LdN 285: Warum es in Deutschland kein Tempolimit geben wird

Aha, ich auch, du solltest ggf. meinen ersten Beitrag hier (Nummer 113 oder so) lesen. Und ja es ist genauso, wie ich geschrieben habe, denn die wenigsten Leute fahren wirklich schneller als 130kmh.

Das habe ich schon verstanden: Aber dann wäre ein Tempolimit doch auch wieder legitim…

Warum soll die Mehrheit Nachteile in Kauf nehmen (Umweltsauereien, Klimaprobleme, Probleme mit Ölimporten, Verkehrstote), damit eine Minderheit entspannt rasen kann?

Daher nochmal: Du kannst es drehen und wenden wie Du willst…
Es gibt keine sachlichen Argumente gegen ein Tempolimit.

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Dann könntest du dich aber auch mit Tempo 130 auf Autobahnen abfinden und die Strafen dafür doch einfach bezahlen, oder? Wäre ja so gesehen auch nur ein sehr hoher Preis für deine Leidenschaft, oder?

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Du möchtest also die vermögenden Menschen aus dem Verbot raus nehmen, weil nichts anderes ist eine reine Bepreisung. Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der sich vermögende einfach freikaufen können und weiter das Klima für alle schädigen. Vielleicht verstehst du ja das, wenn du schon so einen Ton anschlägst.

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(Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du dich auf mich beziehst)
Mir war bewusst, dass du Argumente gesucht hast, um anderen Scheinheiligkeit vorzuwerfen. Worauf ich hinaus wollte, ist dass die Beispiele die du genannt hast teilweise völlig aus der Luft gegriffen waren und nicht wirklich umsetzbar/ überhaupt was gebracht hätten, was vergleichbar wäre mit einem Tempolimit. Ich gebe dir ja durchaus recht, dass es bei dem Thema scheinheilige Menschen gibt und man sollte ihnen das auch aufzeigen, nur dann sollten es auch reale Beispiele sein. Das anderen Problem, dass ich mit dieser Argumentationslinie sehe ist, dass wenn vor allem Leute die 200+ kmh fahren ein Tempolimit fordern würden (also Leute die wirklich davon betroffen sind) würdest du vermutlich sagen, die sind doch alle scheinheilig, sollen sie doch selber erst mal langsamer fahren (Ich will dir hier jetzt nichts unterstellen, hab diese Argumentationslinie aber auch schon im Internet gelesen)

Also die konkrete Umsetzung musst du natürlich nicht präsentieren, aber wenn du sowas als Alternative vorschlägst, solltest du schon eine gewisse Machbarkeit präsentieren. Sonst könnte ich ja auch sagen, lass und alle Kohlekraftwerke abschalten und dafür Kernfusionreaktoren aufbauen. Wie man das umsetzt dürfen andere entscheiden.

Wir leben immer noch in einer Demokratie und die Gelbwesten in Frankreich sind ein Beispiel, wie sich die Meinung des Volkes gegen die Regierung bei falscher Preispolitik richten kann.

First off, ich bin nicht grundsätzlich gegen diesen Vorschlag. Ein paar Probleme, die ich damit sehe:

  • wie andere auch schon erwähnt habe würde das den Reichen erlauben sich frei zu kaufen. Man kann sich ja auch nicht erkaufen, dass man Müll ins Meer schütten darf.
  • wie macht man die Preisfindung? Wenn der Preis zu niedrig ist, könnte das den Durchschnitt nach oben ziehen, da die Reichen weiter verbrauchen wie vorher und die Armen mit ihrem neu gewonnenen Geld anfangen mehr zu verbrauchen.

Um aber nicht einfach nur verklemmt auf ein Verbot zu sein und auch mal über alternativen nachzudenken hier mal eine eher neo-liberale Idee (Das ist eine spontane Idee von daher vermutlich eher eine schlechte Idee): Wir schauen konservativ wie viel Sprit ein Tempolimit pro Jahr einsparen würde, ziehen das von der Menge an Sprit ab, die Privat in einem Jahr verbraucht werden und teilen es durch die Menge aller Deutschen über 18. Das ist dann die Menge, die jeder pro Jahr privat verbrauchen darf. Wenn man weniger verbraucht, kann man seine Rechte an andere weiterverkaufen. Dadurch könnte ein fairer Preis gefunden werden und es würde E-Autos auf einmal so attraktiv machen, dass man dafür keine Förderung mehr bräuchte. Auf der anderen Seite wäre es schon fast zu unfair für Pendler.
(Es würde außerdem das Problem der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses auf Autobahnen nicht lösen, aber da ich sehr selten Autobahn fahre, halte ich mich aus der Debatte lieber raus)

5 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Vom Tempolimit zum NATO-Verteidigungsfall…

Das ist halt der übliche Weg von @lib . Er kapert ein Thema und torpediert es mit haltlosen Forderungen und Behauptungen. Er ist nicht an einer ehrlichen Diskussion interessiert sondern betreibt hier kapitalistischen Lobbyismus.

