LdN 296: Strom / Einkaufspreise

Hinzu bzw unterstützend kommt noch das Problem mit der Preisbestimmung am Spotmarkt. Soweit ich das verstanden funktioniert das ein wenig wie im Auktionshaus. Die billigsten Anbieter sind üblicherweise die Solar- und Windenergie. Wenn die nicht mehr reicht den Markt zu decken kommen danach Biogas, Kohle, Atom, etc dazu. Als letztes kommt dann Gas, so es denn benötigt wird. Nun ist es wohl so dass alle dann den Preis für die teuerste Energieform erhalten. D.h. wenn Gas mit im Mix ist, springt der Preis sprunghaft hoch, weil alle eigentlich Günstigeren dasselbe bekommen.

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An einer Stelle würde ich gerne eine Klarstellung ergänzen: In den allermeisten Fällen (große und mittlere Versorger) gibt es die gesetzliche Anforderung nach einer Unternehmens-Trennung von Netzbetreibern und Energievertrieb („Unbundling“). Die Senkung der EEG-Umlage ist Sache des Netzbetreibers (der die EEG-Umlage in der Vergangenheit auch nur eingesammelt und weitergereicht hat), die Erhöhung (oder auch die Senkung) des Strompreises ist Sache der Energievertriebe und damit die Sache eines anderen Unternehmens. Dieses Unternehmen kann den Preis frei festlegen, eine unmoralisch hohe Marge eingeschlossen. Da könnte der Kunde ja wechseln oder auf Strom ganz verzichten (Eigenversorgung).
Letztlich ist das der Preis der Liberalisierung des Energiemarktes, ein Prozess, der 1997 begonnen wurde.

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Liebe Lage der Nation,
kurz und knapp wie ihr es wünscht:
wir sind Ende Februar umgezogen. Unser damaliger Strom- und Gasversorger hat unseren Vertrag nicht weiterlaufen lassen, wegen des Ukrainekriegs, der gerade angefangen hatte. Alle anderen Stromanbieter haben keine Neukunden aufgenommen. Wir sind also seither in der Grundversorgung und zahlen das Dreifache. Es gibt immer noch viele Versorger die keine neuen Kunden aufnehmen und alle längerfristigen Angebote sind soooooo viel teurer als die Grundversorgung, dass wir bisher nicht gewechselt haben. Vergleichsportale im Internet raten übrigens auch zur Grundversorgung.
Fazit: Momentan sind auch Leute in der Grundversorgung, die sich durchaus kümmern und gerne einen bezahlbaren Ökostromanbieter hätten. Man fühlt sich der Preisspirale ohne sinnvolle Alternative ausgeliefert.
Das war mein Kritikpunkt, ansonsten seid ihr spitze!
Ines

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Habe die Folge gestern erst gehoert und ich muss sagen dieser Teil hat mich nicht ueberzeugt. Ihr geht ueberhaupt nicht auf das Problem der Stadtwerke ein, dass diverse freie Stromversorger immer mal wieder Pleite gehen und deren Kunden in die Ersatz/Grundversorgung gefallen sind. Selbst als die von euch kontaktieren Stadtwerke Ludwigslust/Grabow von 30% zusaetzlichen Kunden schreiben, geht ihr nicht darauf ein, dass ein solcher Zustrom jede langfristige Planung ueber den Haufen wirft. Frueher hatten sie weniger als 10% Kunden in der Grundversorgung; jetzt muessen sie 33% Strom auf dem Spotmarkt beschaffen! Und dann haben die Bestandskunden sicher auch oft Vertraege, die sich eben nicht von einem Monat auf den anderen erhoehen lassen. Wo sollen die denn die Kosten sonst herholen, wenn nicht von den Kunden ohne lange Vertragsbindung?

Ich kenne eure Quelle nicht und kann diese nicht beurteilen, aber mir ist deren Aussage hier von euch ein bisschen zu pauschal akzeptiert worden. Diese Story ist einfach nicht rund, wenn die ‚Marge des Jahrhunderts‘ fuer einen Versorger Wirklichkeit ist, muss das ja nicht fuer andere auch so sein - da ging mir jetzt eure Recherche nicht tief genug. (Siehe auch euren Hinweis darauf, sich einen besseren Tarif zu suchen - das geht an der tatsaechlichen Realitaet auf den Vergleichsportalen vorbei. Verivox z.B. sagt, fuer einen Vergleich hier in Muenchen ist die Grundversorgung billiger als alles, was sie sonst derzeit im Angebot haben.)

