Klimanotstand - Handeln jetzt!

Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Atomkraftwerke: Weiterbetrieb sinnvoll?

Als Bürgermeister kann man durchaus etwas machen.
Z.B. hat unser Bürgermeister angestoßen, dass sich die beiden Kirchen als faire Gemeinde zertifizieren lassen, was sich auch direkt auf die Unternehmen hier auswirkt, die nun faire Produkte vorhalten müssen.
Eine Gaststätte prüft in Folge dessen, ob sie sich nicht auch gleich als Bio zertifizieren lassen soll.
Andere Gemeinden haben es geschafft, mittlerweile energieautark zu sein.
Nicht alles muss gegen die Bevölkerung durchgesetzt werden. Wenn man Vorteile für den Tourismus, den Ruf in der Öffentlichkeit oder auf langfristige Sicht Gewinne vermitteln kann, ist das auch für die Bevölkerung reizvoll.

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Eindeutig, scheinbar größer als die des Klimawandels. Empirisch eine nicht leicht zu vertretende Position. Ich werde dazu hier nichts mehr schreiben da, wie @Matder korrekt anmerkt, das alles bereits ad nauseam in anderen Threads diskutiert wurde.

Die Tatsache, dass die besten Beispiele für eine erfolgreiche(?) Wind/Sonne Dekarbonisierung die euch einfallen zwei nicht mal 5000 Seelen Dörfer sind, die keine Industrie haben, alle ihre Windräder/Solarpaneele importieren mussten und im Winter trotz allem Stroh verbrennen müssen um ihre Häuser zu heizen, verdeutlicht meinen Punkt eigentlich besser als alles was ich bisher geschrieben habe.

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Mal etwas globaler bzw theoretischer gedacht, auch in Bezug auf den Club of Rome, der aktuell oft zitiert wird:

Grundproblem ist wohl der Drang nach stetigem Wachstum, der in quasi allen Ländern als Synonym für Wohlstand betrachtet wird.
Diese Art des Wirtschaftens und des Fortschritts müsste wohl grundsätzlich überdacht werden.
Doch wer sagt den Ländern Asiens oder Afrikas, das sie auf vergleichbaren Wohlstand verzichten müssen, weil die westlichen Industrienationen den Karren schon an den Abgrund gefahren haben?
Geschweige denn der eigenen Bevölkerung, das es eben nicht mehr alle 2 Jahre ein neues Handy gibt, kein Motorrad für die Freizeit und kein Einfamilienhaus mehr?
Sind wir gesellschlich und weltweit dazu bereit?

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Ich hoffe sehr niemand. :flushed:

Das würde bedeuten Milliarden Menschen in diesen Ländern zur Armut zu verdammen mit allem was dazu gehört.

Allerdings sind wir glücklicherweise ohnehin nicht in einer Position an irgendein armes Land eine derart grausame Forderung zu stellen. Die würden uns (zu Recht) den Weg zur Tür zeigen.

Was wir machen können ist Technologie entwickeln die es diesen Ländern erlaubt ohne fossile Energie zu industrialisieren. Diese Technologie muss preislich auf dem Niveau von billiger Kohle liegen und 24/7 verfügbar sein um Akzeptanz zu finden. Einfach wird das nicht.

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Implizit tun wir genau das.

Alle Länder dieser Erde auf unser derzeitiges Wohlstandsniveau, besser Konsumniveau, zu bringen inkl. Energieverbrauch, dürfte das System Erde bei weitem überfordern, egal ob Windkraft oder Atom. Ohne Abspecken unsererseits wird es nicht gehen.

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Nun ja, diese Hoffnung spiegelt im Grunde das Mantra von CDU/FDP wieder, das wir schon irgendwas erfinden werden, wenn es eng wird. Bis dahin machen wir mal weiter wie bisher.
Zudem ist es schon so, das wir uns als westliche Nationen zum Thema Klimaschutz belehrend hinstellen und auch den Schwellenländern subtil mitteile, „so wie wir das die letzten 200 Jahre getrieben haben, das könnt ihr aber nicht machen“. Obwohl diese Aussage ja völlig korrekt ist, hat sie ein Geschmäckle.

Wir müssen wohl tatsächlich mal (global?) in uns gehen und uns fragen, was ist Wohlstand, und wieviel davon können wir uns noch erlauben? Den Planeten völlig auspressen für was? Unbegrenzten Konsum? Positive Geschäftsbilanzen? Einfach weil wir es können?

