Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

Das ist interessant, dass du eine Branche mit dem Verhalten der Kunden bewertest.

Nun ja, die Unternehmen kalkulieren ja mit dem Kundenverhalten und versuchen es zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Warum boomen sonst SUV so? Sicher nicht aus rein praktischen Gründen.

Bravo!

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War mein Post so missverständlich?
Die meisten Unternehmen haben nicht Milliarden Wagniskapital frei verfügbar. Und sie können solche Beträge i. A. auch nicht ohne einen überzeugenden Business Case aufnehmen.

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Es stimmt, dass Planungssicherheit hilft, Effizienz zu steigern, weil man sich auf die Umstände einstellen kann und optimieren kann. Und andererseits verursachen Änderungen erstmal Kosten, und wenn sie tiefgehend sind und schneller, als ein Unternehmen sich daran anpassen kann, können sie dazu führen, dass das Unternehmen den Markt verlassen muss.

Neben den deutschen Gesetzen gibt es noch andere Treiber für Änderungen. Auf der Welt gibt es noch andere Gesetzgeber. Auch können sich Angebot oder Nachfrage ändern, z. B. in Folge von Ereignisse wie die Coronapandemie oder den rüssischen Überfall auf die Ukraine. Und durch Innovationen können neue Produkte entstehen oder existierende Produkte oder ihre Herstellungsverfahren geändert werden, was den Markt verändern und auf Dauer die Effizienz steigern kann.

Es gibt also viele Treiber für Änderungen, da wäre es natürlich unrealistisch, zu glauben, es bleibe 100 Jahre alles so, wie es ist. Aber wenn der Gesetzgeber Änderungen in ein paar Monaten erzwingt, verursacht er Schäden, die wir in der Höhe nicht hätten, wenn er mehr Zeit zum Anpassen geben würde.

Es lässt sich im Allgemeinen nicht genau vorhersehen, welche Innovationen es geben wird und wie gut welche Technologie auf dem Markt längerfristig dastehen wird. Das spricht generell dafür, in mehrere Technologien zu investieren. Andererseits sprechen die Kosten dagegen. Die Abwägung ist nicht leicht, und verschiedene Unternehmen kommen möglicherweise zu verschiedenen Entscheidungen. Wenn in einer Wirtschaft mehrere verschiedene Technologien genutzt werden, ist sie robuster und besser vorbereitet für die meisten der verschiedenen möglichen Szenarien, welche Technologie sich durchsetzen wird, als eine, die nur auf eine Technologie setzt.

Deshalb sollte der Staat die Technologieoffenheit nur einschränken, wenn es dafür schwerwiegende Gründe gibt (bezogen auf die Schwere der Einschränkung).

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10 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Wärmepumpe ist (k)eine Klimaanlage

Trotzdem selber Schuld.

Zeig mir die Vorgaben für Milch und denk drüber nach, warum Arla Werbung für „Netto 0“ Milch macht?

Wir haben einen Bauernhof um die Ecke der seit Jahren auf der Klimaschiene fährt, (nicht verwechseln mit Öko)
Wir haben eine Hamburgerkette die sogar eigene Windkraft betreibt um sich selbst als Klimafreundlich zu vermarkten. Die haben als erste mir bekannte sogar einen CO2 Abdruck mit auf die Speisekarte gedrückt (noch vor 2010)

Ich denke eher die Hersteller werden sich eher gegenseitig auf die Schultern geklopft haben, wenn sie 2013 nicht in Dänemark aktiv waren.

Angeblich soll das so im Koalitionsvertrag stehen nur mit einem Datum ein Jahr später.
Das Jahr hat man dann im Koalitionsausschuss rausverhandelt.

Aber natürlich könnte niemand ahnen, dass Robert Habeck als alleinverantwortlicher Diktator in Sachen Wärmewende sowas beschließt.

