Einkommensunterschiede

Jup, andere Baustelle.

Die Pflege hat man schlicht vergessen, als man das Abrechnungsmodell schuf.

Aber kannst ja mal versuchen ein KH ohne Pflege zu betreiben, weil da wird ja kein Geld verdient.

Viel Glück.

Der Arzt hat keine Zeit, dich für die OP fertig zu machen, dich in die Narkose zu versetzen oder danach auf dich aufzupassen, wenn du wieder aufwachst.

Machst du das dann selber? Weil Pflege gibts ja nicht in deinem tollen Wunschkrankenhaus.

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Ich habe die größte Hochachtung vor dem, was unsere Pflegekräfte leisten und hoffe, dass man sie bald besser bezahlt und bessere Arbeitsbedingungen schafft.

Trotzdem lasse ich mich lieber vom Anästhesisten betäuben und vom Chirogen operieren. In einem Krankenhaus ohne Pflegekräfte, müssten deren unverzichtbare Aufgaben natürlich von einem Arzt übernommen werden. Aber lassen wir das, die Behauptung, Ärzte wären ohne Pflegekräfte sinnlos, verdient keine weitere Auseinandersetzung.

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Der Logik folge ich nicht. Damit implizierst Du, das technologischer Fortschritt volkswirtschaftlich schlecht ist. Dann müssten sofort alle Roboter abgeschaltet, IT abgeschafft und statt Traktoren wieder Pferde den Pflug ziehen. :wink:

Wenn bestimmte Arbeiten durch technologischen Fortschritt entfallen, ist aber sicherlich Verantwortung durch Staat und Unternehmen gefragt hier Möglichkeiten zur Weiterbildung & Umorientierung zu geben. Ebenso Bereitschaft zur Veränderung bei den Arbeitern.

Unsinn. Der Arzt hat die höhere Qualifikation den Menschen zu heilen. Deshalb gab es auf Erden auch zuerst Heiler und Medizinmänner und dann erst Assistenten für diese. Der Arzt könnte auch die Arbeit der Pflegekraft machen, umgekehrt nicht.

Wir haben einen deutlichen Fachkräftemangel und mehrere 10.000 Lehrstellen blieben unbesetzt. Wenn das Arbeitsamt Dich zwingen muss eine beliebe Arbeit anzunehmen, weil Du selber keine findest, fände ich schon interessant mal die Ursachen in Summe anzuschauen. (Wobei ich meine, dass es da eh ausreichend Regeln gibt, was die Agentur Dir zumuten darf.

Also Daniel, diese Klassenkampfthesen sind doch nun wirklich lange über. Durch die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und immer größer werdenden Mangel an Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt gibt es massig Angebot für jedermann / -frau. Vielleicht gibt es die Lieblingsarbeit nicht direkt um die Ecke und ohne Qualifikation war es und wird es immer die unterste Ebene im Lohngefüge sein. Aber sind es da immer nur die äußeren Faktoren, wenn jemand jahrzehntelang nichts an seiner Qualifikation getan hat?

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Darum geht es doch nicht. Die Realität ist doch gerade, dass diese unqualifizierte Arbeit auch unheimlich wichtig ist. Wer nun sagt: „Wer sich nicht qualifiziert, muss halt diese schlecht bezahlte und gleichzeitig unangenehme Arbeit machen“, betreibt die gleiche unsinnige Polemik wie der Amerikaner, der meint, jeder könne vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Das stimmt so einfach nicht. Die Gesellschaft braucht auch Menschen, die niedrig qualifizierte Arbeit machen - es kann sich nicht jeder fortbilden und etwas höher qualifiziertes machen. Die Möglichkeit, dass theoretisch ein Teil der Arbeitnehmer aus unqualifizierten Jobs sich weiterqualifizieren und einen „besseren Job“ finden kann rechtfertigt nicht das miserable Lohn-Arbeitsbedinugngs-Verhältnis, welches wir im Niedriglohnsektor haben.

Warum also bestrafen wir diejenigen, die sich entscheiden, diese undankbaren niedrig qualifizierten Jobs zu übernehmen, dann noch damit, ihnen nur den Mindestlohn zu zahlen?!?

