3Sat Doku "Oeconomia" (Wirtschaftswachstum, Verschuldung und Vermögenskonzentration sowie Auswirkungen auf Politik)

Die Dokumentation hat einen Grimmepreis gewonnen und zeigt den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum, Verschuldung und Vermögenskonzentration.
Quelle: ZDF Mediathek „Oeconomia“ oder als Direktlink:

Gegen Ende zeigt die Autorin die Auswirkungen auf die Politik und ebenfalls warum es politisch so herausfordernd ist ökologischer zu handeln.

Die Lage höre ich seit 2018 regelmäßig und empfehle die genannte Dokumentation jedem.

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Habe es mir angesehen und und empfehle es auch.

Ich bin mir nur nicht sicher, ob das Ganze wirklich ein Problem ist. Im Bereich der Erneuerbaren braucht es ja sogar exponentielles Wachstum.

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Naja, der Kern des Ganzen ist ja die Tatsache, dass die Geschäftsbanken quasi die Schaffung von neuem Geld „genehmigen“ indem sie einen Kredit vergeben. Und die Frage die sich stellt ist:

„Ist das der richtige Geldschöpfungsmechanismus?“

Offenbar ja nicht wirklich, denn während das Geld immer mehr wird, sind Arbeitskraft und Ressourcen ja endlich. Diese Divergenz ist ja genau das Problem von Inflation und Wirtschaftsblasen.

Also wäre die richtige Frage doch, was wäre ein besserer Geldschöpfungsmechanismus?

Der Mensch hat bisher so wenig der Ressourcen auf der Erde gehoben, dass das Ende noch bei weitem nicht einmal in die Nähe rutscht. Irgendwo hatte ich mal von 2% Ressourcenverbrauch seit bestehen der Menschheit gespeichert.
Bezüglich Arbeitskraft scheinen wir auch eher kurz vor der Explosion des Angebots von Arbeitskraft zu stehen. Bisher wurde fast nur menschliche Arbeitskraft eingesetzt. Robotik und artifizielle Intelligenz wird erst seit wenigen Jahren und auch im Vergleich zum Menschen noch in extrem geringem Maße eingesetzt. In Deutschland arbeiten beispielsweise etwa 350 Roboter je 10.000 Angestellte.
Das Umkehren dieses Verhältnisses wird einen massiven Preisdruck bedeuten.
Der Geldschöpfungsmechanismus über die Geschäftsbanken gepaart mit den auferlegten Basel-III-Regeln ist nicht überarbeitungswürdig.
Eine Einführung von Pfandfreiheit für Kreditvergabe hingegen wäre der Einstieg in echtes Helikoptergeld und extrem inflationär.

Da kann ich mich nur anschließen. Eigentlich sollten solche Filme irgendwo in der Schule im Rahmen des Politik-Unterrichtes gezeigt werden.

Die Schlussfolgerung des Filmes, die ja scheinbar eine Geldschöpfung und Kreditvergabe durch den Staat vorschlägt, scheint mir auch plausibel. Allerdings wird ja am Ende ein Geldkreislauf aus immer neuen Staatsschulden und demgegenüber immer größeren privaten Vermögen skizziert.

Die logische Folge daraus wäre dann natürlich nicht unbedingt eine andere Geldschöpfungsmechanik sondern eine Art volkswirtschaftlich dimensionierte, progressive Vermögenssteuer, die dem entstehen von zu großen, volkswirtschaftlich schädlichen Privatvermögen entgegen wirkt.