ist nebenbei noch ehrenamtlich aktiv, oder pflegt Hobbys und soziale Kontakte im Dorf.
Wenn wir die Arbeit so in den Mittelpunkt stellen, und manche Frauen förmlich zum Vollzeitarbeiten zwingen, überspitzt formuliert, ist Ehrenamt oder soziales Engagement nur noch für Rentner.
Mal ganz zynisch (sorry): wir lassen das mit der Rente ganz und arbeiten alle bis zum Exitus.
Wie Frau Schnitzer in dem Podcast sagt, wird das bei Scheidung schon so gehandhabt.Die Witwenrente macht also nicht nur das arbeiten für den Partner eines Gutverdieners unattraktiv (genauso wie der Splittingtarif und besonders in Teilzeit, da Unterschied noch größer), sie zwingt auch noch den zu Hause gebliebenen Partner, die Ehe bis zum Tod des Partners, allen Widrigkeiten zum Trotz, an Leben zu halten.
@moderatoren ich schlage vor, die Witwenrentendiskussion auszugliedern
Dem kann ich mich nur anschließen. Anscheinend herrscht hier im Forum die Meinung, nur wer 40h/Woche arbeitet, gehört dazu. Diese Fixierung auf Arbeit finde ich schade. Wenn sich ein Paar entschließt, die Einkünfte aus der 40hWoche eines der Partner hälftig zu teilen, sollte das genauso besteuert werden, als würden beide 20h arbeiten. Dann noch die Rentenpunkte aufgeteilt und keinem geschieht ein Schaden, oder? Kenne auch Leute, bei denen „sie“ besser verdient und er dann mehr Elternzeit genommen und länger in Teilzeit gearbeitet hat. Mehr Geld führt eh nur zu mehr Konsum.
Ich habe einiges gelernt:
Zu versteuerndes Einkommen
Diese Abzüge kann man haben, muss man nicht. Nicht jeder hat Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen, individuelle Freibeträge und außergewöhnliche Belastungen gleich viel. Ich habe beides gesehen: Annahmen - das würde immer maximal ausgereizt und falls man wo sagt, dass man dies nicht tue - abwertende Argumente im Sinne ‚selbst schuld, wenn du deine Vorteil nicht maximierst‘. Sowas u.a, auch von Social Media Accounts, die sich mit Armut auseinander setzen. Das was da ‚abgesetzt‘ wird, das muss mana auch ausgeben. Z.B. was für die Pflege der Eltern. Damit geht es nicht mehr in den Urlaub, das wird nicht mehr konsumiert.
Jahresgehalt
Das Kind kommt nicht unbedingt geplant und man muss schon seine Steuer fertig haben, wenn man ‚beweisen‘ will wie viel Geld man hat. Vermutlich wird sich nicht jedes Kind an die Jahresgrenze halten. Überhaupt, was zählt denn? Der letzte Veranlagungszeitraum? Also das Kind vom 01.01.2023 Den Verdienst aus 2022? Es werfe den ersten Stein wer seine 2022 Steuer schon gemacht hat. Dazu kommen ja manigfaltige Möglichkeiten das zu senken und ein großes Incentive (bis zu 21K das auch zu tun). Grade der Bereich ‚um die 150K‘ ermöglicht da viel.
Es geht weiter mit dem Fokus auf ein Gehalt eines Jahres. Ich bin 47 und habe keine Lineare Karriere gemacht, jetzt würde unser Haushalt langsam in den Bereich kommen. Das erste Kind ist am Wochenende gekommen. Also erzählt mir bitte niemand was von wie reich ich jetzt bin, weil er/sie mein Einkommen kennt. Das bildet weder fehlende Rentenpunkte, selbst bezahlte Auszeiten für mental health oder eine Ausbildung in der Qualität eines Studiums ab, die auch selbst bezahlt wurde.
Als jemand der es eher im Gehalt, denn im Eigentum hat: Warum eigentlich Gehälter? Vielleicht mal Zins und Mieteinnahmen ordentlich besteuern. War das nicht so ein Dauerbrenner Thema vor einiger Zeit?
Der Osten ist ‚pardon my French‘ piss poor
Ich hätte es nicht gedacht und es ist meiner Wessihaftigkeit zuzuschreiben: Bei der Spielerei mit dem Tool zur Verteilung von Wohlhaben ist mir aufgefallen, dass es dann ab 7500 Netto sehr eng wird. Ich würde jetzt nicht sagen: Kein Wunder dass die alle AFD wählen … aber auf jeden Fall kein Wunder, dass es zu den eh schon existierenden Themen (Führungspositionen., pol. Repräsentation etc) auch noch eine große Lücke beim Thema Kapital im Kapitalismus gibt. Und es wundert sich jemand, dass die ‚Ossis‘ eher was ‚gegen das System‘ haben? Ich ganz und gar nicht mehr. Sowas aufs ‚Große Ganze‘ gerechnet gibt doch ein sehr dunkles Bild ab. Bringt dir die ganze 'schön renovierte Innenstadt (wann 1993 - vor 30 Jahren?) auch nix, wenn du dir keinen Kaffee da leisten kannst.
