Die FDP, der Staat und die Soziale Marktwirtschaft

Inflation ist definiert als Geldmengenausweitung zuzüglich (!) Kredit.
Alle nicht über die Steuereinnahmen gedeckten Ausgaben sind also inflationär. Ob das jetzt das Sondervermögen Bundeswehr oder was auch immer für einen Zweck hat, spielt eigentlich keine Rolle. Selbstverständlich sind Ausgaben, die demnächst für mehr Steuereinnahmen sorgen, weniger problematisch als rein konsumptive Ausgaben.
Grundsätzlich wäre ich immer dafür, die Ausgaben unter den Einnahmen zu halten. Und zwar so deutlich, dass auch in Krisenzeiten genug da ist. Sprich in guten Zeiten nicht das Geld auszugeben, sondern Schulden abzutragen. Ziel wäre eine Staatsverschuldung von nahe 0% des BIPs. Das ist jedoch bei keiner Partei als Zielgröße erkennbar.
Ich bin auch der Meinung, dass die Bundeswehr über die letzten Jahre zu gering budgetiert wurde. Wenn man sich über die letzten Jahre an die 2% NATO-Ziel gehalten hätte, (und nicht bei nahezu 1% angesetzt hätte) wäre das anders.
Vielleicht wäre ein rigoroseres nicht in absoluten Zahlen denkendes Verteilungssystem in Zukunft besser: 3% für Bundeswehr. 5% für Bildung.

Ich halte alle Maßnahmen, die die Preise unter die Marktpreise drücken, für keine langfristig gute Idee. Sie führen zu Verschwendung und geringerem Anreiz, das Angebot auszuweiten. So zu sehen bei den Auswirkungen des Mietpreisdeckels. Bei einem faktischen Monopol wie der Bahn ist es etwas anders. Denn die Mindereinnahmen der Bahn werden wiederum durch Steuern gedeckt. Es spielt also keine Rolle, was Tickets kosten, da jeder Fehlbetrag zum Marktpreis wieder von den Steuerzahlern kommt. Konsequenterweise könnte man also auch alle Bahntickets umsonst machen (bzw. Tickets abschaffen) - mit der Folge, dass noch mehr unnötig Bahn gefahren wird. Ebenso wurde aufgrund der Gaspreisbremse weniger Gas gespart, als es die Marktpreise gefordert hätten. Das Abfedern von Härten hat hier zu einer langsameren Energiewende bei gleichzeitiger Steuererhöhung durch Geldmengenausweitung (=Inflation) geführt. Ich glaube auch nicht, dass ohne die Gaspreisbremse die Menschen in Deutschland wirklich erfroren wären - sie hätten nur schneller ihre Heizung umgestellt.

Eine der Religion nahestehende Partei ist per se unwählbar. Die AFD hat - ebenso wie die Grünen oder die EU - protektionistische Züge. Für die Anarchokapitalisten unter uns sind beides keine Alternativen. Mit dem Versprechen der Abschottung von anderen Staaten auf wirtschaftlicher (grüne/EU) oder sozialer/gesellschaftlicher Ebene(CDU/AFD) sind diese Stimmen nicht zu bekommen. Ich träume eher von einer Welt ohne Zölle und Grenzen - aber auch ohne staatliche Subventionen die lokal unterschiedlich sind.

Die weltweite Inflation geht eher auf die Abkehr von einer werthaltigen Währung seit 1972 zurück.
Die Verteuerung der Energie aus Russland ist zudem eine politische Entscheidung. Die militärische Aggression Russlands wurde wirtschaftlich erwidert. Statt seit Annexion der Krim die Bundeswehr auszustatten, wurde das Geld verkonsumiert.
Es wurden also seit 2014 Geldgeschenke an Bürger gekauft, statt Panzer oder eine eigene Energieversorgung. Diese politische Entscheidung rächt sich jetzt. Denn die Geldgeschenke an die Bürger sind weg. Es sind also keine Panzer und auch keine Stromleitungen oder Stromspeicher da.

In Teilen, sicherlich. Forschung und Entwicklung ist ein extrem lohnendes Investment - wenn man sich auf die Stabilität der Entwicklung der Ausgabenseite verlassen kann. Bei steigenden Steuerausgaben ist dem nicht so.

