Die Gründe, warum die AfD gewählt wird: Und bin so schlau als wie zuvor

Ich denke, erstmal ist jeder selbst verantwortlich dafür, keine rechtsextreme Partei zu wählen. Die empfundenen Enttäuschungen sind vor allem eine Folge der verantwortungslosen „das wussten wir ja nicht“ Haltung vieler Wähler. Aktuell in Sonneberg zu besichtigen, wo viele AfDlinge ganz enttäuscht feststellen, dass der Landrat tatsächlich nicht die Außenpolitik der Bundesrepublik bestimmt und der Landkreis wirklich so pleite ist. Dinge, die man mit wenig Aufwand schon vor der Wahl hätte wissen können. Daran ist niemand anderes Schuld, sondern jeder AfDling ganz allein. Die wollen als mündige Bürger behandelt werden, ohne sich auch so zu verhalten. Schuld sind dann meist Ausländer und Arme…

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Eine grundsätzliche Frage, die sich mir in diesem Punkt stellt, ist:
Was wollen Parteien/Politiker wirklich? Und was davon nehmen Wähler wirklich wahr und beeinflusst die Wahlentscheidung?

Beispiel AfD: diese Partei propagiert (neben vielen anderen Dingen) auch mehr oder minder offen das Ziel, die Demokratie langfristig „abzuschaffen“ und gegen ein eher autokratisches System zu ersetzen.

Nehmen das Wähler so in der Deutlichkeit wahr? Unterstützen sie dies ggf sogar?

Gilt natürlich auch für alle anderen Parteien hinsichtlich der Wahrnehmung von Motiven durch Wähler.

Zudem drängt sich durchaus das Gefühl auf, das sogar in sehr drängenden gesamtgesellschaftlichen Entscheidungen immer mehr parteipolitische Taktiken und persönliche Ambitionen über Sachentscheidungen stehen.
Führt das ggf zu einer gewissen Resignation („die machen da oben eh was sie wollen“) und damit auch zu einem Zulauf zu Parteien, die vorgeben, dieses „Establishment“ bekämpfen zu wollen? (Wie Trump in den USA?)

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Es geht vor allem um Leute mit niedrigem Status und Einkommen. Und davon gibt es in Ostdeutschland eben sehr viele, da z.B. nur sehr wenige Leute studieren konnten.

In der DDR, genau wie in der Sozialen Marktwirtschaft im Westen bis 1980 (vor der Globalisierung) wurden diese einfachen Leute praktisch automatisch mitgenommen. Die Produktion auch von einfachen Gütern z.B. Fahrrad, Waschmaschine, Küchengeräte, Fernseher, Autos usw. war noch national organisiert. Z.B. gab es in Nürnberg ein Fahrradwerk.
Auch als einfacher Arbeiter war man stolz, wenn man dann z.B. das Fahrrad aus der eigenen Fabrik im Alltag gesehen hat. Man gehörte dazu.
Auch CEOs verdienten damals nur 30 mal so viel wie der einfache Arbeiter.
Die Gesellschaft war gleichermaßen auf Arbeiter ausgerichtet. Sie waren die Norm.

Das liegt natürlich auch daran, dass die die Mehrheit der Gesellschaft einfache Arbeiter waren.

Jetzt gabe es jedoch 2 Entwicklungen gleichzeitig.

Einerseits sind viele Leute durch Weiterbildung und Studium aufgestiegen, was natürlich die zurückbleibenden relativ abwertet.

Gleichzeitig gibt es mit der Globalisierung einen internationalen Kostendruck.

Einfache Arbeiter lassen sich am einfachsten verlagern. Daher wird die einfach Produktion dann in den Ostblock oder nach China verlegt, während die gut bezahlen Ingenieure und die Konzernleitung weiter in Deutschland arbeiten und gut bezahlt wird.

Die einfachen Arbeitern müssen also mit Arbeitern in Ungarn und China konkurrieren, während es die höher gebildeten Ingenieure (noch) nicht müssen.

Wir brauchen die einfachen Arbeiter gar nicht mehr für unseren Wohlstand hier in Deutschland.