Jeder Schritt ist sicherlich wertvoll und richtig, den man zum Klimaschutz vorangeht. Aber es hat immer was von Feigenblatt. „Wir tun doch was“, ohne allerdings wirklich konsequent etwas zu tun. Zudem wird immer nur in kurzen Legislaturperioden oder Zeiträumen gedacht, und wenn man mal 20-30 Jahre weiterdenkt, dann sehr vage mit vielen Hintertüren.
Ich habe schon das Gefühl, das wir uns beim Thema Klimawandel und Klimaschutz ziemlich viel in die Tasche lügen, um unser Gewissen zu beruhigen.
Just my 50 Cent.

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Zumindest Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie etc würde uns zur Verfügung stehen! Ergänzt um Speichertechnik!
Die täglich günstiger wird!

386 Trillionen Terrawatt pro Sekunde erzeugt die Sonne! Ein halbes Milliardstel kommt auf der Erde an!

5,2 Billionen Liter Rohöl pro Jahr weiter Fracken, Pumpen, transportieren, raffinieren, sind ja wohl hoffentlich nicht die Alternative?!

Erklären aber ganz gut die Interessenslagen, die hinter der zentralistischen fossilen Energie stehen!

Quelle:

Und hier:

ein kleines Video für die, die uns ins Doom & Gloom Szenario steuern wollen und Versuchen durch Desinformation und geschickter Vermischung von Fakten und Fiktion unsere Wahrnehmung zu steuern!

https://meinpodcast.de/aus-regierungskreisen/energiewende-wirtschaftsministerium-trifft-auf-energieverband

und

https://meinpodcast.de/aus-regierungskreisen/folge-46-ber-desinformation-deepfakes-und-hybride-kriegsfhrung

Da du ja analog zu Prof (Un) Sinn viel Meinung und wenig Fakten lieferst:

Hier mal schön zu sehen wie Meinungen wie deine von Praktikern der Energiewirtschaft wie Dr. Sauter der auch in der Forschung tätig war wiederlegt wird…

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Genau so sieht es aus.

Auf wieviel % seines Gehaltes müsste jeder Deutsche verzichten, um alle Länder der Erde auf dasselbe Niveau zu bringen? Vor allem weil die USA da eh nicht mitspielen werden.

80%? 90%? 95%? Oder gar 99%

Viel Spaß bei der Durchsetzung. Spätestens dann gibt es in Deutschland einen rechten Umsturz.
Wer möchte wetten?

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Wo siehst du denn diesen „vergleichbaren Wohlstand“, der nun in Gefahr wäre?
Kinderarbeit, Lithiumabbau ohne Gesundheitsschutz, Kaffeebauern in Barracken…
In der Realität verdienen ein paar wenige Geschäftsführer und ansonsten die G20.
Derweil wird Raubbau an ihrem Land betrieben. Die Schäden beheben wird ein vielfaches dessen kosten, was als Gewinn in ihrem Land verbleibt.
Würden aber die Gewinne in ihrem Land verbleiben und die Regierungen das auch wirklich investieren, könnten sie Vorreiter in erneuerbaren Energien werden, statt Gasvorkommen für Deutschlands Energiebedarf zu erschließen.

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Der Umbau der Energiesysteme hin zur Klimaneutralität

Yuval Noah Harari und
sein Team haben verschiedene Wirtschafts- und Klimastudien
keine wirtschaftliche Sicherheit und Handlungsmacht mehr biegesichtet und festgestellt, dass der Aufwand für die Energiewende bei 2 bis 3 Prozent des jährlichen globalen BIP liegen wird.
Quelle:
Eearth4all S.191

Alternativen? Gibt es eigentlich nicht…

Ist es machbar? Ja ist es…

Der Rechte Umsturz muss vermieden werden, aber in Deutschland sehe ich ihn nicht, gerade die überalterte Gesellschaft will einfach ihre Ruhe!

Ich zahl das mit, warum?
Weil ich es mir leisten kann, und weil wir in Bayern an einer langfristigen Zukunft für uns und alle Kinder interessiert sind, ist meine position Konservativ?

Ja ist Sie, ist das schlecht? Nein ist es nicht.

Konservativ = schlecht ist absoluter quatsch, wie Progressiv = ganz Toll auch absoluter Quatsch ist, wir sind keine schwarz weise welt auch wenn das manch Rechts- und Linkspopulisten gerne hätten…

Was genau meinst du den mit „abstraktem politischen Konservatismus“???
Ich les in dem Papier von der CSU nix von Atomkraft!

