Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

Ist die „grüne“ Politik das Schlimme? Das verstehe ich nicht. Auch der größte Profit bringt halt nix in einer Mad Max Welt mit Verteilungskämpfen ums Wasser kombiniert mit Überschwemmungen von apokalyptischen Ausmaßen.

Da bin ich gespannt. Im Wahlkampf wird die CDU sagen, dass sie alles wieder zurückdrehen werden wird, aufgrund des Pariser Klimaabkommens und der Urteile des BVerG dann hoffentlich immer argumentieren, dass die Gesetze halt doch so bleiben müssen. Nur die CDU konnte den Atomausstieg endgültig beschließen :crazy_face:.

Mal im Ernst, was soll das eigentlich bedeuten? Weil es jemand anderem schlechter geht, hast du keine Probleme mehr zu haben? Den wirst du im Zweifel immer finden. Damit kannst du noch jedem Hungernden entgegenhalten, dass er ja wenigstens nicht auch noch Durst leide.

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Jep, wenn man mal die Verhältnismäßigkeit gerade rückt, wird sich beleidigt abgewendet und die Nazis gewählt.

Übrigens, intrinsische Motivation durch ein Klimageld fördern, ist ein Widerspruch!

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Die Argumente pro Klimaschutz sind oft sehr vielschichtig.
Es gibt eher radikale Vertreter, die fordern lautstark Veränderungen, wie die sofort ohne Rücksicht auf Einzelne, wie die Letzte Generation.
Dann die eher pragmatisch aktiven die wie die Grünen Massnahmen sehr konsequent, schnell und ohne Diskussion umsetzen (wollen).
Dann die eher verhaltenen wie die SPD, die wissen, das gehandelt werden muss, aber man die Wähler überzeugen muss, und es eher still und mässig konsequent angehen.
Dann die Bremser wie CDU und FDP, die auch wissen, das gehandelt werden muss, die den Wählern aber keine Veränderung zumuten wollen und auf die Zukunft hoffen.
Dazu die Leugner wie die AfD, die alles ignoriert und den Status quo irgendwie bewahren will und auf kleingeistige Ängste setzt.

Vor dieser Vielfalt steht nun der mehr und minder informiierte und mündige Bürger, soll sich entscheiden.
Aber für was?

Man hat nun nicht das Gefühl, das man sich ob der Zukunft und der notwenigen Handlungen einig ist und ein gemeinsames Ziel hat. Nicht mal ansatzweise.

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Nicht jeder wählt dann Nazis. Nur man wählt eben nicht mehr die Grünen.

Habe ich so auch nicht behauptet. Das wäre extrinsisch auch auch nötig.

Kein Problem in einer Demokratie.

In diesem Thema geht es aber um die, die Nazis wählen. Und hier suggerierst du, dass es „berechtigte“ Gründe dafür gibt. Z.B. Erschöpfung durch Corona und Ukrainekrieg und natürlich Klimaschutzmaßnahmen.

Es werden in den letzten Jahren ständig neue Gründe ge- und erfunden, warum es doch so verständlich ist, die Nazipartei zu wählen. Die Sorgen und Nöte in unvollständiger Reihenfolge:

  • der Euro
  • die europäische Union
  • Flüchtlinge
  • Merkel
  • Corona
  • Impfen
  • die Nato provoziert Putin
  • Russlands Krieg
  • Gaspipelines wieder öffnen
  • Klimaschutz
  • Gendern
  • Habeck
  • Wärmepumpe

Unter dem Vorwand „Sorgen und Nöte ernst nehmen“, wird über jedes neue Stöckchen gesprungen, was hingehalten wird! ICH kann es nicht mehr hören!

Langsam muss man es doch mal schnallen: Nazis wählen Nazis. Leider gibt es so viele. Aber man bekämpft sie nicht, indem man Ihnen immer weiter entgegenkommt.