IFO Institut

Forschung- und Entwicklung ist in Unternehmen Mittel zum Zweck. Sie dienen, wie letztlich alle Ausgaben, dem Erhalt und Ausbau der Rendite in der Zukunft. Entweder haben Unternehmen diese Ausgaben bitter nötig, um sich am Markt zu behaupten. Dann ist ein Ausbleiben dieser Investitionen unwahrscheinlich. Oder aber, es handelt sich um nutzlos rausgeworfenes Spielgeld. Dann wiederum sollten Anhänger der FDP die Ersten sein, die das Wegstreichen solcher Fehlallokation knapper Ressourcen befürworten.

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Komisch eigentlich, dass Tesla den deutschen Herstellern Stück für Stück den Rang abläuft. Aber vielleicht liegt es auch hierdran:

Klar ist staatliche Grundlagenforschung wichtig. Auf die F&E von Unternehmen sollten wir aber auf gar keinen Fall verzichten wollen.

Die Definition ist mir neu. Ich dachte immer es wär mehr sowas, wie Wikipedia es schreibt:

Inflation, auch Preissteigerungsrate oder Teuerung, bezeichnet den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus einer Ökonomie.

Und warum wird dann immer der Warenkorb zur Berechnung der Inflation hergenommen und nicht einfach die Geldmenge?

Ich Empfehle dir mal folgende Doku:

Und wo willst du dann sparen?

Heißt das dann nicht, dass die FDP dich quasi nur zu den Nichtwählern verlieren kann? Und würdest du überhaupt Nichtwähler werden, wenn du damit Rot-Rot-Grün riskierst?

Fordert eigentlich die FDP eine Rückkehr?

In deiner Grafik sind aber auch noch andere ausländische Hersteller, die nicht unter den deutschen Steuern „leiden“

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Was ist denn unnötiges Bahnfahren, und welche alternative Fortbewegungsart wäre sinnvoller?

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Nein ist es nicht und fachlich absolut falsch. Es stimmt vorne und hinten nicht.

Warum? Es gibt dazu keinen logischen Grund. Auch ist der Begriff Schulden schlicht falsch.

Zum Glück, wir investieren jetzt schon zu wenig.

Dann solltest du die FDP sowieso schon seit Jahren für unwägbar halten. Keine Partei bedient nämlich so offensichtlich ihre Klientel und unterläuft den Markt wie die FDP. Liegt vielleicht aber auch nur an fehlender Kompetenz in der Partei.

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Hat Tesla eine eigene Batterieforschung?

Ansonsten würde ich eher Mal vermuten, dass der Etat in der Softwareentwicklung verbraten wird und nicht in der Forschung.

Ehrlich gesagt erklärt sich das schon von Selbst, heißt das Vehikel doch Forschung und Entwicklung und nicht Forschung.

Mit anderen Worten die nächste Generation Batterien wird wieder aus Steuermitteln an Universitäten erforscht, während uns die Entwickler bei Tesla mit der nächsten supertollen Karosse und ein paar neuen Programmzeilen für autonomes Fahren „überraschen“

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Richtig, die Unternehmen haben diese Investitionen nötig und allokieren entsprechend Mittel für Forschung.

Wenn sich nun aber die Ausgaben der Zukunft erhöhen - was streicht man dann?
Bestimmt nicht die Produktion. Bestimmt nicht die Rendite. Also bleibt nur das Streichen von Forschung & Entwicklung - teilweise in der Hoffnung, dass die Ausgabensteigerungen der Zukunft zurückgehen.
Wer seine Produktion herunterfährt, um mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren, spielt mit dem Unternehmensfortbestand, da die Einnahmen zu reduzieren bei unklarem Erfolg der Forschungsabteilung ein hohes Maß an Cashreserven erfordern, die die Unternehmen nicht vorhalten.

Wow, 1 Studie zu einem Jahr nach einer der größten Krisen des Jahrhunderts. Entschuldige aber das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst? Zumal in der Studie sogar steht , dass die Gesamtzahl der forschenden Unternehmen zugenommen hat. In meinen Quellen steht deutlich dass vor Corona der Anteil der Forschung gestiegen ist und das wird auch wieder passieren. Unternehmen müssen forschen um die Rendite überhaupt zahlen zu können in Zukunft. Ein Unternehmen dass hier wegen kurzfristiger Gewinne kürzt geht zu recht bald unter.

