Wenn ich diesen Thread richtig verstehe, geht es darum, Anreize für die Vermeidung von CO₂ bzw. CO₂-intensiven Produkten und Dienstleistungen zu setzen.
Kennzeichnung des CO₂-Fußabdrucks einer Ware wäre eine Möglichkeit, die @Margarete vorschlägt. Das setzt allerdings voraus, dass die meisten Menschen vernünftig und im Interesse der Gesellschaft und zukünftigen Generationen handeln. Leider habe ich darauf wenig Vertrauen.
Die Alternativ ist, dass CO₂-intensiven Produkten teurer werden (ebenfalls von @Margarete vorgeschlagen). @mike hält dem entgegen, dass damit Freiheiten eingeschränkt würde. Dieses Argument würde dann aber für sämtliche Maßnahmen des Staates gelten, die die freie Konsum- oder Investitionsentscheidung beeinflussen möchte – egal, mit welchen Mitteln. Damit müsste der Staat sämtlichen Gestaltungsanspruch aufgeben. Das wäre eine extrem libertäre Position, in der der Staat zum Nachtwächter verkommt und der Markt alles regelt. Angesichts des vielfältigen Versagens des Marktes halte ich das für inakzeptabel.
Eine konkrete Ausgestaltung dieses zweiten Vorschlags ist die CO₂-Bepreisung: Waren und Dienstleistungen, in deren Produktion oder Gestellung CO₂ emittiert wird, werden dadurch teurer, dass der Hersteller bzw. Dienstleister für das emittierte CO₂ einen Preis (z. T. pro Tonne) bezahlen muss.
Die CO₂-Bepreisung gibt es ja schon, zum einen über die CO₂-Emissions-Zertifikate (EU-Emissionshandel, ETS) zum anderen über das bundesdeutsche Emissionshandelssystem im Verkehrs- und Gebäudesektor (das m.W. demnächst von einem entsprechenden europäischen Zertifikatesystem abgelöst werden wird).
Ich nehme an, das ist allen soweit bekannt, oder?
Hier werden alle möglichen Aspekte rund um dieses Thema angesprochen und ich fürchte, dabei geht so einiges durcheinander. Ich habe mir daher mal die Mühe gemacht, meinen Kenntnisstand zum Thema in mehreren ausführlichen Beiträgen zusammenzutragen (Achtung: Risiko eines „to long, didn‘t read“ - ich hoffe, ich überfordere Eure Geduld nicht).