Tempolimit 130 oder darunter

Sorry, what? „Was spielt was für eine Rolle?“? @Tris hat eine objektiv falsche Tatsachenbehauptung aufgestellt und ich habe darauf hingewiesen. Was hat dein Kommentar damit zu tun? Hast du dich vielleicht beim Antwortbutton vertan?

Danke. Allerdings verstehe ich überhaupt nicht den Bezug zu meinen Kommentaren vorher.
Wo ist denn mit der Kalkulation der Nachweis erbracht, dass:
a) Der „normale“ Verbrenner bei doppelter Geschwindigkeit vierfach Benzin benötigt.
b) Der Tesla mit über 400 PS ökologisch sinnvoll ist.
c) Die Reichweite eines E-Autos ausschliesslich von der abgerufenen Leistung abhängt.

Gerade -passt super- lese ich einen Artikel in der Auto Motor und Sport (Heft 12, vom 20.05.). Diesen kann ich leider nicht verlinken, aber ich zitiere gerne hieraus:
Artikel auf Seite 14: „Wie sauber ist Tesla wirklich.“
„Die Befürchtung: Tesla könnte so viel Wasser verbrauchen wie eine Stadt mit 40.000 Einwohnern.“
„Fragen zur Ökobilanz der Gigafactory nimmt der zweitreichste Mann der Welt zuweilen Salopp.“
„Die Umweltbilanz der Fahrzeuge hängt entscheidend vom Produktionsstandort ab. - Grünheide ist eine denkbar schlechte Wahl…“
„…das die Fabrik zwar in den Betrieb geht-Ihr Erbauer aber zumindest als eigenständiger Autohersteller nicht überleben wird. Tesla ist schon lange ein Übernahmekandidat.“
„Ohne diesen CO2 Ablasshandel wären Teslas Zahlen Tiefrot.“
Und das Beste zum Schluss:
„Fast den ganzen Gewinn des letzten Jahres hat Elon Musk in Bitcoins investiert - auch das nicht gerade ein Segen für das Klima. … durch Teslas Transaktion stiegen Bitcoin Kurs und Energieverbrauch derart stark an, dass sämtliche Klimabemühungen des Unternehmens der vergangenen Jahre für die Katz gewesen sein dürften…“

Moin, Lukas! Ich finde zwar E-Mobilität spannend, das ist aber ein Marketingtrick der Fahrzeughersteller.
Natürlich fallen durch Rekupation weniger Bremsstaub an, aber es ist mitnichten frei davon.
Die Feinstaubproblematik der Reifen besteht auch bei E-Autos und die Energieerzeugung ist nicht emissionsfrei. Sie fällt nur woanders an.

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Sicherlich fallen auch bei erneuerbaren Energien Emissionen an, das ist korrekt. Allerdings müssen wir langsam mal von dem narrativ wegkommen, dass E-Autos nur mit Kohlestrom laden. Ladesäulenanbieter sind verpflichtet ihre Säulen mit Ökostrom zu betreiben. Die meisten Privatbesitzer laden ebenfalls Strom aus erneuerbaren Energien, vielleicht sogar aus eigener Erzeugung.

Mit ist ebenfalls klar, dass das Netz nicht „Stromarten“ unterscheidet, allerdings steigt mit dieser Verpflichtung auch die Quote an EE. Etwas, wovon ein Diesel nicht profitiert. Zudem ist auch allein die lokale Emissionsfreiheit ein Gewinn. Städte werden deutlich lebenswerter, wenn da nicht 24/7 alles mit Dieselabgasen vollgequarzt ist.

Reifenabrieb existiert, das stimmt.

Bremsstaub ist wirklich überschätzt. Wie gesagt, ich habe die Bremse bisher tatsächlich NIE benutzen müssen. Porsche hat beim Taycan ein Wartungsintervall von 40.000km für die Bremsen. Grund: Sie möchten regelmäßig prüfen, ob die Bremsen rosten, damit sie, im Notfall immer noch funktionieren, wenn sie über Monate/Jahre nicht benutzt werden. Aktuell fahren Teslas (Tesla, weil die einfach schon am längsten fahren, Marke ist hier aber vollkommen egal) herum, die mit 300.000-500.000km immer noch den ersten Satz Bremsen haben.

