Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD

Das Narrativ „Jetzt haben wir schon so viel Zeit verloren, dass wir jetzt sofort dringend was machen müssen, egal wie“ ist mir durchaus bekannt. Ich bezweifle nur, dass das viele Menschen überzeugt und ich vermute, dass es ohne diese Überzeugung eher zu sozialen Verwerfungen führen wird als zu einer wirksamen Bekämpfung des Klimawandels.

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Da liegt wohl auch ein Knackpunkt. Die letzten 16+ Jahre hies es von der Politik, alles ist top und wir schaffen das, Probleme wurden mit Euro gelöst, und plötzlich ist überall Land unter, und die Menschen sollen jetzt sofort jeye Veränderung begeistert mitgehen. Nach Corona und Ukrainekriegsbeginn…
Das mag für viele doch etwas irritierend und zuviel wirken, zumal sich der Normalbürger erdtmal nicht als Verantwortlicher betrachtet. Man hat ja gemacht was die politik gesagt hat, und das war alles falsch?
Kann wirklich verwirrend sein.

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Genau das habe ich ja ein paar Scrolls weiter oben beschrieben :wink:

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Kann die AfD dann tatsächlich ihre Ziele überhaupt realistisch umsetzen?

Leider geht es nicht darum, siehe Orban und Co. Man hört auf den angeblichen starken Mann, der behauptet er könne den Karren wieder aus dem Dreck ziehen und alles für alle besser machen. Ein Erdogan kann sein Land runterwirtschaften und man wählt ihn trotzdem.

Und wenn ja, und die Wähler stellen fest, es wird mit der AfD nicht besser, sondern noch schlechter, haben wir dann überhaupt noch eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen und das Ruder nochmal rumzureissen?
Denkt der „enttäuschte Wähler“ so weit?

Nein, so weit denkt der enttäuschte Wähler glaube ich nicht. Wie war das mit die Geschichte wiederholt sich und die Menschheit lernt nichts draus?

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Ich denke, die Problematik liegt irgendwo in der Mitte, zwischen den Unbelehrbaren und den Enttäuschten.

Ja, die Kommunikation ist nicht gut. Und auch die Umsetzung ist schlecht. Den Verkauf einer Produktkategorie mit einer Ankündigungsfrist von ein paar Monaten zu verbieten, führt zu massiven Schäden bei der Industrie - die Umstellung einer Produktion dauert ein paar Jahre, wenn man die Produkte erst noch entwickeln muss, eher länger. Kein Wunder, dass Viessmann verkauft wurde, solange es noch Geld dafür gab (wobei das Geld wohl vor allem für den Marktzugang gezahlt wurde).

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Ein Heizungshersteller, der sich bisher noch nicht mit Wärmepumpen beschäftigt hat, verdient es, ebenso wie die deutsche Auto Industrie wegen Beharrens auf dem Verbrenner, gegen die Wand zu fahren.

Ein potenzielles Verbot von Ölheizungen steht schon seit mindestens 2019 fest, das wären dann bis 2024 5 Jahre Vorankündigung, dass das Geschäftsmodell ernsthaft gefährdet ist.

Auch das der Gebäudesektor 30% zum CO2 Ausstoß beiträgt, habe ich sogar als Laie mitbekommen. Und dass wir den Ausstoß massiv senken müssen, haben schon die Regierungen vor der Ampel als Anspruch formuliert, allerdings ohne etwas in Gesetze zu gießen.

Wenn die deutsche Industrie zu naiv oder zu träge ist, dann führt das dank Globalisierung dazu, dass verrückte/beherzte/visionäre Amerikaner wie Musk oder Diktaturen wie China, die weniger Schmerz haben Dinge durchzudrücken, hier mindestens mal die Vorreiterrolle oder den gesamten Markt übernehmen.

Wenn Geschäftsführys oder Vorständys das nicht vorausgesehen haben, sollten die Firmen mal schön die Boni zurückfordern.

Bezüglich Viessmann hatte ich verstanden, dass es hier auch darum ging, schnell zu mehr Kapital in der Firma zu kommen, um die Produktionskosten noch weiter zu optimieren.

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Und: wie mensch beim EU-Gesetz über Flottengrenzwerte im Automobil-Bereich ab 2035 sieht, sind ja sogar mehr als 10 Jahre Vorankündigung immer noch nicht lang genug.

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Aber auch Hersteller sehen, dass zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit eben sehr große Unterschiede sind. Man hat doch gesehen, dass nicht ansatzweise so heiß gekocht wurde wie vorher geredet wurde. Dazu kann man sich jede internationale Klimakonferenz ansehen. Von daher würde ich da schon sagen, dass kein Hersteller erwarten konnte, dass er plötzlich von Gasheizung quasi komplett auf Wärmepumpe umstellen soll. Je nach Größe geht das einfach nicht. Da muss ich wirklich auch die Hersteller in Schutz nehmen und wieder mal sagen, dass der zeitplan einfach mies ist.

