AKW-Laufzeit: Güterabwägung im Zusammenhang mit Verlängerung

Die Brennstäbe haben eine Lebensdauer von mehreren Jahren. Je nachdem wann der Reaktor bestückt wurde, könnten die Brennelemente also durchaus noch ein Weilchen halten. Dazu kommt dass es keinen scharfen Tag gibt an dem die vollständig ausgebrannt sein werden. Auch nach dem rechnerischen Stichtag sollte es noch eine ganze Menge Restenergie geben, die man nutzen könnte. Sieht man auch daran, dass die Castoren mit den ausgebrannten Brennelementen danach immer noch ordenlich warm sind (80°C oder so). Solange man den Reaktor nicht neu bestückt, fällt auch im Prinzip kein zusätzlicher Atommüll an.

Ok, da muss ich etwas ausholen. Also es gibt hier auf der Erde radioaktives Uran. Dieses ist bei der Supernova entstanden in der der Vorgänger unserer Sonne vergangen ist. Seit dieser Supernova zerfällt das Uran und es wird kein neues gebildet. Die Halbwertszeit beträgt über 4 Mrd. Jahre, nur deshalb gibt es das Zeug noch (alles mit nicht so großen Halbwertszeiten was damals gebildet wurde, ist bereits zerfallen). Trotzdem gibt es natürlich vorkommend radioaktive Elemente mit kürzeren Halbwertszeiten. Dies liegt daran, dass das Uran wenn es natürlich zerfällt eine Zerfallsreihe mit insgesamt 20 Zerfällen durchläuft (Uran-Radium-Reihe – Wikipedia). Manche Zerfälle gehen sehr schnell, andere haben Halbwertszeiten von etlichen Jahren/Jahrtausenden.

Heißt wenn in einem Brennstab Uran gespalten ist, dann gibt es erstens weniger radioaktives Uran auf der Erde (was positiv ist). Wichtige Info hier: Der Verbrauch ist auch irreversibel, es gibt das Uran dann nicht mehr (bis zur nächsten Supernova). Die Kernspaltung im AKW wird durch Neutronen initiiert. D. h. im Gegensatz zum natürlichen Zerfall bei dem der Kern um maximal 4 Kernbausteine (Alpha-Teilchen) leichter wird, wird er durch ein Neutron in zwei Teile gespalten. Was dabei rauskommt ist unterschiedlich, aber im Allgemeinen wird die Zerfallsreihe abgekürzt. Das heißt es gibt durch die Kernkraft weniger Zerfälle, als wenn das Uran natürlich zerfallen würde. Das ist also das weniger schlimm. Das stimmt aber nur, wenn man die komplette Zerfallsreihe betrachtet. Denn das Uran ist zwar radioaktiv, aber mit einer Halbwertszeit von über 4 Mrd. Jahren tut sich da ja „nicht viel“. Durch die Kernspaltung im AKW ist das langlebige Uran in alles mögliche radioaktive und nicht radioaktive Zeug umgewandelt worden, aber das hat alles eine viel viel kürzere Halbwertszeit. Heißt das zerfällt 1.000 mal, 1 Mio oder 1 Mrd mal so schnell und daher ist die Radioaktivität der abgebrannten Brennstäbe deutlich erhöht.

Ich hoffe die Erklärung war verständlich. Aber einfach ist das leider nicht.

Die Güterabwägung ist aus meiner Sicht sehr trivial, denn die Alternative ist Kohle und da ist die Kernkraft um Größenordnungen besser. Von daher fände ich es richtig, richtig gut, wenn die AKW weiter laufen könnten. Aber ich sehe es nicht.

Atomkraft ist in Deutschland verbrannte Erde. Der Großteil der Deutschen hat in Bezug auf Kernkraft kaum Faktenwissen, aber jede Menge Panik. Ein Weiterbetrieb mit verschlankter Sicherheitsüberprüfung. Fachlich kann ich das nicht beurteilen, aber vertrauenserweckend hört sich das nicht an. Politisch halte ich es für nicht denkbar. Und machen wir uns nichts vor: Es geht um 3 AKW, das ist eine Menge Strom, aber nicht in Bezug auf den Gesamtverbrauch.

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Interessant. Es wird vergessen, dass der Ausstieg nicht den Klimawandel im Fokus hat sondern den Sicherheitsaspekt (war ja schließlich die CDU/CSU, die den Ausstieg entschieden hat).
Dagegen ist die Kohle quasi das sicherste Modell ever (und ja, ich kenne die Statistiken der gefährlichsten Stromerzeugung).
Die Güterabwägung ist nicht trivial, wie es im Bericht deutlich beschrieben wird. Klagen gegen einen Weiterbetrieb werden gute Chancen zugeschrieben.

