LdN 285: Warum es in Deutschland kein Tempolimit geben wird

Im Fall des Tempolimits finde ich die aktuelle Lösung ziemlich gut. Es gibt eine Richtgeschwindigkeit, wir müssen zur Fahrschule und lernen, welche Auswirkungen schnelles Fahren auf Umwelt und Sicherheit hat. Jeder kann für sich entscheiden, wie er/sie damit umgeht. Die Regierung muss eingreifen, wenn es nötig ist. In diesem Fall sehe ich das nicht.
Ich sehe da Parallelen zur Corona-Zwangsimpfung. Ich bin da auch für den freiwilligen Weg, Zwang hat immer einen faden Beigeschmack, wenn auch berechtig.

Sorry, aber das stimmt nun überhaupt nicht. Die ganzen Debatten ums Auto werden doch immer so geführt als gäbe es nur 2 Arten von Menschen in Deutschland:
Die arroganten Städter mit ihrem tollen ÖPNV, die glauben Kühe seien lila und die Menschen, die an so komplett abgelegenen Orten leben, dass man sich wundert, dass es dort überhaupt noch Zivilisation gibt. Außerdem ist der alleinige Verweis auf die Landbevölkerung noch kein Argument gegen ein Tempolimit, es gibt auch Städter mit Autos, die z.B. unbedingt von Hamburg nach Zürich fahren müssen und deswegen strikt gegen ein Tempolimit sind. Außerdem bist du ja auf der anderen Seite selber ein Beispiel für ein Landbewohner, der auch mit Tempolimit klar kommen würde.

Man kann sich natürlich auch so Fälle wie @ChristianB75 konstruieren und das jetzt als die neue Norm für Landbewohner definieren. Ich hoffe aber mal, dass er doch eher ein seltener Einzelfall ist und wir darauf in der Diskussion, um das Tempolimit nicht wirklich rücksicht nehmen müssen.

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Das frage ich mich auch schon sehr lange. Ich glaube, jeder weiß, dass es richtig wäre. Jedes „Aber“ dient nur dazu die eigenen Wunschvorstellungen zu rechtfertigen.

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Für wieviel Prozent der Autofahrer trifft das zu?
Ansonsten sehe ich nicht ein, warum wir für das eine mal (in welcher Zeitspanne?) das du schneller als 130 fahren möchtest, auf ein Tempolimit verzichten sollten und in Kauf nehmen, dass alle anderen regelmäßig den Verkehrsfluss massiv behindern, von der Umweltbelastung ganz zu schweigen.

Für deine Stadt/Land-Diskussion solltest du einen extra Thread aufmachen, das bringt die Diskussion etwas zu weit weg vom Thema.

Vielleicht wirst du auch hier fündig:

Well…
Richtig ist dass die Fahrzeuge lokal Emissionsfrei sind, aber der Verbrauch steigt ja trotzdem erheblich mit der Geschwindigkeit und damit im deutschen Strommix auch die Emissionen. Durch den Wirkungsgrad der E-Antriebe ist das natürlich eine deutliche Entschärfung und ein Gewinn, „Durch“ ist das Thema aber erst, wenn wir 100% erneuerbare Energien haben.

Kann ich auch null unterschreiben. Ich fahre seit Monaten nur noch um die 100km/h auf der Autobahn, ich bin einer der wenigen langsamen.

Ich sehe das Problem nicht. Was für Distanzen ergeben sich denn „spontan“ bei dir? Muss ja was über 300km sein und extrem schnell gehen, andere Argumente gibts ja nicht, das schafft ja quasi jedes Modell. Und aufladen geht ja auch sehr zügig.

Wundert mich sowieso warum auch in der Lage das Argument der Außendienstler angebracht wurde, wenn es um E-Autos und Probleme geht. Außendienstmitarbeiter werden ja nicht fürs 8h am Tag herumgondeln bezahlt, sondern fürs Kunden besuchen, und das meist regional begrenzt. Kenne einige solcher Personen, die fahren täglich maximal 250-300km, das packt jedes etwas bessere E-Auto mit einer Ladung locker.
Ja, nicht wenn man mit 200km/h über die Autobahn schrubbt, aber wenn der Arbeitgeber das verlangt würde ich mir sowieso Gedanken machen ob das der richtige Job ist.

