Wie soll man sonst mit jemanden wie @lib umgehen, der regelmäßig gute Diskussion torpediert und beschädigt?
Du kannst doch immer souverän entscheiden, worauf Du antworten und was Du einfach ignorieren möchtest; manchmal ist es auch klärend, @moderat einzubeziehen. Das gilt natürlich generell, nicht nur für die Diskussion mit @lib. Es ist doch auch schätzenswert, dass viele UserInnen sachlich zu seinen meinungsstarken Beiträgen und zu anderen Mindermeinungen argumentieren. Oder eben manch billige Provokation und unfruchtbare Polemiken ins Leere laufen lassen. Das schafft einen Mehrwert für die Diskussionskultur hier und für die tausenden stillen MitleserInnen, die dieses Forum hat.
Aus Klimasicht: nicht viel
Beim Thema Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss immerhin ein Fortschritt und besser als jetzt.
Na ja, auch die 33% entscheiden Wahlen.
Die Wähler der Grünen interessiert das nicht, die sind zu noch größerem Teil dafür, die FDP hat von ihren Wählern den Auftrag bekommen, dagegen zu stimmen.
SPD und CDU werde sich hüten, weil selbst wenn sie nur 5-10% durch diese Aktion verlieren könnten.
Sehe ich anders, je früher es kommt desto schneller vergisst der Wähler. Wie sonst kann man erklären, dass immer wieder Union und FDP gewählt werden. Und die FDP kann sich nicht ewig wehren mit Ihrem Populismus.
vielleicht muss der Bundesgerichtshof einfach nochmal in Richtung Bundestag treten, damit dieser Kapiert dass ein Tempolimit eben ein einfacheres Werkzeug ist als andere Lösungsvorschläge, die aber eben teils noch nicht mal erforscht sind.
In den Niederlanden gibt ja bereits schon Tempo 100 zwischen 6:00 und 19:00. Hier wurden aber wirklich viele Schilder für aufgestellt, jeweils mit der Uhrzeit von wann bis wann das Limit gilt. siehe Tempolimit: In Holland höchstens 100 – „Es geht um höhere Interessen“
Bei einem allgemeinen Tempolimit von 130 in Deutschland müssten übrigens wirklich Schilder erneuert oder überklebt werden. An den Grenzen steht das STVO Zeichen 393, wo für die Autobahn die Richtgeschwindigkeit von 130 angegeben ist ((Zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr (Deutschland) – WikipediaInformationstafel_an_Grenz%C3%BCberg%C3%A4ngen(an_sonstigen_Stra%C3%9Fen_au%C3%9Ferhalb_der_Autobahn),_StVO_1981.svg )
Das wäre das erste Mal in Deutschland dass man wegen aufzustellender Schilder etwas nicht macht. Normalerweise ist es ja eher anders herum. Erst einmal Schilder auftsellen, dann irgendwann auch mal die Baustellen abarbeiten.
Das sind doch alles Scheindebatten.
Selbst wenn Du an jede Auffahrt ein Schild pflasterst… Die Kosten sind vernachlässigbar
Die Kosten bei Massenproduktion: ca 50 Eurp pro Schild (Quelle)
Wir haben 2260 Anschlussstellen, also Auf/Abfahrten (Quelle)
Das ist nur 'ne knappe Million… Das kannste sogar noch verfünffachen ohne dass es weh tut. Dann kann man an jedes Schild noch ein rosa Schleifchen mit Glitzer anbringen.
Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen wird ja keinesfalls durch sachliche Gründe ausgebremst, sondern durch rein emotionale Gründe.
Wer gern schneller als 130 km/h fahren will und das bislang auch durfte, lässt sich das ungern wieder wegnehmen. Und solange es Autos zu kaufen gibt, die schneller als 130 km/h oder so fahren, werden diese auch gekauft, um sie halbwegs ausfahren zu können. Und unsere Autoindustrie hat an einem Tempolimit genauso viel Interesse wie an einem gut funktionierenden flächendeckenden ÖPNV.