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Der Punkt ist doch, dass die eingesparte Menge CO2 echt klein ist. Und (weil es durch Kohle ersetzt wird) die Auswirkung auf russische Importe noch viel kleiner. Habeck müsste dafür aber ein großes Risiko eingehen - bezüglich der Sicherheit (kann man anders beurteilen, aber er sieht es sicherlich so, dass die reale Gefahr eines Unfalls besteht), rechtlich (siehe oben) und politisch (in seiner Partei und für die Partei wäre das politischer Selbstmord).

Deswegen denke ich auch, dass das Thema durch ist. Auch wenn technisch vielleicht noch machbar wäre ein paar Megawattstunden da rauszuziehen.

Und dazu kommt halt noch, dass die Diskussion echt daneben ist, weil es halt wichtigere Energiethemen gibt. Merkt man eigentlich ja schon daran, wer sie unbedingt „offen führen will“: Söder, Lindner und die Bild-Zeitung :roll_eyes:

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Naja das diese Abwägung eben nicht so einfach ist, dass sieht man ja hier an der Diskussion. Für mich ist die Abwägung, genau wie für dich, auch recht einfach, nur mit dem entgegengesetzten Ausgang. :slight_smile:
Und ich würde sagen im Parlament, oder wo auch immer diese Güterabwägung durchgeführt wird, wird es ähnlich sein.

Für mich auch nicht. Deswegen habe ich diese Textstelle auch zitiert. Eine Laufzeitverlängerung brächte eben erstmal technische Überprüfungen mit sich.

Und außerdem, wie @PhilipG sagt, wir gewinnen kaum etwas, die letzten 3 AKW werden dieses Jahr wohl so etwas wie 3,5 % der Nettostrom-Produktion in Deutschland ausmachen, da die 6 AKW in 2021 auch nur noch so 7 % geschafft haben. (Quelle: Fraunhofer ISE)

Das wir in dem allgemeinen Strommix immer deutlich höhere Anteils-Werte für Atomstrom haben, so 13 % - 15 %, liegt am Import.

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Kleine Anmerkung: Es gibt um die 25 bekannte Uranisotope, deren langlebigstes (238U) eine Halbwertzeit von 4,6Mrd Jahren hat. Die beiden für Kraftwerke relevanten Isotope (233U und 235U) haben Halbwertzeiten von 160k bzw. 700Mio Jahren.

Allgemein gehe ich davon aus, dass die Betreiber sich nur mit soviel Brennstoff eingedeckt haben, wie sie innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Frist verbrauchen können. Das Zeug zu lagern ist nicht trivial, ich glaube nicht, dass da irgendwo ein paar Brennstäbe einfach so rumliegen. D.h. um die Laufzeiten zu verlängern, müssten sie neue Brennstäbe bestellen und produzieren lassen. Es kann sein, dass sich das Thema allein deswegen von selbst erledigt.

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Das scheint tatsächlich nicht so zu sein, schreibt heute die SZ: TÜV-Gutachten: Längere Laufzeit für Atomkraftwerk Isar 2 möglich - Bayern - SZ.de Da Paywall, zitiere ich mal kurz und fasse dann ein bisschen zusammen:

Im Auftrag des Umweltministeriums hat der TÜV Süd eine Bewertung geschrieben, ob und wie es möglich wäre, Isar 2 länger am Netz zu lassen als bis zum 31. Dezember 2022, an dem die bisherige Genehmigung für das letzte bayerische Kernkraftwerk endet. Das TÜV-Gutachten liegt der Süddeutschen Zeitung vor. „Aus sicherheitstechnischer Sicht“ bestünden „keine Bedenken“, heißt es ganz am Ende.

Es scheint ein gewisses Personalproblem für nach dem 31.12. zu geben, falls man weitermachen würde. Der TüV-Bericht (der ja vom Bayerischen Umweltministerium beauftragt ist) zielt wohl außerdem darauf ab, eine Laufzeitverlängerung mit neuen Brennstäben für nicht unmöglich darzustellen. Es gibt wohl in Isar 2 genug für den Betrieb bis August 2023, insgesamt für 5000 GWh, und in Gundremmingen (stillgelegt!) ist wohl auch noch was übrig.