Vor dem grad diskutiertem Hintergrund:

Würde ein Unternehmer da eher AfD wählen oder doch bei der FDP bkeiben oder im Sinne der Beständigkeit und Nachhaltigkeit die Grünen oder gar CDU?
Anders gefragt: ist die AfD nur was für „enttäuschte Normalbürger“ und sehr rechtsgerichtete Leute, oder wäre sie auch für einflussreiche Unternehmer attraktiv?

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Ich finde, dass für diese Antwort ein Blick in die Geschichte lohnt.
Hitler wurde von vielen Unternehmern gewählt. Es gibt auch Zeitungsartikel über Unternehmer (ja, alle männlich), die entweder offen mit der AFD sympatisieren oder weniger offen ihr viel Geld gespendet haben.

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Sehe ich eben anders. Wir brauchen eben verlässliche Rahmenbedingungen und zwar im Privaten und Wirtschaftlichen. Beides liefert die Politik seit Jahren nicht. Selber Schuld ist da etwas zu polemisch und allgemein gefasst. Wir sind auf eine funktionierte Wirtschaft angewiesen, da kann man als Politik nicht handeln als würde man Sim City spielen.

Was wie man an der allgemeinen Stimmung sieht eine extrem schlechte Idee war und am Ende das ganze Gesetz kosten könnte. Das war absolut undurchdachter Aktionismus in meinen Augen und absolut kontraproduktiv für den Klimaschutz. Wenn ich sowas vorziehe, muss das Gesetz eigentlich zu 100% fertig sein mit allen sozialen Abfederungen und Mehrbelastungen für die, die es sich leisten können. War nicht da und fällt jetzt zusätzlich auf die Füsse. Das kann man doch wirklich nicht ernsthaft komplett verteidigen wollen. Hätte die Union so etwas mit diesem Rieseneinfluss angestoßen auf diese Weise wären die Reaktionen hier definitiv andere. Mir fehlt hier leider zu oft der objektive Blick.

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Unternehmen denken, idealerweise, eher langfristig und zukunftsorientiert. Wie attraktiv ist dann eine Partei, die eher Stillstand bis Rückschritt propagiert?
Beispiel: Die AfD setzt ja wieder eher auf fossile Energie, auch bei Auto. Der Weltmarkt drängt aber Richtung eAuto. Der „dann rückständige“ Markt Deutschland wäre somit doch unattraktiv.
Bin nicht sicher ob der historische Vergleich zur heitigen Situation wirklich passt?

Also die Rahmenbedingungen haben nicht Wärmepumpen ausgeschlossen.

Es ist nicht erst seit der Diskussion um das GEG bekannt, dass Wärmepumpen deutlich umweltfreundlicher sind als Gas- oder Ölheizungen.

Was du nachfragst ist nicht verlässliche Rahmenbedingungen sondern Garantien, am Besten im rundum-sorglos-Paket.

Zumindest wenn man die Diskussion um das Gesetz verfolgt, scheinen die Gegner darauf zu setzen, dass sich bis zu ihrem Tod am besten gar nichts ändern darf. Dann sprechen sie von planbare Rahmenbedingungen.

Es ist doch nunmal so, dass alles egal wie gut geplant ein Wette auf die Zukunft ist.
Die vorherigen Bundesregierungen haben auf Gas aus Russland gewettet und verloren.

Und als Konsequenz verprügelt man dann jetzt die Grünen die an der Wette gar nicht beteiligt waren und bejubelt die Konservativen die die Wette verloren haben oder die AfD die nicht wahr haben will, dass die Wette verloren ist.

Nun dann blicke doch mal objektiv:
Die Wette auf fossilen Brennstoff ist ein Niete.
Man hat reichlich Steuergeld verbrannt um die akuten Folgen des Verlusts aufzufangen.

Und jetzt argumentieren die Leute doch bitte langfristig Steuergeld zu verbrennen (planbar Gas für mindestens 30 Jahre zu Kosten die sich nicht ändern dürfen (etwas überspitzt), statt eine neue Wette aufzumachen (Strom als Energielieferant)

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Nein, das ist schlicht gelogen und eine Behauptung. Ja es war bekannt, aber genauso wurde lange genug Gas propangiert. Das von jetzt auf gleich aufzukündigen ist für mich politisch und wirtschaftlich eine unfassbar inkompetente Nummer. Ich erwarte, dass die Politik die Belastungen ordentlich verteilt und nicht nur auf dem Normalbürger und die Vermögenden auch noch beschenkt. Das tun vor allem FDP und Grüne.