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Ich habe auch spaßeshalber bei den Stadtwerken des Ortes, in dem ich wohne, nach Tarifen für örtliche Neukunden gesucht und festgestellt, dass diese günstiger waren als solche auf Vergleichsportalen.

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Das ist nicht wirklich ein „Problem“, sondern die einzige Art und Weise, wie ein Strom-Spotmarkt funktionieren kann.

Was Stromversorger sich eigentlich kaufen, wenn sie für „jetzt sofort“ Strom am Spotmarkt einkaufen, ist die Abwendung des Zusammenbruchs ihres Netzes. In einem Wechselstromnetz muss zwingend immer exakt so viel Leistung eingespeist wie entnommen werden. Wenn Verbraucher dran hängen, die mehr Leistung fordern als eingespeist wird, sinkt die Netzfrequenz ab, und wenn die zu weit unter die Normfrequenz (bei uns 50 Hz) fällt, meines Wissens ab 49,5 Hz oder so, findet der sogenannte automatische Lastabwurf statt, d.h. Teile des Netzes werden automatisiert abgetrennt und somit die Last reduziert, bis die Frequenz wieder bei 50 Hz liegt. Das ist die allerletzte Notfallmaßnahme, die einzig dazu dient, den kompletten Zusammenbruch des gesamten Netzes zu verhindern, indem Teile davon quasi geopfert werden. Ein Versorger wird um nahezu jeden Preis versuchen, diese Ereignisse zu vermeiden, weil dabei ganze Städte oder Ortsteile lahmgelegt werden - da er aber kaum Kontrolle über die Anzahl Verbraucher am Netz hat (spezielle Verträge mit wenigen Industriekunden, die eine temporäre Abtrennung ihrer Versorgung explizit erlauben und dafür billigere Tarife bekommen, mal ausgenommen, das gibt’s in der Praxis gelegentlich) ist leider die einzige Methode, das zu erreichen, die sofortige Einspeisung weiterer Leistung, sprich das Zuschalten weiterer Erzeuger.

Wenn nun also ein Versorger eine akute Leistungslücke hat und diese am Spotmarkt füllen muss, ist er darauf angewiesen, dass sich genug Anbieter finden, um die Lücke komplett zu füllen. Es reicht nicht, nur 90% zu füllen - sein Netz würde zusammenbrechen, wenn er die restlichen 10 Prozent nicht herbeischaffen würde. Er muss also so viel bieten, bis sich genug Leistungsanbieter bereiterklären, ihm so viel Leistung zu liefern, dass er 100% erreicht. Wenn wir jetzt mal annehmen, dass dabei sowohl ein Windkraftwerk als auch ein Gaskraftwerk teilnehmen und das Windkraftwerk dank viel geringer Gestehungskosten bereits zu deutlich niedrigeren Preisen bereit ist zu liefern als das Gaskraftwerk, dann ist der einzige Weg, wie dieser Handel funktionieren kann, der, bei dem beide Kraftwerke den gleichen (hohen) Preis bekommen, zu dem das Gaskraftwerk eingestiegen ist, denn wenn der Windkraftwerksbetreiber nur mit der Hälfte abgespeist werden sollte, würde der dem Versorger konsequenterweise den Vogel zeigen und den gesamten Handel torpedieren - ohne den Windkraftwerksbetreiber käme der Handel nicht zustande, weil der Versorger seine Lücke nur zur Hälfte schließen könnte, sprich sein Netz bräche zusammen und er lieferte letztlich gar nichts, auch nicht den Strom des Gaskraftwerks. Es gibt nur „alles oder nichts“, Versorger müssen immer ein Paket an Leistung komplett erwerben, auch wenn mehrere Leistungserbringer mit unterschiedlichen Gestehungskosten beteiligt sind, und das erlaubt spieltheoretisch jedem Leistungserbringer, den gesamten Handel platzen zu lassen, wenn er sich unfair behandelt sieht, so dass die einzig akzeptable Lösung die ist, allen denselben Preis zu zahlen. Das gelieferte Produkt ist schließlich auch vollständig substituierbar: „grüner“ und „gelber“ Strom ist eine Marketingerfindung, am Ende ist elektrische Leistung austauschbar, egal ob sie aus Gas oder Wind stammt. Es gibt keinen Grund, warum ein Lieferant sich mit weniger Geld zufrieden geben sollte, nur weil er in der glücklichen Lage ist, das exakt identische Produkt mit geringeren Gestehungskosten herzustellen.