Was ich aber wahrnehme ist gezielte Desinformationspropaganda:
„Spätestens 2013 entdeckt der Kreml also mit der konservativen antiwestlichen Kritik ein Thema für sich, das nicht nur im Innern des Landes, sondern weltweit Anerkennung bringt – und westliche Rechts- und Linklspopulisten an Moskau binden wird.[…]

Das 21. Jahrhundert, so Buchanan,
könne von einem Kampf geprägt sein, der Konservative und Traditionalisten in den einzelnen Ländern antreten lasse gegen den militanten Säkularismus einer multikulturellen und transnationalen Elite.“
S. 46

Die Wahrheit ist der Feind, Golineh Atai (2019)

Transformationspfade für ein klimaneutrales Deutschland

ESYS-Ergebnispräsentation

Exakt

Ja, alles richtig.

Und gibt es Studien darüber, was das für die Bewohner der G20 bedeuten würde, wenn wir den Wohlstand für alle nicht-G20-Staaten auf dessen Niveau heben müssten?

Dann geht es nicht mehr um Einfamilienhäuser oder darum, nicht mehr alle zwei Jahre ein neues Handy kaufen zu können.

Dann wird es für Teile der Bevölkerung der G20 richtige Armut geben. Also nicht nur außerhalb des Medians gefühlte Armut wie in Deutschland.

Es gibt keine Alternative zum sofortigen Klimaschutz.

Es gibt keine Alternative zu mehr Klimagerechtigkeit.

Ein Festhalten am Status Quo um jeden Preis funktioniert nicht.

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Das scheint tatsächlich das Grundproblem zu sein: das wir Veränderung zugunsten des Klimas wollen bei gleichzeitig krampfhaftem Festhalten am Status Quo.

Menschen mögen Veränderungen nicht so, schon gar nicht radikale…

Das ist vom verkehrten Ende her gedacht. Die Rechnung kann doch nur so aufgehen, dass wir uns an den verbleibenden Kontingenten (CO2-Ausstoss, Luftverschmutzung usw, orientieren müssen und sehen was noch bleibt. Wenn ein Westler glaubt, er müsste das 10-fache des Kontingents eines Afrikaners z.B. haben, weil er/sie schon Jahrzehnte daran gewöhnt ist, während die Afrikanerin an die Armut gewöhnt ist, dann soll er/sie das in aller Öffentlichkeit so sagen. Vielleicht haben die Afrikaner ja ein Erbarmen.

Einfach so eine Verzichtsquote hinzustellen als wäre es eine Busse - die dann niemand annimmt und das Thema ist erledigt - das ist eine andere Formulierung für ein Weiter So.

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Ich habe selber keine Ahnung, darum frage ich ja, ob es dazu Studien gibt!

Oder ob es geheime Informationen gibt, die die Bevölkerung verunsichern könnten. :wink:

Also ich bin skeptisch, dass wir die nötigen radikalen (nationalen und internationalen) Veränderungen umsetzen können. Vor allem, weil uns die Politik und auch die Forschung keine Informationen gibt!

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Nur mal so als Maßstab: Wie viele konnten Linke, Rechte und Gewerkschaften für einen heißen Winter mobilisieren und wie viele gehen gegen den Klimawandel auf die Straße.
Vor allem zeigt sich: je schlechter es einzelnen Bürgern geht, desto geringer der politische Einsatz. Vielmehr scheint sich da eine Selbstaufgabe breit zu machen.
Von den anderen wissen viele in ihrem Inneren, dass wir so nicht weiter machen können. Man wehrt sich halt noch etwas dagegen, aber letztendlich werden die meisten von der Couch aus schimpfen und nicht auf der Straße.

Jorgen Randers erklärt das sehr schön: Unser Erdsystem und die Modellierung der Gesellschaft sind so komplex ist, dass nichts 100% sicher sein kann!

Das einzige was sicher ist: Die soziale Ungleichheit muss sinken und Emissionen müssen schnellstmöglich sinken!

Limits to Growth Fifty years later

Earth4all versucht das Doom&gloom Feeling aufzubrechen bzw das Narrativ

Earth4 all Vorstellung des Buches

Das andere Ende ist auch noch verkehrt. Verzichten müssen nur die, die auch Geld haben. Es muss also gar nicht jeder verzichten. Wenn man das Geld von den Reichen nimmt, muss ein großer Teil der Deutschen gar nicht verzichten.