LdN337: Demographischer Wandel, Immigration, Geburtenrate

Ich wäre ja für eine Mischform.

Also Umlagefinanziert + Kapitalstock zur Sicherung der Beitragshöhe.

Übergang: bei den kommenden Rentenerhöhungen wird 1% der Erhöhung abgezogen und als Kapitalstock angelegt. Die Zinsen daraus wandern zurück in die Rentenkasse.

( Achtung Rentenerhöhung sind die 100%)

Ja es wird viele Erhöhungen brauchen, bis das merklich was an Zinsen raus springt, aber wenn man nicht anfängt bleiben die 0.

Guten Morgen!
Die Rente entspricht einer Steuer dem Aufkommen nach und einer Gebühr der Verwendung nach. Sie wurd zum einen vom Lohn und Gehalt bis zu einer Obergrenze berechnet aber eben nicht vom Einkommen. Zum anderen habe ich eib Recht auf Gegenleistung aber nicht auf einen heute bestimmbaren Betrag.
Grund hierfür ist sicherlich dem Start des Rentensystems nach dem Krieg geschuldet mit Rentenansprüchen von Bürgern, die natürlich zuvor nichts einzahlen konnten.
Ebenso verhielt es sich nach der Wiedervereinigung, bei Spätazssiedlern und jetzt wahrscheinlich auch bei Ukrainern. Die Liste lässt sich sicherlich fortsetzen.
Der erste Schritt def Reform muss eine Darstellung der Auszahlung an Einzahlern und Nicht Einzahlern sein. Dann muss eine Übersicht erstellt werden, was aus dem Rententopf bezahlt wird, was nicht Rente ist.
Dann haben wir große Posten, der heißen könnte rentenferne Sozialleistungen (Auszahlungen) aus Steuergeldern, Rentenauszahlungen ohne Renteneinzahlung und Rentenauszahlungen aufgrund Renteneinzahlungen. Dazu die selbe Aufstellung mit Zusagen.
Erst wenn wir wissen, wie Einzahlungen und Auszahlungen zu einanderstehen, kannen konktrete Anpassungen vorgenommen werden.
Das verstehe ich unter Transparenz schaffen.
Alles andere ist im Nebel ohne Karte auf Gehör fahren und Lecks aus Bormitteln stopfen.

Dazu gehört natürlich auch der Mut, diese Zahlen lesen zu wollen und dem Bürger und Wahlvolk zu präsentieren. Auf die Gefahr hin, ob sich der Staat die rentenfernen Zahlungen leisten will!
Das sind im Großen sicherlich vielen Wahlgeschenken aus der Vergangenheit geschuldet.

Dazu kommt natürlich auch das Pensionsversprechen des Staates an seine Beamten.
Hier wird nicht laut diskurätiert, dass sich das System nicht trägt.

Soviel zur Forderung nach einem Lösungsvorschlag.

Mhm…also danach hätte ich im Grunde Menschen, die aufgrund von Erwerbsarbeit in die Rente einzahlen, und am Ende aus diesem Topf der eingezahlten Beiträge eine Rente ausgezahlt bekommen. Ob wie jetzt Generationen übergreifend oder in def Art einer Kapitallebensversicherung, wäre noch offen.
Dann gäbe es den Rest der Menschen, die nicht einzahlen. Aus welchem Topf erhalten die Rentenleistungen? Aus steuerfinanzierten Töpfen?
Ist also ein solidarisches Prinzip in unserer Gesellschaft somit noch zukunftsfähig? Auch in der Krankenkasse?
Bei der Lösung fehlt mir noch die konkrete Umsetzung…

Für mich stellt sich das Hauptproblem unserer Rente so dar, dass wir in der Tendenz einfach immer älter werden. Gibt es Daten dazu, ob das der Fall ist weil wir immer gesünder leben oder weil die Medizin uns immer länger am Leben hält?

Vermutlich ist beides dafür verantwortlich, aber welcher Effekt ist stärker? Wenn ich mich so umschaue, dann sehe ich viele Menschen, die ab 60-70 Krankheiten entwickeln, an denen man vor 30 Jahren noch bald verstorben wäre (oft Krebsleiden) und die heute noch bis ins hohe Alter (>80) mehr schlecht als recht am Leben erhalten werden (und darüber selbst nur semi-begeistert sind).

Daraus kann man die ethische Frage ableiten, ob es für jede schwere Krankheit bis in jedes Alter gerechtfertigt ist, alles medizinisch machbare zu tun.