Das trifft die Arbeiter natürlich sehr in Ihrem Selbstwert.

Genau daher gibt es die gleiche Entwicklung in allen westlichen Industrieländern.

Etwas dagegen zu machen ist schwierig.

Ich überlege schon, ob man vielleicht die Globalisierung ein Stück weit wieder zurückfahren sollte. Z.B. einen gemäßigten Zoll von 20% gegenüber nicht EU Ländern einführen sollte, sodass wieder mehr Produkte National gefertigt werden, und so alles auch wieder ein Stück weit übersichtlicher wird.

Aber das hätte natürlich insgesamt wirtschaftlich negative Auswirkungen.

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Ich frage mich immer, warum wir uns nur den Osten anschauen, auch der Süden ist blauer als vorher, in vielen Landkreisen in BW und BAY ist AFD die 2. Stärkste Kraft. Man könnte fast sagen (Osten: AFD → CDU, Süden: CD/SU->AFD, Westen: CDU → SPD).

Aus meiner Sicht ist die Inflation das treibende Thema, sie macht alles deutlich teurer, Löhne wachsen nicht mit. Viele Firmen reduzieren ihre Kosten (was schlecht für die Firmen ist, die sie beliefern), was eine Gefahr für arbeitende ist. Arbeitsplatzangst ist also eine Konsequenz aus Inflation. Genauso kann sich niemand mehr Umziehen leisten, da die Mieten explodieren, und durch die gestiegenen Finanzierungskosten und Baukosten der Neubau und Hausverkaufsmarkt fast stillsteht.

Dass für vieles unsere aktuelle Regierung nichts kann, ist klar (wobei man natürlich in Sachen Gas aus Russland auch anders hätte entscheiden können, siehe Österreich. Es ist ja kein Naturgesetz, dass wir russisches Gas nicht mehr kaufen). Zudem steigen die Kosten des Bürgergelds massiv (von geplanten 24M sind es nun 40MillardenPlus in 2024). 2/3 der Bezieher von Bürgergeld haben einen Migrationshintergrund.

Vielleicht eine steile These, aber ich versuche es mal: Es ist vielleicht der Schrei nach Aufmerksamkeit, dieses "Ich arbeite, ich geb Gas, ich hab das Gefühl hier kümmert sich niemand um mich. Ihr kümmert euch um die Umwelt (toll, aber nicht so greifbar jeden Tag), um Geschlechterwahl, um Erlaubnis zum Kiffen. Aber bei mir wirds jeden Tag schwieriger, und mein Job wird immer gefährdeter (selbst wenn er nicht wegfällt, je weniger Betriebe, je weniger Auswahl, Aufstiegsmöglichkeiten etc). Und die negativen Folgen von Migration werden größtenteils ausgeblendet (und wer sie anspricht, wie Palmer, ist plötzlich auch Rassist). Aktuell nimmt man aus der Regierung auch kaum greifbares wahr, das diese Probleme adressiert.

Mal ehrlich, da braucht es gar nicht mehr viel kluges Programm, um politisch erfolgreich zu sein. Oder anders gesagt: Meine 2. These des Tages: Die Ampel wird in den kommenden Haushaltsverhandlungen nix Wegweisendes ändern, keinen Weg nach vorne darstellen. Damit gehen die Landtagswahlen im Herbst so aus wie die Europawahl, vielleicht sogar noch schlimmer.

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Ist vielleicht auch eine Folge des „Selbstverwirklichungs-Credo“, was die letzten 20-30 Jahre massiv hervorgehoben wurde. Es ging mehr ums „Ich“ als ums „wir“.

Also denkt „jeder“ nun primär an sein persönliches Fortkommen, an seinen Wohlstand.
Mit wenig Rücksicht auf andere („was interessiert mich die Ukraine? Ich will billiges Gas, egal woher!“)
Dann ist alles was den Wohlstand gefühlt bedrohen könnte, wie Migranten oder der Krieg in der Ukraine, auch bedrohlich.