Das ist zutreffend, wenn der Verbrenner wie das E-Auto nur einen Gang hat. Zudem sind auch Verbrenner nur in einem sehr kleinen Bereich besonders effizient, das ist meist bei hoher Last im Mittleren Drehzahlbereich. Stichwort wäre Motorkennfeld.

Er verbraucht im wesentlichen deutlich weniger Energie als ein äquivalenter Verbrenner. Dabei hat er mehr Leistung und macht mehr Spaß.
Da kommen wir auch wieder zum Thema zurück, um das es hier eigentlich geht. Nur weil ich ein Tempolimit befürworte heißt das nicht, dass ich befinde, dass Autos langweilig sein müssen. Spaß heißt für mich halt nicht mit 300km/h über die Autobahn bügeln.

Verstehe nicht worauf du hinaus willst, habe ich nicht behauptet, dass es so ist.

Zu Tesla und Elon Musk:
Man muss Elon Musk nicht feiern und das tue ich auch nicht. Ich gehöre sicher nicht zur Holy Church des St. Elon (wie man seine Bubble aus Jüngern im Netz nennt).
Ich fahre einen Tesla, weil es das Fahrzeug mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Da gibt es bisher nichts, was auch nur ansatzweise da ran kommt.

Interessiert dich eigentlich auch wie viel Wasser so bei der Förderung von Öl verschmutzt wird? Oder wie viel Wasser man für die Herstellung eines einzigen Verbrenners braucht? Die seltenen Metalle in Katalysatoren? Dein Handyakku? Ich vermute, da hast du noch nicht eine Sekunde drüber nachgedacht.
Alles was wir produzieren ist schädlich, da brauchen wir uns nichts vormachen. Und laut stand heute sind E-Autos, egal in welchem Land mit welchem Strommix, sauberer als alle Alternativen.

Hier mal eine kurze Grafik dazu:

Kurzum: Die beste Mobilität ist Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen! Das tue ich, wenn es geht immer.

Hab ich alles?

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Ich Versuch Mal den Zusammenhang herzustellen:

Darauf antwortest du:

Und meine Frage bezieht sich eher auf deinen letzten Punkt: Was spielt es für eine Rolle dass eine Autobahn beidseitig abgesperrt ist?

Das mit dem kilometerweit einsehbar ist auch sehr regionabhängig es gibt Gegenden mit freigegebener Geschwindigkeit wo du höchstens einen Kilometer einsehen kannst und der ist bei 80km/h Geschwindigkeitsunterschied verdammt kurz wenn du deine gesamte Reaktionszeit mit einberechnest.

Hinzu kommt dass das menschliche Gehirn eigentlich gar nicht für die Wahrnehmung in diesen Geschwindigkeiten geschaffen ist, heißt also zwischen Auftauchen des Hindernisses bis zur Wahrnehmung vergeht auch nochmal Zeit, bevor du überhaupt zu einer Reaktion fähig bist.

Und genau deswegen „poppen“ dann eben doch einfach Autos auf.

Du hast Recht, dass sie nicht physikalisch einfach aufpeppen, aber in deiner Wahrnehmung ist das so.

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Mit „Alles“ meinte ich alle Massnahmen mit deutlicher Wirkung. @rph nennt eine gute Methode. Im Fall Energieeinsparung im Strassenverkehr zähle ich zu den wirkungsvollen Massnahmen:

  • Energiepreis reell - heisst deutlich erhöhen

  • Tempolimit, lieber 120 statt 130 (auch wenn „nur“ 0,2% Einsparung (soll aber viel mehr sein nach anderen Berechnungen), vor allem auch, weil so einfach umzusetzen

  • Begrenzung des Fahrzeuggewichts (nach Umstellungsfrist für die Industrie) ist auch einfach umzusetzen durch Änderung der Zulassungsvorschriften

  • Ausbau von Fahrradbahnen (nicht nur Wege)

  • Ausbau des ÖPNV, vor allem auf dem Land

Die Massnahmen können ohne Zeitverlust parallel angegangen werden. Nur Ausbau von Fahrrad und ÖPNV kostet Geld, die übrigen nur politischen Mut. Aktionismus halte ich auch für kontraproduktiv, hier aber weit davon entfernt, zumal diese Massnahmen schon jahrelang diskutiert und wissenschaftlilch untermauert sind. Wenn der Verkehrsminister (und seine Vorgänger) in einer Parallelwelt denkt, kann man nur hoffen, dass er bald dorthin in Gänze entschwindet!

