LdN320: Tempolimit

Warum Witz? Wenn man ein Langstreckenverkehrsmittel baut, wird dadurch kein Auto weniger gebaut.

Hab ich auch nicht gemeint. Aber für lange Strecken in Europa braucht man dann weder fliegen noch mit dem Auto fahren :grinning:

OK, aber Hyperloop wird es nur zwischen sehr großen Metropolen geben.
Der ICE hat schon das Problem der zu vielen Haltestellen. Und da wo er könnte fährt er auch keine Höchstgeschwindigkeit.

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Ich habe versucht, hier alle Beiträge zu lesen. Allerdings sind es echt viele und teilweise geht es sehr ins Detail.
Dabei ist die Grundfrage eigentlich ganz einfach: Warum wird in Deutschland nicht einfach ein Tempolimit eingeführt (Antwort: Weil die FDP es gegen die Mehrheit der Deutschen nicht will)?
Ich wohne in Frankreich: Autobahn 130 km/h, außerorts 80 km/h, innerorts 50 km/h (mit immer mehr 30 Schildern und Zonen)
Ich wohne hier an der Grenze zur Schweiz: Autobahn 120 km/h, außerorts 80 km /h, innerorts 50 km/h
Tempolimit würde Unfälle vermeiden helfen, Stau+ Stress verringern und zu Klimaschutz beitragen.
So einfach ist das.

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Wer auch immer mit einer Abschaffung eines möglichen Tempolimits in den Wahlkampf ziehen würde: er hätte meine Stimme sicher.
Es ist unfassbar, wie sehr man sich hier auf das Thema Tempolimit stürzt - ob im Podcast selbst oder hier im Forum. Wie an anderer Stelle „Februar 2022: Tempolimit“ schon geschrieben: wer langsam fahren will, soll das tun. Wer schnell fahren will (nicht rasen), soll das ebenfalls tun - und dafür mehr Sprit und irgendwann auch eine höhere CO2-Strafe zahlen.

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Ich habe @Dave bereits im Februar 2022 vehement widersprochen „Tempolimit auf deutschen Autobahnen“, was die Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit oder den Nutzen eines Tempolimits angeht. Aber in einem Punkt hat er Recht - mit zunehmender Anzahl an Stromern reduziert sich die Geschwindigkeit auf unseren Autobahnen immer mehr. Also kein Grund, bereits heute die wenigen, die schnell fahren wollen oder müssen zu drangsalieren. Das kommt von ganz allein. Bis dahin genieße ich die Geschwindigkeit… :wink:

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Hallo,
wir hatten eine vergleichbare Diskussion bereits vor etwa einem Jahr - damals habe ich auf diese Frage wir folgt geantwortet:
Mit der Forderung nach einem harten Tempolimit auf Autobahnen macht man sich es zu einfach. Keiner fährt einfach zum Spaß durch die Gegend. Ich hab das für mich eben mal durchgerechnet. Ich fahre jeden Tag 78 km einfache Strecke zur Arbeit (6 km Landstraße und 72 km Autobahn), und das seit 27 Jahren. Fahre ich auf der Landstraße 70 km/h und auf der Autobahn 100 km/h, kostet mich das bei 220 Arbeitstagen 14,8 volle Tage Fahrzeit. Fahre ich – und das ist in etwa die Realität – 70 km/h auf der Landstraße und 160 km/h auf der Autobahn (ich bin bereits gegen 5:30 Uhr unterwegs, das ist ohne Probleme möglich; auch Abends fahre ich nach der Welle), kostet mich das in Summe 9,8 volle Tage Fahrzeit, bei 140 km/h immer noch 11,0 Tage. Ein Geschwindigkeitslimit würde mich also fast fünf volle Tage des Jahres an Zeit kosten! Ist es da nicht verständlich, dass man den Zwang zum langsam Fahren sehr sehr skeptisch gegenübersteht?
Weitere Ausführungen dazu und auch einen Praxistest können sie hier „Tempolimit“ nachlesen… Die Argumentation will nicht jeder verstehen - aber mir ist diese Zeit zu kostbar, als dass ich sie einem Tempolimit opfere.

Verstehen kann ich eine ganze Menge. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie die Zeit auf Kosten anderer sparen. Auf Kosten der Mehrheit, die sich ein Limit wünscht. Auf Kosten von Unfallopfern durch hohe Geschwindigkeiten. Auf Kosten künftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden. Ist Ihnen das die von Ihnen berechnete Zeit wirklich wert?
Funfact: Ab und zu fahre ich die 900 km nach Deutschland und bin mit dem Zug mittlerweile meistens deutlich schneller als mit dem Auto.
Vorstellbar wäre für mich auch ein Tempolimit während bestimmter Zeiten (z.B.7-20 Uhr). Allerdings finde ich die hohen Geschwindigkeiten in der Dämmerung /in der Nacht auch gefährlich…
Deutschland ist das einzige Land in Europa ohne Tempolimit. Das sollte Ihnen zu denken geben.

