Klimanotstand - Handeln jetzt!

Vergleiche hinken immer in irgendeinem Aspekt. Geschmacklos? Etwas gewagt, das gebe ich zu, aber treffen tut er doch. Wenn jemand sagt, es wäre seine Pflicht gegenüber seinen Kindern, die Ungerechtigkeit wenn möglich noch auszubauen (die unverdienten Privilegien, unter denen alle nicht Privilegierten zu leiden haben), dann ist das entweder weltvergessen oder hochgradig zynisch. Insofern finde ich den Vergleich gerade recht.

1 „Gefällt mir“

Sorry, nein, gar nicht. Nazivergleiche sind immer geschmacklos!

3 „Gefällt mir“

Das ist kein Nazivergleich in erster Linie, sondern eine Parallelsetzung von egoistischer ignoranter Haltung. Und warum sind Nazivergleiche per se geschmacklos? Sie haben den Vorteil, dass sie sehr deutlich sind. Jemanden einfach mal so als Nazi zu beschimpfen ist dagegen unangebracht. Profiteure von Arisierungen müssen keine Nazis gewesen sein, aber sie dürften viel Gemeinsames in ihren Haltungen zum Leben gehabt haben.

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank für diesen Beitrag, da er doch so gut erklärt, warum Klimaschutz bei in DE kaum eine Chance hat.

  • Die Bewertung der gesellschaftlichen Treiber zeigt, dass die Handlungsmacht der Gesellschaft maßgeblich Einfluss darauf hat, wie sich Klimazukünfte entwickeln.
  • Gleichzeitig ist die Handlungsmacht der Gesellschaft geprägt von Ungerechtigkeit und sozialer Ungleichheit. Diese stehen einer umfassenden Dekarbonisierung bis 2050 im Weg

Weiteres hier:

Dann schau Dir den Zusammenbruch der deutschen Solarindustrie vor ein paar Jahren an. Der deutsche Staat hat Subventionen verteilt unabhängig davon, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen produziert wird, und unabhängig davon, ob die Produktion zu Finanzierung dieser Subventionen beiträgt.
China dagegen hat da eine Politik verfolgt, die die eigene Industrie gestärkt hat.
Im Ergebnis haben die Deutschen sehr viel Geld dafür bezahlt, die chinesische Solarindustrie auszubauen, und dabei die eigene verloren.

1 „Gefällt mir“

Wie üblich ist da m.E. noch lange nicht das letzte Wort gesprochen siehe Frau von der Leyen…
Ist es denn nicht so: Entweder geht es uns hier in der EU allen gut oder niemandem mehr!

Der Physiker Dr. Florian Aigner von MEGA beschreibt hier wie das weitergehen wird:

Der Umbau der Energiesysteme hin zur Klimaneutralität

Yuval Noah Harari und
sein Team haben verschiedene Wirtschafts- und Klimastudien
keine wirtschaftliche Sicherheit und Handlungsmacht mehr biegesichtet und festgestellt, dass der Aufwand für die Energiewende bei 2 bis 3 Prozent des jährlichen globalen BIP liegen wird.
Quelle:
Eearth4all S.191

Alternativen? Gibt es eigentlich nicht…

Ist es machbar? Ja ist es…

Der Rechte Umsturz muss vermieden werden, aber in Deutschland sehe ich ihn nicht, gerade die überalterte Gesellschaft will einfach ihre Ruhe!

Ich zahl das mit, warum?
Weil ich es mir leisten kann, und weil wir in Bayern an einer langfristigen Zukunft für uns und alle Kinder interessiert sind, ist meine position Konservativ?

Ja ist Sie, ist das schlecht? Nein ist es nicht.

Konservativ = schlecht ist absoluter quatsch, wie Progressiv = ganz Toll auch absoluter Quatsch ist, wir sind keine schwarz weise welt auch wenn das manch Rechts- und Linkspopulisten gerne hätten…

Was genau meinst du den mit „abstraktem politischen Konservatismus“???
Ich les in dem Papier von der CSU nix von Atomkraft!