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Bin zwar nicht adressiert, möchte dennoch einhaken: Das ist schon ziemlich nah dran an Unterstellung - find’ ich stilistisch daneben und ziemlich selbstgerecht.

Meine Konsquenz daraus wäre (Reihenfolge ist wichtig): Stückzahlen runter/unnötigen Gebrauch vermeiden, Gebrauchsdauer maximieren, Schädlichkeit minimieren mittels Cradle-to-Cradle Prinzip und ehrlicher Detailbilanzierung.

Für mich wenig überzeugend, denn erstens handelt es sich um eine Cradle-to-Grave basierten Darstellung (um die Reste sollen sich also andere kümmern… nicht zukunftsweisend), zweitens basieren die dunkelblauen Car Production Balken wohl auf Schätzungen welche wiederum auf LCA Reports von Autobauern basieren (hab’ Quellen verfolgt bis zu einem 2016er Paper). Das ist leider keine Kleinigkeit, weil bei einer denkbaren signifikanten Unterschätzung vom dargestellten Vorteil nicht mehr viel übrig bliebe.

Das ist ehrlich gesagt auch eine bewusst platzierte Unterstellung. Ich führe diese Diskussionen sehr häufig und zu 99% liege ich mit dieser Unterstellung komplett richtig. Kaum jemand (besonders die Verbrenner Bubble) macht sich Gedanken über Rohstoffe in den Produkten die sie nutzen, sind aber Weltmeister darin andere Produkte eben dafür zu kritisieren. Bisher kam keine Zurückweisung. Dazu:

  1. Anzahl an Autos muss reduziert werden, ist hinlänglich bekannt
  2. Unnötige Fahrten reduzieren wo es nur geht, da ist jeder individuell gefragt
  3. Maximierte Gebrauchsdauer sind E-Autos ja perfekt, 500.000-800.000km sind da ja technisch drin bis der Antriebsstrang den Knick macht. Tesla beweist dass es geht.
  4. Recycling von E-Autos ist sehr einfach möglich. Akkus einem 2nd Use zuführen, Metalle aus Motoren usw. einem Wertstoffkreislauf zuführen.

Wir hatten exakt diese Diskussion schon einmal. Letztes Mal hatte ich dich aufgefordert eine alternative Bilanz zu nennen, die du mir bis heute schuldig bist. Deine Antwort war immer nur dass dir meine Annahmen nicht passen, warst aber nicht in der Lage selbst irgendwas zu liefern.
Ich bin gespannt, vielleicht hast du ja dieses Mal was auf Lager. Würde mich freuen, dann kommen wir auch an dieser Stelle weiter.

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Und wie genau soll diese Begrenzung aussehen? E-Autos sind nicht gerade leicht. Ein Tesla Model S wiegt 2 t. Zudem ist das Gewicht der Fahrzeuge doch egal, der Verbrauch muss gering sein. Zudem verweise ich auf den Pareto-Ansatz von @rph. Mit dem reellen Energiepreis erschlägt man das Tempolimit und das Fahrzeuggewicht gleich mit. ÖPNV zum Teil ebenfalls, da ÖPNV konkurenzfähiger wird.

Gerade den Ausbau von Fahrrad sehe ich als unglaublich wichtig, aber auch unglaublich schwierig. Da muss die ganze Verkehrsplanung über den Haufen geworfen werden. Das ist ein bürokratischer Alptraum, der richtig viele Ressourcen bindet. Vor allem die Übergangszeit ist sehr schwierig zu realisieren.

Auch noch eine Anmerkung. Ja es wird bei meiner Vorstellung immer noch Leute geben, die mit einem dicken, völlig überdimensionierten Auto über die Autobahn rasen. Aber es werden wenige sein. Und das Problem aktuell beim Klima ist ja nicht, dass die das machen, sondern dass die das auf Kosten der Allgemeinheit machen. Wenn der Energiepreis hoch genug ist, finanzieren die damit die Energiewende. Ja das sind bevorzugt Reiche, denn genau die will ich zu Kasse bitten. Und das beste daran, die zahlen und sind auch noch glücklich dabei.