Hier werden häufig sachliche Argumente mit rationalen Argumenten verwechselt. Sachlich kann auch sein „Mehr Spaß beim fahren“. Rational auch „Ich spare Zeit“. Ob man diese Argumente gut findet, darum geht es nicht wirklich bei der Diskussion. Und der Anfang der Diskussion war, dass die Grünen damals in der Regierung mit der SPD kein Tempolimit eingeführt haben. Jetzt mit der FDP, welche durch ihre Wähler diesen Auftrag bekommen hat, wird es nicht kommen. Eher sehen wir das Sonntags-Fahrverbot für Privatfahrten…was ich auch einen schönen Ansatz fände. Würde sogar die Hotellobby stützen, da Leute die Montag morgens bereits wo sein müssten so Samstags fahren würden und zwei Übernachtungen mitnehmen
Falschrum gedacht: Leute die Montag morgens bereits irgendwo sein müssen, tun das sicher beruflich, damit wäre ihre Hinfahrt am Sonntag nicht mehr privat. Stattdessen müssten aber Familienfeiern samstags stattfinden und am Nachmittag enden, damit Freunde und Verwandte noch am selben Tag wieder quer durch die Republik nach Hause kommen. (Oder glaubt jemand, dass die Leute hierfür flächendeckend auf die Bahn und ggfs. Taxis umsteigen würden?)
Stimmt. Also umgekehrt. Privat erlauben und geschäftlich verbieten Wieso war das mit dem Verbot damals eigentlich kein Problem? Fände es zumindest einen schönen Ansatz mit dem Sonntagsfahrverbot. Keiner bzw. Jeder kann sich beschweren. Wie sind den die Berechnungen zum Einsparpotential dieser Lösung?
PS: Gefunden. Laut Greenpeace „Wäre jeder Sonntag autofrei, ließen sich demnach 2,9 Millionen Tonnen Kraftstoff einsparen. Dies entspräche etwa 5,6 Prozent des gesamten Kraftstoffabsatzes in Deutschland und einer möglichen Reduktion der Mineralölimporte um 3,1 Prozent.“
Na das klingt doch nach einem Kompromiss. 6 Tage schnell fahren. 1 Tag gar nicht. ^^
Sagen wir bis 19 Uhr, dann wäre ich dabei. Auch gerne 24/7 für Verbrenner aber nur tagsüber für E-Autos.
Ich bin zwar immer noch nicht überzeugt, dass sich dadurch etwas wesentlich zum besseren ändern würde, aber ich denke das wäre ein Kompromiss, der diese elendige Diskussion endlich befrieden könnte.
Politisch wird das Tempolimit möglicherweise tatsächlich erst mal ein Kompromiss werden. Vielleicht wird die Forderung der Grünen lauten: Tempo 130 und die FDP handelt sie dann auf Tempo 160 hoch.
Das gibt dann einigen Leuten auch die Zeit, ihren Lebenswandel anzupassen. Aber ob das für die Umwelt ausreicht, ist halt die Frage.
Aber auch strengere Bußgelder könnten viel bewirken. Wenn die Leute wissen, das bei 20 km/h zu viel 3 Monate der Lappen weg ist, denn werden viele vorsichtiger fahren und es werden wieder ein paar mehr auf die Schiene/den Bus umsteigen.
Hallo Matti,
das kann ich nicht nachvollziehen: Warum sollte es über der Richtgeschwindigkeit kein Limit geben können ? Die Richtgeschwindigkeit ist eine Empfehlung, das Limit die gesetzliche Obergrenze. Das haben wir an anderen Stellen doch auch.
So absurd das ist und so wenig es mit dem breiten Willen der Bevölkerung zu tun hat, so klar war, dass das Tempolimit aus ideologischen Gründen mit der FDP schwer wird oder gar nicht geht. Das ist eben der Preis für die Ampel, die hoffentlich trotzdem genug anderes bewegt.
Und wenn man der FDP eine Brücke bauen möchte, muss die vielleicht erst einmal ein Limit sein, dass nach unser aller Verständnis gar keins ist. Z.B. 160, ich finde die Idee nicht so blöd. Volvo begrenzt seine Autos ab Werk jetzt auf 180. Das ist einfach ein erster Schritt, der die nächsten Schritte leichter macht. Und übrigens schon Ressourcen schont, weil Reifen und Bremsen anderen Spezifikationen genügen müssen.
