Was will die FDP? Und was wollen wir als Wähler’innen von unseren Politiker’innen?

Brauchst du nicht, ich habe nicht direkt dich angreifen wollen, auch wenn es zugegebenermaßen vielleicht so geklungen hat, sondern dein Argument oder vielleicht eher noch den Gedanken dahinter.

Diese Haltung hat ja neulich sogar ein Richter gegenüber einer Aktivistin der letzten Generation öffentlich im Gerichtssaal gezeigt, sofern man ihrem Anwalt glauben darf.

Sollten wir jetzt also lieber an der Krümmung der Raumzeit (warp speed) arbeiten, um mit Überlichtgeschwindigkeit noch in der Lebenszeit von ein paar ausgesuchten „Zuchtmenschen“ (Peter Thiel, Elon Musk z.B.) auf einen theoretisch bewohnbaren (wenn die lokalen Viren dort freundlich sind) Planeten zu bringen? Oder an wieviel Auserwählte denkst du? Was meinst du mit „die Erde wegbringen“? Man bräuchte sie ja nur weiter von der Sonne wegrücken, dann wird es wieder kühler.

1 „Gefällt mir“

Die Sonne brennt dann aus. Und ohne Sonne ist die Menschheit aktuell nicht überlebensfähig, solange wir keine eigene Kernfusion haben.
Da die Strahlung der Sonne die Erde solange sie brennt auch abstößt, wird mit Ausbrennen der Sonne die Erde langsam in die dann erkaltende Sonne stürzen. Weiter weg bringen wird es kälter - und näher an der Sonne wird es dann auch kälter.
Die Erde muss also deutlich weiter Weg von der dann kalten Sonne - am besten hin zu einer anderen Sonne. Und für die Reise braucht es eine von anderen Planeten oder Sternen unabhängige Energiequelle - also Atomkraft bzw. Nuklear/Fusionskraft.
Oder man zieht einen Teil oder alle menschlichen Bewohner um. Da aktuell die Reise zum nächsten bewohnbaren Planeten extrem weit weg erscheint, ist das Aussuchen von Einzelpersonen aber schon fast witzlos: Da der nächste dauerhaft bewohnbare Planet voraussichtlich erst nach einigen Generationen erreicht wird, spielt es fast keine Rolle, wer losgeschickt wird. Man muss nur genug losschicken, um den Genpool divers zu halten - das Konzept Arche Noah passt also nicht.

Äh, ja. Das ist also das Programm der FDP?
Deswegen ignoriert sie kurzfristige Problemchen wie die Erderhitzung?

Sorry, wenn du ein Troll bist, geh weg. Wenn nicht, komm zurück auf den Boden der Tatsachen.

5 „Gefällt mir“

Was war jetzt an dieser Ironie so schwer verständlich?

Btw wenn man in diesem 100 Quadrillionen Jahren Zeitraum denkt wirds schwierig. Big Freeze und so. Also vielleicht doch erstmal die Probleme angehen, für die wir technische Lösungen haben?

Absolut. Für die Erderhitzung haben wir übrigens technische Lösungen.

1 „Gefällt mir“

Das ist grundsätzlich ja auch ok. Aber dann muss auch ein Mechanismus eingerichtet werden, um die nachfolgenden Generationen, die diesen Spaß nicht mehr haben, zu entschädigen.

Ich möchte eigentlich irgendwann damit aufhören aber die FDP-Leute hören nicht auf mit glänzen.

Hier der Vizepräsident des Bundestags der Habeck und Putin gleichstellt:

https://twitter.com/die_mediatheke/status/1638152028986699777

Das kann man auf zweierlei Weise erklären:

  1. Man hält die Wähler für blöd.
  2. Man ist selbst blöd.

Jetzt ist 1. schon eine sehr schlechte politische Strategie aber eine die man weiterhin regelmäßig sieht und wo man vermuten konnte dass die FDP diese verfolgt.

Nur dieses Video lässt vermuten dass hier zumindest 2. zutrifft. Wie politisch erfolgreich das sein wird, wird man sehen.