Ich sage nur:
Das Gehaltsgefüge sollte generell überdacht werden. Die massive Schere zwischen 100k+ Bürojobs und 24k Mindestlohn in Vollzeitbeschäftigung ist nicht gerecht. Aspekte wie der körperliche und psychische Verschleiß sowie Allgemein die Frage, wie unangenehm ein Job ist, sollte stärker berücksichtigt werden. Vor allem darf es keine Bereiche geben, in denen die Arbeitnehmer null Organisationsgrad haben (also keine Gewerkschaften und Betriebsräte existieren).

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Darauf wollte ich hinaus.
Man muss sich halt Gedanken machen, was mache ich mit Menschen, deren Arbeitskraft bzw (geringe) Qualifikation nicht mehr nachgefragt wird. Man wird nicht aus jeder Friseurin eine Elektronikerin für Geräte und Systeme oder OP Schwester machen können.
Da wieder die Frage was wird an Fachkräften gebraucht? Wieviel Wahlfreiheit bei der Berufswahl können wir uns künftig noch erlauben?
Und können wir auf alle niederschwelligen und körperlich fördernde Tätigkeiten verzichten?
Brauchst es nur noch Architekten, wenn das Haus aus dem 3D Drucker kommt?
Ich denke da gibt es noch viele Fragen…

Heisst, wenn demnächst die Pflegekräfte streiken, gibt es im krankenhaus keine Einschränkungen, weill ja die Ärzte alle Tätigkeiten verzugslos mit übernehmen können?

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Vor allem hat der Student den Steuerzahler und Beitragszahler in die gesetzliche Krankenversicherung mehr gekostet. Man könnte andersherum da auch eine gewisse Bringschuld des Akademikers ableiten.

Dem TO ging es nur um Werbung für die Petition.
Zum Thema selbst dürften alle Argumente ausgetauscht sein.

Edit:

Ich möchte nicht vom Chefarzt Blut abgenommen bekommen.
Ich behaupte, dass auch die meisten Steuerfachangestellten besser buchen als ihre Chefs.

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Darum ging es nicht. In einem System sind alle relevant. Aber spielen wir es durch. Ich kenne die Ratio zwischen Anzahl Ärzten und Anzahl Pflegekräften in einem normalen Durchschnitt nicht. Nehmen wir mal 1:5 an.

Sehr simplifiziert braucht es also beim Streik des Pflegepersonals 5 Ärzte die nun pflegerische Aufgaben übernehmen. Es werden also diverse Operationen ausfallen, aber die allernötigsten werden stattfinden können. Andersrum … alle Ärzte streiken, kann nicht durch die Pflegekräfte auch nur für eine OP aufgefangen werden.

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Das reißt Du jetzt aus dem Zusammenhang raus. Wir kamen von der Frage, ob Höhe des Gehalts/Lohns und Leistung in Relation stehen.

Wenn jemand also nicht zufrieden ist mit einer Tätigkeit die tendenziell halt niedriger bezahlt wird, dann kann er Möglichkeiten nutzen sich zu qualifizieren und eine höherwertige, besser bezahlte Arbeit anstreben. Er muss es nicht.

Aber es ist wirtschaftlich und mMn auch gesellschaftlich nicht erstrebenswert für alle Arbeiten einen mehr oder weniger gleichen Lohn zu zahlen. Unabhängig davon, müssen auch niedrigbezahlte Arbeiten in Vollzeit einen (einfachen) Lebensunterhalt sichern. Keine Frage.

Weil sich dann keiner mehr qualifizieren würde?
Oder würden sich Menschen trotzdem qualifizieren, weil sie sich gerne weiterentwickeln wollen, fordern, Ziele erreichen, nicht im Kanal waten, um ihn zu reinigen?
Wie kann es sein, dass selbst die staatlichen, unterdurchschnittlich bezahlten, meist befristeten Stellen wie Geologen, Biologen etc trotzdem Studenten finden, die sich das antun?