Was ich aber wahrnehme ist gezielte Desinformationspropaganda:
„Spätestens 2013 entdeckt der Kreml also mit der konservativen antiwestlichen Kritik ein Thema für sich, das nicht nur im Innern des Landes, sondern weltweit Anerkennung bringt – und westliche Rechts- und Linklspopulisten an Moskau binden wird.[…]

Das 21. Jahrhundert, so Buchanan,
könne von einem Kampf geprägt sein, der Konservative und Traditionalisten in den einzelnen Ländern antreten lasse gegen den militanten Säkularismus einer multikulturellen und transnationalen Elite.“
S. 46

Die Wahrheit ist der Feind, Golineh Atai (2019)

Transformationspfade für ein klimaneutrales Deutschland

ESYS-Ergebnispräsentation

Falsch. Nehmen wir nur das Eigenheim.
Die Steuerlast ist wesentlich geringer als bei der Mietswohnung.
Nehmen wir das Auto. Der Dienstwagen bekam die Vorsteuer vollständig zurück, obwohl er das Klima nicht weniger belastet als der Privat-PKW (und senkt die Unternehmenssteuern). Die Besteuerung über die Lohnsteuer ist dann vom Gehalt (dem resultierenden Steuersatz), nicht vom Konsum abhängig.
Und Flüge profitieren immer noch von der Steuerfreiheit auf Kerosin, internationale Flüge sind sogar ust-frei.

Dazu kommt, dass die Umweltbelastung alle trifft, auch die, die kein Auto haben, nicht fliegen, vielleicht sogar obdachlos sind oder es werden, weil das Hochwasser ihr Haus/ihre Wohnung weggeschwemmt hat.
Und wenn das Haus dann nicht in Europa, sondern in Panama steht, sieht es auch mit staatlicher Unterstützung schlecht aus.

3 „Gefällt mir“

Ganz genau, der_Matti.

Warum ist beim Eigenheim die Steuerlast niedriger als bei der Mietswohnung?

1 „Gefällt mir“

Ohje. Sag das mal jemandem, der ein Haus baut oder nur eine Wohnung.

Das mit dem Dienstwagen ist nicht so einfach wie du denkst.

Und ja, Kerosin ist ein Problem. Flüge nach Malle müssen €300 mehr kosten. Ist aber bei Langstreckenflügen nicht durchsetzbar, es wird sich immer ein Land finden, was ein Geschäftsmodell daraus machen wird, dass man günstiger von dort fliegen kann.

1 „Gefällt mir“

Wut hilft da nicht weiter. Wenn wir im Alleingang handeln und Maßnahmen definieren (die final ja ein richtiges Ziel verfolgen), dann lacht sich jedes andere Land ins Fäustchen und nutzt unsere (Deutschlands) Schwäche. Wir ruinieren unsere Industrie - das Rückgrat unseres Wohlstands. Was machen denn Unternehmen, denen die „Regeln“ hier zu streng werden? Sie gehen. Wie oben geschrieben, investieren wir schon seit Jahren nicht mehr nennenswert in Deutschland. Mit dieser Unsicherheit und den tw. abstrusen Forderungen der Klimaaktivisten gehe ich doch als Investor nicht das Risiko ein, in Deutschland in energieintensive (und somit CO2-intensive) Anlagen mein Geld zu stecken. Da gehe ich lieber dorthin, wo mir die Politik Sicherheit signalisiert. Rot-Grün ist dafür alles andere als geeignet.
Wir sollten unsern Fokus darauf richten, dass alle (und wirklich alle) großen Treibhausgas-Emittenten gemeinsam gleiche Regeln aufsetzen. Für ihre Industrien, ihre Verkehrs- und Energiepolitik. Die Klimakonferenzen können da der richtige Ansatz sein. Erst wenn alle (wenigstens die G20) die gleichen Schritte gehen, macht es Sinn. Und dann zählen für Industrie und Investoren auch wieder andere Stärken (Profitabilität, Qualität, Effizienz, …).
…und meine Lebenserwartung liegt - hoffentlich - weit jenseits der 2050.

3 „Gefällt mir“

Wut ist erstmal nur ein Gefühl. Diese zu verbalisieren ist nichts schlechtes oder verwerfliches.