Ich weiß nicht, ob es so ist, aber wenn das vollständige „Verbrauchen“ von Brennstäben keinen zusätzlichen Müll erzeugt (weiß da jemand was zu?) und die Kraftwerke sicher sind (denn ganz ehrlich, als ob das so einen großen Unterschied macht, wenn es um 8 Monate geht), hätte ich nichts dagegen, das entsprechend zu machen. Aber nicht als Betriebsverlängerung, sondern als Entenergetisierung der Brennstäbe mit Strom als Nebenprodukt oder so. Kenne das hier aus unserem Forschungssolarkraftwerk, da wird auch schon mal Strom als Nebenprodukt produziert, vielleicht wäre das ja eine für die Grünen akzeptable Regelungsmöglichkeit.

Das Unfallrisiko ist natürlich nie 0, deshalb ist es nach wie vor keine triviale Entscheidung, und ich würde sie nicht treffen wollen… Weiterbetrieb: wahrscheinlich 5000 GWh CO2-arme Energie, ganz vielleicht Riesenkatastrophe, Abschaltung: 5000 GWh Kohlestrom, ganz klar wie viel CO2 dabei rauskommt, das die Erde erwärmt, andererseits aber auch durch den Emissionshandel abgedeckt ist, also ist es eigentlich keine Mehremission (wobei - die Kommission zieht übrig gebliebene Zertifikate immer noch aus dem Verkehr, oder?)

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Das wage ich dann doch auch zu bezweifeln.
Das Problem ist hier wieder die Sichtbarkeit der Gefahren.
Wenn bei einem AKW mal etwas schief läuft, sind die Gefahren extrem sichtbar und jedes Opfer wird gezählt.

Kohlekraftwerke hingegen werden als „sicher“ wahrgenommen, weil sie halt nicht explodieren. Aber die Dauergefahr, die von ihren Abgasen ausgeht, wird völlig ignoriert. Greenpeace ging in einer Studie für das Jahr 2016 davon aus, dass die Kohlekraftwerke der 10 größten Betreiber der EU für 7600 vorzeitige Todesfälle verantwortlich seien.

Natürlich ist Greenpeace hier auch biased, also kann man natürlich streiten, ob es wirklich so viele sind. Aber der Fakt, dass durch die im Vergleich zu allen anderen Energiegewinnungsarten sehr „unsaubere“ Kohleverbrennung Schadstoffe freigesetzt (und nicht zu 100% gefiltert) werden, die wiederum zu verkürzten Lebenszeiten führen werden, ist denke ich kaum bestreitbar.

Das soll übrigens kein Plädoyer für die Atomkraft sein - wenn man nicht gerade wie Frankreich ein eigenes Atomwaffenprojekt hat, mache Atomkraft schon wirtschaftlich im Vergleich zu Erneuerbaren einfach absolut keinen Sinn. Statt also darüber zu diskutieren, ob man Atomkraftwerke länger laufen lassen kann, sollte man lieber darüber diskutieren, wie man den Ausbau erneuerbarer Energien wirklich effizient vorantreiben kann. Die Zukunft liegt nicht im Atom, sondern in Wind, Sonne und Geothermie. Jeder Euro, der in Atomkraft investiert wird, ist meines Erachtens verschwendet.

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Danke erst mal für die Quelle, sehr interessante Lektüre. Ich kann so ein Gutachten natürlich nicht ernsthaft anzweifeln, da ich mich nicht mit Reaktorsicherheit auskenne.

Aber vielleicht zur Einordnung sollte man bedenken, dass der TÜV, der dieses Gutachten verfasst hat, selbst an dem bayrischen Atomkraftwerken mit verdient hat bzw. das noch tut:

Ihr Urteil kommt nicht überraschend, schließlich werden sie vom bayerischen Umweltministerium regelmäßig damit betraut, den Atommeiler zu überprüfen.

Für den TÜV wäre es also profitabel, wenn mindestens das bayrische AKW weiterlaufen würde, den solche Gutachten kosten ordentlich Geld bzw. bringen dem Gutachter Gewinne.

In der deutschen Öffentlichkeit hat sich die Meinung offenbar bereits gedreht, inzwischen sind 61 % dafür die AKW weiterlaufen zu lassen. :frowning:
(Quelle: tagesschau.de)

Am schlimmsten aber finde ich das Verhalten der CSU, die einerseits Extrempositionen bei der AKW-Laufzeitverlängerung bezieht (Tweet von Markus Söder):

aber gleichzeitig natürlich keinesfalls ein Atommüllendlager in Bayern haben möchte:

Vor rund einem Jahr hatte der Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung insbesondere im Freistaat für viel Kritik gesorgt. Dem Bericht zufolge sind etwa zwei Drittel der Landesfläche des Freistaats geologisch für das angestrebte Endlager unter Tage für hoch radioaktive Abfälle geeignet.

