Der SPIEGEL gegen Till Lindemann und Luke Mockridge - "Schuldig" bei Verdacht

Mmm, irgendwie authentisch, dass die Vorwürfe nicht stimmen.

Antwort z.B.:

Soweit ich weiß, wurde nur die KO-Tropfen-Behauptung als nicht nachgewiesen eingestuft.

Ich weiß nicht, ob das so ist, aber warum sollte das eine Rolle spielen?

Vielleicht macht das eher ein neues Thema auf, aber mir kommt dieser Thread inzwischen ganz schön feindselig vor. Vor Kurzem gab es ein Interview im SZ Magazin mit Reto U. Schneider über das Streiten und wie man es konstruktiv machen kann, das ich sehr empfehle (Ja, leider Paywall. Wen es mehr interessiert, kann sich gerne per PN an mich wenden, dann kann ich dort etwas mehr zitieren :wink:): Wie streitet man konstruktiv? - SZ Magazin

Auf die Frage, wie man ein gutes Streitgespräch führen kann, antwortet Schneider

Für mich gehören zwei Dinge dazu. Das eine ist, über Denkfehler Bescheid zu wissen. Bestimmte Trugschlüsse, die einem immer wieder begegnen, sollte man kennen. Zum Beispiel sehen wir Zusammenhänge, wo es keine gibt, überschätzen unser Wissen und sind überzeugt, dass unsere Meinungen das Resultat einer nüchternen Beurteilung von Fakten sind. Dabei ist es oft umgekehrt: Wir haben eine Meinung, lange bevor wir die Fakten kennen, und suchen uns im Nachhinein die passenden Fakten aus.

Der aber für mich und vielleicht für diese Diskussion oder das ganze Forum (es beschweren sich gefühlt immer mehr Menschen über den Diskussionsstil) viel relevantere Teil ist der folgende:

Und der zweite Punkt?
Der ist viel schwieriger: Man muss akzeptieren, dass wohlmeinende, intelligente und anständige Menschen bei Themen, die einem wichtig sind, anderer Meinung sein können.

Mir persönlich fällt das seitdem immer wieder ein, wenn ich über mir wichtige Dinge mit anderen streite. Vielleicht geht’s ja dem einen oder der anderen hier ähnlich. :slight_smile:

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OK, jetzt ist es endlich raus: Der ganze Thread ist nur dazu da, damit niemand Olafs Fragen beantwortet. Sind wir dann hier fertig oder kommt noch irgendwas Substanzielles?

Das ist der Punkt auf den ich hinaus will.
Du hast irgendwelche nicht näher zu definierende Vorstellung wie er sich hätte äußern sollen.
Heißt auch die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen deiner Erwartung liegt irgendwo bei null, sofern sich nicht alles als wahr herausstellt.

Mit der Einstellung in Berlin sind alle strafrechtlichen Vorwürfe als nicht nachgewiesen eingestuft.

Was bleibt ist das zu Tage fördern intimer Details aus dem Privatleben eines Stars zur Belustigung des Publikums und der Versuch zu beweisen dass Lindemann ein böser Mensch sei.

Weil es ein Spotlight darauf wirft wie die deutschen Medien das Thema aufgebauscht und skandalisiert haben.

In den anderen Ländern wo Rammstein aktiv und erfolgreich ist hat es das Thema als Randnotiz in die Printmedien geschafft, aber auch nur als quasi Zitat deutscher Quellen. Im übrigen war es den dortigen Medien keinen Aufschrei wert.

So kann man sich natürlich auch um Antworten drücken.

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Das sehe ich anders.

Das Castingsystem von Lindemann ist sicher kein intimes Privatleben.

Aber offenbar interessieren dich die anscheinend zahlreichen Opfer nicht.

https://www.ndr.de/kultur/musik/Vorwuerfe-gegen-Rammstein-Worum-gehts,rammstein172.html

Und hier eine Einschätzung aus der Schweiz, warum sich Opfer nicht trauen, Täter anzuzeigen. Scham. Und ich würde noch hinzufügen: Angst vor dem mächtigen Rammstein-System.
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/eingestelltes-verfahren-warum-hat-gegen-till-lindemann-niemand-klage-eingereicht

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Das sehe ich in einem anonymen Politikforum als schwierig an.
Natürlich gibt es Themen, die einem wichtig sind.
Ich z. B. verdiene, wie viele hier, überdurchschnittlich und zahle dementsprechend auch überdurchschnittlich Steuern (erst recht als kinderloser Single). Wenn ich nun aber in politischen Diskussionen meine Position vertrete („Steuern runter“) bringt das keinen weiter, da die politische Diskussion das Gesamtbild im Auge behalten muss.
In einem anonymen Forum kommt erschwerend hinzu, dass du den Gegenüber und seinen Hintergrund gar nicht kennst. Du kannst also gar nicht einordnen aus welchem persönlichen Hintergrund heraus dieses Thema besonders wichtig ist.
Im englischen Parlament beginnt der Redner seine Rede, indem er auflistet, in welchen persönlichen Verbindungen er zum Thema steht und warum er befangen sein könnte. Das könnte man hier natürlich auch einführen. Oder man versucht seine persönliche Sichtweise etwas zurückzunehmen, über den Tellerrand zu blicken, auch die andere Seite zu verstehen und vielleicht sogar sich selbst weiterzuentwickeln.