Schon hat eine Partei wie die AfD, die Nationalismus und Egoismus („als Freiheit deklariert“) propagiert, ordentlich Zulauf.

Weil es eben dieses „es geht jetzt nur um mich“ stark befördert.

Aber sicher gibt es Dutzende Erklärungsversuche

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Es gibt einen wichtigen Punkt. Und zu dem gab es in diesem Forum auch eine Diskussion.

Ich sehe gute Gründe dafür, dass das EU-Parlament Minderheiten besonders berücksichtigt oder für den SSW im Bundestag die 5%-Hürde nicht gilt.
Es ist leider so, dass der Westen die Politik mit seiner Mehrheit bestimmen kann und die Parteien deshalb nie in der Notlage waren, den Osten auch politisch abzubilden.
Gleiches erleben wir bei jungen Wählern oder anderen Minderheiten.
Natürlich sind Parteien angehalten, sich für Minderheiten stark zu machen, es gibt auch Minderheitenvertreter, wie zum Beispiel einen Ostbeauftragten, aber die Motivation, den schönen Worten auch Taten folgen zu lassen, ist halt doch recht gering.
Der Osten hat durchaus Grund, sich zu wenig wahrgenommen zu fühlen. Die Reaktionen (z.B. indem man rechts wählt) machen es den Politikern des Westens leicht, dieses Gefühl nicht ernst nehmen zu müssen und lächerlich zu machen. Also ja, die Reaktionen sind dumm, wenn auch grundsätzlich nachvollziehbar. Wären die Stimmen der AFD in den fünf Bundesländern bei den letzten Wahlen bei der Linken gelandet und hätten die nicht nur Ramelow als guten Ost-Politiker (der leider auch aus dem Westen kommt), wäre die Politik in Berlin gezwungen, dem Thema auch ein Gewicht zu verleihen.
Noch schöner wäre es gewesen, wenn die Mehrheit im Westen nach dem Mauerfall zumindest vorübergehend ein festes Kontingent im Bundestag für den Osten reserviert hätte.

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Ja, ein zentrales Merkmal von Konservativen ist der unbändige aber selten offen geäußerte Wunsche, die eigene Besserstellung dauernd zelebrieren zu können und für viele sind dann die von der AfD ausgewählten „Ausländer“ eine Kaste, die bitteschön niedriger sein soll.
Das ist nicht nur sehr ekelig sondern auch völlig unpassend angesichts der vielen Ärzte, Ingenieure und Unternehmer, die den Wohlstand in Deutschland sichern.

Aber vielleicht sehen wir auch diffuse Ängste und das schlechte Gewissen wegen der etwa 500 Millionen Menschen in Afrika, denen der reiche Norden die Lebensgrundlagen und das Klima durch die obszönen CO2 Emissionen zerstört und von denen vielleicht noch sehr viele nach Mitteleuropa kommen wollen bzw. müssen.

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Das Thema Spitzenjobs oder auch Jobs im mittleren Management hat nur zu einem Teil etwas mit Qualifikation zu tun.
Diese Jobs werden oft vergeben, weil der Kandidat ein weltweites/ europaweites Netzwerk mitbringt bzw. in dieses schnell gelangen kann. Das hat wenig mit Diskriminierung, sondern mit Geschäftlichen Erfordernissen.

Hier liegt historisch bedingt ein Nachteil für ostdeutsche Bewerber vor, da diese oft nicht in diesen Strukturen zu Hause sind. Komischerweise sind nämlich ostdeutsche die im Kindesalter in den Westen gegangen sind kaum davon betroffen, jedenfalls in meiner Blase/Branche.

Ist das wirklich keine Diskriminierung? Wende doch die Denkfigur mal auf Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund an. …Ist es nicht vorstellbar, Bewerber*innen bei der Integration in diese Strukturen zu unterstützen?