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Das Reverse-Weisswurschtgrenzensyndrom
Fragste einen Hamburger wo die Weisswurstgrenze ist: südlich der Elbe. Stellst du die selbe Frage einem Münchner: Maximal nördlich von Nürnberg, manch einer mag es auch enger sehen. Würde man sie einzeichnen - es wäre ein dicker weisser Strich durch Deutschland. genau umgekehrt verhält es sich scheinbar mit dem Lohn der so bei manchen noch als akzeptabel gilt. 75K brutto sind 3.771,78 € Netto Gehalt (ohne auf den zu verteuernden Teil einzugehen). 2002 habe ich 2145 verdient und mal mit den jeweiligen Inflationen als angenommene Teuerung umgerechnet
Damals waren auch 2200 nicht so super viel Geld, lies sich aber in München mit Genossenschaftswohnung leben. Wenn man mal den beruflichen Aufstieg, das mehr an Verantwortung und Output dazu nimmt, dann habe ich die letzten 20 Jahre beim Gehaltslotto hart verloren. Das merke ich auch immer wieder wenn ich mit Schweden; Niederlande, der Schweiz, Österreich oder auch Frankreich zu tun habe. Laut aktuellem Internet Diskurs ist die Bourgeoisie bei 150K zu verteuerndem Einkommen auch erreicht - das Netto Band zwischen ´ich verdiene noch das selbe wie 2002 und Bourgeoisie/Reich’ dann ein paar Hundert Euro?
The poor are the many
Es gibt unheimlich viele Familien, die dieses Geld wirklich brauchen. Und auch mehr, als ihr Einkommen eigentlich zugesteht. Warum das überall angerechnet wird und kein ‚bedingungslos zugeteiltes Geld‘ ist? Das kann wohl nur die ‚sozialpolitik‘ der Union und der Seeheimer Kreis erklären.
Die Finanzpolitische Dummheit, den Mindestlohn nicht mindestens auf 14 Euro anzuheben (es geht 1-1 in Konsum) kann ich gar nicht verstehen. Ich sehe hier auch den Sinn dieses ‚moves‘ mit dem Brief und des ‚leaks‘. Weil eigentlich hat ja nur der Finanzminister, bzw. sein Ministerium, einen ‚Vorschlag‘ gemacht (siehe Lindner PK dazu). Das soll die Leute zu ‚diskutieren‘ bringen und da wo Neid (oft auch gerechtfertigter weise) ins Spiel kommt, dort wird sich grade entsolidarisiert. Wie viele dieser Diskussionen können wir so führen, bis die ‚oberen 200000‘ noch weniger verstehen, dass sich ein 14 Euro Mindestlohn auch positiv für sie auswirkt. Genau hier finde ich, passt das alles wunderbar in das Bild der ‚Disengagement Politics‘. Hier setzt die FPD fort, was im Podcast auch schon angesprochen wurde.
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Die Ursachen
Es ist zu wenig Geld da. Deutschland hat immer noch einen riesigen Aussenhandelsüberschuss und der fällt jetzt ‚wegen Covid‘, ‚wegen Krisen‘ oder wegen einer anderen ‚Ausrede‘ kleiner aus. Das es diese und auch die vorherige Regierung und ihre angedockten Unternehmen grade vollkontakt verbocken, das kommt eher selten zur Sprache. Warum kriselt VW herum? Weil sie keine Software für ihre Elektroautos bauen können? Lächerlich. Bekommt ja selbst Musk halbwegs hin. Warum treiben nicht Solarpanels, Wärmepumpen etc das Wirtschaftswachstum? Könnte man alles auf pump machen, wenn man den wirklich an ‚Einsparungen durch verhinderten Klimawandel‘ glauben würde. Ampel verbockt das Gesetz grade - Danke FDP. Man vergleiche das Wirtschaftswachstum der letzen Jahre mal mit der Kreditaufnahme. Wo soll das denn herkommen? Antwort: aus den Sparbüchern und Gehältern der Menschen mit Einkommen aus Arbeit.
Addendum
Das ist ein kompliziertes Thema und ich denke mit ‚Robin Alexander meets Drumhead Berlin meets Maischberger und Lanz - Garniert mit einem Klacks Zynismus von Nuhr/Bömerman/Sumuncu‘ bringt uns hier nicht weiter. Die Leute schieben uns alle nur schneller auf die Wand zu. Es ist ja schliesslich (ironisch oder nicht) - deren Geschäftsmodell. Die Unfähigkeit der kompletten Presselandschaft, 2 cent weiter als die aktuelle Sprechblase in der BPK zu denken wird hier zum fatalen Problem - es gäbe wirklich sehr viel zu besprechen, aber ich bin mir sicher: Richard David Precht wird bald wieder, fachfremd, in einer Runde sitzen und uns allen erklären, warum das sich alles so verhält und damit notwendige Zeit verschwenden, die es eigentlich bräuchte um die Öffentlichkeit besser aufzuklären, solidarität zwischen den ‚Schichten‘ zu organisieren und common ground für so simple Dinge zu erzeugen wie ‚bei 300K Jahreseinkommen brauchst du keine bis zu 21K‘ für eine Elternzeit um sich am Ende auf eine Betrag zu einigen, der viel mehr in Betracht zieht, als das Schreiben des Finanzministeriums beinhaltet.