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Finde ich gut. Vielleicht könnte das ja einer der Mods auslagern …

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Achso welche strafrechtlich relevanten Vorwürfe siehst du denn als erwiesen oder wenigstens beweisbar an?

Oh darum geht es mir gar nicht, sondern um den Artikel um die 15 jährige.
Die Frage die sich auch noch stellt ob es wirklich Lindemann war der sich das Castingsystem ausgedacht/gewünscht hat oder ob es da mehrere Nutznießer gab.

Auch hier, wenn es Opfer gibt, gibt es Täter. Damit implizierst du, dass dich das Strafrecht (und damit auch die Unschuldsvermutung) gar nicht interessiert.

Hier gehts als erstes mal um strafrechtliche Vorwürfe gegen Flake, die sich aufgrund des zeitlichen Abstands wohl weder be- noch widerlegen lassen.

Interessant finde ich:
„Laut des vom Direktor des Instituts, Herrn Prof. Dr. Markus Rothschild, erstellten Gutachtens legen die Aufnahmen ein Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung als wahrscheinlichste Ursache nahe, so die Pressemitteilung.“

Aber das hat sich für mich in diesem thread sowieso herauskristallisiert, dass man alles was nicht zu den Vorwürfen passt ignoriert, denn ess muss ja Opfer und damit Täter geben.

"SRF: Das Verfahren der Berliner Staatsanwaltschaft ist eingestellt. Bedeutet das, dass der mutmassliche Täter unschuldig ist?

Miriam Suter: Aus juristischer Sicht schon, weil es gar keine Strafanzeige gab. Aber es gibt ja nicht nur die juristische Sicht auf diesen Fall, sondern auch noch die gesellschaftliche."

Da fängt dann auch schon das nächste Problem an. Schon die Antwort: „weil es keine Strafanzeige gab“ impliziert dass er trotzdem schuldig ist.

Was ist dann also die Aussage: „Wir finden nichts beweisbares“ wert?

Wohl gar nichts. Ergo es reicht Anschuldigungen zu erheben um den gesellschaftlichen Schuldspruch zu erwirken, denn wie im Beispiel zuvor: alles was gegen diese Anschuldigungen spricht wird ausgeblendet oder wenigstens für den Vorwurf Täter-Opfer Umkehr genutzt.

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[quote=„der_Matti, post:118, topic:21024“]
Oder man versucht seine persönliche Sichtweise etwas zurückzunehmen, über den Tellerrand zu blicken, auch die andere Seite zu verstehen und vielleicht sogar sich selbst [/quote]

Das findet beim Thema sexualisierter Gewalt aber leider nicht statt, denn alles was die Vorwürfe entkräften könnte wird entweder ausgeblendet, als „Victim Blaming“ oder Täter Opfer Umkehr dargestellt.

Im zweiten Link von Margarete ist auch ein 6 Minuten Video verlinkt wo eine Musikjournalistin sagt, dass das „Castingsystem“ von Rammstein so oder so ähnlich auch bei anderen Rockbands vorkommt.

Man kann also die gesellschaftliche Debatte jetzt durchaus auch auf die gesamte Szene lenken (was in dem Bericht gemacht wurde) stattdessen scheinen aber viele hier lieber Lindemann hängen zu wollen.

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Das ist ja eigentlich nur ein weiterer Beleg, dass das Problem existent ist.
Kann mich auch an einen Bayern-Spieler erinnern, der dann vor Gericht meinte, keiner hätte ihm gesagt, dass die Prostituierte erst 17 war.

In sofern frage ich mich, wieso du hier kritisierst, die Vorwürfe würden nicht entkräftet werden?
Offensichtlich haben wir es mit einem toxischen System zu tun, das sexuelle Gefährdung Minderjähriger fördert.

Das habe ich auch nie bestritten.

Ich hatte den Prof doch extra zitiert.
Die blauen Flecke von Shelby Lynn die angeblich Folge des Übergriffs sein sollten hält er für Unfallgeschehen. Andere haben das in weniger schönen Worten beschrieben, dass sie im Vollrausch in’s Absperrgitter geknallt ist.

Geht aber im allgemeinen Aufschrei um die vorgeworfene sexualisierte Gewalt unter.

Und bevor hier wieder was vermengt wird: das entkräftet die Vorwürfe von Shelby Lynn nicht die aller anderen.

Jetzt warst Du fast bei dem Thema, das mir wichtig ist und bist dann doch wieder abgebogen. :wink:

  1. Im Fall Mockridge hat Ines A. ,vorsichtig ausgedrückt, nicht die ganze Wahrheit gesagt. Wie z.B. das Sexting, das von ihr ausging nach der angeblichen Fast-Vergewaltigung (welche Frau macht sowas) und der wirkliche Grund für das Ende der Beziehung mit Luke M.: Eifersucht. Inklusiver Drohung nach dem Motto: Dich mache ich fertig!
    Sie ist mehrfach an Gerichten gescheitert, bevor sie an die Öffentlichkeit gegangen ist.