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Ich sag ja, einigen hier scheint es vor allem darum zu gehen, wie toll die Grünen sind.
Wie immer fällt dabei die SPD unter den Tisch, die heute regiert und die mit Gazprom-Gerd und Co auch schon vorher lange (mit-)regierte. Der Vertrag zu Nordstream 1 wurde unter einer rot-grünen Bundesregierung geschlossen, ebenso in NRW der Beschluss zu einer weiteren Abbaggerung von Garzweiler (wenn auch deutlich reduziert). So zu tun als seien die Grünen seit Jahrzehnten die einsamen Aufrechten, ist Geschichtsklitterung. Die Grünen haben sich halt irgendwann in den letzten Jahren entschieden, auf das Thema „dekarbonisierter Kapitalismus“ zu setzen (so nenne ich das jetzt mal). Das finden einige toll (eben so 12-20 Prozent) und andere halt nicht so. Aber die Grünen sind deswegen nicht Greenpeace oder FFF.

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Die Analyse teile ich nicht.

Sämlitche Versuche der Grünen radikaler pro Umwelt contra Kapitalismus zu sein wurden an der Wahlurne heftig abgestraft. Mir scheint es eher ein realpolitischer shift zu sein: Es fehlt die Zeit pro-Umwelt und antikapitalistisch zugleich zu sein. Wir müssen die Klimakrise notwendigerweise in einem kapitalistischen System nutzen, weil wir nur so überhaupt gewählt werden.
Ebenso in der jetzigen Regierung: Alle Schritte realisieren, die möglich sind, weil Stillstand keine Alternative ist.

Kann man kritisieren, keine Frage, aber das Problem sehe ich auch eher in einer überalternden Gesellschaft bei der zu viele sich denken „ich sterb eh, bevor es ernst wird und ein entspannter Ruhestand ist mir wichtiger als meine Enkel“… was niemand so sagt, aber viele handeln effektiv so… (wobei man Medien und Politik dafür kritisieren kann, dass diese Konsequenz den Menschen nur von FFF u.a. so vorgehalten wird.)

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Für mich ist die Wahrnehmung eher ein Erfolg rechtskonservativer Propaganda. Wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt, gibt es doch jetzt schon Untersuchungen (vielleicht aber auch nur für die USA, was bei mir immer verschwimmt, weil ich beide Diskurse verfolge), dass die große Mehrheit der Thematisierungen von Genderthemen auf das Konto konservativer und rechter Politiker*innen geht?

Man merkt doch förmlich wie z.B. CDU/CSU Strategien aus den USA importiert z.B. am Twitter Account von Herrn Merz, wo er bei jeder sich halbwegs bietenden Gelegenheit „Gendern“ mit einfließen lässt.

Falls ich das falsch lese, bitte ich um Entschuldigung:

Die Frustrationspunkte sind so formuliert als würden sie auf ein besseres „Früher“ verweisen (nur mehr… nicht mehr).

Alle aufgeführten Punkte sind allerdings so in der gesamten Geschichte der Bundesrepublik immer präsent gewesen. Weder sind die Politiker*innen heute korrupter oder mehr an Machterhalt interessiert, noch gab es jemals eine Rücktrittskultur in Deutschland.

Daher würde ich sagen, dass die Ursache woanders liegen muss, aber nicht im Verhalten der Parteien. Vielleicht haben sich unsere Ansprüche verändert?

Meine These zu „früher“: Ein großer Teil der heutigen AfD-Wähler*innen wurde dadurch verschleiert, dass sie im großen, konservativen Zelt der CDU/CSU verschwanden (-minus 5% für rechtsextreme Parteien). Der Unterschied ist vor allem, dass diese Wählergruppe jetzt einen eigenen Balken im Sonntagsfragen-Diagramm hat.