Ich glaube einfach nicht, dass die alle Ahnungslose sind. Die haben sich ganz klar an der Politik national wie international orientiert.

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Viessmann hat ganz bewusst verkauft weil der Preis gut war.
Die Wärmepumpe sei nahezu fertig entwickelt, im Massenmarkt könnten sie preislich nicht mithalten.
Viessmann will sich jetzt anderen Projekten zuwenden.
Es ist keineswegs so, dass das jetzt ein großes Problem wäre. Im Gegenteil zeigt das, dass wir jetzt im Massenmarkt angekommen sind und das muss nicht schlecht sein.

Vielleicht hätte mensch dann spätestens nach der Wahl der Ampelkoalition spekulieren können, dass es diesmal wirklich ernst wird mit Tempo beim Klimaschutz?

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Da wusste aber jeder, dass dort auch eine FDP ist und Menschen mit etwas Bildung wussten vorher schon, dass die sich Mühe geben werden Grüne Ordnungspolitik zu torpedieren. Die SPD ist nun auch nicht für ungebremsten Klimaschutz bekannt. Womit man nicht rechnen konnte ist, dass ordnungspolitische Maßnahmen ohne echte Vorlaufzeit beschlossen werden. Das kann man finde ich nicht wirklich schön reden.

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Einen solches Geschäftsführy kann mensch dann durch einen Automaten ersetzen, das spart Geld und Konflikte in Unternehmen. Wenn die Politik angeblich alle Entscheidungen vorgibt, brauchen wir ja keine Marktwirtschaft mit hochpreisigen Unternehmertypen.

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Nein, einen solchen Geschäftsführer kann man eben nicht ersetzen. Er trifft seine Entscheidung auf Grund von Erfahrungen. Er kann eben zwischen Worthülsen, Absichtserklärungen und möglichen Gesetzesvorhaben unterscheiden. Hier muss man eben den Blick außerhalb der Blase haben und da ist eben zwischen Reden und Tun immer noch ein großer Unterschied. Kann man ja blöd finden, aber ist nun mal leider die Realität.

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Der Wunsch, dass jemand anders sparen möge, scheint hier klassenübergreifend das verbindende Element zu sein.

Die 0 werden wir allerdings nur erreichen wenn alle (sowohl individuell als auch Gesellschaftsgruppen) auf 0 zugehen anstatt nur andere dazu aufzufordern.

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Nur wird dies nicht gelingen, wenn es nicht gelingt eine intrinsische Motivation bei einem Großteil der Bevölkerung (nicht 100%) zu erzeugen. Der Fluch des Kampfes gegen den Klimawandel sind leider 2 Großen Katastrophen in kurzer Zeit (Corona und Russlands Krieg gegen die Ukraine). Die Bevölkerung ist wirklich erschöpft und finanziell einfach sehr gebeutelt. Man müsste also erstmal positive Aspekte ausarbeiten um eine positive Bestärkung zu erreichen, Stichwort Klimadividente. Dann sollte man vielleicht zunächst einmal die angehen, die erstens genug Vermögen haben und zweitens das meiste CO2 ausstoßen. Das kann man dann nach und nach absenken und immer weiter Akzeptanz gewinnen.

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Dieses Selbstmitleid ist wahrscheinlich das größte Problem.

Russland überfällt ein anderes Land, legt es in Schutt und Asche, überflutet es und schlachtet Menschen ab. Davon ist der deutsche Michel so erschöpft, dass man ihm nicht auch noch eine Wärmepumpe zumuten kann.

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Und mit genau solchen Aussagen werden sich Menschen abwenden. Das wirkt nur überheblich und diskreditiert die berechtigten Sorgen dieser Leute.

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Aber verfügt dann offensichtlich nicht über Weitblick…

Nur wenn man einzig allein auf Klimaschutz schaut. Auf Grund der globalen, europäischen und deutschen Politik aktuell und der letzten Jahre musste man eben nicht von schlimmeren ausgehen. Die Grünen sind eben auch nur ein kleiner Partner der Koalition und haben beileibe nicht die Rückendeckung Ihrer Partner oder der Bevölkerung. Kann man wie gesagt blöd finden, ist aber Tatsache. Die Grünen wären besser beraten gewesen, zuerst einmal Zustimmung zu bekommen. Aus diesem Grund kann die Wirtschaft recht stabil davon ausgehen, dass die nächste Regierung von einer Union um die 30% angeführt wird und solche Maßnahmen dann defintiv vom Tisch sind. Da haben die Grünen durch teilweise schlechte politische Strategie und Kommunikation leider auch ordentlich Wahlkampfhilfe geleistet.

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