Sollten Ost- und Westdeutschland getrennte Wege gehen?

Danke für diese Möglichkeit.

Was ich noch zu bedenken geben möchte, habe ich hier für alle Interessierten näher ausgeführt.

Weiß nicht, ob ich eine tl;dr-Fassung hinbekomme, ich versuch’s mal halbwegs knapp zu skizzieren.

Wer glaubt, zwei im Prinzip gleichlegitime Seiten (Wählende rechtsextremer Parteien und deren Kritiker:innen) müssten bloß aufeinander zugehen und sich per Kompromiss einigen (eine Art Gentle(wom)enagreement unter „Biodeutschen“), wie das ja oft nahegelegt wird, schließt automatisch Minoritäten-„Angehörige“, die unter rechter Hetze und Schlimmerem leiden, aus. Jede „verwässerte“ Positionierung von Nicht-Betroffenen geht zulasten dieser dritten Gruppe, die im Diskurs nur allzu oft und gerne ausgespart wird, gegenüber. Und von der potenziellen Gewaltneigung der Rechtsextremen darf man sich schon gar nicht „erpressen“ lassen. Aus den genannten Gründen sind Konzessionen an Rechtsextreme, zu denen auch die AfD-Wählenden zu zählen sind, nicht möglich ohne Preisgabe der Humanität. Deshalb kann man gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auch im Wahlakt nicht dulden.

Darum geht nur klare Kante!

So, um die Diskussion ins Konstruktive zu drehen, habe ich hier einen neuen offenen Thread eröffnet.

Bin gespannt auf die hoffentlich zahlreichen Anregungen.

Wenn es mir darum geht, Menschen vor rechter Hetze zu schützen, dann ist doch das grausamste, was ich tun kann, den Osten sich selbst zu überlassen und damit all denjenigen, die dort unter dem Gedankengut ihrer Mitmenschen leiden, faktisch den Mittelfinger zu zeigen. Wenn das die „klare Kante“ oder die „Abgrenzung“ sein soll, dann kann ich ehrlich gesagt darauf verzichten.

6 „Gefällt mir“

Mit der Grundlage von was? Der Kommentar im DLF Kultur hatte ja eine ähnlich satirische Note wie die Titanic damals. Es geht aber zumindest nach meiner Lesart nicht wirklich meinen begründeten Vorschlag zur Teilung Deutschlands. Diesbezüglich halte ich es dann auch eher mit Margret Thatcher, die kurz nach dem Mauerfall zur Frage der sogenannten Wiedervereinigung mal gesagt haben soll: „I love Germany so much that I’m happy that there’s two of it“

Klare Kante bedeutet, dass man sich nicht mit den Rechtsextremen gemein machen, sie verharmlosen und „mit offenen Armen“ aufnehmen darf.

Das ist eine mehr als eigenwillige Uminterpretation des Dlf-K-Kommentars.

Meinst du wirklich, dass der Autor das Verhältnis zweier Brüder als Unternehmer zueinander ernsthaft mit dem Verhältnis zweier Gesellschaften mit mehreren Millionen Mitgliedern gleichsetzt? Dann haben wir den Kommentar in der Tat sehr unterschiedlich gelesen.

1 „Gefällt mir“

Die Analogie sollte veranschaulichen, dass Trennung nichts Negatives sein muss.

Bin zwar nicht der Auffassung, dass Karl Stänner eine Teilung Deutschlands anstrebt, aber er wollte seinem Unmut aus dezidiert westdeutscher Perspektive Luft machen - und das ganz unironisch.

@Schnackerio: Ganz unironisch gibt es demnach genau EINE westdeutsche Perspektive? Ich hätte gedacht, die Gesellschaft ist etwas differenzierter.

2 „Gefällt mir“

@der_Matti: Oder eben CDU, SPD, FDP, Grüne usw. Oder eben doch keinen von allen. Kann es nicht doch sein, dass sich die Nichtwähler von keiner angetretenen Partei vertreten fühlen? Und wie ist das mit den Nichtwählern im Westen? Folgt man deiner Behauptung, hätte die AfD also auch dort nicht nur einen Anteil von 17 %…

Liebe alle, ich möchte es mit einem einigermaßen versöhnlichen Schlusswort versuchen.

Als persönlich Betroffener fand ich das Thema anfangs bewusst verletzend angelegt und mehr als provokant. Daher konnte ich dem Thema nichts abgewinnen und habe mich daher wenig beteiligt, obwohl ich viel Widerspruch auf der Zunge hatte.

Den Widerspruch brauchte es erfreulicherweise aber gar nicht, denn sehr schnell haben meine Mitbürger aus den überwiegend alten Bundesländern für uns und für das geeinte Deutschland Position bezogen. Dafür möchte ich allen danken.

Mir hat die Diskussion vor allem eins gezeigt, nämlich dass die Spaltung der Gesellschaft abseits der radikalen Ränder eben nicht so groß ist wie oft dargestellt wird und die meisten auch weiterhin ein Interesse an einem gemeinsamen Weg haben. Leider wird radikalen Rändern nur oft zuviel Raum gegeben.

2 „Gefällt mir“