Wobei Palmöl selbst ein gigantischen ökologisches Problem ist, weil Palmöl halt nur dort gewonnen werden kann, wo eigentlich Regenwald stehen sollte. Daher: Für Palmöl werden Regenwaldflächen vernichtet. Der „Ertrag pro qm“ muss sich also schon auf ein realistisches Vergleichsobjekt beziehen.
Und dort, wo genug Sonne ist, um Palmöl zu produzieren, gilt vermutlich das gleiche, was auch in Deutschland für den Raps gilt: Würde man die Flächen für Solarenergieanlagen nutzen, wäre das um ein Vielfaches effizienter.
Das mag in Einzelfällen stimmen, aber generell würde ich davon ausgehen, dass der Bedarf an Futtermittel auch eine bekannte Größe ist, der gedeckt wird. Es wird vermutlich oft darauf hinauslaufen, dass man im Falle von „auch von Menschen direkt verbrauchbaren Getreiden wie Mais“ schlicht den „schlechtesten Teil der Ernte“ für Futtermittel verwendet, was ja auch Sinn macht. Das heißt nicht, dass dieser „schlechteste Teil“ nicht für Menschen essbar wäre, es ist halt nur der Teil der Ernte, der mit dem geringsten Gewinn als Nahrungsmittel verkauft werden könnte. Kurzum: Es wird hier auch einfach Gütestufen geben. Beim Mais z.B. wird die beste Qualität als Maiskolben im Supermarkt landen bis dieser Bedarf gedeckt ist, der Rest wird in Konserven und Fertiggerichten landen, bis dieser Bedarf gedeckt ist - und was dann noch da ist wird zu Tierfutter.
Zum eigentlichen Thema:
Naja, da ich seit 25 Jahren Vegetarier bin, bin ich da vermutlich etwas voreingenommen
Den Fleischkonsum in unserer Gesellschaft zumindest zu reduzieren muss ein Ziel jeder vernünftigen, nachhaltigen Politik sein. Verbote werden hier nichts bringen, aber über Gesetze kann man hier schon viel an der Preisentwicklung machen. Es darf z.B. nicht sein, dass Fleischersatzprodukte auf Basis von günstigem Getreide oder Soja, konsequent das Mehrfache kosten, was günstiges Fleisch kostet.
Fleisch darf nicht billiger sein als die ökologisch sinnvolleren Alternativen - und wenn der Markt das nicht von alleine hinbekommt - was definitiv als bewiesen angesehen werden kann - dann muss der Staat hier halt regulieren. Fleisch muss wieder zum Luxusgut werden - etwas, dass sich die normale Familie am Wochenende mal gönnt - und nicht etwas, dass Morgens auf’s Brot kommt, Mittags den Hauptteil der Mahlzeit ausmacht und Abends nochmal in Form von Fast Food reingeworfen wird.