Ich habe mich nun gut Wochen aus dieser Diskussion rausgehalten, um einmal für mich zu prüfen, was denn ein Tempolimit (ich bin mal von 110 km/h ausgegangen) für mich bedeuten würde. 5 Arbeitstage bin ich gefahren, was das Zeug hält (aber nie mehr als 200 km/h, Landstraße 85 km/h), 4 Tage habe ich mich an die 110 km/h gehalten (auf der Landstraße 85 km/h). Zur Erinnerung: einfache Stracke 72 km Autobahn, 4 km Landstrasse,). Entgegen Ihrer Annahme „Dave“ fahre ich morgens gegen 05:20 h nach Frankfurt, auf den Rückweg von Frankfurt mache ich mich zwischen 18:30 h und 19:00 h. An den langsamen Tagen habe ich im Schnitt zusammen knapp 85 Minuten hin/zurück gebraucht, an den schnellen Tagen 62 Minuten. Macht einen Unterschied von 23 Minuten pro Tag oder (bei 220 Arbeitstagen) fast 84 Stunden. Bei allem „Kleingerede“ meiner Argumentation anfangs (vor über drei Wochen in diesem Forum): Verzichtet ihr wirklich auf fast 3 1/2 Tage pro Jahr, nur um CO2 einzusparen? Ich auf jeden Fall nicht.
Das ist aber eine sehr kurze Betrachtung.
Stell dir mal vor du ziehst um, näher an deinen Arbeitsort und brauchst nur noch 15min. zu Fuß.
Du würdest zum einen 100% deines jetzigen CO2 Außstoßes sparen und gute 7 Tage im Jahr (im Verhältnis zu deinen schnellen Tagen)
Alternativ könnte man auch mal schauen ob man nicht mit einem Mix der Verkehrsmittel was erreichen kann.
Kannst du z.B. mit dem Auto zum Zug fahren und dann vom Bahnhof aus zur Arbeit laufen, so kannst du die Zeit im Zug mit was sinnvollem verbringen und auf diese Weise Geld sparen.
Ich kann mich an jemanden erinnern, der das so gemacht hat und die Zeit im Zug mit stricken verbracht hat.
Die so erzeugten Waren kann man z.B. wieder verkaufen (und so die Kohle für Material und Zugticket wieder einspielen)
Jedenfalls kann man festhalten, dass deine gut 9 1/2 Tage im Jahr im Auto verschwendete Lebenszeit ist. Egal ob nun mit oder ohne Tempolimit.
Glauben Sie mir, ich fahre die Strecke seit nun fast 27 Jahren und habe mir einige Gedanken gemacht, wie ich Zeit einsparen kann. Es gibt teilweise eine Abdeckung mit dem Zug. Dann bräuchte ich aber ein Auto, um zum Bahnhof zu kommen (auch immerhin 9 km) und müsste dann irgendwie vom Bahnhof zu meinem Arbeitsplatz kommen. Zu Fuß wären das fast 20 Minuten einfache Strecke. Da für mich der Faktor Zeit (und nicht zwingend mein CO2 Fußabdruck) das Maß für meine Entscheidungen und mein Handeln sind, ist auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln keine Option. Und auch ein Umziehen in die Nähe des Arbeitsplatzes ist kaum möglich, ich bin Chemieingenieur und stelle Pestizide her, da findet man keine Wohngebiete in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes. Natürlich könnte ich die 78 km durch Umzug verkürzen, dann müsste ich aber hier auf dem Land mein Haus verkaufen und deutlich mehr für ein gleichwertiges Haus näher an meinem Arbeitsplatz bezahlen. Machbar, aber auch nicht unbedingt zielführend.
Ich möchte diese ganze Diskussion eigentlich ungern untergraben. Die ursprüngliche Frage war, ob ein Tempolimit für Deutschland gebraucht wird. Meine Antwort in all meinen Kommentaren war ganz klar: nein. Es kostet (zumindest einige Menschen) schlichtweg zuviel Zeit. Und ich persönlich bin nicht bereit, diese Zeit zu opfern.
Wer langsam fahren möchte, um CO2 zu sparen, kann das tun. Wer schnell fahren möchte bezahlt dafür mit höheren Spritverbrauch und mittelfristig auch mit einer höheren CO2 Abgabe. Somit ist die CO2 Abgabe doch eigentlich das Steuerungsinstrument und nicht ein aufgesetztes Tempolimit.
Das ist der entscheidende Punkt, mit dem du nicht mehr lange durch kommen wirst.
Der gesellschaftliche Wandel wird dich zwingen.
Stimmt, halbwegs, sofern man nur auf den Klimaaspekt schaut.
Allerdings ist dann schon der Ressourcenverbrauch schon außen vor.
Auf gesellschaftlichem Niveau wird Zeit gewonnen durch das Tempolimit.
Und die steigende Verkehrssicherheit erreichst du auch nicht mit einer CO2 Abgabe.
Auch wirst du die Mobilitätswende nicht aufhalten können, es bleibt dir am Ende eh nur dich an die sich ändernden Bedingungen anzupassen.