Gegen eine längere Laufzeit von Atomkraftwerken spricht aus meiner Sicht vor allem, dass (auch) der Uran-Markt von Russland dominiert wird. Was ist denn das für ein Risiko-Management, wenn man versucht vom russischen Gas wegzukommen und sich stattdessen russischem Uran abhängig macht?
Zum Uran aus Russland vgl.:
Russlands lässt sich umgehen. Das meiste Uran kam 2020 aus Kasachstan, gefolgt von Australien, Namibia und Kanada. Russland war erst der siebtgrößte Lieferant, die Ukraine folgte auf Platz 10 und selbst in Deutschland liegen noch ein paar 1000t Uran, die man abbauen könnte.
Aber so wie ich es verstehe müssen die Brennstäbe spezifisch auf das AKW angepasst werden. Und diese Unternehmen sind sehr breit in russischer Hand oder Russland hat Anteile.
Außerdem müsste wahrscheinlich der Staat für das Risiko haften. Die Kosten sind doch in keinem Verhältnis nur weil Lobbyisten und Populisten wie Söder jetzt von ihrem Versagen beim Ausbau der erneuerbaren Energien vollständig versagt haben. Übrigens sagte Söder noch 2021 es gäbe keine Perspektive für AKW‘s.
Die Unmöglichkeit nennt sich Pufferspeicher. Ein Beispiel dafür:
Oben wurde doch bereits auf das TÜV Gutachten hingewiesen, dass der Süddeutschen Zeitung vorliegen soll, wonach genug Brennstoff verfügbar sei um mindestens ISAR 2 und vermutlich auch Grundremmingen weiter betreiben zu können. Außerdem sieht der TÜV auch mit Blick auf Anlagensicherheit keine Probleme. Und auch der Betreiber halt einen Weiterbetrieb mittlerweile für mögliche.
Warum verbreitest du dann jetzt noch diese anscheinend widerlegten Positionen?
unangemessene Polemik
Danke. Beitrag wurde angepasst.
Glaube das liegt daran, dass sich hier die Diskussion „AKWs weiter laufen lassen bis die Brennstäbe alle sind“ und „AKWs auch danach weiterbetreiben“ vermischt haben
Ist das wirklich schon Polemik? Ich kann leider den original Beitrag nicht lesen, aber so schlimm ist der Vorwurf der Scheindebatte doch auch nicht, auch wenn ich inhaltlich nicht bei @staniol bin.
Oben wurde doch bereits auf das TÜV Gutachten hingewiesen, dass der Süddeutschen Zeitung vorliegen soll, wonach genug Brennstoff verfügbar sei um mindestens ISAR 2 und vermutlich auch Grundremmingen weiter betreiben zu können.
Ich bezog mich auf die weitere Nutzung nach dem due aktuelle Stäbe aufgebraucht sind. Und das dauert erheblich länger und ehr schwer an Russland vorbei zu schleusen. Du kannst also gerne deinen Ton zügeln. Im Artikel selbst wird von anderer Stelle auch das Weiterlaufen ohne richtige Sicherheitsprüfung angezweifelt. Auch das blendest du völlig aus. Widerlegt ist hier gar nichts.
Eine „Scheindebatte“ wird mit „Scheinargumenten“ über „Scheinprobleme“ usw geführt. Damit diskreditiert @staniol die DiskutantInnen in diesem Thread, die eine andere Meinung vertreten und beansprucht in einem hochkomplexen Thema die Deutungshoheit. Bei belanglosen Themen kann das mal hingenommen werden; hier aber geht es um ein gesellschaftlich relevantes Thema, das auf Augenhöhe sachlich diskutiert werden soll.
Ich bezog mich auf die weitere Nutzung nach dem due aktuelle Stäbe aufgebraucht sind. Und das dauert erheblich länger und ehr schwer an Russland vorbei zu schleusen. Du kannst also gerne deinen Ton zügeln. Im Artikel selbst wird von anderer Stelle auch das Weiterlaufen ohne richtige Sicherheitsprüfung angezweifelt. Auch das blendest du völlig aus. Widerlegt ist hier gar nichts.
Lieber Tris, entschuldige wenn du dich angegriffen fühlst. Das war nicht meine Absicht.
Zu deinem Beitrag. Erstens war mir nicht ersichtlich, dass du eine kurzfristige Weiternutzung der AKW bis zum Verbrauch der Brennstabreserve befürwortest (also bis min. nächsten Sommer) - sehr gut! - zum anderen habe ich die nötige, aber machbare Sicherheitsprüfung nirgends angezweifelt, verstehe deinen Punkt also nicht.