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Pauschale Aussagen vereinfachen Diskussionen.
Daher: kann man einen FDP Wähler noch als jemanden bezeichnen, der eine freiheitlich-liberale Grundeinstellung vertritt?
Provokant gefragt…

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Das finde ich grob verkürzt. Zumindest aus meiner Sicht geht es in diesem Thread auch (und mir vor allem) um Menschen, die sich durch die etablierten Parteien nicht mehr angesprochen bzw. repräsentiert fühlen. Das ist keine Rechtfertigung dafür, Nazis zu wählen (das müssen wir hoffentlich nicht diskutieren), aber es kann ein Grund sein, weshalb sich Menschen bei der Wahl für eine rechte Partei entscheiden (Stichworte „Protestwähler:innen“ oder „Denkzettel“). Und auch wenn nur ein Bruchteil der „Enttäuschten“ (wie sie im Titel des Threads heißen) die AfD fehlt ist ihre schiere Anzahl ein gesellschaftliches Problem.

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Meiner Meinung nach haben sich weder Politik noch die Gesellschaft geändert. Was sich geändert hat, sind die Medien und der Medienkonsum seit Internet und den Smartphones.
Diese ständige Berieselung mit von süchtig machenden Algorithmen gesteuerten Nachrichten treibt die Menschen vor sich her.
Davor gab es auch Hetzblätter wie die Bildzeitung. Aber da war noch ein klein wenig journalistische Verantwortung in den Redaktionen. Heute weht dort ein anderer Wind. Vermutlich ist die Ursache in der Konkurrenz durch das Internet zu suchen?

Fazit: Wir können die Zeit nicht zurück drehen, aber solange es noch ÖRR gibt, könnte man dort Qualitätsjournalismus prominentere Plätze zuordnen. Zum Beispiel auch die Lage ungefiltert ins TV bringen.

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Ist das nicht zu sehr verallgemeinert?

Die letzte Folge vom Böhmermann hat es nochmal genau auf den Punkt gebracht. Ein irrer rechter US-Milliardär übernimmt den Lieblingstummelplatz der meisten Journalistinnen und Journalisten. Kommuniziert währenddessen mit dem mächtigsten Mann eines großen Verlagshauses und sie treiben sich gegenseitig an, die Welt zu verändern. Das klingt fast wie ein James Bond Drehbuch, ist aber real.
Siehe: https://vogel.rip

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Laut aktuellen Umfragen liegt die AfD bundesweit bei 17-19%. Natürlich kann man es sich leicht machen und die potentiellen Wähler als Nazis bezeichnen. Nur hilft das, wie auch andere Wählerbeschimpfungen („dumm“, „wollen belogen werden“) nicht weiter, wenn man verstehen möchte, warum aktuell die AfD hohen Zulauf erhält.

Wo wird denn über Stöckchen gesprungen? Weder wird die Unterstützung der Ukraine beendet noch sind Bund und Länder Corona-Leugnern substantiell entgegen gekommen.

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Coronaleugner lassen wir glaube ich besser mal weg.
Was Martin meint ist glaube ich eher, dass selbst Menschen die behaupten Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen jede Gelegenheit wahrnehmen um auszubüchsen, wenn es ernst wird. Die vorhergehende Diskussion war doch mustergültig. Der „Nazi“ ist dann mit dem gemeint, dem das Gemeinwohl schnurz ist, sobald er selber auch nur irgendwie gefordert wird. Die AFD ist halt der Garant für „keine Veränderung“, alles bleibt wie es ist. Und schon fühlen sich alle dort gut aufgehoben.
Glaube die einzige Möglichkeit, dass unsere Gesellschaft Veränderungen akzeptiert wären so etwas wie Brot und Spiele.

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Verdienen Hersteller, die bisher eher Klimaanlagen hergestellt haben, dass sie von den Entscheidungen der Ampel profitieren? Hätten wir Deutsche besser mehr Klimaanlagen kaufen und betreiben sollten, damit die hiesiegen Anbieter besser auf die Ampelpolitik für die Wärmepumpe vorbereitet gewesen wären?

Schon die Umstellung weg von Ölheizungen erfordert Investitionen und kostet Umsatz. Und Gas wurde von der Politik bisher als die Alternative propagiert, während sie den Ausstieg aus Kohle und Kernenergie beschloss.