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Moin, liebe Mitdiskutant:innen,

bitte darauf achten, dass man - auch bei einem immer wieder kontroversen Thema wie Tempolimit - auf einem gewissem Gesprächsniveau bleibt.
Persönliche Unterstellungen sind dabei nicht hilfreich. Sie erhöhen auch nicht die eigene Glaubwürdigkeit.

mit herzlichen Grüßen,
Markus

Der Tesla ist kein umweltfreundliches Auto, weil eben überdimensioniert wie die dicken Verbrenner. Leichte, kleine E-Autos müssten es sein. Man könnte z.B. ein Maximalgewicht von 1,2 t festlegen für einen reinen PKW.

Vielleicht schon, aber weil es auch um die Sicherheit geht und einen gleichmässigen Verkehrsfluss, ist ein Tempolimit sehr sinnvoll. Wenn sehr wenige Menschen nur noch rasen würden wegen des Energiepreises, könnte man das aus Klimagesichtspunkten vernachlässigen, aber die bestmögliche Sicherheit würde nicht erreicht werden. Ausserdem ist eine einheitliche Regel für Dinge wie Autofahren immer zu bevorzugen, weil sich niemand benachteiligt fühlen muss.

Ja, aber die Verkehrsplanung steht nicht in Konkurrenz zu eben Tempolimit, das von einem Tag auf den anderen eingeführt werden könnte. Wie gesagt, ich sehe keine Konflikte zwischen den verschiedenen Massnahmen, also spräche nichts dagegen, sie ggf. gleichzeitig einzuführen.

Frage zu deinem Gewichtslimit: 1,2t klingt ja erstmal ausreichend (frühere PKW wären noch leichter) aber wäre es nicht sinnvoller eher unterschiedliche Klassen festzulegen?

Wesentlich mehr Sinn als eine simple Gewichtsbegrenzung würde es machen einfacheren Zugang zu Fahrzeugen für die jeweilige Aufgabe zu schaffen.

Ich brauche meinen Kombi als Kombi nur ein paar Mal pro Jahr, die häufigste Aufgabe meines PKW besteht darin 1 Person zur Arbeit zu fahren und 1x die Woche zum Einkauf

Da wären auch 1,2t deutlich überdimensioniert, wohingegen für meine Deutschlandreisen das schon wieder verdammt knapp wird.

Wenn ich also relativ einfach Zugang zu einem größeren Fahrzeug bekommen könnte, wenn ich eins benötige, könnte ich sofort auf einen kleinen 2 Sitzer mit Kofferraum in Bierkastengröße umsteigen.

Momentan müsste ich dazu erstmal 50km zum Verleih zurück legen und für Reisen nach Deutschland würden sich meine Kosten verdoppeln.

Da ist man extrem schwer zu motivieren die Umstellung vorzunehmen.

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Zweitverwertung ist eine prima Sache! Aber irgendwann geht geht jeder Akku kaputt und zur Ehrlichkeit gehört, dass dann da ein Rest ist, mit dem irgendwie umgegangen werden muss und entsprechend in einer transparenten Schadensbilanzierung auftauchen muss (das darf dann ja gern auf Erst- und Zweitverwertung aufgeteilt werden, ebenso wie auch die Herstellung). In der dargestellten Bilanzierung wird allerdings Zweitverwertung als klimaneutrales Grave definiert - das halte ich für methodisch fragwürdig, wirkt auf mich wie „da gucken wir mal nicht so genau hin, wird schon gutgehen, nicht unser Problem“.

Referenz auf Energiewende-Thread.
Ich habe kein Problem mit Annahmen oder schwachen Evidenzen, solange damit transparent umgegangen wird. Worauf ich allergisch reagiere ist Wahrheitsverkündungs-Gehabe, welches sich anscheinend auf schwache Evidenz beruft und gleichzeitig einer kritischen Inspektion zu entziehen versucht.

Nach meinem Verständnis von Wissenschaftlichkeit muss Derjenige, der eine Behauptung aufstellt, in der Lage sein auf Nachfrage eine nachvollziehbare Argumentation samt Evidenzen und getroffener Annahmen zu liefern. Du hast so eine Behauptung mit Wahrheitsanspruch getätigt, ich habe versucht das nachzuvollziehen, war in der Lage dabei Ungereimtheiten zu entdecken und habe entsprechend sachbezogene kritische Nachfragen gestellt. Die selbstverständliche Reaktion müsste sein sich der kritischen Nachfrage zu stellen und die Sachargumente klarer offenzulegen, was bei einem wissenschaftlichen Anspruch ein leichtes sein müsste.