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Das ist der übliche Weg von Schwurblern… Wenn man argumentativ nicht weiterkommt, springt man einfach auf das nächste Argument.

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Um hier nochmal den Versuch zu unternehmen, auf’s Thema zurückzukommen:

Was haltet Ihr von einem Tempolimit das nur tagsüber gilt: Tempo 130 von 06:00 bis 21:00 Uhr

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@lib Ich habe das wirklich auch des öfteren beobachtet, dass du eine Diskussion einfach stark erweiterst um am Ende ‚recht zu behalten‘.

Ganz im Stile der Eristischen Dialektik von Schopenhauer: Erweiterung

Eine Behauptung wird angreifbar gemacht, indem ihr Anwendungsbereich unbeschränkt erweitert wird. Im Gegenzug sollten eigene Behauptungen möglichst präzise in klar umrissenen Grenzen formuliert werden. Gegen eine Erweiterung wird mit einer genauen Aufstellung des status controversiae oder puncti controversiae verteidigt, d. h. einem Gegenbeispiel oder der Aufzählung von Einzelpunkten, die praktisch einschränkende Bedingungen darstellen.

Es wäre schön, wenn du deinen Stil hier etwas anpasst und dich dem allgemein respektvollen Klima hier auch etwas annäherst. Es würde uns allen helfen, deine Argumente besser zu verstehen und weniger vom Thema abzukommen. Wenn dir das nicht gelingt, dann ist es vielleicht manchmal besser, eine Diskussion nicht fort zu führen und nochmal was dran zu hängen. Danke, dass du es in Betracht ziehst.

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Ein solcher Aufruf konterkariert aber nun leider auch die Forderung nach einem guten Diskussionsklima.

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Wie soll man sonst mit jemanden wie @lib umgehen, der regelmäßig gute Diskussion torpediert und beschädigt?

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Du kannst doch immer souverän entscheiden, worauf Du antworten und was Du einfach ignorieren möchtest; manchmal ist es auch klärend, @moderat einzubeziehen. Das gilt natürlich generell, nicht nur für die Diskussion mit @lib. Es ist doch auch schätzenswert, dass viele UserInnen sachlich zu seinen meinungsstarken Beiträgen und zu anderen Mindermeinungen argumentieren. Oder eben manch billige Provokation und unfruchtbare Polemiken ins Leere laufen lassen. Das schafft einen Mehrwert für die Diskussionskultur hier und für die tausenden stillen MitleserInnen, die dieses Forum hat.

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Aus Klimasicht: nicht viel
Beim Thema Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss immerhin ein Fortschritt und besser als jetzt.

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Na ja, auch die 33% entscheiden Wahlen.

Die Wähler der Grünen interessiert das nicht, die sind zu noch größerem Teil dafür, die FDP hat von ihren Wählern den Auftrag bekommen, dagegen zu stimmen.

SPD und CDU werde sich hüten, weil selbst wenn sie nur 5-10% durch diese Aktion verlieren könnten.

Sehe ich anders, je früher es kommt desto schneller vergisst der Wähler. Wie sonst kann man erklären, dass immer wieder Union und FDP gewählt werden. Und die FDP kann sich nicht ewig wehren mit Ihrem Populismus.

vielleicht muss der Bundesgerichtshof einfach nochmal in Richtung Bundestag treten, damit dieser Kapiert dass ein Tempolimit eben ein einfacheres Werkzeug ist als andere Lösungsvorschläge, die aber eben teils noch nicht mal erforscht sind.

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In den Niederlanden gibt ja bereits schon Tempo 100 zwischen 6:00 und 19:00. Hier wurden aber wirklich viele Schilder für aufgestellt, jeweils mit der Uhrzeit von wann bis wann das Limit gilt. siehe Tempolimit: In Holland höchstens 100 – „Es geht um höhere Interessen“

Bei einem allgemeinen Tempolimit von 130 in Deutschland müssten übrigens wirklich Schilder erneuert oder überklebt werden. An den Grenzen steht das STVO Zeichen 393, wo für die Autobahn die Richtgeschwindigkeit von 130 angegeben ist ((Zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr (Deutschland) – WikipediaInformationstafel_an_Grenz%C3%BCberg%C3%A4ngen(an_sonstigen_Stra%C3%9Fen_au%C3%9Ferhalb_der_Autobahn),_StVO_1981.svg )

Das wäre das erste Mal in Deutschland dass man wegen aufzustellender Schilder etwas nicht macht. Normalerweise ist es ja eher anders herum. Erst einmal Schilder auftsellen, dann irgendwann auch mal die Baustellen abarbeiten.

Das sind doch alles Scheindebatten.

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Selbst wenn Du an jede Auffahrt ein Schild pflasterst… Die Kosten sind vernachlässigbar

Die Kosten bei Massenproduktion: ca 50 Eurp pro Schild (Quelle)
Wir haben 2260 Anschlussstellen, also Auf/Abfahrten (Quelle)

Das ist nur 'ne knappe Million… Das kannste sogar noch verfünffachen ohne dass es weh tut. Dann kann man an jedes Schild noch ein rosa Schleifchen mit Glitzer anbringen.

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