Nein, da es auch möglich ist, die Euros an den Devisenmärkten in Dollar umzutauschen und so die Güter einzukaufen. Allerdings fällt dann der Wechselkurs, wenn ein Land mehr Währung umtauscht, also importiert, für das importierende Land. Dann wird die ausländische Währung immer teurer. Das Umtauschen erzeugt aber keine Schulden in der Bilanz der Regierung.
Vorhin, bei Argentinien, war der Unterschied, dass die argentinische Regierung direkt US-Dollar Schulden aufgenommen hat. Sie hat Anleihen ausgegeben, die in US-Dollar lauteten. Der den Anleihen entsprechende Wert wurde der argentinischen Regierung vom „Kapitalmarkt“ geliehen. Da der argentinische Peso im Vergleich zum US-Dollar fast nichts Wert ist, kann er auch sehr schlecht an den Devisenmärkten umgetauscht werden.
Meinst du hier mit expansiver Geldpolitik, dass die Zinsen niedrig, beziehungsweise bei Null sind?
Dir ist bewusst, wo der Unterschied zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik liegt? Falls nein, erläutere ich das kurz.
Geldpolitik ist die Politik, die die Zentralbank betrifft also Leitzinsen, Anleihekaufprogramme etc.
Fiskalpolitik hingegen ist die Politik, die die Einnahmen und Ausgaben des Staates betrifft, also Steuerpolitik und Haushalt.
Insofern wäre eine expansive Fiskalpolitik eine Politik, mit der die Regierung mehr ausgibt als sie einnimmt. Die Menschen haben als Folge mehr Geld in der Tasche.
Expansive Geldpolitik wäre eine Politik, mit der die Zentralbank versucht, die Zentralbankguthabenmenge(wichtig: Zentralbankguthaben können nicht in die Realwirtschaft fließen, können deshalb keine Preise verändern und damit keine Inflation auslösen) auszuweiten, also die Menge an Guthaben zu erhöhen, die die Geschäftsbanken bei der EZB halten. Dies würde sie unter anderem versuchen, indem sie die Zinsen senkt, damit versucht sie auch die Kreditvergabe zu erhöhen. In der Empirie zeigt sich jedoch, dass das kaum funktioniert, aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls, wenn die Zinsen bei Null sind, aber die Zielinflationsrate von 2% erreicht wird, gibt es bei Sparkonten einen Reallohnverlust. Aus sozialen Gesichtspunkten ist dies allerdings kein Problem, da grob die Hälfte der Bevölkerung sowieso keine oder nur wenige Ersparnisse hat, es sind also nur die reichsten 50% betroffen. Generell haben Zinsen eine schlechte Verteilungswirkung, weil die, die viel haben noch mehr bekommen und die, die nichts haben nichts bekommen.
Beantwortet das deine Frage?