Uff, da wäre ich vorsichtig das so einfach auf die Regierung zu schieben.
Klar ist, dass leider sowas wie Klimaerwärmung haben und dass wir auch leider was tun müssen, damit das Klima uns hier nicht die Lebensgrundlage nimmt. Das ist nun mal Job der Regierung.
Klar ist auch, dass der Verkehrssektor Jahr für Jahr die Klimaziele reißt, und zwar massiv. Komisch, aber irgendwie verwandelt sich jeder neue Verkehrsminister in einen Verbrenner-Volker… woran das nur liegt…
Jetzt zum Punkt wo ich nicht übereinstimme:
Schauen wir uns die Entwicklung auf dem Weltmarkt an, dann sieht man sehr sehr deutlich, dass die wichtigen Märkte auf Elektro wechseln. China fordert mittlerweile sogar eine E-Quote in der Flotte, sonst darf man gar nicht mehr dort verkaufen.
Die deutsche Automobilindustrie behauptet seit vielen Jahren/Jahrzehnten, dass sie extrem sparsame Autos bauen können und stellen dann so Fahrzeuge wie den VW XL1 vor. Ein Kleinserienfahrzeug für 130.000€, welches sich absolut schlecht fährt und in welchem man auf der Straße permanent übersehen wird (bin’s schon gefahren).
Gleichzeitig sind die Menschen, die aktuell nach „sparsamen und effizienten Verbrennern“ schreien die Leute, die z.B. einen XL1 nicht mal mit dem Arsch anschauen würden, weil „kann ja nichts die kleine Schrottkarre!“
Und jetzt, nachdem man sich als Automobilindustrie aktiv gegen effiziente Autos entschieden hat und den Kunden auf SUVs umerzieht schreit man dann herum, dass man ja Arbeitsplätze verliert, weil sich „völlig unerwartet“ die Elektromobilität ausbreitet und man mit „effizienten Dieseln“ nichts mehr im Markt erreicht.
Es gibt unzählige Trendforscher, die die Elektromobilität schon sehr früh erkannt und prognostiziert haben. Die wurden in den 2010ern allesamt von den Automobilvorständen ausgelacht. Jetzt haben sie den Salat. Empfehlenswerter Vortrag dazu (aus heutiger Sicht ca. 3-5 Jahre zu früh, aber das ist ja in dem Bereich eine recht gute Schätzung):
Man hatte genug Zeit sich zu diversifizieren, jetzt ist der Schock da und man rennt natürlich zu Mama Staat und bettelt nach Hilfen, weil warum auch nicht. Nach Außen verkauft man es dann als „es sei Aufgabe des Staates sich um Jobsicherheit zu kümmern“, und die Leute fressen es.
Ehrliche Meinung: Konzerne, die nicht in der Lage sind sich selbst für die Zukunft zu rüsten einfach Pleite gehen lassen. Die Belegschaft wird sich anderweitig verteilen. Ja, das ist hart, aber so läuft das nun mal. Bei dem nächsten Thema stehen sie wieder da und betteln nach Geld für die nächste Transformation.
Herbert Diess hat sich zuletzt sehr unbeliebt gemacht als er sagte, dass VW 50.000 Arbeitsplätze verliert, wenn sie sich nicht transformieren, weshalb es als CEO seine Verantwortung ist die Transformation anzustoßen. Und siehe da, VW steht im Land mit weitem Abstand am besten dar.