Ein für mich ganz wichtiger Punkt ist der folgende:
Wenn Steuern erhöht werden, investieren Unternehmen weniger in Forschung und Entwicklung.
Um die gestiegenen Steuerlasten zu finanzieren, wird weder im operativen Geschäft gekürzt, noch die Rendite zusammengestrichen. Der Rotstift trifft zuerst Marketing sowie langfristige Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) - einstmals das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, haben einen seit Jahren rückläufigen Forschungs- und Entwicklungsanteil.
Da die als steuererhöhungsablehnende Partei auftretende FDP nun Steuern erhöht, wenden sich die(…se) Wähler ab. Da die FDP die aktuelle massive Steuererhöhung (Inflation) mitträgt und sogar einzelne Politiker die Staatskrediterhöhungen wie das Sondervermögen Bundeswehr mittragen, sind die aktuell schlechten Wahlergebnisse nur folgerichtig.
Ohne stabile, planbare Steuersätze wird in Zukunft noch weniger geforscht. Dabei ist gerade die Forschung und Entwicklung ein elementarer Teil auch politisch gewollter Projekte wie der Energiewende.
Die Übertragung der Entscheidungen über Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Staat ist zudem noch mit einem Freiheitseinschnitt verbunden. Die Unternehmen sind nicht mehr so frei wie früher. Anstatt die Gewinne selbständig in Entwicklungen neuer Produkte zu investieren, liegt das Geld nun beim Staat und muss über bürokratische Förderanträge zurückgeholt werden. Das ist ineffektiv, bürokratisch und langwierig.
Beispiel: Das Biontech-Management weiss schon, warum es statt in Deutschland viele Steuern zu zahlen und sich dann Subventionen zu holen lieber in den UK wenige Steuern, aber auch wenige Subventionen bevorzugt.
Das hat auch weniger mit „hier und heute“ vs. „Zukunft“ zu tun. Auf die Entscheidungen der Regierung kann man sich weniger verlassen als auf die eigenen. Wer so denkt, wird das Abgeben von Entscheidungshoheit an den Staat immer mit einem Machtverlust einhergehend verstehen.
Miniexkurs: Macht kommt übrigens nicht von machen, sondern vom indoeuropäischen „maht“, was eher mit Vermögen (auch im Geldsinne) zu verstehen ist.
Also: Steuererhöhungen sind Machtverlust = Vermögensverlust für Steuerzahlende. Die eine Partei, die sich gegen Steuererhöhungen gestemmt hat, hat ihre Wähler betrogen und erhöht nun die Steuern. Dafür - und nur dafür - gehört sie abgestraft.