Ist wohl wie die Begründung bei sozialen Berufen:" Die machen das freiwillig, weil sie das wollen, deswegen brauchen die nicht soviel Geld!"
Ist ja nicht so, daß Idealismus oder Engagement sich auch immer auszahlt.
Gehalt ist nicht alles…

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Da geht mir die Hutschnur. Wenn ich das einem höheren Gehalt nach X Jahren Berufserfahrung machen will: ja geht vielleicht, wenn du 100% deiner Energie für den kleinen Job aufwenden musst, dann ist das so gut wie un möglich. Ich habe ein Beispiel: Als ich aus der Situation ‚Sozialleistungen‘ in Anspruch nehmen zu müssen zurück ins Berufsleben als Software Entwickler kam, da musste ich erst mal 1 Monat lang meinen Arbeitsweg, 3.8 Kilometer, zu Fuss zurück legen. es war die Kohle nicht für das Ticket da. Jede Person, die in gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen arbeitet hat so ein Thema: Dinge die viel schwerer als bei uns in der Speckbubble sind, aus reinen finanziellen Gründen. 20K Euro auf Kredit ist halt was anderes als der selbe Betrag vom Konto aus den laufenden Einnahmen oder erspartem.

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Leute, die ihren Job aus Idealismus oder sozialen Gründen machen, werden da oft ausgenutzt.
Eine Pflegefachkraft geht nicht mal eben nach Hause wenn die Arbeitsbedingungen schlecht sind und lässt die Patienten sitzen.
Da hat es der Architekt leichter

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Noch viel schlimmer: Biste mal im Management auf einem heissen Stuhl und du gehst zu deinem Boss und sagst du kündigst: Es kann sein dass du flott unter weiter Bezahlung des Gehalts freigestellt wirst. Ist manchmal einfach sicherer für alle.

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Darum geht es doch auch gar nicht, sondern es geht darum, die Faktoren, aus denen sich ein Lohn zusammen setzt, zu überdenken. Tarifverträge und Arbeitsrecht versuchen das ja teilweise schon, indem es Zulagen für Schichtarbeit, Arbeit zu ungünstigen Zeiten, Erschwerniszulagen für körperliche Belastung, Gesundheitsgefahren und Umgebungseinflüsse, Funktionszulagen usw.

Das Problem ist: Erschwerniszulagen gibt es nur im öffentlichen Dienst und bei Beamtenverhältnissen, dazu in manchen Tarifverträgen. Sie sind nicht für privatautonome Arbeitsverhältnisse vorgeschrieben. Wo kein Tarifvertrag gilt, kommt es zu Situationen, in denen diese Erschwernisse nicht vergütet werden - was dann damit gerechtfertigt wird, dass das ja okay sei, so lange ein Arbeitnehmerüberschuss besteht und der Arbeitgeber in der Lage ist, jemanden zu finden, der Dumm genug ist, den Job für die Bezahlung zu machen. Und das ist kein wünschenswerter Zustand, sondern eine Ausnutzung der sozial schwachen durch die Arbeitgeber in einem Verhältnis extremer Macht-Asymmetrie.

Das zweite Problem ist, dass selbst in Tarifverträgen der Faktor „Ausbildung“ so viel schwerer wiegt als die anderen Faktoren. Daher: Der Akademiker mit dem gemütlichsten Job ohne jede Zulage verdient signifikant mehr als der Unausgebildete, der sämtliche Zulagen bekommt, weil der Job unheimlich fordernd ist. Und hier hinterfrage ich eben, ob der Faktor Ausbildung wirklich so stark gewichtet werden sollte - oder ob die anderen Faktoren eine stärkere Gewichtung verdient haben.

Ich sage gerade nicht, dass „alle Arbeiten einen mehr oder weniger gleichen Lohn“ erhalten sollten, sondern dass die Zusammensetzung der Löhne sich stärker an den Belastungen der Arbeit orientieren sollte, was dazu führen würde, dass „Scheißjobs“ besser bezahlt werden müssten, auch wenn sie unqualifiziert sind.