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Garbage in, garbage out. Du hast zur Funktionsweise unseres Finanz- und Wirtschaftssystems fehlerhafte Grundannahmen und kommst daher zu solchen Schlussfolgerungen.

Ein Beispiel: Private Unternehmen werden betrieben, um Geldüberschüsse zu erwirtschaften. Wenn alle Unternehmen solche Überschüsse anstreben und die meisten auch erreichen, muss die (Buch-)Geldmenge kontinuierlich steigen. Dieser Anstieg erfolgt über Kreditaufnahme. Die Gesamtheit der deutschen Unternehmen hat aber seit zwei Jahrzehnten netto keine zusätzlichen Schulden mehr aufgenommen. Die ganzen in dieser Zeit aufgelaufenen Geldüberschüsse kamen aus der zusätzlichen Schuldenaufnahme des deutschen Staates sowie aus Zahlungen aus dem Ausland (die dort wiederum Kreditaufnahme erforderten).

Ohne stetig wachsenden staatliche Verschuldung, könnte die Wirtschaft daher seit ungefähr dem Jahr 2000 gar nicht mehr profitabel arbeiten.

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An Konsum. Hauptsächlich durch Digitalisierung und Zusammenlegung eine Rückführung der staatlich Beschäftigten auf etwa die Hälfte, indem nur noch die staatlich hoheitlichen Aufgaben vom Staat übernommen werden.

Ich bin aus Berlin weggezogen.

Nein, und mir ist auch keine Partei bekannt, die ein solides Währungssystem fordert.

Die aber auch relativ hohe Steuern abzudrücken haben.
VW, BMW, Daimler: alle bei etwa 29-30% effective Tax rate (kennen wir ja so in Deutschland).
Toyota: 27% effective Tax Rate.
GM: 22% effective Tax Rate im letzten Jahr ohne Verluste- 2021
Tesla: 8% effective Tax Rate.

Falsch, kein Unternehmen mit halbwegs Wirtschaftskompetenz würde so etwas tun, da man sich so seine Rendite der Zukunft verbaut. Auch bestehende Produkte haben einen Lebenszyklus und müssen kontinuierlich durch Forschung weiterentwickelt werden. Deine Aussage stimmt schlicht nicht.

Die Heranziehung von Warenkörben wird erst seit den 1970ern - also seit Erfindung des nicht gedeckten FIAT-Geldes gemacht. Die vorherige - und meines Erachtens nach weiterhin korrekte - Definition von Inflation ist: Geldmengenausweitung plus Kredit.
Preisindizes wie die Warenkörbe verhalten sich zu Inflation wie Thermometer zum bakteriellen Infekt. An dem Thermometer kann ich nur einige Auswirkungen ablesen, der Grund liegt aber in der Krankheit. Und bei einigen Krankheiten hilft noch nichtmal das Thermometer, da es nicht alle Faktoren beinhaltet.

Das Problem an Warenkörben ist, dass sie nicht alle Geldhorte abbilden. In den in den USA und der EU verwendeten Warenkörbe sind beispielsweise keine Assets wie Immobilien enthalten. Während des Aufblasens der Immobilienblase wurde also an den Warenkörben keinerlei „Inflation (nach wikipedia)“ gemessen. Gleichzeitig sind wir uns doch wohl einig, dass hier eine Assetpreisinflation stattgefunden hat. Der Geldhort wurde nur nicht im Warenkorb erfasst - und die Inflation somit nicht erkannt.
Wenn man sich die breite Geldmenge M0 des Euro hingegen anschaut, wird schnell klar, dass eine massive Inflation sich nur einen Geldhort gesucht hat. Erst in Immobilien, dann in umprofitablen Tech-Werten und jetzt bei steigenden Zinskosten eben in Konsumentenpreisen.