Ist doch für uns vollkommen egal, wann die Sonne zum Roten Giganten wird, wenn die Menschheit nicht mehr lebt, weil wir unsere Lebensgrundlage zerstört haben. Da kann ich genauso gut sagen, dass (nach heutigem Stand der Wissenschaft) das ganze Universum einen Kältetod „sterben“ wird, weil sich alles so weit ausdehnt, bis sich alle Strukturen aufgelöst haben. Also können wir gleich komplett aufhören, obwohl die Zeitskalen, bis das passiert noch viel größer sind, als bis die Sonne sich aufbläht.

Das ist doch nur derailing der Diskussion. Fakt ist, dass wir unsere Lebensgrundlage aktiv zerstören und auch wenn wir nicht aussterben sollten durch den Klimawandel, wird es uns sicher nicht besser gehen. Wenn wir die Klimakatastrophe nicht einigermaßen unbeschadet überstehen, sind auch alle diese Zunkunftsszenarien (wie dein Longtermism Longtermism – Wikipedia) noch unerreichbarer als jetzt schon.

Jo, es ging @z78 doch nun wirklich offensichtlich darum, den Kommentar

ad absurdum zu führen. Niemand hier ist ernsthaft der Meinung wir können das mit dem 1,5 Grad Ziel lassen, weil es egal ist, ob die Menschheit in 100 Jahren oder 100 Trilliarden Jahren ausstirbt, insofern ist der derailing Kommentar auch unzutreffend, ich würde ihn sogar ein Stück weit zurückgeben: Derailend ist (zumindest eben ein Stück), die Diskussion nicht vollständig zu lesen und scheinbar sinnlose Kommentare für bare Münze zu nehmen.

Aber zurück zur FDP. Bitte!

Kubicki ist ein Troll, don’t feed him…

1 „Gefällt mir“

Ich denke ich habe mich oben unglücklich ausgedrückt. Es geht nicht um irgendein Aussterben, irgendwann mal, sondern um ein Aussterben in naher Zukunft, verursacht durch den Klimawandel.

Und bezogen hatte ich mich dabei auf diesen Satz eines Berliner Richters (Quelle: tagesspiegel.de):

Der Mensch wird sowieso aussterben, davon bin ich fest überzeugt. Das lässt sich nicht verhindern, dafür ist er zu dumm.

Diese Formulierung kann sich eigentlich nur auf den Klimawandel beziehen.

Also…

Ich halte diese Werte für nicht realistisch.

  1. Sind da Wandlungsverluste und Transporte bereits einkalkuliert? Vermutlich nicht.
  2. Die Wertschöpfung in Chile in allen Ehren, dafür brauchen wir aber wieder enorme Ressourcen, um die „Ware“ an die deutsche Tanke zu bringen.
  3. Die Effizienz der Antriebstechnologien ist krass unterschiedlich. BEV haben selbst bei -15°C noch einen Wirkungsgrad von > 67% je nach Modell sogar bis zu 89%. Bei „Normaltemperaturen“ sind wir Bei rund 80-90% (Quelle) - der Verbrenner indes (ob mit E-Fuels oder konventionellen Kraftstoffen) kommt auf rund 20% (Quelle)

Nehmen wir das mal kurz zusammen:
Wir haben zwar die fünffache Menge an Sonnenenergie, wir wandeln diese aber energieintensiv in E-Fuels und müssen sie dann energieintensiv Transportieren / Lagern und dann haben wir noch einen grauenhaften Wirkungsgrad. Also glaube ich Ihren Wert von 5% Effizienz-Differenz nicht. Dazu kommt, dass E-Fuels trotzdem noch CO2 emittieren, während BEV lokal emmissionsfrei - und idealerweise zukünftig sogar fast gänzlich emissionsfrei sind.

Dazu kommt, dass ich mir ernsthaft die Frage stelle, ob es wirklich der sinnvollste Weg ist, von der Versorgungsabhängigkeit in die Versorgungsabhängigkeit zu gehen.