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Das mit dem Hut solltest Du beim Hutmacher regeln. Ich habe auch ein Beispiel: Ich habe die komplette Zeit meines Studiums nach Abschluss der Ausbildung noch mit 50% Teilzeit = 20 Wochenarbeitsstunden im „alten“ Job weiter gemacht, um mir mein Studium zu finanzieren. Zusätzlich die ersten 2.5 Jahren noch regelmäßig am Wochenende 1-2 Nachschichten im Taxi gesessen. Erklär mir nicht was Arbeit ist und was Entbehrungen bedeuten. Ich kenn viele die in der Zeit in der Disco waren oder anderes Vergnügen hatten und einige davon haben dann keinen Abschluss geschafft. Was bestimmt nicht immer an den äußeren Rahmenbedingungen lag.

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Könnte man das nicht dadurch auffangen, dass jeder (berufstätige?) Deutsche alle x Jahre eine bezahlte Weiterbildung/Umschulung bezahlt bekommen sollte? Vorausgesetzt der neue Job führt zu einem signifikant besseren Einkommen oder erhöht die Beschäftigungschancen dauerhaft, sollte die Agentur für Arbeit den ausfallenden Lohn weiter zahlen,

Nenn mir ein Land oder eine größere Gruppe von Menschen, bei denen alle mehr oder weniger den gleichen Lohne für jede Art von Arbeit bekommen und dies über viele Jahre hinweg funktioniert. Lerne gerne dazu.

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Du machst hier wieder den Fehler, nur von Extremszenarien auszugehen.

Wir reden hier über die Einkommensschere, also den Unterschied zwischen den niedrigsten und den höchsten Löhnen. Diese Schere kann sehr weit geöffnet sein (dh. die Vielverdiener verdienen das Zehnfache dessen der Geringverdiener), sie kann mittelweit geöffnet sein (dh. die Vielverdiener verdienen z.B. das Drei- bis Vierfache der Geringverdiener), sie kann aber auch relativ geschlossen sein (dh. die Vielverdiener verdienen z.B. 100% mehr als die Geringverdiener).

Es geht hier immer um relative Unterschiede, daher: Wie weit entfernen sich Viel- und Geringverdiener vom Durchschnittseinkommen?

Nochmal zur Sicherheit: Niemand hier will den völligen Sozialismus, in dem jeder annähernd das gleiche verdient. Es wäre schön, wenn du aufhören könntest, das ständig zu unterstellen. Wir wollen die Schere ein wenig schließen, wir wollen sie nicht mit dem Hammer zerschmettern und gegen eine Sichel austauschen. Könntest du das bitte akzeptieren?!?

Die Einkommensschere in Dänemark (und im ganzen skandinavischen Raum) ist jedenfalls deutlich geschlossener als in Deutschland und ich würde behaupten, dass das kein Indikator dafür ist, dass es dort schlecht läuft.

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Deutschland: Nicht mal 40% der Leute haben so viel einkommen, dass sie etwas zum sparen übrig haben. Es sind so viele Menschen #armutsbetroffen, dass die ‚Armen‘ bald hier die Mehrheit stellen. Auch eine form von Sozialismus dieser in Kapitalismus Neokonservativer Variante.

Dass dies über Jahre hinweg funktioniert hat auch mit dem Unwillen der Medien und nicht betroffener Mitbürger zu tun, diesen Umstand anzuerkennen und darüber zu sprechen. Statt dessen? Lanz Special, wegen 120 auf der Autobahn, weil der arme JP Kraemer keinen Supersportwagen mehr in die 300 fahren kann auf der A irgendwas.

  • Privileg 1: Einen Arbeitgeber zu haben, der dass erlaubt. Zu Studierendenkonditionen im Bereich Steuer ist das sicher kein schlechter Deal gewesen und mit Taxi dann ein ganz guter Schuh draus geworden!
  • Privileg 2: Eine Ausbildung und Job vorher zu haben, der schon gut genug zahlt, dass sich sowas rechnet.

[Schliesst du hier aus der eigenen Erfahrung auf generell sehr viele Andere?]
… (Link von Mod. gelöscht.)

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