(In der Praxis läuft es meines Wissens eigentlich umgekehrt ab, also die Stabilisierung der Netze durch Ausgleich von Leistungsüberangebot und -fehlmengen erfolgt aus Geschwindigkeitsgründen größtenteils automatisiert auf technischer Ebene bereits weit unterhalb der Accounting-Ebene, die dann sozusagen „hinterher“ die Verrechnungen der exakten hin und her geflossenen Mengen vornimmt auf Basis gewisser vorab vereinbarter Budgets, und was dann im Wesentlichen am Spotmarkt gehandelt wird, sind diese Budgets für die nächsten Minuten oder Stunden. Das ist allerdings ein eher technisches Detail, das am grundsätzlichen speziellen Charakter des Strommarktes nichts ändert, weswegen ich es in der Erklärung oben raussimplifiziert habe.)

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Aber was ich bei der Argumentation nicht verstehe ist, dass doch nicht der Endpreis entscheidend ist für den Verkäufer des Windstroms, sondern die Marge. Also den Gewinn, den er rauszieht. Zählt es nicht als Wucher, ein Produkt mit einer sehr hohen Gewinnmarge zu verkaufen? Und wenn immer, weil billiger, der Windstrom zu 100% abgenommen wird, bei einem guten, fairen Gewinn, wäre doch der Gesamtpreis für den Endkunden geringer. Die Frage ist halt nur, warum sollte das jemand in einem kapitalistischen System freiwillig machen. Hier müsste der Markt entsprechend geregelt werden. Zumindest für Güter, die keine Luxusgüter sind, sondern Grundversorgung. Wenn es doch nur eine Beschreibung für einen Markt gäbe, der Beschränkungen unterworfen ist, um ihn sozial zum Allgemeinwohl aller -Käufer und Verkäufer- zu lenken.

Dafür müsstest du Strom noch weit teurer anbieten als die derzeitigen Spotmarktpreise. Niemand wird einen doppelt oder dreimal so hohen Preis wie ursprünglich erhofft als Wucher bezeichnen. Das ist einfach nur wirtschaftliches Glück.

Zumal die Idee, Windkraft hätte null Gestehungskosten, ja auch unzulässig vereinfacht ist. Erneuerbare haben enorme Investitionskosten, die man erst mal wieder refinanzieren muss, und die für weitere Kraftwerke gerade extrem ansteigen (durch teures Kupfer, teuren Stahl, teure Handwerker etc.). Die steigenden Kosten des Anlagenausbaus fressen daher einen Teil der höheren Einnahmen direkt wieder weg.

Viel Glück dabei, da vor irgendeinem Gericht die Wucher-Karte durchzubringen.

Da muss gar nichts geregelt werden, das regelt der Markt bereits selbst. Es gibt ja die Option, sich Strom unabhängig von den Spotmarktpreisen zu sichern. Dazu muss man nur Lieferverträge über bestimmte Mengen zu vorab ausgehandelten Preisen für die Zukunft schließen. Dann gibt’s auch kein „das teuerste Kraftwerk definiert den Preis für alle“.

So weit ich weiß wird auch der weit überwiegende Anteil der elektrischen Energie auf diese Weise gehandelt, also in Future-Kontrakten und nicht am schwankungsanfälligen Spotmarkt mit seiner speziellen Preisfindung. Deswegen haben ja primär Versorger, die sich kurzfristig am Spotmarkt versorgen, das Preisproblem, während langfristig agierende Stadtwerke verhältnismäßig gelassen sind, zumindest was die Bestandskunden angeht, die man in langfristigen Lieferverträgen berücksichtigt hat.

