Ich find den Lockdown auch blöd, habe aber nicht das Gefühl, dass Menschen, die ihn jetzt beenden wollen, klar über die Folgen reden, bzw. eine konkrete Strategie vorlegen, wie diese von mir erwarteten Folgen abgewendet werden können.
Wenn es hohe Inzidenz gibt, kann man sich doch gar nicht auf Teile der Bevölkerung konzentrieren.
Man könnte die Alten und anderen Risikopatienten hart isolieren. Das ist praktisch allerdings bei den besonders Gefährdeten unmöglich, weil sie gepflegt werden müssten.
Vielleicht kann man da eine Strategie finden, aber was Konkretes, wie man Risikogruppen vor Ansteckung schützt und dennoch eine weitgehende Öffnung zulässt, habe ich noch nicht gehört.
Schnelltests wären gut, allerdings müssten wir dafür erschütternde Mengen haben. Ich finde kaum Zahlen dazu. Alles, was ich so finde, klingt danach, als ob Deutschland vielleicht 100 Millionen im Monat erwarten kann (und das schätze ich optimistisch ein). Dieser Link ist ein Beispiel und das ist die gesamte Produktion dieses Herstellers, nicht etwa der Anteil für Deutschland [1].
Wenn wir davon ausgehen, dass nicht alle Menschen Schnelltests brauchen, sind das vielleicht 2 Tests pro Person im Monat. Das ist zu wenig, um damit etwas zu erreichen.
Wie soll man diese strengere Einhaltung denn herbeiführen? Ist das nicht genau das, was von Gegnern von Zero-Covid als Wunschdenken bezeichnet wird?
Volle Zustimmung.
Ich denke, die einzige Auswahl, die wir haben, sind einerseits ziemlich unangenehme und für viele Menschen existenz-vernichtende Maßnahmen oder andererseits eine gigantische Übersterblichkeit mit derart überfüllten Krankenhäusern, dass man eine Versorgung praktisch vergessen kann (und zwar für alle, die ins Krankenhaus müssen, ob sie nun Covid haben oder einen Auto-Unfall).
Man kann das eine oder das andere wollen. Aber man muss sich bei beidem klar sein, dass es eine schlechte Alternative ist.
[1] Nadal: 80 Millionen Schnelltests pro Monat | APOTHEKE ADHOC