Ich habe an diesem Punkt tatsächlich 0 Verständnis.
Gehen wir mal von „Bauernnahen“ Studien aus: Gemäss der Kostenaufstellung im unten verlinkten Artikel verdient ein Bauer de facto unter 30 Euro pro Schwein (hier sind diverse Kosten, sowie Preisschwankungen noch nicht berücksichtigt).
Wie viel verdient ein Landwirt an einem Schwein?: BZL (landwirtschaft.de)
Die Bauern haben also ein massives Problem, da sie je nach Preisstand sogar Verluste in Kauf nehmen müssen. Soweit gehe ich gerne mit.
Mein Anliegen in diesem Zusammenhang ist aber folgender: Wir zahlen den Bauern massive Unsummen aus, die an Flächen gebunden sind - die wenigen Grossbetriebe werden also stärker begünstigt, als kleinere Betriebe. Hinzu kommt, dass in DE nach wie vor Zuchtstandards vorherrschen, die sich nach meinem Verständnis nicht mit dem Tierschutzgesetzt decken (bspw. Ferkelkastration, zu wenig Platz, Krankheiten etc.). Es gibt hier viel weiteres, ich empfehle hierzu den Film von Robert Marc Lehmann (Achtung! Könnte verstörend wirken):
(40) Nach diesem Video wirst DU dich schämen ein Mensch zu sein. - YouTube
Diese Art der Landwirtschaft wird betrieben, um den Hunger nach Fleisch auch im Ausland zu stillen. Deutschland exportierte 2022 2.9 Millionen Tonnen Fleisch auf den Weltmarkt, auch, weil deutsche Bauern aufgrund von entsprechenden Direktzahlungen sehr günstig sind. Dabei wird der Tierschutz und Nachhaltigkeitsstandard in vielen Fällen nicht eingehalten.
Schon die Mindestanforderungen würden häufig nicht eingehalten. Und diese reichten für eine wirklich tiergerechte Haltung oft gar nicht aus.
Tierwohl in Bayern: Wenig Kontrollen, viel zu beanstanden | BR24
Was schliesse ich daraus? Die deutsche Landwirtschaft wird ihrem inländischen Anspruch nicht gerecht, indem sie systematisch Mängel bei Hygiene- und Tierschutzstandards verletzt, welche auch nicht kontrolliert werden, weil es einfach zu wenig Kontrollen gibt. Dafür verschleudert man das unethisch produzierte Fleisch zu Dumping-Preisen auf den Weltmarkt (2017 gingen fast 10% nach China).
Firmen wie Tönnies und Co. machen Milliardenumsätze, beuten Erzeuger und Mitarbeitende aus und verschleudern das Tierleben zum Billigtarif in andere Länder - finanziert von Bürgern in Europa und Deutschland. Jeder Landwirt mit ein Bisschen Berufsstolz sollte seine Gülle vor den Firmenzentralen von Tönnies, PHW, Westfleisch und Co auskippen und bitte Habeck in Ruhe von der Fähre lassen.
Und: Fleisch ist kein Menschenrecht, es ist ein Luxusgut - auch, wenn wir Deutschen mit Bärchenwurst zum Frühstück aufgewachsen sind.