Vielen Dank für die technische Einordnung. Diese Studien sind sicherlich für die Analyse und Beurteilung richtig und wichtig. Allerdings werden hier keine sozialen Rahmenbedingungen reflektiert. Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen und habe durchaus eine Idee warum die Menschen den Entschluss fassen, sich einer Partei wie der AfD zuzuwenden. Und das sollte man sich durchaus mal versuchen vorzustellen. Du hast studiert, eine Familie gegründet, ein sicheres Einkommen der Lebensweg ist relativ klar vorgezeichnet und plötzlich wirst du nicht mehr gebraucht, kannst kein Geld mehr verdienen und musst dich beim Sozialamt nackig machen. Du überlegst bei jeder Klospülung, ob du dir das leisten kannst und das macht definitiv etwas mit den Menschen. Aus meiner Sicht ist Status Angst zu kurz gegriffen. Natürlich ist es so, dass Eltern ihren Kindern und Enkelkindern ihre Erfahrungen in irgendeiner Art und Weise weitergeben. Und auch wenn’s schon 35 Jahre her ist, sämtliche Lebensentwürfe wurden quasi über Nacht abgeräumt. Erworbene Qualifikationen, Abschlüsse, gesellschaftliche Positionen, Eigentumsverhältnisse etc. zählten plötzlich nicht mehr, mussten neu erworben werden, oder waren über Jahre hinweg ungeklärt. Hier wurde alles auf Null gesetzt, während die Bürger der damaligen BRD im Grunde 40 Jahre Vorsprung hatten. Durch diese massive Ungleichheit der Kapitalverteilung #Erbe, konnte bis heute das Erfolgsversprechen (Du kannst alles schaffen, wenn du dich nur anstrengst.)nach dem Beitritt der ehemaligen DDR für viele im Osten nicht eingehalten werden #Bildung. Natürlich erkennt dann der eine oder andere, dass er eben nicht Teil des Establishment ist und hier greift der Populismus der AfD, gerade wenn die „Outsider“ erkennen, dass „die da oben“ Angst vor dieser Bewegung haben. Plötzlich wird man sichtbar. Plötzlich bekommt man den Respekt, den man sich vorher gewünscht hat. Für das Buch „die Welle“ gelesen hat, wird das Prinzip wieder erkennen. Was meine Sicht sind die Themen Bildung und Kapitalverteilung der Schlüssel. Aber das hat die LdN ja hier schon hinreichend erklärt.

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Lieben Dank für den wieder mal sehr erhellenden und klaren podcast. Mir helfen die Begriffe Populismus und Nativismus im prinzipiellen Verstehen und in Diskussionen sehr gut weiter.
Gut und erschreckend zu wissen, dass sich so viele Menschen als Bürger:innen zweiter Klasse sehen. Da wäre es doch auch ein gutes und aufmerksames Zeichen, wenn ihr im podcast nicht wiederholt von den „neuen Bundesländern“ sprechen würdet.
Danke für Euer Engagement und Eure konstruktive Grundhaltung.

Meines Erachtens ist genau hier der maßgebliche Denkfehler: wer setzt die Tatsache, dass jede:r ein Häuschen haben kann? Ich glaube, dass wir weg müssen von dem Wunsch, den Status quo erhalten zu können/dürfen/müssen. Das ist doch das Problem der Zeit.
Und die AfD, genau wie andere Parteien, vermittelt , dass das so gesetzt ist. Ich glaube, dass die AfD den Vorteil der „Minderheit“ hat, also Menschen anspricht, die sich ungesehen fühlen (und hier sind wir sicher bei dem Hauptmotor, es menschelt eben auch überall). Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Partei das „Woodstock“-Gefühl, den „Startbahn-West“-Vibe oder den „Wir-schaffen-das“-Antrieb bedient - etwas, das ansonsten viel zu wenig angespornt wird.
Ich komme hier auch auf den Beitrag im Podcast, in dem es um die neutrale, positive oder negative Berichterstattung ging. Wo sind denn in den anderen „Lagern“, in der Öffentlichkeit die positiven Statements? Wo die Vision? Der Mensch braucht Visionen, ein wofür und wohin - das vermisse ich in unsere demokratischen Gesellschaft. Und ich glaube, dass wir genau dort ansetzen müssen. Der Mensch ist halt nicht nur „Kopf“ und Ratio…

Würde gerne nicht mehr „Osten“ oder „neue Bundesländer“ sagen, weiß aber nicht, welchen Begriff man sonst nehmen sollte.
Dass Deutschland immer noch nicht richtig zusammengewachsen ist, zeigt sich ja leider immer wieder.