Ich weiß nicht was du hier mit „Alleingang“, „Maßnahmen“ und „Schwäche“ genau meinst.

Es ist doch so. Energieintensive Unternehmen werden sowieso schon subventioniert (wie in sehr vielen Ländern), ich sehe hier eher ein race to the bottom, davon hat kein Land etwas. Auch haben wir sehr überdurchschnittlich hohe Emissionen, die runter müssen. Hier verlangt aber niemand die Deindustrialisierung. Im Gegenteil. Die nahe Vergangenheit zeigt eher, dass EE ein Standortvorteil sind, daran zu sehen, dass sich Tesla und Intel jetzt in Ostdeutschland ansiedeln und nicht im Süden oder Westen (die den schlechten Energiemix haben).

Auch ist Strom aus Kohle nicht mehr konkurrenzfähig, EE viel günstiger. D.h. entweder, die Unternehmen zahlen mehr für Kohlestrom (weil teurer), oder er muss vom Staat subventikniert werden (was mit vielen Milliarden im Jahr passiert), damit diese nicht abwandern.

Was sehr viele unterschiedliche Gründe haben kann.

Welcher Unsicherheit? Hat die Letzte Generation die gesellschaftliche Ordnung aufgehoben? Gibt es keine Rechtssicherheit mehr? Gibt es Maschinenstürmer, die versuchen Fabriken niederzureißen?

Das ist alles so nebulös formuliert, dass ich langsam zu dem Schluss komme, dass es sich um Nebelkerzen handelt.

Klimaaktivisten sind also plötzlich Schuld daran, dass Investoren nicht investieren. Gewagte These.

Die Emittenten wussten länger von dem Problem als alle anderen (siehe die Leaks von den Exxon Studien). Die Emittenten hatten Jahrzehnte Zeit und es hat sich nichts geändert. Und wir haben leider nicht mehr Jahrzehnte Zeit, und es geht hier um weit mehr als die Wirtschaft.

6 „Gefällt mir“

Welche Industrie meinst du eigentlich, mal konkret?
Und von welcher „Sicherheit“ sprichst du?
Der in China, Indien, Taiwan, Mexiko, Südafrika, Brasilien, Russland, Estland, …?
Produktion geht dorthin wo die Märkte sind.

1 „Gefällt mir“

Das frage ich mich auch immer bei derartigen Argumenten. Vor allem, weil ich diese Aussagen nicht mal von der gesamten Statistik gedeckt sehe. Was die Investitionen angeht sieht man den hier auf individueller Ebene genannten Punkt auch nicht. Die Bruttoanlageninveatitionen sind sogar im Gegenteil eher ansteigend: Investitionsquote – Gut leben in Deutschland

Worüber sich gestritten werden kann, ist eher, ob die Investitionen wirklich zukunftsträchtig sind. Da gibt es mehr als genug negative Beispiele, aber even auch positive, wie z.B. erneuerbarer/grüner Stahl (Thyssenkrupp investiert zwei Milliarden für klimaschonende Produktion).

Ich sehe es auch eher so, dass die Gründe der Kosten für erneuerbare eher vorgeschoben sind. Das lässt sich eben gut populistisch verkaufen und lässt die enormen wirtschaftlichen Chancen außer acht, die mit der Transformation einhergehen.

2 „Gefällt mir“

Vom Konsum her macht es keinen Unterschied ob etwas gemietet oder im Eigentum ist.
Aus klimapolitischer Sicht wäre es also sinnvoll, nicht gewerbliche Vermietung bis zu einer ethisch geregelten Geringfügigkeitsgrenze steuerfrei zu stellen.
Das würde auch zu einer besseren Auslastung der zur Verfügung stehenden Güter beitragen.

1 „Gefällt mir“

Der Punkt ist: nicht nur hat die Atomkraft gerade einen verschwindenden Anteil am deutschen Energiemix, wir brauchen sie auch nicht. Und zwar weltweit nicht.

Die Technologie ist bekannt (Wind, Water, Solar), wir müssen sie nur entschlossen ausrollen.