Ganz logisch ist es mit folgender Überlegung:
Jedes geschaffene Geld muss ja irgendwo liegen. Wenn ich nun aber nur messe, zu welchem Preis ein paar wenige Produkte gekauft werden, und wie viel diese Produkte letztes Jahr gekostet haben, dann verpasse ich möglicherweise das Anhäufen von Geld in gewisse Produkte. Und da die Auswahl des Warenkorbs politisch bestimmt wird, kann über die Auswahl und Faktoren des Warenkorbs eine politische Stärkung oder Schwächung des Indexes erwirkt werden.
Gerade hat beispielsweise die FED in den USA ihren Warenkorb des letzten Jahres retrospektiv angepasst und die „Inflation“ somit für die letzten Monate erhöht. Nach den Meldungen der letzten Monate der „abkühlenden Inflation“ wird diese nun also noch oben korrigiert, um von dem retrospektiv höheren Niveau nun wieder von „sinkender Inflation“ sprechen zu können - einfach weil die Goalposts nach oben verschoben wurden.

Weil wir so etwas haben, zurück zur DMark wollen nur Faschisten.

Du denkst also dass du klüger bist als alle Wirtschaftswissenschaftler der letzten 50 Jahre? Ironie musst du kennzeichnen.

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Mit unnötigem Bahnfahren meinte ich Bahnfahrten, die man bei Marktpreisen weder mit der Bahn noch mit einem anderen Verkehrsmittel gemacht hätte. Also zusätzliche Reisen, die nur aufgrund des gesenkten Preises gemacht werden.

Was stimmt daran nicht? So wurde es bis in die 70er überall definiert. Inflation=Aufblasen der Geldmenge bzw. Schaffen neuen Geldes, auch durch Kredit.

Es gibt viele logische Gründe, warum keine Schulden zu haben besser ist als Schulden zu haben. Investitionen sind hier eine Ausnahme. Da sich Investitionen der Definition nach aber auch irgendwann auszahlen, sollten keine langfristigen Schulden aus den Investitionen entstehen.

Sondern? Sondervermögen?

Ich bin mit der FDP ja auch nicht glücklich - hatte sie bisher aber immer für die am wenigsten umverteilens- und subventionsfreudige Partei gehalten. Hast du Beispiele wo die FDP den Markt unterläuft?
Wenn man nicht viel verteilen will, braucht man auch keine großen Steuereinnahmen. So die einfache Logik.

Tesla hat seit 2006 eine stetig ausgebaute Batterieforschung.
Von den über 3.000 Patenten von Tesla Motors/ Tesla ist ein großer Teil in der Batterietechnologie und Energiespeicherung.
Softwareentwicklung ist weit abgeschlagen.

Und danach nicht mehr. Früher dachte man auch die Erde ist eine Scheibe.

Das versteht fie FDP nur leider nicht da es dazu Wirtschaftskompetenz braucht.

Verbindlichkeiten oder Fremdkapital.

Alle Auto Subventionen

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Das klingt sehr vage, hast du da ein Konzept von irgendwem, wie das geht?

Was sind denn deiner Definition nach staatlich hoheitlichen Aufgaben? Du hast ja gesagt, du willst ca 8% des BIP für Militär und Bildung ausgeben. Wenn wir uns jetzt 2019 anschauen, da lag das BIP bei 3.8 Billionen, davon 8% sind 311 Milliarden. Deutschland hat in dem Jahr 343,2 Milliarden Euro ausgegeben, das heißt es würden noch 32 Milliarden für die anderen Aufgaben bleiben. Welche Aufgaben wären das denn dann?

Das war auch eher auf die Bundestagswahlen bezogen, du hast dich ja auch über Bundespolitik aufgeregt.

Spielt es denn eine Rolle ob sich die Preise von z.B. Gemälden immer weiter hochschaukeln?

Das heißt zwischen 2012 und 2014 hatten wir eine Deflation?

Und noch eine andere Frage hätte ich an dich, wie entsteht eigentlich Geld in unserem modernen Geldsystem?

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Gewinne steigern die Geldmenge nicht. Geld kommt durch Kreditschöpfung in die Welt, nicht durch das ausreichen von Gewinnen.

Neuverschuldung ist nicht notwendig, damit die Wirtschaft als gesamtes wächst. Dazu benötigt es noch nicht einmal zusätzliches Geld.

Die DMark war auch nicht gedeckt und ist nicht besser als der Euro. Eine sinnvolle Begrenzung der Geldmengenausweitung wäre eine Bindung an Rohstoffe oder noch besser einen Rohstoffwarenkorb, um Manipulation zu vermeiden.