Schon eher verständlich, allerdings auch meist nicht mehr wahr. Mittlerweile sind E-Autos meist schon günstiger zu gleich ausgestatteten Verbrennern und PHEVs sowieso. Wenn nicht in der Anschaffung, dann im Betrieb auf jeden Fall.
Durchrechnen lohnt sich, besonders wenn man es zuhause laden kann, so klingt es zumindest bei dir.

Beides nahezu irrelevant für den Verbrauch des E-Autos. Nebenverbraucher wie Radio usw. ziehen wenige Watt, Klima/Heizung usw. müsste man dann natürlich auch umrüsten, gibt ja keinen „laufenden Motor“ mehr, der das antreiben könnte oder genug Wärme erzeugt. Dazu schlechter Luftwiderstand (das ist der Reichweitenkiller Nr. 1), generell eignen sich Verbrennerkarosserien selten für gute E-Autos.

Mir scheint, dass du dich mit den „günstigen Alternativen“ (das sind nämlich E-Autos) noch nicht ausreichend befasst hast. Und wenn der Preis so wichtig ist, warum fährst du dann nochmal schnell und verbrauchst viel Benzin/Diesel? Oder gilt das Motto „Hauptsache günstig“ nur für die Anschaffung?

Klar, ist auch das was ich auf Arbeit sehe. Aber ich sehe auch, dass selbst da so eine Art „Rückstau“ entsteht und viele in der Branche sich freuen, wenn es endlich wieder zum Kunden oder auf Messen geht.

Und das, obwohl Messen für Techniker wie mich völlig Sinn-freie Veranstaltungen sind. Alle Informationen, die man heute auf Fachmessen bekommen kann, kriegt man auch aus dem Internet. Man kann bei den Firmen-Ständen immer nur Vertriebsmitarbeiter antreffen und wenn ich wirklich von einem ihrer Produkte Ahnung habe, dann habe ich deren Kenntnisse in 2-3 Sätzen ausgeschöpft und es kommt nur noch:
„Tut mir leid, die Frage müsste ich an die Kollegen in der Technik weiterleiten“.

Mir drängt sich da der Eindruck auf, es geht bei Messen nur noch darum, dass Firmen Präsenz zeigen, damit alle sehen können, dass es der Firma so gut geht, dass sie sich einen teuren Messeauftritt leisten kann.

Daher glaube ich, dass auch Online-Meetings nur temporär häufiger geworden sind und dass sich dieser Trend nach Corona wieder verflüchtigt.

Verkehrt herum gedacht.
Beim ÖPNV gilt: Angebot schafft Nachfrage, nicht Nachfrage schafft Angebot

Da bin ich bei dir, wobei es auch die Frage ist um was für ein Meeting es geht.

Ich hab zwei Meetings am Tag, die wir digital belassen, nach kurzer Abstimmung. Geht schneller und es ist bei einem besser direkt Zugriff auf’s System zu haben.

Bei Diskussionsmeetings bin ich aber auch für fysische Meetings.

Naja mein „Wohlfühltempo“ sind 130 km/h mit Tempomat.
Nur muss ich den dauernd rausnehmen, da ja die Autobahnen in Mek-Pom nur zweispurig sind und so Leute wie du mich dadurch ausbremsen.
Allerdings sollte man bei der Bennenung des Wohlfühltempos auch nicht vergessen, dass ich schon 800km hinter mir habe, bzw. vor mir wenn ich durch Mek-Pom fahre.

Leider nicht ganz richtig. Denn ich werde gebremst durch das fehlende Limit, kann also nicht selbst entscheiden.
Du mit deinen 180 km/h entscheidest für mich.

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Richtig, habe ich doch geschrieben. E-Autos sind bereits lokal Emissionsfrei, Erneuerbare Energien ziehen sich wohl noch etwas hin, besonders wenn man nicht nur auf Deutschland schaut, sondern die Welt als ganzes betrachtet.

Ist nur meine Einschätzung hier in MV. Bei der von dir zitierten Stelle ging es aber um Landstraße.

Wenn es nur um den Luftwiderstand geht hast du Recht. Fahrwiderstände setzen sich aber neben dem Luftwiderstand auch aus dem Steigungs- und Beschleunigungswiderstand zusammen und da hat die Masse des Fahrzeugs einen erheblichen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch und damit die Emissionen.
Die Karosserien von E-Autos sind doch nicht anders als die von Verbrenner-Karosserien. Schon seit vielen Jahren optimieren die Automobilhersteller ihre Fahrzeuge hinsichtlich Cw-Wert, Stirnfläche und Gewicht. Das Rad haben die E-Autos nicht neu erfunden.