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Ein bisher noch unterbeleuchteter Aspekt:
Die Wahrscheinlichkeit der Einführung eines Tempolimits wird auch durch die aktuellen Diskussionen als steigend wahrgenommen.

In logischer Folge machen aktuell so viele Menschen wie noch nie in Deutschland die private Fluglizenz. Die hitzige Diskussion führt zu einer präventiven Ausweichreaktion- die es ohne die Diskussion möglicherweise nicht in dem Ausmaß gegeben hätte.
Strategisch klüger wäre es gewesen, erst die parteipolitische Mehrheit für ein Tempolimit leise zusammenzusuchen und das Tempolimit dann schnell umzusetzen. Jetzt haben wir Co2-intensive Alternativensucher und kein Tempolimit.

Also gönnt sich jetzt jeder mal ein gebrauchtes Privatflugzeug wegen einem möglichen Tempolimit? Das ist ja wohl Unfug. Der private Flugverkehr dieser Art gehört aber definitiv sehr eingeschränkt und großteils verboten.

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Wenn wir Tempolimit 100 einführen, dürften wohl Inlandsflüge boomen, teilweise brauchen Leute dann 20-30% mehr Fahrtzeit.

Deswegen müssen Inlandsflüge auch parallel sowieso massive begrenzt und verteuert werden, da diese immer klimatechnisch fatal sind und in Deutschland auch wirklich unnötig.

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Das Argument hast du schonmal ohne jede Quelle oder Beleg gebracht.

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Nur, geht das wirklich schneller?

So von A nach Flugplatz, Check-in, Flug, von Flugplatz nach B.

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Richtig. Ich behaupte: aufgrund Corona-Maßnahmen konnten lange keine Flugstunden gegeben werden, und ein Peak in der Anzahl Interessenten für eine private Fluglizenz ist ein typischer Corona-Nachhol-Effekt, also eine kausale Folge der aufgehobenen Isolationsregeln, und in keinster Weise mit einer Tempolimitdiskussion kausal verknüpft.

Wir sehen nämlich genau das Gleiche bei den KFZ-Führerscheinen: Führerschein: Mehr Fahrprüfungen in Deutschland | ADAC

Jetzt bin ich gespannt, wie mir @z78 erklärt, auf welchem Weg die Tempolimit-Diskussion das Hoch bei den KFZ-Führerscheinen verursacht hat.

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Wird verboten! :wink:

Tja, ich fürchte, auch ein Verbot von sehr kurzen Inlandsflügen (siehe Frankreich) wird kommen müssen, wenn wir das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten wollen.

Was auch nur richtig wäre, da sie in Deutschland sinnfrei und klimatechnisch furchtbar sind. Kann man wirklich auch mit der Bahn machen.

Ich wohne in Grenznähe zu Luxemburg/ Belgien. Es ist die Regel, dass jeder kurz nach Belgien oder Luxemburg fährt und von dort aus dann ab nach München oder Berlin :slight_smile: Es kann wohl kaum verboten werden, dass z.B Luxemburg benachbarte Staaten anfliegt. Jeder aus beispielsweise Berlin kann nach Polen fahren und von dort aus dann ab ans Ziel.

Das ist auch hier keine Theorie sondern ein persönlicher Erfahrungsbericht aus meinem Umfeld den ich hier wiedergebe.

Um einen Führerschein in Deutschland umzuschreiben (sprich einen deutschen Führerschein zu erhalten, wenn man einen Führerschein aus einem Drittstaat hat), muss eine theoretische und praktische Prüfung absolviert werden. Das würde zum Beispiel auf hunderttausende ukrainische Personen zutreffen. Da hat sich zwar im Juli 2022 das Verfahren EU-weit vereinfacht- bis dahin war jedoch eine Fahrprüfung abzulegen. Der ADAC erhebt zwar die Nationalität der Führerscheinprüflinge nicht - die Führerscheinausgabestelle könnte diese Analyse vermutlich jedoch stützen. Das Tempolimit hat also mit dem Hoch an Führerscheinprüfungen nicht relevant viel zu tun, ich gehe eher von der einfachen Logik aus, dass mit sprunghaft mehr Menschen im Land auch mehr Menschen Auto fahren wollen.