Liebes LdN-Team,
Ich betrachte die Situation des Gesundheitswesens als seit 20Jahren im Bereich Anästhesie-, Intensiv- und Notfallmedizin tätiger Arzt. Ich bin derzeit in leitender Position tätig, mit Zusatzausbildungen im Bereich Krankenhausmanagement und Qualitätsmanagement, und ich habe in allen Versorgungsstufen, vom Grund- und Regelversorger bis zum Maximalversorger, gearbeitet. Mein Eindruck ist, sowohl persönlich wie auch von den Berichten der Kollegen, dass die Allermeisten, sei es ärztlich, wie auch pflegerisch, einen sehr guten Job zu machen, und zwar auf allen Versorgungsstufen, und dass es andersherum auch überall Pfusch gibt, auch an der Uniklinik (gruseliges Bsp. s. Netflix “Bad surgeon”, auch dieser Kollege war an einer deutschen Uniklinik beschäftigt [1]).
Ein zentraler Aspekt der Gesundheitspolitik rund um die geplante Krankenhausreform mit “Nebenkriegsschauplatz” Transparenzregister ist die konsequente Nicht-Beteiligung der Akteure (Krankenhäuser, Niedergelassene, Pflegedienste, Hebammen, Rettungsdienste, uswusf.) vor Ort. Herr Prof. Lauterbach hat sich mit einer sehr universitär geprägten, von sich selbst überzeugten Expertenkommission umgeben, die aus einer “Elfenbeinturmperspektive” zentral das Gesundheitswesen umzuorganisieren versucht, ohne wirklich Ahnung von den Bedingungen vor Ort zu haben (was primär nicht so schlimm ist) und die sich hierfür aber auch gar nicht zu interessieren scheinen (was fatal ist).
Von Seiten der Bundespolitik werden konsequent einige Mythen und Narrative bedient, die durch ständige Wiederholung aber nicht richtiger werden, die aber von der Presse (und leider auch von Euch als Lage der Nation) gerne und zumeist völlig kritiklos übernommen werden. Als einen der wenigen differenzierteren Artikel kann ich diesen hier aus der Zeit [2] empfehlen.
weiter (LdN 373 Krankenhaustransparenzgesetz - #17 von docpelle)…