Ja, sind zwischen 100 und 300km in der Regel. Meine Erfahrungen sehen da leider etwas anders aus. Ich erinnere mich an eine Fahrt von Hannover nach Kiel, ca. 250km im Winter. Leider gab es einen Stau im Elbtunnel mit Stillstand. Am Ende musste der ADAC helfen, ziemlich blöde Situation. Die Rückfahrt war ähnlich holprig, lag aber an Ladestationen, die belegt waren. Am Ende kostete dieses Erlebnis nur Zeit, war aber trotzdem ärgerlich. Ich bin mir sicher, dass die Fahrzeuge besser werden und größere Reichweiten realisieren können.

Doch, ich habe mich schon mit den Fahrzeugen befasst. Zum einen kann ich mir den Kaufpreis eines Neuwagens nicht leisten, zum anderen sind die Stromkosten sehr hoch, was die Kosten auf lange Sicht erhöht. Norwegen zeigt doch, wie es auch gehen kann. E-Autos sind dort viel günstiger in der Unterhaltung im Vergleich zu Diesel und Benzin. Die Zulassungszahlen explodieren dort, weil es einfach Sinn macht, ein E-Auto zu fahren.
Und Nein, ich fahre aus Kostengründen nicht schnell. Ich würde aber, wenn ich es mir leisten könnte, natürlich gerne so emissionsfrei wie möglich fahren.

Das nennt sich Demokratie! Wenn man ein Tempolimit will, hätte man rot, rot, grün als Regierungskoalition etablieren müssen. Die Position der FDP war hinlänglich bekannt.

Und ja, ich fahre gerne schnell und auch gerne zu schnell Auto. Es fühlt sich gut an von Zeit zu Zeit ein paar Regeln zu brechen und den deutschen Michel (…erkläre doch bitte, was den „Deutschen Michel“ ausmacht, dem Du es als Raser mal so richtig zeigst :wink: @ExMod) hinter einem zu lassen.

Und so blockieren die 35,6% der CDSU- und FDP- Wähler die 45,4% der RRG-Wähler.
Aber Wissing wird jetzt bald ein Konzept vorlegen müssen, um unverzüglich die CO2-Grenzen einzuhalten. Wenn er nicht vor hat, jedem ein E-Auto zu schenken oder Straßen nur noch für Reiche zur Verfügung zu stellen, wird das ohne Tempolimit schwierig.

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Dem kann ich nur voll zustimmen. Das Leben wäre so langweilig ohne Rauchen, Alkohol, Canabis, durchzechten Nächten und fettigem Essen. Alles gefährdet auch unsere und die Gesundheit anderer und wird auch nicht verboten. Wir sollten alle echt mal ein wenig entspannter werden.

Aber mit der Meinung ist man hier leider in der Minderheit.

Der Staat soll halt für Recht und Ordnung sorgen…in jeder Lebenslage… (wer fordert oder vertritt das hier im Forum? Vermeide bitte Unterstellungen @moderat<

Mit den anderen Dingen schädigt man aber hauptsächlich sich selbst, mit schnellem Autofahren aber andere Mitmenschen und die Umwelt. Ist das nicht offensichtlich?

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Deutscher wird es wahrscheinlich nicht mehr, als sich für das Brechen von Regeln zu feiern und dann beispielhaft Dinge aufzuzählen, die unter den allermeisten Umständen völlig legal sind.

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Was wir da von Wissing erwarten dürfen, dass hat man doch jetzt schon gesehen:

Aber auf jeden Fall werden die nichts an der CO2-Billanz ändern, das auch nur einen einzigen Autofahrer stört.

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Das Thema ist durch: 57% eindeutig dafür, 10% unentschieden, nur noch 33% dagegen. Tendenz geht seit Jahren Pro Tempolimit. Das kommt, viel Spaß bis dahin noch beim Rasen.

Mit dem Tempolimit kommt hoffentlich die Abschnittstempomessung und Strafen abhängig vom Gehalt :slight_smile:

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Es geht um die Emissionen UND den Energieverbrauch unter dem Strich. Emissionen haben auch E-Autos, mehr global als lokal, wie du sagst, aber mit dem Feinstaub durch Reifenabrieb nicht weniger als Verbrenner.
Der Energieverbrauch an sich ist bei beiden Antriebsarten theoretisch gleich. Also auch der höhere Energieverbrauch bei höherer Geschwindigkeit.