Oh, nice to know es geht um Geld und zwar um sehr viel Geld, wer hätte es gedacht :wink:

Gewinn ist das, was am Ende aller Abzüge übrig bleibt. Rücklagen für Investitionen müssen natürlich vorab abgezogen und eingeplant werden und die Kreditkosten für die Investitionen werden ja eh abgezogen. Insofern zählen diese nicht in den Gewinn. Wucher war auch nicht im rechtlichen Maßstab gemeint, sondern nur als Begriff zur Verdeutlichung der Problematik. Mein Punkt ist ja, bis zu welchem Punkt ist es wirtschaftliches Glück und wann unlauter? Wann und wo sollte man regulierent eingreifen. Und wenn doch eh der größte Teil nicht am Spotmarkt gehandelt wird, wieso ist dann der Preis so hochgegangen und wieso ist es dann ein Problem dort einzugreifen? Tempolimit ist doch auch nur auf 10% (geraten) der Autobahnen ein Ding :wink:

Das wäre z.B. der Fall, wenn ein Marktplayer genug Marktmacht hätte und diese ausnutzen würde, um den Preis in die Höhe zu treiben. Zwar ist die Erzeugung in Deutschland wesentlich konzentrierter als der Endkundinnenvertrieb aber auch da liegt aktuell keine derartige Marktbeherrschende Stellung vor, dass die Preise künstlich überhöht werden.

Wo es aber immer wieder eine Diskussion gibt ist das mögliche Ausnutzen von Marktinformationen beim anbieten von Leistung auf verschiedenen Märkten (Spot gegen Regelleistung). Hier wäre das Stichwort In-Dec-Gaming zu nennen. Es geht dabei um das strategische Ausnutzen von Engpässen im Netz. Dafür ist auch grundsätzlich keine Marktmacht notwendig.

Die Preise sind aktuell nun mal wirklich hauptsächlich durch die hohen Gaspreise getrieben. Das lässt sich auch gut nachvollziehen in entsprechenden Modellen. Und auch wenn [quote=„Slartie, post:18, topic:14598“]
der weit überwiegende Anteil der elektrischen Energie
[/quote]
nicht am Spotmarkt gehandelt wird ist er doch aufgrund der gegebenen Transparenz eine super Referenzgröße. Für EE ist er sogar super wichtig. Aufgrund der hier schon erwähnten erst kurzfristigen guten Prognostizierbarkeit wird vor allem dort, genau genommen Intra-Day, geboten. EE profitieren also aktuell eigentlich noch mal besonders, wenn sie zum Zeitpunkt hoher Preise anbieten können.

Eine Nachfrage nich @Slartie

Ich glaube niemand sagt, dass die Gestehungskosten null sind. Kann es sein, dass du eigentlich auf das Problem der Grenzkosten hinaus willst. Die sind tatsächlich quasi Null. Was ja zu dem Problem führt, dass EE über den Merit Order Effekt die Preise drücken und ein Einspielen der, bezogen auf die Leistung hohen Investitionskosten erschwert.

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Das ist ganz normal. Du bekommst auch hin und wieder günstiger Flüge im Reisebüro als auf Vergleichsportalen. Der Kunde des Vergleichsportals ist der Anbieter.

Das wird leider gelegentlich in Erklärvideos zum Thema Strompreisbildung so dargestellt, also dass EEs mit „null Kosten“ angenommen werden. In der Tat ist es so wie du sagst: die Grenzkosten sind nahe bei null, aber die Gestehungskosten sind signifikant, wenn man die Finanzierung der Anlage korrekt einrechnet.

Das ist ein guter Punkt und mit ein Grund, weswegen ich überhaupt kein Problem darin sehe, wenn EEs jetzt mal in der aktuellen Marktsituation temporär überdurchschnittlich Rendite erwirtschaften können. Etwas besseres kann kaum passieren, wenn das übergeordnete Ziel ein Ausbau des EE-Anteils ist.

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Und bei den Erneuerbaren haben wir immer noch das Problem, dass die Produktion nicht mit dem Verbrauch übereinstimmt. Energieversorger, die nur erneuerbare Energien an ihre Endkunden verkaufen, die müssen die Differenzmengen kurzfristig am Spotmarkt einkaufen. Für einen Windpark sind die Prognosen erst knapp 3 Tage im Voraus brauchbar. Und damit nehmen kommen zu den eigentlich niedrigen Kosten für die erneuerbaren Energien die hohen Spotkosten hinzu. Energieversorger versuchen sich dagegen abzusichern, aber auch das geht nur begrenzt.