  2. Im Fall Lindemann wurde Kayla S. gerichtlich verboten, zu behaupten, sie wäre unter Drogen gesetzt worden.

Ich finde das qualifiziert die beiden ausreichend als Lügnerinnen.

Mir geht es in erster Linie um ein Fundament unseres Rechtsstaates, der Unschuldsvermutung. Wenn diese Grundlage von einem woken Mob mit Heugabeln und Dreschflegeln auf den Scheiterhaufen des Zeitgeistes getrieben wird, haben auch die jungen Frauen, die Dir, die uns, wichtig sind, in Zukunft nichts zu Lachen.

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Das behauptet sie doch gar nicht.

Wie soll der Thread heißen?
Eröffnet ihn ruhig selbst.

Nicht mehr.

"Das Landgericht wertet die Einlassungen von Kayla Shyx (bürgerlich Kaya Loska) als „prozessual unwahre Tatsachenbehauptungen“ "

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Sie hat nie behauptet, sie selbst sei unter Drogen gesetzt worden. Sie hatte nur von anderen Mädchen und ihren Erfahrungen berichtet. Das wurde ihr wohl verboten, weil es Hörensagen war.

Ihr könnt wirklich jetzt aufhören zu begründen, warum Lindemann ein Supertyp ist, überspitzt formuliert.

Ich sehe ihn nicht als verurteilt schuldig an, solange er nicht verurteilt ist. Ich darf aber gleichzeitig nach Verantwortung fragen. Ich darf das Castingsystdm hinterfragen. Etc.

Ich möchte mich nicht wiederholen, aber Verdachtsberichterstattung ist in so einem Fall erforderlich, um andere zu warnen und grundsätzlich die Frage zu stellen, ob so etwas gesellschaftlich wirklich erwünscht ist.
Es ist sicher möglich, sachlich zu berichten, ohne eine buchstäbliche Hetzjagd loszutreten.

Wichtig ist aber auch, dass nicht die (mutmaßlichen) Opfer „gehetzt“ werden.

Niemand weiß das. Es wäre also vielleicht gut, es auch nicht als Beweis anzuführen, es sei nichts passiert.
Solange er nicht verurteilt ist, gilt er juristisch als unschuldig. So einfach ist das.

Ich glaub, ich bin hier eindeutig im falschen Film.
See you in another thread.

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Solche Aussagen zeigen recht gut, wie unglaublich unaufgeklärt ein großer Teil der Gesellschaft ist, wenn es um sexuellen Missbrauch geht. Mal unabhängig vom konkreten Fall: Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Opfer von sexuellem Missbrauch auch nach der Tat bzw. den Taten Kontakt zu ihren Peinigern suchen, teilweise auch weiterhin in (sexuellen) Beziehungen mit ihnen leben. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Sexting nach einer mutmaßlichen Tat ist mitnichten ein Beleg dafür, dass diese Tat nicht stattgefunden hat. Leider wird das aber allzu häufig insinuiert - was es u.a. so schwer macht, sexuelle Missbrauchstaten zur Anzeige oder an die Öffentlichkeit zu bringen.

Zu diesem an sich schon seltsamen Argument vielleicht noch kurz: Freilich gibt es auch in Österreich Vorwürfe gegen Lindemann. (In Wien war es überdies ja auch, dass Rammstein-Fans gegenüber Journalisten des ORF gewaltätig geworden sind und sie antisemitisch beleidgt haben.)

Die Frage ist doch, wenn lediglich über das Casting-System berichtet worden wäre und nicht über KO-Tropfen und Vergewaltigung, wäre dann der Aufschlag in den Medien genauso groß gewesen? Hätte es ausgereicht, um Lindemann öffentlich als Monster abzustempeln?
Ich finde übrigens auch, dass T.L. ein ziemliches A… ist, aber ich gehe auch nicht auf seine Konzerte und schon gar nicht auf seine After-Show-Partys.

Dann erklär doch mal wie du beweisen wills, dass nichts passier ist.

Jetzt übertreibst du aber, es geht am Ende gar nicht um Lindemann als Person, sondern um die Darstellung seiner durch den Spiegel (und folgend anderen Medien) die eben nichts mit sachlicher Berichterstattung zur Warnung zu tun hatte.

Dan ändern wir das eben auf deutschsprachig.

Ich hab gerade mal bei NYT nach Lindemann gesucht: 1 Beitrag aus Juni rund um die Vorwürfe, 1 Beitrag aus August dass die Anklage fallen gelassen wurde

Im Guardian gibt es drei Artikel
Bei der BBC sieht es aus wie bei der NYT

Während die drei seiten in meiner Suche nur einmal auf seite 1 auftauchen schafft es die englische DW gleich 2 mal

Suchbegriff einfach nur Lindemann, region nicht Deutschland.

Fehlt nur noch, dass du das jetzt auch noch Lindemann persönlich anhängen willst.

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