So kämen wir in der Sache wirklich weiter! Stattdessen versuchst du auszuweichen (Aufforderung zu alternativer Bilanz) in einer Art die leicht als überhebliches Persönlichwerden ausgelegt werden könnte ("…warst aber nicht in der Lage selbst irgendwas zu liefern.
Ich bin gespannt, vielleicht hast du ja dieses Mal was auf Lager"). Schade.
Konkret interessiert mich, welche Datenquellen hinter dem dunkelblauen Car production Balken der von dir geposteten Grafik stecken. Ich bin nur der Fragesteller, daher nicht in der Bringschuld.

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Ich bin gegen ein Tempolimit aus Sicherheitsgründen, weil meiner Ansicht nach die Sicherheit auf dt. Autobahnen so hoch ist, dass man das nicht rechtfertigen kann. Das Statistische Bundesamt weißt bei den Ursachen von Straßenverkehrsunfällen 2019 bei den Unfällen mit Getöteten 615 Mal Fehlverhalten bzgl. nicht angepasster Geschwindigkeit aus [1], Seite 278.
615 Mal.

Natürlich sind das 615 Tragödien zu viel, aber meiner Ansicht nach wiegt das Recht vieler Millionen Autofahrer die erfolgreich die eigene Geschwindigkeit auszusuchen können schwerer.

Dennoch ist nicht alles gut wie es heute ist. Bei zäh fließendem Verkehr ist es sinnlos, wenn ein paar „Raser“ sich auf der linken Spur durch drücken und so zu stockendem Verkehr und Rückstau auf den rechten Spuren führen. Wenn die Autobahn voll ist, dann ist sie halt voll und dann soll man sich auch nicht vorbei drängeln und so den Verkehr auf den übrigen Spuren zusätzlich verdichten. Hier fände ich Tempo 100 für alle (inkl. LKW) per Bedarfsanzeigen die ideale Lösung. Oder wenigstens sollten die Behörden Nötigung, dichtes Auffahren etc. stärker sanktionieren.

Ein weiterer Aspekt der meine Ansicht nach verbessert werden muss ist die Interpretation von Auffahrunfällen, die durch unachtsame Spurwechsel verursacht werden. Stand heute ist immer der „Spurwechsler“ Schuld, auch wenn von hinten einer mit 250 km/h ankommt. Wenn man jetzt hinter einem LKW fest hängt, dann bedeutet das also, dass man um einen legalen Spurwechsel durchzuführen (ca. 3s bis man vollständig auf der linken Spur ist und Vorfahrt genießt) etwa 300m [2] überblicken muss. Im Seitenspiegel.

Klar geht das, aber hier sollte die eigentlich immer in der Straßenverkehrsordnung gepredigte gegenseitige Rücksichtnahme mehr gelebt werden. Überholen mit mehr als 100 km/h Differenzgeschwindigkeit sollte meiner Ansicht nach nicht mehr als angepasste Geschwindigkeit gelten.

[1] Statistisches Bundesamt , Verkehrsunfälle, Fachserie 8 Reihe 7
[2] 250 km/h gegenüber einem LKW sind etwa 160 km/h Differenzgeschwindigkeit. Das sind ca. 45m/s. 1 s Reaktionszeit + 3 s Spurwechsel + 125m Sicherheitsabstand des Fahrzeuges auf der linken Spur = 4*45+125=305

Ich hab das mal so in den Raum geworfen. Jetzt wäre es interessant, sich da heranzutasten. 1,2 t ist für ein E-Auto tatsächlich ambitioniert (Renault Zoe wiegt 1560 kg). Aber da dürfte auch mehr dran sein als sein muss. Ich hatte eher auf die schweren Verbrenner gezielt. Aber auch E-Autos sollten leichter werden mit neuen Batterien und eben abgespecktem Komfort.

Eine Lösung für gelegentliche grössere Transporte wäre ein Anhänger. Wir haben noch nie einen Transporter gebraucht, weil wir mit dem Fiat Punto mit Anhänger bisher alles fahren konnten.

Es würd sich schon die ganze Infrastruktur einem eventuellen Gewichtslimit anpassen, und natürlich auch das individuelle Verhalten der Leute. Man muss also nicht immer mit den gerade herrschenden Bedingungen und sich daran ausrichtenden typischen Verhaltensweisen kalkulierien. Die Veränderung eines Faktors im System verändert die übrigen Faktoren mit, mehr oder weniger. Wenn das Szenario einer Veränderung günstig erscheint, sollte man zur Tat schreiten …

Im Übrigen halte ich eine Gewichtsbeschränkung nicht für die wichtigste Massnahme.

