Vom Tempolimit zum NATO-Verteidigungsfall…

Das eigene oder fremdes Militär so auszurüsten, dass ein Land wie Russland sich nicht traut anzugreifen. Dies muss aber geschehen bevor eine Invasion passiert - in kurzer Zeit ist keine große Menge militärisches Material aufzubauen, wenn nicht auf Kriegswirtschaft umgestellt werden soll.
Bezogen auf Ukraine bringt das also nichts mehr. Aus Empathie kann man weiter Waffen liefern. In einen Krieg hineinziehen im Sinne von „Boots on the ground“ sollte sich Deutschland aber weder für die Ukraine noch durch Staaten die jetzt kurzfristig der Nato beitreten bzw. beitreten wollen.
Jedenfalls empfände ich es als absurd, einen Nato-Verteidigungsfall auszurufen und nächstes Jahr deutsches Heer nach Finnland zu entsenden, um ein Land zu verteidigen das ein Jahr zuvor noch nicht Teil der Nato sein wollte.

Schöner, unrealistischer Gedanke.
Die Importe Deutschlands aus Russland sind gerade mal um 53% zurückgegangen im März. Und die Sanktionen,die Deutschland schon umgesetzt hat, heissen ja nicht, dass die Geräte nicht dennoch nach Russland kommen.
Kim Jong Un fährt auch immer den neuesten Maybach - obwohl sein Staat wohl als der isoliertetste gelten kann.

Leider gibt es hierfür aber Regeln, denen es völlig egal ist was du absurd findest. Und wenn wir ein Land in die Nato lassen greift ab Beitritt der Bündnisfall. Nach deinem Denken brauchen wir also keine Nato mehr und handeln nur für die Staaten, die es wert sind. Und wenn Menschen wie du das entscheiden scheinen die meisten Staaten des schnöden Mammons willen über die Klinge springen zu müssen.

Beachtlich finde ich das in der kurzen Zeit. Vor allem wenn man bedenkt wie ekelhaft abhängig uns der gierige Kapitalismus von Autokraten wie Putin gemacht hat.

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Halte ich grundsätzlich nicht für falsch, damit hätten wir aber vor 10 Jahren anfangen müssen.
Wie Du schon selbst sagst: Der Zug ist jetzt nunmal abgefahren

Klappt bisher ganz gut.

Wow… Was heißt hier „gerade mal“? Hätte nie gedacht, dass es so viel ist- Hätte jetzt mal auf 10 bis 15% getippt…

Ist Dir überhaupt klar was das bedeutet? Es ist ja nicht nur Deutschland, die das machen, sondern die halbe Welt.
Es gibt kein McDonalds mehr, Du kriegst Dein iPhone nicht repariert, es gibt keine Cola mehr, Ikea existiert nicht mehr. Schau Dich mal bei Dir zuhause um und stell Dir vor, dass alles wo nicht „Made in Germany“ draufsteht nicht mehr lieferbar ist.

Und das sind nur die Produkte welche die Endverbraucher direkt kaufen. Aber das geht ja noch weiter mit der ganzen Zulieferindustrie. In naher Zukunft wird z.B. der komplette Luftverkehr zum Erliegen kommen, weil man keine Ersatzteile für die Flugzeuge mehr bekommt…

Klar kann man versuchen das selber zu fertigen. Aber da fehlt Russland (und China) oft das Know-How. und selbst wenn man das aufbaut: Das dauert erstmal…

Und deswegen - um mal wieder auf’s Thema zurückzukommen - ist ein Tempolimit so wichtig: Damit wir so schnell wie möglich russischen Rohstoffen unabhängig zu werden

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Man verzeihe mir die Ironie, aber es ist sehr Deutsch wenn die Diskussion mit Namen Warum es in Deutschland kein Tempolimit geben wird nach

Jedenfalls empfände ich es als absurd, einen Nato-Verteidigungsfall auszurufen

driftet.

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Finnland ist ein schlechtes Beispiel, denn bei EU-Mitgliedern greift die EU-Beistandsklausel aus Artikel 42, Absatz 7 EU-Vertrag, die sogar deutlich strenger ist („Im Falle eines bewaffneten Angriffs … schulden die anderen Mitgliedstaaten … alle in ihrer Macht stehende Hilfe“) als die Bündnisklausel im Nordatlantikpakt („Beistand leistet, indem jede von ihnen … Maßnahmen … trifft, die sie für erforderlich erachtet“). Die NATO-Mitgliedschaft ergibt aus Finnlands Sicht viel Sinn, weil sie damit die USA ins Boot holen. Für uns in Deutschland macht es hingegen keinen nenneswerten Unterschied, ob Finnland in der NATO ist oder nicht.

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