Und der Anteil der Spotmengen ist z.B. bei der Windenergie enorm. Vor einiger Zeit hatte ich mir das für einen größeren Windpark angeschaut, die eingekauften Spotmengen haben dort knapp 50 Prozent der produzierten Mengen des Windparks betragen. Sprich, für 1 MWh produzierte Menge mussten 0,5 MWh am Spotmarkt gekauft und verkauft werden. Nur, der Einkaufspreis war dann eher doppelt so hoch wie der Verkaufspreis, weil der Spotpreis mit dem Anteil der Windmengen korreliert.

Günstiger dürften die Preise für grünen Strom von Anbietern sein, die auch nicht grünen Strom anbieten. In dem Fall können die Anbieter auch langfristig Mengen beschaffen und den grünen Strom auf die entsprechenden Kunden verteilen.

Vielleicht habe ich es überlesen, aber warum ist das so? Also warum wird das Merit Order Prinzip verwandt?

Das ist korrekt, aber letztlich auch ein technisch lösbares Problem. Die Lösung sind Energiespeichertechniken: Batterien, oder in größerem Maßstab eher Pumpspeicherkraftwerke. Haben wir halt aktuell zu wenig von, aber den Ausbau der Erneuerbaren muss man ab einem gewissen Punkt, nämlich wenn der fossile Anteil so weit reduziert wurde dass die Verfügbarkeit von Regelenergie zum Ausgleich der Schwankungen zum Problem wird, zwingend gekoppelt mit dem parallelen Ausbau von Speicheranlagen betrachten.

Mit solchen Anlagen lässt sich dann natürlich durch Differenzen der Preise am Spotmarkt auch gut Geld verdienen, und die Anlagen sind teure Investitionen, so dass ein Teil des Preisvorteils der Erneuerbaren dort versickern dürfte. Allerdings bezweifle ich, dass wir da von Größenordnungen reden die an die jetzigen Gaspreise ranreichen.

Etwas viel besseres gibt es bereits: der Staat bzw. eine von ihm beauftragte Stelle garantiert den EE-Anlagen eine auskömmliche Rendite und vermarktet das Produkt dann selbst (sprich: Einspeisung nach EEG-Modell). So sorgt man auf Seiten der Erzeuger für gut kalkulierbare Einnahmen und damit minimale Risikoprämien auf die Investitionen. Und gleichzeitig können die Überrenditen, die in einer Marktsituation wie der aktuellen auftreten, von der öffentlichen Hand an die Stromverbraucher zurückgegeben werden.

Wer dagegen aktuell vor einer Investitionsentscheidung für eine stromerzeugende Anlage steht, der weiß nicht, ob er in einem Jahr mit einem Großhandelspreis von 6 ct/kWh oder 60 ct/kWh kalkulieren soll. Die Unsicherheit und damit verbunden die Risikoprämie ist enorm.

Privatpersonen können in eine eigene Energieerzeugung investieren (sehr zum Ärger der großen EVU) damit sichern sich die BürgerInnen große Unabhängigkeit und einen sehr langfristig günstigen Energiegestehungspreis für Strom, der bei Bedarf in andere Energie (Wärme oder Bewegungsenergie) gewandelt werden kann… mit sehr wenig Verlusten :slight_smile:

Warum wollen nur mancher EVU nichts davon wissen?
Sie können doch sogar den von BürgerInnen finanzierten Solarstrom teuer verkaufen an die nächstegelegenen Nachbarhaushalte. Müssen nichts weiter tun als Rechnung schreiben.

Soweit ich weiss war die Idee, dass dadurch eben zunächst die CO2 günstigen Stromprodukte angekauft werden und somit, falls genug vorhanden, die CO2 lastigen Produkte wie Strom aus Gas aus dem Markt herausfallen. Klappt wohl derzeit mehr schlecht als recht.

Das ist mir klar, ich wollte nur anekdotisch bestätigen, dass Grundversorgung nicht zwingend die schlechteste Option sein muss.