1 „Gefällt mir“

Volle Zustimmung zu Deinem Post - bis auf diesen Teil. Strom aus Kohle ist inzwischen teurer als aus erneuerbaren Energiequellen -zumal in Ländern mit viel Sonne und Wind. Und man benötigt deutlich geringere Investitionen.

Du wirst deinen Lebensstil wohl ändern. Freiwillig oder unfreiwillig. Denn wir alle werden unser Wirtschaftssystem ändern - vorausschauend oder viel zu spät gezwungenermaßen.

Der Witz ist, dass die Maßnahmen, vor denen du Angst hast, auch dein Leben in vielerlei Hinsicht besser machen werden. Wir müssen die Natur schützen und werden die Luft sauber halten und den Aufenthalt auch in Städten angenehm machen, wenn es heiß ist. Dein Versuch, den Status Quo zu erhalten, würde ihn jedoch sicher zerstören.

Leider sitzen wir alle in einem Boot, daher kämpfe ich (ohne Steine übrigens) dafür, dass Du Dich nicht durchsetzet und ich Dir nachher nicht vorhalten kann, dass du Unrecht hattest.

Wir müssen jetzt radikal handeln, um die Katastrophe abzuwenden. Und wenn wir es schaffen, wird es uns allen besser gehen, als vorher.

Ergänzung:

Ich bin nicht überzeugt, dass die Dekarbonisierung zu einem Wohlstandsverlust führt, auch, wenn viele Verzicht predigen.
Im Gegenteil:

Nicht nur glaube ich, dass es mehr Wohlstand sichert, wenn wir Dürren und Hitzewellen und Überschwemmungen und Hungersnöte und Massenmigration vermeiden, als wenn wir uns an Steaks, SUVs und Flugreisen klammern.

Ich bin außerdem überzeugt, dass grüne Energie, langlebige Produkte, Sharing und Kreislaufwirtschaft große Chancen für die deutsche Wirtschaft bieten und so eine Abkopplung von Wohlstand und Ressourcenverbrauch möglich wird.

Man muss aber jetzt die Chancen ergreifen, statt den Status quo zu verteidigen…

  1. Ergänzung:

Aber das machen wir ja nicht. Europa hat einen gemeinsamen Emissionshandel und den Carbon Border Adjustment mechanism, um unfaire Wettbewerbsvorteile „fossiler“ Produkte zu verhindern. Der Binnenmarkt ist groß genug, um weltweit Standards zu setzen. Und andere Länder setzen auch zunehmend auch auf die Dekarbonisierung, s. die USA mit dem inflation reduction act.

Wer heute bei neuen Anlagen Energie- und CO2-Intensität gleichsetzt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht - und zwar nirgendwo. Mach mal eine Risikoanalyse wie z.B. von der TFCD gefordert. Mit steigenden CO2-Preisen (und sie werden steigen!) ist diese Gleichsetzung ein gefährliches Paradigma! Unternehmen die auf erneuerbare Energie setzen, werden bestehende Industrien „disrupten“.

6 „Gefällt mir“

Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage. Deine Aussage war, dass beim Eigenheim die Steuerlast niedriger ist als bei der Mietswohnung. Und ich hatte nach einer Begründung gefragt.

Die Steuerlast beim Eigenheim ist mMn nicht niedriger als bei einer Mietswohnung, tendenziell eher höher. Da Du von Eigenheim schreibst, beziehst Du Dich auf private Eigentümer die die Immobilie selbst bewohnen und zusätzlich 1-x Wohnungen in der Immobilie vermieten. Der Eigentümer zahlt Grunderwerbssteuer und anschließend jährlich Grundsteuer B. Ein Mieter zahlt über die Umlage der Betriebs- und Nebenkosten anteilig nur die Grundsteuer B für das Grundstück, sofern dies im Mietvertrag so geregelt ist.

Ich denke, da wird immer die Steuer beim Erstellen des Eigenheims außer acht gelassen.
Ist ja nicht immer alles nur geerbt.

Es macht kaum einen Unterschied in der Steuerlast. Beim Eigenheim fällt halt der größte Teil am Anfang an und bei der Mietwohnung über die Jahre verteilt.