Wenn wir die Befragungen ernst nehmen, dass 50% der AfD-Wählenden Protestwähler*innen sind… und das vorsichtig aufnehmen… also sagen von 19% sind es 7%, dann hätten wir noch 12% AfD. 4% würde ich abziehen, weil seitdem die AfD exisiert alle anderen rechten Parteien quasi bedeutungslos wurden und diese Menschen jetzt AfD wählen. Bleiben 8%… sieht man sich frühere Wahlergebnisse der CDU an 35-45%… und heute 29%… sehe ich gar kein so großes Rätsel.

Die AfD vereint:

  • frühere Rechtsextrem-Wählende
  • „schwer konservative“ rechte Wählende (teilweise auch Nichtwählende darunter)
  • und Protestwählende, die offenbar nicht die CDU wählen für ihren Protest

Zur Wahlbeteiligung zwei Punkte:

  • Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu den frühen 2000er Jahren bei den letzten beiden Bundestagswahlen sogar wieder gestiegen (auch wegen der AfD).
  • Zudem ist die Gruppe der Nicht-Wählenden in ihren Ansichten sehr heterogen, weshalb gar nicht direkt gesagt werden kann, ob sie für oder gegen bestimmte Maßnahmen ist, außer es wird direkt erhoben.
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Ich denke Punkt 1 sollte sein, sich klar zu machen, dass der Anteil an Wählerinnen, die offen für rechtspopulistische Positionen sind, lange in Deutschland verschleiert wurden, dadurch das CDU und CSU diese Wählerinnen an sich gebunden hatten (abgesehen von ca. 5% die immer mal wieder für rechtsextreme Parteien stimmten).

Neu ist also vor allem, dass sie eigens im politischen Balkendiagramm auftauchen. Sie sind also sichtbarer, nicht mehr als früher, wäre meine These 1.

Punkt 2 wäre für mich zu realisieren, dass es eine Reihe von Themen gibt, die heute nur noch von Rechtspopulist*innen vertreten werden, die lange Zeit bis in die Mitte der CDU hinein vertreten wurden. Sprich, es gab in den vergangenen 50 Jahren viele, viele Umwälzungen, die zu einer liberaleren Gesellschaft geführt haben. Das bei dem Tempo der Anteil derer wächst, denen es zu schnell geht, scheint mir selbstverständlich.

Punkt 3 wäre, dass, soweit ich das überblicke, in allen Demokratien mit der Zeit die Unzufriedenheit mit der Regierung wächst. Egal ob rechts oder links an der Macht ist oder eine große Koalition, stets wächst mit der Zeit der Anteil der Unzufriedenen. Meiner Meinung nach liegt das auch daran, dass weniger politisch (aus)-gebildete Menschen Entwicklungen der Regierung zuschreiben auf die diese kaum Einfluss hat. Beispielsweise werden weltweit Regierungen für die Inflation verantwortlich gemacht, rechte wie linke, obwohl die Inflation alle westlichen Industrieländer erfasst hatte.

Sprich: ich finde es nicht überraschend, dass eine links-liberale Regierung, die Cannabis legalisiert, Einbürgerung erleichtern will, das Selbstbestimmungsrecht fördert und ernst(er) mit Umweltschutz macht, den rechten Rand stärkt.

Was mich mehr besorgt ist, dass die CDU/CSU unter Merz immer (rechts-)populistischer wird und offenbar beschlossen hat, den Kulturkampf der Republikaner nachzuahmen anstatt ihre Verluste nach rechtsaußen und in die Nichtwähler*innenschaft mit seriöser Oppositionsarbeit zu stoppen.

Punkt 4 wäre: Ich sehe es nicht als Aufgabe der Nicht-Populistinnen an, alle mitzunehmen. Den Populismus zurückzuweisen ist eine Aufgabe der Parteien, ja, aber auch der Medien und der Bürgerinnen selbst.

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