Quelle:
Söder fürchtet Nachteile für Bayern bei Atomendlagersuche - 27. Oktober 2021 - sueddeutsche.de

edit:
Hier gibt es übrigens die sehr gute interaktive Karte der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) mit den aktuell geeigneten Gebieten in Deutschland:

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Ja, hab ich auch gesehen. Von außen schwer zu beurteilen. Die technische Expertise ist ja trotzdem da, wen soll man sonst fragen?

Kaum ist so ne Katastrophe 10 Jahre her, haben es viel zu viele wieder vergessen. Schlechte Aussichten für die nächste Pandemie :roll_eyes: Dabei ist das Argument einfach Quatsch, weil wir nach wie vor ein Wärme- und kein Stromproblem haben.

Söder hat glaube ich endlich begriffen, dass klimaneutraler Strom ein Standortvorteil ist. Deshalb hat sich ja zB Intel für Magedeburg entschieden. Er versucht vermutlich jetzt AKWs in Bayern zu behalten, damit er so wenig Windräder wie möglich im Land aufstellen muss, denn für internationale Investoren dürften EE und AKWs gleichwertig sein.

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So lange signifikante Mengen Gas in Gaskraftwerken verfeuert werden, und die Chance bestünde, davon weniger zu verfeuern, wenn man anderswo den damit erzeugen Strom herbekäme, gibt es aber doch auch eine „Strom-Dimension“ des Problems, oder täusche ich mich?

Da ist schon mehr erforderlich, um diesen Zusammenhang zu widerlegen, als einfach nur pauschal auf die Wärme als häufigste Nutzungsform von Gas zu verweisen. Ich kann mir einige Probleme denken, die es in dieser Ersetzung potenziell geben könnte, z.B. ist Gas häufig Regelenergie und Kernkraft Grundlast, und die beiden sind nicht gegeneinander austauschbar. Aber stimmt das für 100% der Gaskraftwerke? Ebenso stellt sich die Frage, wie viel Gas-Strom mindestens erzeugt werden muss, weil man die Fernwärme die sonst ein Nebenprodukt ist im Winter nun mal zwingend bereitstellen muss. Aber auch hier: gilt ganz sicher nicht für 100% der Gaskraftwerke. Zumal sich das gegenseitig beißt - Fernwärme dauerhaft bereitstellen und Strom nur zu Spitzenlastzeiten produzieren im selben Kraftwerk ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Das sind die Aspekte, die man betrachten muss. Und was das angeht ist mir leider bis heute keine fundierte, detaillierte Aussage bekannt, wie viel Gas-Strom denn wirklich substituiert werden könnte.

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Nein. Soweit ich weiß gibt es grob gesagt drei Typen von Gaskraftwerken:

  1. Regelkraftwerke (die schon aufgrund ihres Typs halt nur sehr wenig Energie bereitstellen, weil sie immer nur eher kurz am Netz sind)
  2. KWK-Anlagen (Fernwärme, Blockheizkraftwerke), die eben notwendig sind, weil die Wärme produziert werden muss. Laut dieser Quelle werden die tatsächlich auch stromgeführt betrieben, das ist aber eine wirtschaftliche Entscheidung und dürfte sich eher nicht lohnen, wenn das Gas sehr teuer ist.
  3. Industriekraftwerke. Die produzieren dann Strom und vor allem Dampf für Industriestandorte. Vor allem die Dampfproduktion ist da kurzfristig quasi unmöglich zu substituieren. Die Betriebe sehen jetzt hoffentlich kurzfristig zu, wie sie da die Effizienz erhöhen können, denn diese Dampfschienen werden oft sehr verlustbehaftet betrieben, soweit ich weiß, weil das Gas eben immer billig war.

