Du wirst deinen Lebensstil wohl ändern. Freiwillig oder unfreiwillig. Denn wir alle werden unser Wirtschaftssystem ändern - vorausschauend oder viel zu spät gezwungenermaßen.
Der Witz ist, dass die Maßnahmen, vor denen du Angst hast, auch dein Leben in vielerlei Hinsicht besser machen werden. Wir müssen die Natur schützen und werden die Luft sauber halten und den Aufenthalt auch in Städten angenehm machen, wenn es heiß ist. Dein Versuch, den Status Quo zu erhalten, würde ihn jedoch sicher zerstören.
Leider sitzen wir alle in einem Boot, daher kämpfe ich (ohne Steine übrigens) dafür, dass Du Dich nicht durchsetzet und ich Dir nachher nicht vorhalten kann, dass du Unrecht hattest.
Wir müssen jetzt radikal handeln, um die Katastrophe abzuwenden. Und wenn wir es schaffen, wird es uns allen besser gehen, als vorher.
Ergänzung:
Ich bin nicht überzeugt, dass die Dekarbonisierung zu einem Wohlstandsverlust führt, auch, wenn viele Verzicht predigen.
Im Gegenteil:
Nicht nur glaube ich, dass es mehr Wohlstand sichert, wenn wir Dürren und Hitzewellen und Überschwemmungen und Hungersnöte und Massenmigration vermeiden, als wenn wir uns an Steaks, SUVs und Flugreisen klammern.
Ich bin außerdem überzeugt, dass grüne Energie, langlebige Produkte, Sharing und Kreislaufwirtschaft große Chancen für die deutsche Wirtschaft bieten und so eine Abkopplung von Wohlstand und Ressourcenverbrauch möglich wird.
Man muss aber jetzt die Chancen ergreifen, statt den Status quo zu verteidigen…
- Ergänzung:
Aber das machen wir ja nicht. Europa hat einen gemeinsamen Emissionshandel und den Carbon Border Adjustment mechanism, um unfaire Wettbewerbsvorteile „fossiler“ Produkte zu verhindern. Der Binnenmarkt ist groß genug, um weltweit Standards zu setzen. Und andere Länder setzen auch zunehmend auch auf die Dekarbonisierung, s. die USA mit dem inflation reduction act.
Wer heute bei neuen Anlagen Energie- und CO2-Intensität gleichsetzt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht - und zwar nirgendwo. Mach mal eine Risikoanalyse wie z.B. von der TFCD gefordert. Mit steigenden CO2-Preisen (und sie werden steigen!) ist diese Gleichsetzung ein gefährliches Paradigma! Unternehmen die auf erneuerbare Energie setzen, werden bestehende Industrien „disrupten“.