Ich gebe zu, dass ich bei diesem Thema mittlerweile etwas reizbar bin. Vielen Menschen in Deutschland scheint, so macht die Debatte den Eindruck, gar nicht klar was ein wirklicher Energiemangel in Deutschland für Folgen haben kann, vor allem während die Corona-Krise noch nicht ausgestanden ist und wir im Winter wohl aus finanziellen und wärmetechnischen Gründen in den Wohnungen wieder enger zusammen rücken müssen (zumindest alle Nichteigenheimbesitzer).
Erstens war mir nicht ersichtlich, dass du eine kurzfristige Weiternutzung der AKW bis zum Verbrauch der Brennstabreserve befürwortest (also bis min. nächsten Sommer) - sehr gut! - zum anderen habe ich die nötige, aber machbare Sicherheitsprüfung nirgends angezweifelt, verstehe deinen Punkt also nicht.
Alles gut. Allerdings muss ich sagen, dass ich tendenziell auch gegen eine kurzfristigen Weiterbetrieb bin. Es ist eine Scheindebatte für mich. Und das Thema Sicherheit und Haftung ist mir viel zu schwammig. Wir müssen denke ich erstmal abwarten was mit NS1 passiert. Das isr meine Meinung und die habe ich mir auch in Ruhe gebildet. Ich respektiere aber auch deine sehr plausible Ansicht zum kurzzeitigen Weiterbetrieb.
Da hab ich ja was ausgelöst…
Habeck müsste dafür aber ein großes Risiko eingehen
Hierauf will ich kurz noch eingehen. Denn diese Aussage ist sehr verständlich, ausgesprochen menschlich, aber führt leider auch zu falschen Einschätzungen.
WICHTIG: Risiko = Eintrittwahrscheinlichkeit * Schadensausmaß
Bei der Atomkraft ist das Schadensausmaß eines GAUs immens groß. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist jedoch auch immens gering. Trotz des potentiellen Schadensausmaßes ist das Risiko bei Kernkraft daher so groß.
Bei Kohle dagegen gibt es ein großes Schadensausmaß (abgebaggerte Kohle, CO2, Schadstoffe, Radioaktivität, Umsiedlungen,…) mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 1. Dieser garantierte Schaden stört gesellschaftlich jedoch nicht so sehr, da er räumlich und zeitlich breit vereilt auftritt.
Bei belanglosen Themen kann das mal hingenommen werden; hier aber geht es um ein gesellschaftlich relevantes Thema, das auf Augenhöhe sachlich diskutiert werden soll.
Ich war das Wochenende über unterwegs und muss sagen, dass ich etwas erschreckt bin, was hier in diesem Thema passiert ist. Es geht um 3% der Stromversorgung für so lange wie die Brennstäbe noch reichen. Also vermutlich nicht mal um 1% des Jahreverbrauches 2023. Bei der Energieversorgung haben wir aus meiner Sicht weit größere Probleme.
Was mich wundert ist, wie stark das Thema auf einmal gepusht wird. Und vor allem warum? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von Seiten der Betreiber ausgeht. Ja, die verdienen mit den AKW Geld, wenn die weiterlaufen, aber
- so viel ist das auch nicht (auf den Gesamtgewinn bezogen) und
- haben die Betreiber auch Kohlekraftwerke, die die Alternative darstellen.
Die Stromkonzerne machen also eh Gewinne, egal wie es ausgeht.
Das bringt mich zu dem Schluss, dass es sich hier um eine Scheindebatte bzw. besser passt um eine Ablenkungsdebatte handelt. Wem nützt es, wenn über Atomenergie diskutiert wird? Und dafür habe ich nur eine Antwort: Der Kohle, denn über die wird nicht diskutiert. Auch hier im Forum gibt es kein Thema in dem entsprechend heftiger als hier diskutiert wird, ob es nicht möglich wäre die 3% mit EE statt mit Kohle zu erzeugen.
Reine Ablenkung von interessierter Seite (also von denen, die nicht über Photovoltaik, Windkraft, Dämmung, Verbot von Gasheizungen, etc. sprechen wollen, weil das eher den Grünen helfen würde als der AFDPCDUCSU).
Die Lage hatte vor kurzem das Thema Aufmerksamkeitsökonomie angesprochen. In den USA war die Strategie von Steve Bannon, die Medien mit Unsinn zu fluten. Wir sind bei uns ganz weit weg von amerikanischen Verhältnissen, aber die CDU/CSU oder auf Lindner setzen solchen Themen schon ganz bewusst. Die Energiepolitik der CDU/CSU war klimatechnisch schlecht und jetzt führt deren Energiepolitik auch zu sehr hohen Preisen für Strom und Gas. Die wollen ablenken und am Ende auch den Grünen eine Mitschuld geben, weil die „billige“ Atomkraft ablehnen.
Und die FDP und Lindner müssen von ihrem Tankrabatt ablenken. Der ist in einer solchen Krise so unsinnig. Energie muss gespart werden und nicht künstlich für jeden Autofahrer vergünstigt werden.