7 „Gefällt mir“

Genau!
Dazu kommt übrigens noch der Lärm, den Verbrenner machen.
Wer macht schon gern Urlaub an der Autobahn?
Wir wollen doch alle gern Ruhe und saubere Luft um uns herum haben.
Falls wir irgendwann tatsächlich zu viel Energie haben, können wir damit z.B. Häuser, Straßen und sogar Felder kühlen, damit wir uns auch in Zukunft noch wohl fühlen und z.B. Salat haben. Der schießt nämlich im Sommer immer schnell in die Blüte. Aber wir werden sie gewiss nicht vergeuden, damit Verbrennerfetischisten Lärm und Dreck machen…

8 „Gefällt mir“

Kannst du das bitte erläutern? Ich hab es nicht verstanden.

Ich bin ja etwas überrascht, dass Ihr das ‚5x so viele Sonnenstunden‘ einfach so schluckt. Das ist doch ein völlig unplausibler und bei Überprüfung wenig überraschend auch unzutreffender Wert.

Aachen hat sowas wie 1600 Sonnenstunden im Jahr, Windhoek 3600 und das ist schon ein ziemlich extremer Vergleich. Wenn man die jährliche Strahlungsenergie pro qm nimmt, dann ist Namibia auch „nur“ bei knapp x2 im Vergleich zu Deutschland.

Und dann ist diese Rechnung, in der eFuels so gerade noch die Kurve kriegen, sofort Makulatur.

3 „Gefällt mir“

Sorry, aber das ist grober Unfug.

In Deutschland haben wir 1.600-2.000 Sonnenstunden im Jahr.
Diese Zahlen x5 ergeben 8.000 - 10.000 Sonnenstunden im Jahr.
Das Jahr hat 8760 Stunden.
Steile These.

Außerdem ist die Erzählung E-Fuels werden im globalen Süden hergestellt doch sehr beschönigend:

  • Es wird noch überhaupt gar nichts im nennenswerten Umfang hergestellt.
  • Im nennenswerten Umfang Fabriken hochzuziehen und diese produzieren zu lassen bedarf enormer Energiemengen.
  • In den von dir erwähnten Gebieten sollte allerdings zunächst einmal die Energiewende vollzogen werden, bevor alles für eine neue Ausbeutungswelle durch den globalen Norden vorbereitet wird. Kurz: Keine Wertschöpfung, sondern Ausbeutung.
6 „Gefällt mir“

Mal zum Thema „Was will die FDP?“:
Ich denke, wir kommen hier an eine zumindest kritische Stelle der Demokratie.
Das eine Demokratie über Mehrheiten funktioniert, ist eine Stärke.
Doch um diese Mehrheiten zu bekommen, neigen manche Parteien dazu, ihr Programm und ihre Kernziele zu verwässern, um den grösstmöglichen Wählerkreis ansprechen zu können. Was aber dazu führt, das weder die Wähler, oft auch weder die Partei weiss, wofür sie eigentlich steht. Das Problem fällt der FDP nach der Wahl jetzt auf die Füsse, die CDU ist noch in der selbstfindung, selbst die SPD verliert grad wieder dem mühsam gewonnenen Fokus. Lediglich die Grünen zeigen sich weiter fokussiert, selbst die AfD bemüht sich zumindest, ihre Position zu halten.
Zudem hängt es immer stark an den öffentlich wahrnehmbaren Personen.
Eine Baerbock und selbst ein Habeck sprechen weite Wählergruppen an. Ein Merz punktet bei konservativen Gruppen, weniger bei jungen Menschen, schon gar nicht bei Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund.Weshalb ein Herr Wüst als CDU Joker noch rumsitzt.
Einem Lindner nimmt man den jugendlichen Heilsbringer nicht mehr wirklich ab, auch ein Scholz zeigt zuwenig Profil, da setzt man künftig eher auf Klingbeil.
Solange man unscharf bleibt, erreicht man wenig Wähler, weil man zu unkonkret ist. Böser Kreis.

Das macht die Zahlen dann auch nicht mehr viel besser.

Ausserdem geht’s ja auch um Energie, nicht um Sonnenstunden. Wenn die Sonne in der Sahara und in Hamburg je 4 Stunden scheint, kommt dennoch eine sehr unterschiedliche verwertbare Energiemenge an. Aber wie gesagt, anlässlich eines x-fachen Wirkungsgrades erübrigen sich diese Debatten ohnehin.

Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Was will die Wirtschaft von der Politik