In meinem Umfeld verstarb kürzlich eine ältere Dame im Alter von 84 Jahren. Sie hatte auf offener Straße einen Schlaganfall, kam ins Krankenhaus und viel noch auf dem Weg ins Koma. Sie hatte keine Patientenverfügung, aber in der Vergangenheit ihren Angehörigen gesagt, sie wolle nie zum Pflegefall werden. Die Ärzte fragten danach und teilten auch mit, dass sie selbst im besten Fall wohl nie wieder selbstständig leben könne. Aber die Angehörigen wollten sie nicht gehen lassen und blieben gaben den Wunsch der Patientin nicht weiter. So lag die Dame (laut ihren Angehörigen) für knapp 2 Wochen im Koma auf der Intensivstation, bevor sie dann schließlich endgültig verstarb.

Ein Tag auf Intensiv wurde 2004 etwa 11.000 € angegeben [1], heute ist der Preis sicher nicht niedriger. Die Behandlung kostete also mindestens 150.000 €.

Mir läuft es kalt den Rücken herunter darüber nachzudenken, Menschen Gesundheitsleistungen aufgrund ihres Alters vorzuenthalten. Andererseits hat mich der Fall oben zweifeln lassen, was wir uns leisten sollten und wollen. Letztlich waren es die Angehörigen, die nachvollziehbar, aber völlig unsinnig signifikante Kosten verursacht haben. Und angenommen, die Dame wäre wieder aufgewacht, sie hätte gegen ihren Willen vielleicht noch weitere 5-10 Jahre in schwer pflegebedürftigem und damit gesellschaftlich sehr teuren, Zustand gelebt.

Ich bin ratlos wie man damit umgehen sollte. Daher würde mich interessieren welchen Anteil der medizinische Fortschritt auf die Lebenserwartung hat. Ist er hoch, wäre das ein äußerst drastischer, aber möglicher Steuerparameter. Ist er gering, dann wären Änderungen hieran völlig unnötig.

[1] Krankenhaus-Management: Kompetenzzentren sind zukunftsträchtig

Erstmal sollte man jeden Menschen ermutigen, eine Vorsorgevollmacht anzufertigen und aktuell zu halten. So lassen sich viele Fälle, in denen Leute Ewigkeiten im Koma gehalten werden, obwohl sie es nicht wollen, zumindest vermeiden.

Wer hingegen den Wunsch hat, mit allen Mitteln am Leben gehalten zu werden - tja, da fällt es schwer, aus finanziellen Gründen „Nein“ zu sagen…

Was man bei den hohen Kosten der Krankenversorgung natürlich auch beachten muss, ist, dass ein großer Teil dieser Kosten Fixkosten sind, die sonst einfach anders umgelegt würden (z.B. Lohnkosten, Maschinen-Abschreibungen, im weiteren Sinne auch Forschungs- und Entwicklungskosten, die den Großteil von Medikamentenkosten ausmachen…), sodass zusätzliche Kosten eigentlich primär über die Bereithaltung von Kapazitätserweiterungen erzeugt werden. Derartige Kosten sind letztlich nur gesellschaftliche Umverteilungen (vor allem Lohnkosten, die auch den Großteil der Forschungs- und Entwicklungskosten ausmachen…) und als solche volkswirtschaftlich wesentlich weniger problematisch, weil wenig Ressourcenintensiv. In einer Zeit, in der viele Menschen ernsthaft „Angst“ davor haben, dass die KI ihnen die Arbeitsplätze wegnimmt, könnte man über diese gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ja fast froh sein (okay, das ist sehr zynisch…)

Ja daran musste ich natürlich auch denken. Und grundsätzlich ist das richtig, aber nur solange man diese Kapazitäten ohnehin vorhalten würde. Das ist ja aber keineswegs immer so.

Angenommen, solche Fälle, wie der oben geschilderte, stellen 30 % aller Fälle auf Intensiv dar (würden - ich weiß nicht ob es der Fall ist, daher Konjunktiv), dann könnte man save 10-20 % dieser Kapazitäten reduzieren. Wir leisten uns schließlich eine international sehr hohe Intensivbettenkapazität.

Und das wären dann halt tatsächlich eingesparte Kosten.

Aber im Grunde gilt es ja erst einmal zu klären, wie viel Prozent unseres längeren Lebens auf intensivere medizinischere Versorgung zurückzuführen ist. Danach könnte man diskutieren was alles Kassenleistung sein sollte und ob das überhaupt nötig sein sollte.

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