Nach meinem Eindruck spielt das Thema Atomkraft in der Energiewirtschaft derzeit aber auch gar keine Rolle. Die Leute wissen schon, dass das nur ein kleines Puzzleteil zur Lösung des Energieproblems wäre, und auch nur eines, dass uns nur noch wenige Monate hilft. Themen in der Energiewirtschaft sind die Erneuerbaren Energie, Digitalisierung, E-Autos, Wasserstoff etc. Also eher Themen, bei denen die CDU/CSU die letzten Jahre auf die Bremse getreten hat.
Das Thema Kohle und Atomenergie wird im Netzt bereits mehrfach beleuchtet, und AKW sind überhaupt kein Grund, die Kohle wird so oder so weiterlaufen, da helfen die 3 -4,5 GW aus Atom gar nichts! GAR NICHTS, die Kohle Kraftwerke müssen teilweise Sektor gekoppelt auf bis zu 20 - 30 GW hoch.
Diese Debatte lenkt nur von den EE ab, ausschließlich! Es ist eine Scheindebatte und wird hier im Forum immer wieder von den selben Accounts hochgepusht!
Dank an alle, die sich hier ernsthaft um Austausch bemüht eingebracht haben. Das Thema ist aber nun im Forum aus unterschiedlichen Perspektiven rauf und runter diskutiert worden, alle Standpunkte sind zu Wort gekommen - deshalb schließe ich diesen Thread jetzt.
Zur bisherigen Debatte bitte hier entlang:
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Ich sehe das ähnlich. Ich glaube es ist klar, dass ich selbst nichts von Atomkraft halte, aber vielleicht ist es gut, hier von Seiten des Wirtschaftsministeriums sauber zu prüfen und die Fakten auf den Tisch zu legen. Ich kann mir vorstellen, dass ein Referent im Wirtschaftsministerium gerade einen Bericht schreibt und die Prüfung etwa wie folgt ausfallen kann: Neubauten wären viel zu teuer und kämen (sowohl in der aktuellen Krise als auch im Kontext der Dekarbonisierung) zu spät. Laufzeitver…
Hallo zusammen, in der Diskussion über den Weiterbetrieb der AKW, habt ihr das Gegenargument der lagsamen Regelbarkeit der AKW angeführt. (Bis zu Wochen) Ich bin mir in der Tat nicht 100% sicher, aber ich fürchte diese Argument ist leider falsch. Die aktuell verblieben AKW sind für einen Lastfolgebetrieb ausgelegt und werden auch so gefahren. Ich bin darüber gestolpert, weil ich vor kurzem eine Talkshow mit Frau Anna Veronika Wendland gesehen habe. Auch eine kurze Recherche zum AKW Isar 2 b…
Unnütze Debatte. Es gibt wichtigere Dinge. Schönes Cover: https://www.bic-media.com/mobile/mobileWidget-jqm1.4.html?https=yes&noNavi=yes&noMobilePreCover=yes&flipBook=yes&iconType=dpv&bgcolor=ffffff&isbn=00008041_24_2022
Hallo, in einer der vorherigen Folgen gab es (erneut) die Aussage, dass Atomstrom keineswegs CO2 neutral sei - das ist natürlich richtig. Die Aussage deutete aber sehr deutlich an, dass Atomstrom einen sehr großen CO2 Äquivalent zur Folge habe. Das ist falsch […] Dem Bericht der weltweiten Klimakommission IPCC aus dem Jahr 2014 zufolge emittieren die Kernkraftwerke zwischen 3,7 bis 110 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde, wahrscheinlich eher im Bereich von 12 Gramm (Atomkraftwerke für d…
Ich war seit Anfang der 80er (d.h, seit meiner Jugend) ein konsequenter Gegner von Atomkraft, aus 2 Gründen: Dem Ausmaß eines größten anzunehmenden Unfalls (GAU), der durch niedrige Wahrscheinlichkeiten seinen Schrecken nicht verliert. Die Tatsache, dass AKW-Betreiber sich dagegen nicht versichern (müssen und können), sagt schon alles: Nüchtern kalkulierende Versicherer rufen Prämien auf, die den Atom-Strom prohibitiv teurer machen. Die Gefährlichkeit von Atommüll und seine Endlagerung. …
Vor ab liebe Community, das hier ist ein Wutbeitrag, ich bin wirklich in Rage. Mal ehrlich es geht mir nicht darum, dass man AKWs evtl. länger laufen lässt bis eine stabile regenerative Alternative am Netz ist. Mir geht es auch nicht darum, dass man Gaskraftwerke Stand heute benötigt um die Schwankungen der Stromproduktion zu stabilisieren. Ich bin selbst Ingenieur und kenne die Problematik. Was mich aber dabei so tierisch auf regt, nach Fridays for Futur usw. starten sie eine dermaßen dreiste …