E-Autos sind schon besser als Verbrenner, aber weit weg von Klimaneutralität, die es für Produkte ja eh nie gibt. Man muss lediglich unterscheiden zwischen sinnvollen/notwendigen Produkten, die wir uns noch leisten können und eben sinnlosen, übertriebenen (schwere Autos z.B.) Produkten, zu hohen Stückzahlen (Autos).

Vergiss nicht die vielen Dienstwagen, denen ist der Spritpreis egal…

Die Autokonzerne richten doch ihren Fokus mittlerweile stark auf die E-Autos. Auf Grund der Reichweitenthematik wäre aktuell ein günstiger Zeitpunkt, dass der Wiederstand dieser Firmen gegen ein Tempolimit 130 geringer, als noch vor einigen Jahren ist, meint ihr nicht?

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Diese Diskussion ist leider wenig zielführend noch ergebnisoffen. Nur soviel zum Kommentar von @mdmx : bei uns auf dem Land pendelt ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Leute jeden Tag nach Frankfurt - zwischen 70 und 85 km - jeden Tag, einfache Strecke. Einen Einzelfall würde ich das nicht nennen. Und für die meisten ist der mögliche Zeitverlust durch deutlich reduzierte Tempolimits ein entscheidender Aspekt in ihrer Argumentation. Wenn ihr meint, darauf keine Rücksicht nehmen zu müssen - ok. Aber dann erwartet bitte nicht, dass man sich Euren Argumenten gegenüber offen zeigt - dann beharrt jeder auf der Lösung, die für ihn von Vorteil ist. Ich bin vor ein paar Tagen eigentlich offen in dieses Forum gegangen. Die einseitige Sichtweise und fehlende Offenheit (und auch ein Mangel an Respekt) hat mich in meiner Sichtweise aber bestätigt. Ich bin absolut gegen ein Tempolimit auf den Autobahnen.

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Um nochmal auf die eigentliche Aussage zurückzukommen. Ich halte es für eine schlechte Strategie Verhandlungen schon mit einem Kompromiss zu beginnen. Und das Problem ist vor allem, dass die FDP gar nicht bereit ist darüber zu verhandeln und am längeren Hebel sitzt. Man kann natürlich drüber diskutieren, ob man sich auf einen Kompromiss von 160 einlassen sollte, aber so lange man gar nicht erst in Verhandlungen kommt ist Kompromissbereitschaft irrelevant. Und das letzte mal, dass es eine Mehrheit neben Union und FDP gab war 2013 und ich glaube nicht, dass die SPD die Koalition für ein Tempolimit aufgeopfert hätte.
Das letzte mal, dass es also eine Regierung gab, die weder Union noch FDP enthielt war also 2002-2005. Zu diesem Zeitpunkt hätte es aber denke ich auch in der Bevölkerung keine Mehrheit dazu gegeben (hab spontan keine Umfrage von 2002 dazu gefunden, wenn jemand eine hat kann er sie ja gerne posten). Das sieht man unter anderem daran, dass bei den Grünen im Wahlprogramm zu der Zeit lediglich stand:

Auch ein Tempolimit auf außerörtlichen Straßen – wie bei den meisten unserer europäischen Nachbarn – wird kein Tabu bleiben

Die erste konkrete Forderung nach einem generellen Tempolimit gibt es bei den Grünen erst seit 2009. Bei der SPD ist es sogar noch extremer, da gibt es die Forderung erst seit dem Wahlprogramm im Jahr 2021 (ich hab nur in die Wahlprogramme seit 2002 geschaut, vielleicht gab es vorher mal was, halte ich für die Diskussion dann eher als irrelevant). Ein Tempolimit mit der FDP zu bekommen, wäre glaub ich politisch sehr teuer und ich weiß nicht, ob es den Parteien das Wert ist, vor allem, wenn es nur Tempo 160 wäre. Ich denke der größere Fehler in dem Zusammenhang war eher, dass die Grünen sich lieber das Außenministerium als das Verkehrsministerium geschnappt haben.

Zu dem Thema, dass aktuell temporär 100 als Tempolimit gefordert wird, halte ich das sogar für eine kluge Strategie, weil jedem in Deutschland ist klar, dass 100 niemals als dauerhaft geltendes Tempolimit durchkommen würde. Damit betont man also mit der Forderung nach Tempo 100 die besondere Situation mit Russland und der Ukraine.

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