Deswegen habe ich es immer für einen grundsätzlichen Fehler gehalten, denjenigen, die über ihre Abstimmung für eine rechtsextreme Partei der Demokratie die Pistole auf die Brust setzen, in irgendeinem Punkt zuzuhören, mitzufühlen oder nachzugeben. Man verhandelt nicht mit Rechtsextremisten und ihren Unterstützern, sondern man bekämpft sie. Denn ganz egal, wie schmerzhaft die eigene Kindheit oder die Familiengeschichte ist: „Man wählt keine Rechtsextremisten“ sollte der unverhandelbare Minimalkonsens einer demokratischen Gesellschaft sein. Wer das doch tut, der muss die deutliche Botschaft zu hören bekommen, dass er damit genau überhaupt nichts erreicht.

Klar. Aber schlag AfD-Wähler:innen mal Frauen- oder Migrantenquoten vor. Da wird es heißen, dass sich schon durchsetzen werde, wer etwas leistet. Und würden die AfDlinge wirklich wieder demokratisch wählen, wenn 15-20% aller Spitzenpositionen mit Ostdeutschen besetzt würden? Ich habe große Zweifel.

kann man sehen oder auch nicht. Aber sie erklärt halt nicht, was in AfDlingen vorgeht, die ihre verletzten Gefühle über was auch immer zum Anlass nehmen, eine rechtsextreme Partei zu wählen.

Klar ist das denkbar. So, wie auch denkbar ist, dass der Gang zu einer Zwangsprostituierten die Antwort von 50% eines Ehepaars auf 35-jährige sexuelle Frustration ist. Das macht die Antwort aber nicht besser und entlässt auch nicht aus der Verantwortung darauf, dass man auf ein tatsächliches oder eingebildetes Problem eine widerwärtige und falsche Antwort gibt.

Wie kommen Sie darauf? Ich hab 10 Jahre in Ostdeutschland gelebt und mag die meisten Menschen, die ich dort getroffen habe, eigentlich ganz gern. Ich würde sagen, zu etwa dem gleichen Anteil, wie bei denen, die ich in Westdeutschland getroffen habe. Mein Problem ist nicht eines mit Ostdeutschen, sondern mit (extrem) „Rechtsdeutschen“.

Völlig egal, warum jemand mit seiner Stimme für eine rechtsextreme Diktatur stimmen will, ist die finale Antwort Teil unserer Verfassung: (auch gewaltsamer) Widerstand. Aber erst, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Für mein relevantes „Umfeld“ würde ich hoffen, dass da keine AfDlinge dabei sind. Da, wo mir die aufgefallen sind, hab ich das Nötige dazu gesagt und letztlich das Umfeld lieber gewechselt, als mich mit sowas weiter abzugeben. Bei Sportvereinen gibt es im urbanen Raum glücklicherweise Alternativen. Trotzdem ist mir das schwer gefallen und ich kann als Dorfkind auch nachvollziehen, wie schwierig es werden kann, wenn das braune Gesindel erstmal nicht mehr als Schande des ganzen Ortes ausgegrenzt wird.

Manchmal hat man den Eindruck:

„Mir geht es gefühlt schlecht, aber so wirklich kann ich keinem die Schuld dafür geben, aber ich wähle dann sowas wie AfD, damit es allen schlecht geht, dann fühle ich mich nicht mehr ganz so schlecht“

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AfD wählen ist eben eher Ausdruck eines charakterlichen Mangels der Wählenden als Folge eines politischen Mangels aller anderen.

Außerdem hat Deutschland wohl gerade nicht allein mit dem Problem des Zulaufs für rechte Parteien zu tun. Da müssen dann schon andere Gründe als die DDR-Sozialisation maßgeblich sein.