Höchstens der Strom-Part von Typ 2 ist durch AKWs ersetzbar. Aber eben auch durch Kohle. Und die wiederum lässt sich ganz gut durch EE zumindest reduzieren. Deswegen finde ich halt, dass wir die falsche Diskussion führen. Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie wir sehr schnell viel mehr Erneuerbare ins Netz kriegen. Für Wind hat die Lage das ja schon schön analysiert. Bei PV ist halt das Problem, dass aktuell die Preise durch wenig Modulverfügbarkeit recht hoch sind. Das UBA hatte vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer für Anlieferung und Installation auf 0 zu senken. Mir stellt sich da die Frage, ob die Module selbst nicht auch von der Mehrwertsteuer befreit werden könnten. Das hätte nämlich unter anderem zum Vorteil, dass man sich die Gewerbeanmeldung sparen könnte, denn die machen soweit ich weiß die meisten deswegen, weil sie sich dann die Mehrwertsteuer zurückholen können.

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Ja klar, das wollte ich damit auch nicht in Zweifel ziehen. Mir ging es nur um den Punkt, dass das da kein komplett unabhängiges Gutachten war oder eines von Kernkraftgegnern.

Guter Punkt, das kann natürlich auch möglich sein.

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Ich fasse zusammen:

Die im Betrieb befindlichen 3 AKWs stellen 3-4% des aktuellen Strombedarfs zur Verfügung. Sie werden seit dem verkündeten Ausstiegs aus der Atomkraft auf Verschleiss gefahren, Belegscahft für den Betrieb wurde teilweise schon abgebaut, eine Sicherheitsüberprüfung ist überfällig und der zeitnaher Nachschub von neuem Brennmaterial ist zumindest fraglich.

Worüber diskutiert man dann eigentlich? So viele Fragezeichen.

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Wir benötigen durch die hohe Menge EE bereits heute keine Grund last mehr, wir benötigen nur noch für die Netzstabilität 30 % Stromerzeugung aus großen Generatoren, welche auch Blindleistungen oder Lastabwürfe abfangen können. Diese können aus Gaskraftwerken (idealerweise mit grünem Gas) bestehen oder derzeit noch (zähnekirschend) aus Braun- oder Steinkohle, aber auch aus Pumpspeicherkraftwerken oder aus Wasserkraft (auch Laufwasser). Allerdings ist mit dem Wasser keine langfristige Zukunft zu gewinnen, weil uns das Wasser ausgeht. Deswegen bleiben am Ende nur mit grünem Gas betriebenen Gaskraftwerke.
Grafik:

genauere ausführliche m.e. korrekte Erklärung in einem Video

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Reine Ablenkung von interessierter Seite (also von denen, die nicht über Photovoltaik, Windkraft, Dämmung, Verbot von Gasheizungen, etc. sprechen wollen, weil das eher den Grünen helfen würde als der AFDPCDUCSU).

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Beschämend, wie die politische Rechte hier die Gunst der Stunde nutzt und versucht Schaden zu verursachen in dem die Diskussion verlängert wird.

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Ich bin froh, dass es bei uns „nur“ ne Energiedebatte ist und keine über Abtreibungen und Waffen…

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Allerdings wiederholt sich hier in Deutschland oft das, was sich ein paar Jahre vorher in den USA abgespielt hat. Hoffen wir das Beste.

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Wichtig ist es in der Debatte zu betonen, dass die Atomkraft die Energiekrise nicht lösen wird, die Preise blieben auch mit den 3 Atomkraftwerken hoch. Die Atomenergie deckt nur 2-3 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland ab. Zum Vergleich: Die Importe aus Russland deckten dagegen um die 25 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland ab.

Es ist dann auch Aufgabe der Medien und der restlichen Parteien diese Fakten in die Bevölkerung zu tragen. Da finde ich derzeit die Medien auch recht schwach derzeit.

Die Atomkraft ist, wenn dann nur ein kleiner Teil der Lösung der Energiekrise. Es gibt daneben noch etliche andere Maßnahmen wie das Einsparen von Energie, der Ausbau der Erneuerbaren, mehr Speichermöglichkeiten. Von diesen Maßnahmen würden wir auch langfristig profitieren und nicht nur die nächsten Monate. Es ist doch albern, sich beim Energiesparen in allen Bereichen quer zu stellen, selbst wenn es nichts oder wenig kostet, dann aber Geld in die Hand zu nehmen für die Atomkraft.

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Grüner Strom wird auch von der Industrie immer stärker nachgefragt. Momentan kann die Nachfrage gar nicht gedeckt werden nach wirklich grünen Strom. Das kann auch das eine AKW in Bayern nicht auffangen, zumal das sich nicht ganz so gut als grüner Strom verkaufen lässt. Würde mich gar nicht wundern, wenn Söder in den nächsten Monaten Druck von der bayerischen Industrie bekommt doch ein bißchen mehr für die erneuerbaren Energien in Bayern zu tun.

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