Sehr richtig! Behauptung von „klimaneutral“ sollte gesundes Misstrauen wecken. Kann ja fallweise sein, ist aber oft der Spin von entsprechenden Doktoren. Starker Kommentar ausserdem!

Genau das ist doch der Punkt. Die 615 Tragödien (die Schwerverletzten, oft Invaliden bis ans Lebensende kämen da noch dazu) sind genau die Opfer der „hervorragenden Autofahrer“, die ihr Fahrzeug angeblich beherrschen. Das glaubt jeder, bis er/sie dann eben mal sich verschätzt hat, einmal unaufmerksam war, dem Geschwindigkeitsrausch erlegen oder sonstwas.

Die keinen schweren Unfall auf diese Weise bis dahin verursacht haben, leiten davon ab, dass sie zu den hervorragenden Autofahrern gehören. Dusel? Undenkbar! Der Sohn vom Nachbarn (20) wurde von so einem Idioten vor ein paar Monaten zum Krüppel gefahren.

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Versuchst du nicht Verharmlosung, wenn du ausschließlich auf die Toten schaust?

Ein paar mehr Zahlen aus deiner Quelle:
S50. Ursachen von Unfällen mit Personenschäden, Fehlverhalten PKW Fahrer: gesamt 237.000 davon unangepasste Geschwindigkeit knapp 26.000

Dann aus Autobahnen selber gab es 328 Tote (S58) d.h. über die Hälfte der Toten die du aufführst sind nur auf diesem Bautyp Straße zu finden.

Fällt diese Anzahl gleichzeitig in einem Flugzeug vom Himmel ist dir die Schlagzeile in den Abendnachrichten gewiss, aber übers Jahr verteilt …

Hinzu kommen dann knapp 20.000 Verletzte, die du einfach mal unterschlägst.

Egal wie du es versuchst zu konstruieren, es gibt keine Argumente gegen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen. Nur der verzweifelte Versuch Tatsachen und Ergebnisse der Unfallforschung zu Verharmlosen und Entwicklungen in Sachen Sicherheit die zu weniger Opfern geführt haben, als Beweis der eigenen Fähigkeiten anzusehen.

Noch so als Schmankerl für all jene die ja meinen Nachts könne man ja schnell fahren:

Wie weit reicht dein Abblendlicht?
Und jetzt die Zahlen deiner Rechnung daneben legen …

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Danke, dass du das so deutlich machst. Ich verstehe sowieso nicht, wieso manche glauben, es sei ein Grundrecht zu rasen. Und die Statistik ist schon erschreckend und nur deswegen nicht noch höher, weil es noch viele gibt die wirklich Auto fahren können und mit diesen Rasern und Dränglern klar kommen ohne Panik zu kriegen, denn mir kleben die auch oft an der Stoßstange.

Wenn wir jetzt ein Tempolimit einführen wird das für die nächsten Jahrgänge die den Führerschein machen normal und diese Diskussion erledigt sich von ganz alleine. Zusätzlich die Strafen und Kontrollen hoch fahren und schon ist das Thema erledigt.

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Da hat doch schon wieder jemand die Weiche aufs Nebengleis gestellt!

Klar, Hunderte von Toten und Zigtausende von Verletzten könnten für sich genommen schon ein Tempolimit rechtfertigen, oder eben auch nicht, wie manche meinen.

Aber darum geht es hier nicht! Hier geht es um die Wirkung des Limits für den Klimaschutz. Wenn gleichzeitig Leben geschützt werden, ist das ein sehr positiver Nebeneffekt. Aber selbst wenn es diesen Effekt nicht gäbe, wäre das noch lange kein Argument gegen das Limit.

Ich würde mich nicht beklagen, wenn diejenigen, die den nur schwachen Sicherheitseffekt gegen das Tempolimit ins Feld führen, gleichzeitig für oder gegen ein Tempolimit aus Klimaschutzgründen argumentieren würden. Denn eigentlich braucht es ja eine ganzheitliche Betrachtung. Aber die ist nicht mehr nötig, wenn ein Argument (CO2) alleine schon für das Limit spricht.

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