Danke euch allen für eure Antworten auf meinen Beitrage. @MarkusS @Oestie9
Viele Punkte, die ihr bringt sind valide und richtig! Aber, die Diskussion hier steht meiner Meinung nach auch ein bisschen dafür, was ich zu Anfang erörtert habe. Sobald wir von Planungsbeschleunigung reden, driften wir in Natur- und Artenschutzdebatten ab. (No Offence).
Ohne Frage ist das Thema Artenschutz wichtig! Wir haben viele Arten in Deutschland, die auf der roten Liste stehen. Diese zu schützen ist besonders wichtig, um Dominoeffekte zu verhindern und damit bestimmte Ökosysteme vor dem Kollaps zu bewahren. Diskussion welche Art zu entbehren ist und welche nicht sind eben auch nicht sinnvoll. Wir haben die Aufgabe diesen Planeten zu bewahren und auch die darauf lebenden Lebewesen.
Das Problem, welches ich an der Debatte sehe ist, dass die Gefahr der Windenergie für Artenvielfalt so unglaublich doll überhöht wird. Laut Weltbiodiversitätsrat sind dies die 5 größten Gefahren für die Artenvielfalt:
Zu den stärksten „Treibern“ für diesen Biodiversitätsverlust zählen laut IPBES:
- Nutzungsänderungen an Land und im Meer (zum Beispiel Verlust von tropischem Regenwald für landwirtschaftliche Flächen, Bergbau, Verdopplung der städtischen Gebiete seit 1992),
- direkte Nutzung von Tier- und Pflanzenarten (zum Beispiel durch Holzeinschlag, Jagd oder Fischerei),
- Klimawandel (zum Beispiel durch die Reduzierung der Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, veränderte Populationsdynamiken und Artzusammensetzungen in Ökosystemen),
- Umweltverschmutzung (zum Beispiel durch den Eintrag von Plastikmüll, Schwermetallen, Pestiziden oder Düngemitteln),
- invasive gebietsfremde Arten (zum Beispiel durch die Verdrängung von Tier- und Pflanzenarten durch konkurrenzstärkere nicht heimische Arten).
(Bedrohte Biodiversität weltweit: Ursachen und Lösungsansätze | Umwelt im Unterricht: Materialien und Service für Lehrkräfte – BMUV-Bildungsservice | Umwelt im Unterricht)
Jetzt ließe sich das Bauen von Windenergieanlagen aber durchaus in Punkt 1 zuordnen. Richtig! Aber ein Vergleich in den unterschiedlichen Sektoren lohnt sich. Allein die Verkehrsfläche nutzt mehr als 5% der Gesamtlandesfläche in Deutschland und wir wollen weiterhin Autobahnen etc. bauen. Betrachten wir doch mal die Flächennutzung der anderen Energiearten. Kohleabbau beispielsweise. Wer einmal im Ruhrgebiet war sieht, was hier für ein Schaden an der Natur entsteht, wenn man ganze Dörfer abbaggert. Weiter ließe sich wie folgt argumentieren:
- Windenergie gleicht Punkt 3 aus
- Weniger Fleisch = gleich weniger Punk1, Punkt 2, Punkt 3
Was ich damit sagen will: Wir haben so viele Möglichkeiten, Biodiversität zu schützen. Gleichzeitig bedrohen wir die Biodiversität auf so viele verschiedene Arten und Weisen. Der Fokus auf Windenergie als Killer der Biodiversität ist einfach irrational.
Zu guter Letzt möchte ich nochmal auf @cors zurückkommen. Du sprichst es nämlich aus. Windenergie wird durch Politik und Populismus verlangsamt. Siehe 10H-Regel in Bayern. Ernstzunehmende Umweltverbände versuchen Ausgleichsflächen und Lösungen zu finden, um Windenergie möglich zu machen und gleichzeitig Arten zu schützen. Ein gegenseitiges Ausspielen der beiden Bedürfnisse gegeneinander, schadet letztendlich unserer gesamten Umwelt.