In der Wirtschaft muss das Geld für Investitionen aus dem laufenden Geschäft erarbeitet werden, oder von jemanden geliehen werden, der genug hat und glaubt, dass es so gut funktioniert, so dass er mehr zurückbekommt. Da können die meisten Unternehmen nicht einfach 'mal entscheiden, auf eine Vermutung hin Milliarden mehr auszugeben, von denen sie nicht mit hinreichender großer Wahrscheinlichkeit wissen, ob sie sich in 5 Jahren, in 25 Jahren oder nie amortisieren.

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In vielen unserer Nachbarländer sind z.B.Wärmepumpen schon lange üblich und effektiv.
Klimaziele sind lange bekannt.
Es kann überhaupt keine Rede davon sein, dass Unternehmen nicht hätten sehen können, dass sich Investitionen gelohnt hätten. Allerallerspätestens mit Putins Angriffskrieg.

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Ist das so? Nach folgender Webseite lag der Anteil 2022 selbst in der Spitze bei nicht einmal 10 %: Weltweiter Wärmepumpen-Boom: Zahlen, Daten & Fakten

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Hier hat sich irgendwo im Forum ein Viessmann-Mitarbeiter geäußert, dass Klimaanlagen-Hersteller nicht einfach mal so eine Wärmepumpe bauen können.
Unser Neubaugebiet vor sieben Jahren wurde vollständig mit Wärmepumpen ausgestattet. Das geht, wenn man möchte. Und es gab genug Experten die damals schon vor zu starker Gas-Abhängigkeit gewarnt haben. Aber Geiz ist nun mal geil.

Aber dann ist doch Technologie-Offenheit die schlechteste aller Entscheidungen. Dann wissen die Manager ja wieder nicht in was sie ihre Forschungsgelder stecken sollen. (Es sei denn, es bleibt die nächsten 100 Jahre alles wie es ist. Aber Spoiler: das wird nicht funktionieren)

Das war wohl eher auf die AFD bezogen, die auf jeden Zug aufspringt, der auch nur im entferntesten erfolgversprechend aussieht.

Ich habe auch schon am Wahlkampf-Stand erlebt, dass jemand kam und mir sagte: „Ich wähle sowieso die AFD“. Dass er mir das sagt, zeigt ja, dass er mir die Chance geben möchte, ihn noch umzustimmen. Ich sehe es auch so, dass nicht jeder, der die AFD wählt, sie auch in Regierungsverantwortung sehen will, sondern manchmal auch nur ein Zeichen setzen. Hauptsache, das geht nicht eines Tages schief.

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Ich dachte, genau das würde Unternehmertum ausmachen, alles andere ist Planwirtschaft.

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Mein Zwischenfazit:
Offenbar ist es bei den einfachen Wählern als auch bei Unternehmen zum einen eine tiefsitzende Angst vor Veränderung (sicher gespeist aus Trägheit und Bequemlichkeit der letzten Jahrzehnte, aber auch eine Überdosis Unsicherheit bei Corona und Ukraine), und fehlende Berechenbarkeit allgemein. Das Leben ist heute „schneller“ und unbeständiger, das macht Menschen offenbar auch Angst und macht sie irrational.
Die Herausforderung wird wohl sein, uns alle wieder aus der Kuschelecke zurück ins echte Leben zu holen und zu erkennen, das wir nur durch aktives Handeln und „in die Hände spucken“ unseren Wohlstand erhalten können. Und wohl auch unser Überleben…

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[quote=„Tris, post:98, topic:20479“]
die berechtigten Sorgen dieser Leute.

Das Problem sind nicht die berechtigten Sorgen über gewisse Wohlstandsverluste sondern die völlige Sorglosigkeit gegenüber den mit fortschreitendem Klimawandel einhergehenden viel größeren Wohlstandsverlusten (+mehr Gesundheitsprobleme +mehr Fluchtbewegungen +mehr politische Spannungen +???).

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